Meine Panik- und Angstmaus
-
Laufi -
9. Juni 2017 um 14:17
-
-
Hallo,
ich würde mich über eine Beurteilung meiner Situation von eurer Seite freuen, da ich irgendwie feststecke mit meiner Angstmaus.
Ich beschreibe erstmal die Fakten:Mausi ist eine Pyrenäen-Hütehundin, ca. 3-4 Jahre alt.
Wurde im Alter von ca. 1 Jahr in Italien von der Straße eingefangen.
Dann 1 Jahr Tierheim in Italien, danach 1 Jahr Tierheim in Deutschland.
Sie ist jetzt 3 Monate bei uns.
Wir wohnen ländlich mit großem Garten und weiteren Haustieren.Ihr Verhalten:
Sie lässt sich anfassen, streicheln absolut friedfertig, aber äußerst reserviert. Liegt in der Wohnung immer unter dem Schreibtisch und bewegt sich nicht. Zeigt keine Neugierde oder Interesse, auch nicht an Leckerli oder Fleischwurststückchen. Sie wünscht keinen Kontakt zu uns oder dem Kater. Bei kleinen Geräuschen erschreckt sie und flitzt panisch so dass sie sogar ausrutscht kurz in eine andere Ecke um danach schnellstmöglich wieder unter den Schreibtisch zu huschen.
Wenn ich mit ihr nach draußen möchte, muss ich sie wie einen Esel unter dem Tisch hervorziehen, weil sie sich dagegen stemmt. Auch beim Spaziergang dreht sie sich an der Leine ständig um die eigene Achse und stemmt sich dagegen.
Sobald wir dem Nachbarshund mit seinem Frauchen begegnen verwandelt sich Mausi in ein fröhliches, witziges Hundemädchen. Sie klappt dann sogar das Schwänzchen aus, rennt wild mit dem Kumpel herum, kommt ZU MIR und will schmusen, streckt sich wohlig wenn ich sie kraule, ist toleranter bei Geräuschen und hört auf mich, kommt her, macht sitz und fordert Leckerchen ein, also eine echt süße, fast normale Hundemaus. Trennen sich unsere Wege, klappt sie sofort zusammen und zeigt ihr vorheriges Verhalten.
Ich bin echt ratlos!!!!!! Ist das ein Deprivationssyndrom? Das gäbe ja nicht viel Hoffnung auf Änderung.LG eure Laufi
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Bei der Biographie wundere ich mich nicht, dass sie noch Störungen zeigt. Bitte hab Geduld mit ihr, es kann 1-2 Jahre dauern, bis sie sich integriert hat. Immerhin zeigt sie ja ein gesundes Verhalten, wenn ein "sicherer" Hund dabei ist. Ob hier ein Zweithund die Lösung ist, kann ich nicht sagen. Lass ihr die Zeit, die sie braucht, um anzukommen. Sprich sie einfach an, wenn Du in ihrer Nähe bist und sie nicht schläft. Ein kurzer Blickkontakt, ein nettes Wort, dann fühlt sie sich beachtet, aber nicht bedrängt. "Links liegenlassen" ist langfristig zu wenig. Lass mal im Vorbeigehen einen getragenen Socken o.ä. vor ihr fallen, damit sie Witterung aufnehmen kann. Nimm sie in kleinen Einheiten in Deinem Tagesablauf mit und tu so, als wäre es schon seit 100 Jahren so. Irgendwann wird sie reagieren.
War der Nachbarhund mal bei Euch zu Gast? Wäre interessant, ob sie Angst vor Konkurrenz hat oder sich einfach freut, dass der Kumpel ihre Sprache spricht. Euch versteht sie jedenfalls noch nicht. Italienisch lernt unsereins ja auch nicht in 3 Monaten
-
Ich empfinde das Verhalten deiner Hündin als relativ normal nach einer Straßenhund- und Tierheimkarriere.
Sie wird das Leben in einer Wohnung / einem Haus als Familienhund nicht kennen und kann sich bei euch gar nicht wirklich einsortieren. Das hört sich für mich an, als wartet sie erst mal ab, was als nächstes passiert.
Das sie bei anderen Hunden völlig ausgewechselt ist, ist klar, hier kann sie kommunizieren, wird verstanden, kann und darf Hund sein, wie sie es gewohnt ist.
Ich stelle mir die Situation schon schwierig vor, allerdings muss man berücksichtigen, dass eure Hündin ihr Leben lang ohne großartigen Menschenkontakt ausgekommen ist bzw. es nie kennen gelernt hat. Gib ihr Zeit, sei lieb zu ihr, ich würde auch weiter versuchen, sie im Spiel zu animieren, Hundebesuch ist auch mal eine Möglichkeit zu testen, ob sie dann in ihrem zu Hause auftaut. Nicht aufgeben aber auch nicht bedrängen. Sie ist unsicher und weiss einfach gar nicht, was sie im Haus tun soll bzw. was von ihr erwartet wird.
