Qualzuchten II
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Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
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Nur zur Klarstellung: Ich bin kein Gegner der Rassehundezucht. Ich bin nur Gegner eines Zuchtsystems, das zwangsläufig zu Genverlusten in den Rassen führt und durch die fast ausschließliche Fixierung auf äußerliche Merkmal zu "'Ergebnissen" führt, die man irgendwann als Qualzucht einstufen muss.
Meiner Ansicht nach sollten die Züchter drei Dinge tun:
1. Rassestandards lockern
2. Bei den Formwertprüfungen darauf achten, ob die angezüchteten äußeren Merkmale noch "gesund" sind.
3. Die Zuchtbasis vergrößern (also mehr Hunde zur Zucht zulassen).
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Warum sollten Erbkrankheiten bei Mixen fast nie vorkommen, das ist doch wie zu sehen ist eine Milchmädchenrechnung
"Fast nie" halte ich schon alleine deswegen für ausgeschlossen, weil sie auch regelmässig in der Natur zu beobachten sind, Erbkrankheiten.
(Beim Tasmanischen Beutelteufel gibt es z.B. eine erbliche Immunschwäche gegen einen Virus, der mit zunehmenden Alter Tumore produziert, was nahezu 90 % der Population ausgerottet haben soll. Die Natur hat sich insoweit darauf eingerichtet, dass die Mädels sich früher fortpflanzen können, um die Art zu erhalten. Die Lebenserwartung hat sich also verkürzt, dafür wurde die Reproduktionsrate vorgezogen).Von der Natur ist gar nicht vorgesehen bzw. legt sie offensichtlich nicht ganz so viel Bedeutung darauf, nur gesunde Exemplare auf die Welt zu bringen. Anders, als z.B. bei der industriellen Fertigung von Präzisionsprodukten. Das dürfte vll. auch damit zusammenhängen, dass Langlebigkeit eher selten das Ziel stellt. Eigentlich sichert Natur nur die ausreichende Reproduktion. Je kürzer die Lebensdauer, desto früher und quantitativer die Reproduktionsrate (wie auch beim Tasmanischen Teufel als Anpassungsmerkmal).
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Ich muss Jochen da in vielem Recht geben.
Das aktuelle System der Rassehundezucht ist eine genetische Einbahnstraße. Die Quittung für diese Verarmung können wir doch schon live und in Farbe an einer Vielzahl unserer Rassen erleben, wenn wir nur die Augen auf machen.
Da braucht man auch nichts schönfärben. Ich sehe diese Probleme auch bei meiner Rasse. Ich züchte im VDH, ich bin kein Gegner der Rassehundezucht - aber das aktuelle System funktioniert nicht auf Dauer.
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Was soll das immer mit dem Rumgehacke auf Linienzucht??
Das sagt aus, dass die verpaarten Hunde näher verwandt sind, als der Durchschnitt der Population. Maßvoll und bedacht eingesetzt, festigen sich so die Rassemerkmale. Es werden auch Rückkreuzungen gemacht, damit altes Genmaterial nicht verloren geht.
Und diese stabilen Linien kann man dann als Auszucht verpaaren.
Alles mit Sinn und Verstand und Blick aufs Ganze.Es ist nicht alles nur schlecht in der Zucht.
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Was soll das immer mit dem Rumgehacke auf Linienzucht??
Das sagt aus, dass die verpaarten Hunde näher verwandt sind, als der Durchschnitt der Population. Maßvoll und bedacht eingesetzt, festigen sich so die Rassemerkmale. Es werden auch Rückkreuzungen gemacht, damit altes Genmaterial nicht verloren geht.
Und diese stabilen Linien kann man dann als Auszucht verpaaren.
Alles mit Sinn und Verstand und Blick aufs Ganze.Es ist nicht alles nur schlecht in der Zucht.
Und wie willst du manche Gene bei manchen Rassen wiederbekommen?!
Rückzucht?
Was weg ist, ist weg ....Ich rede hier von genetischem Flaschenhals und Verlust von Varianz im Genom. Nicht davon ob ein Ohr kippt, das schwarz, schwarz genug ist oder die Schulter steil und oder schräg ist ... etc.
Sondern von Genen, die bestimmen wie gut das Immunsystem funktioniert. Wie gut Tumorsuppressorgene funktionieren. Wie viel "Material" das Genom für Mutationen bereithält.
Was sind für dich bitte stabile Linien? Stabile Linien, die aus Linienzucht einhergehen, sind Individuen mit hoher Homozygotie - die haben ja schon ein gewisses Potential bestimmte Gene überhaupt nicht mehr tragen.