Die Tatsache, dass sie in Situationen in denen sie sicher ist, den Kontakt zu dir sucht ist doch schon mal super! Nicht aufgeben, irgendwann wird deine Geduld belohnt

-
Also ehrlich gesagt finde ich diese Wandlung wenn der Nachbarshund dabei ist nicht so ganz typisch. Klar ist es für den Hund leichter wenn andere Hunde dabei sind und er nimmt dem Vorbildhund folgend eher Kontakt zum Menschen auf. Die Wandlung von einem Hund der überhaupt keinen Kontakt sucht, zum Hund der sich über menschliche Nähe freut , ist schon ungewöhnlich. Ich hatte schon so einige Angstnäschen hier, so krass wie du das beschreibst habe ich das noch nie erlebt.
Nach einem Deprivationssyndrom klingt das keinesfalls, denn dann würde sie mit dem anderen Hund zusammen nicht ein fast normales Verhalten zeigen. Klar braucht der Hund Zeit um anzukommen, da stimme ich den anderen voll und ganz zu.
Wie hat sie sich denn in dem Jahr im Tierheim in Deutschland verhalten ?
Wie arbeitet Ihr denn mit Ihr ? Ich meine Sitz muss sie ja auch irgendwie gelernt haben.Ist dein Verhalten irgendwie anders wenn der andere Hund dabei ist ? Versuche mal Zuhause alle Erwartungen an den Hund rauszunehmen, es ist ja alles in Ordnung und die Maus ist toll wie sie ist. Lass ihr einfach die Zeit die sie braucht. Und wenn sie mit anderen Hunden offener ist würde ich das nutzen und den Kontakt so oft wie möglich nutzen. Das wird schon, mach dir keine Sorgen.
-
Zeigt keine Neugierde oder Interesse, auch nicht an Leckerli oder Fleischwurststückchen. Sie wünscht keinen Kontakt zu uns oder dem Kater. Bei kleinen Geräuschen erschreckt sie und flitzt panisch so dass sie sogar ausrutscht kurz in eine andere Ecke um danach schnellstmöglich wieder unter den Schreibtisch zu huschen.
Wenn ich mit ihr nach draußen möchte, muss ich sie wie einen Esel unter dem Tisch hervorziehen, weil sie sich dagegen stemmt. Auch beim Spaziergang dreht sie sich an der Leine ständig um die eigene Achse und stemmt sich dagegen.Sie hat einfach fürchterliche Angst. Vor allem, auch vor Dir.
Lass ihr Zeit. Sie muss langsam Erfahrungen machen.
Zwei Jahre sind da ein guter Zeitraum.Und dass sie sich entspannt, wenn sie Hundekontakt hatte ... Hunde kennt sie, fühlt sich sicher, kann kommunizieren. Wenn sie das mit Menschen nie gelernt hat, dauert es halt.
Viel Freude mit der Hündin ... und habt Geduld!
-
-
Geduld haben, nicht zuviel "kuscheln" wollen - und ein gutes Verhältnis zu ihrem Hundekumpel aufbauen. Ich hoffe, du magst die Nachbarn. :)
Warum, woher das genau kommt wirst du nie genau erfahren ... aber ganz offensichtlich tut ihr der Hundekontakt richtig gut.
-
Wenn der Hund von Klein auf nur Hunde Kumpels gewöhnt war, evtl als Strassenhund schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht hat, ist das mMn nicht so ungewöhnlich. In den TH wird sie wohl auch mit mehreren Hunden zusammen gehalten worden sein ?
Oft hilft es eben dann, wenn solche Hunde einen souveränen Hundekumpel an ihrer Seite haben, um sich weiter öffnen zu können.
Im TH würde ich auf alle Fälle nachfragen, wie sich der Hund dort Verhalten hat, gehalten wurde und wie sie auf die Pfleger reagiert hat. -
Danke für eure Antworten.
Indalo: der Tierschutzverein, von dem ich sie habe, wollte sie eigentlich auch nur als Zweithund vermitteln. Ich hatte die Leute dann aber von mir überzeugt, da ich früher schon 2 Angsthunde aus dem Tierschutz hatte. ImNachninein muss ich den Leuten Recht geben. Mausi würde sofort bei der Nachbarin und Purzel einziehen.
Alle paar Tage kommt die Nachbarin mit dem Rüden auch in unsere Wohnung, dann ist Mausi auch drinnen viel gelöster und spielt sogar in der Wohnung mit dem Rüden.
Allerdings hat Purzel 2x das Beinchen bei uns gehoben und nun möchte die Nachbarin nicht mehr so gern zu uns reinkommen. Ist auch nicht so toll, wir haben Teppichboden....Mia: du hast recht, es ist nicht gut Mausi zu bedrängen. Ich hatte die Hunderainerin meiner Nachbarin zu Besuch. Die war ein bisschen Feldwebelartig und sagte ich müsse den Hund dominieren, damit er sich bei mir geborgen fühlt. Was soll ich euch sagen, nach 4 Tagen Dominanzverhalten meinerseits (mit Leine an mich binden, hinter mir gehen lassen, ihr keine Entscheidung lassen) war der Hund so mit den Nerven runter, dass ich das abgebrochen habe als mich Mausi vor Angst beißen wollte.Ich muss ihre Grenze tolerieren und nur minimal fordern, sonst macht sie den Rückzug.
Ninma: die Wandlung ist wirklich krass. Das macht die ganze Sache für mich auch so unverständlich. Sitz hat sie mit dem Nachbarspurzel zusammen gelernt, auch Platz und Pfötchen kann sie mit ihm zusammen, nicht mehr mir mir allein.
Im beiden Tierheimen hat sie sobald Besuch kam und das Gebelle losging nur in der Hundehütte gesessen. Das wäre wohl auch laut Aussage der Tierschutzleute der Grund für die unvermittelbarkeit gewesen. Zuletzt war sie ein paar Woche in einer Rudelhaltung, das war total schön dort und wirkte im Rudel relativ normal. Deshalb hab ich mir das auch zugetraut.
frolleinvomamt: ja, sie hat am meistn Angst in der Wohnung und den Geräuschen, Gabel die vom Tisch fällt, Schublade klappt, Wasserhahn gurgelt, usw.
Ich fürchte auch, dass es irre lange dauert.
Gersi: wir treffen uns täglich mit den beiden und ich brauche nur rufen "Komm, wir gehen zu Purzel" - Zack, kommt sie verwandelt mit Freude und Schwanzwackeln unterm Schreibtisch hervor und läuft unternehmungslustig vor mir her. Das ist einfach krass.
Du sagst ich solle sie nicht bedrängen. Habe mir überlegt, ob ich sie einfach öfter mal auf den Schoß nehme und kraule und Leckerchen dabei gebe. Bei den ersten Versuchen fing sie allerdings an zu hecheln....
Michi: im Tierheim mit dem Hunderudel fühlte sie sich sehr wohl, das war dort sehr entspannt. Zu den Betreuern war sie zurückhaltend aber nicht überängstlich. Es sind auch nicht die Menschen vor denen sie Angst hat, das hält sich in Grenzen. Gestern beim Tierarzt hat sie nur Angfangs bisschen gezittert und dann relativ entspannt. Sie lässt sich auch Streicheln "über sich ergehen" ohne viel Angst dabei zu zeigen, auch von Fremden auf der Straße wenn sie angeleint ist.
Einen Zweithund raten mir hier alle, aber möchte ich auf keinen Fall.LG Laufi
-
Du sagst ich solle sie nicht bedrängen. Habe mir überlegt, ob ich sie einfach öfter mal auf den Schoß nehme und kraule und Leckerchen dabei gebe. Bei den ersten Versuchen fing sie allerdings an zu hecheln....
Täte ich tatsächlich nicht.
Bei ängstlichen Hunden finde ich bestimmten sanften Zwang am Anfang sinnvoll (wenn es darum geht überhaupt das Haus zu verlassen etc...).
Aber körperliche Nähe, Kraulen - entweder der Hund will es oder eben nicht. Das wäre mir niemals wichtig genug, um sie zu zwingen.
-
Was soll ich euch sagen, nach 4 Tagen Dominanzverhalten meinerseits (mit Leine an mich binden, hinter mir gehen lassen, ihr keine Entscheidung lassen) war der Hund so mit den Nerven runter, dass ich das abgebrochen habe als mich Mausi vor Angst beißen wollte.Ich muss ihre Grenze tolerieren und nur minimal fordern, sonst macht sie den Rückzug
Ach du lieber Gott, damit habt ihr es ja noch schlimmer gemacht. Oh je oh je
Und genau das passiert dann in vielen solchen Fällen, die Hunde beißen dann ihren Besitzer der sie ja auch quält. Damit habt ihr euch und vor allem dem Hund keinen Gefallen getan. Gerade bei einen ängstlichen Hund ..ohhh jeeeeeee
Zu welchen Zeitpunkt war das denn, bzw wie lange liegt das nun zurück ?
Bei diesen Hund nun das Vertraue wieder her zustellen wird äusserst schwierig werden und viel Zeit brauchen. Sie darf auf keinen Fall mehr ein negatives Erlebnis mit euch haben.
Den Nachbarshund würde ich weiterhin als "Therapiemassnahme" hinzuziehen.
Und ganz ehrlich, auch nicht böse gemeint, aber von dem was ich gelesen habe, würde ich sie wirklich jemanden mit einen souveränen Hund geben. Ihr seht ja selbst, wie gut ihr das tut. Und warum soll man einen Hund länger leiden lassen, wenn es eine lösbare Alternative gibt, die dem Hund wirklich hilft. - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!