Mehr Varianz in der Zucht zuzulassen, hat doch nichts damit zutun seinen Verstand zu verlieren. Aber ich verstehe deinen Beitrag diesbezgl. ehrlich gesagt auch nicht so ganz.
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Was soll das immer mit dem Rumgehacke auf Linienzucht??
Das sagt aus, dass die verpaarten Hunde näher verwandt sind, als der Durchschnitt der Population. Maßvoll und bedacht eingesetzt, festigen sich so die Rassemerkmale. Es werden auch Rückkreuzungen gemacht, damit altes Genmaterial nicht verloren geht.
Und diese stabilen Linien kann man dann als Auszucht verpaaren.
Alles mit Sinn und Verstand und Blick aufs Ganze.Es ist nicht alles nur schlecht in der Zucht.
Ganz Deiner Meinung. (und ich gebe zu, das Thema allgemeine Zucht im Qualzucht-thread nervt mich mittlerweile wirklich ungemein ... überlege, das Abo rauszunehmen wg. Themenwandel)
Wir wissen alle, dass bei vielen Rassen der Genpool zu eng ist oder man heute die falschen Zuchtziele von einst ausbaden muss. Manches ist reversibel, anderes nicht.
Qualzuchten sind für mich eigentlich aber ein ganz anderes Thema. Dabei geht es für mich nicht darum, ob der Genpool vll. etwas eng geworden ist (dazu gibt es viele Gründe, manchmal auch einfach, weil die Rasse nicht mehr nachgefragt wurde und es nicht mehr so viele Exemplare hat), sondern dass bewusst Merkmale so angezüchtet werden, dass die lebenslange Einschränkung des Hundes, bis hin zur Qual das Zuchtziel ausmachen. Ein enger Genpool ist nicht einmal Ursache solcher Probleme
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Und wie willst du manche Gene bei manchen Rassen wiederbekommen?!
Rückzucht?
Was weg ist, ist weg ....In dem man sich mit der Entstehung der Rassen beschäftigt? Den Globus nach ursprünglicheren Vererbern absucht und/oder wieder vermehrt einkreuzt, was einst zur Rasse geführt hat. Das kann man weniger "wiederbekommen" nennen, sondern ähnelt mehr der Wiederholung.
Die Gene, die heute als verloren gelten, sind einst doch erst (durch die Zucht) zusammengestellt worden.
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Nun ja, hier wird ja auch noch alle paar Seiten mal wieder fleißig progagiert, man könne den Mops ohne Fremdeinkreuzung retten, sofern man sich"einfach darauf einigt längere Nasen zu züchten".
Das möchte ich sehen. Wirklich.
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Ich stimme durchaus zu, dass 'geschlossene Zuchtbücher' wie es ja gerne betitelt wird, eine Einbahnstraße sind. Dass nicht plötzlich irgendwie mehr Gene in eine geschlossene Gruppe von Hunden kommen, ist durchaus logisch.
Mein Text zielte vorallem darauf ab, dass bei den Spitzen deutlich mehr Potential zur Genpool Erweiterung besteht, als nur das Auszuchtprogramm. Und mMn sollten eben jene Möglichkeiten auch als allererste umgesetzt werden - das Auszuchtprogramm macht durchaus Sinn, aber hier wird das pferd von hinten aufgezäumt -, denn die bisherige Philosophie ist einfach nur schädlich.
Und dass es eben nicht logisch ist, dass Mixe gesünder sind.
Hätte, hätte und früher einmal kann keine Argumentationsgrundlage sein. Auch wenn Rassen früher vll aus mixen entstanden sind (junge Rassen ja, aber die sind wiederum nicht weitgenug weg für das 'früher einmal' oder nicht? .. Der Torfhund war so gesehen ja eigentlich auch schon eine Rasse... Halt eine urrasse) - interessant ist das hier und jetzt und diese pauschal Aussage mit gesünderen Mixen stimmt einfach nicht, wenn man Mal ganz objektiv schaut was für mixe wir heutzutage haben.
Aber ich überlege schon einige Tage, dies hier zu verlinken; und finde dass es jetzt doch gut passt:
„Lass uns reden, mein Hundezüchter-Freund“ | GoldenMerlo.de - Silken Windsprite Hundeblog
(und ja, das liefert wieder zündstoff und nein, nicht alle Aussagen finde ich treffend - aber die Kernaussage finde ich interessant genug, um sie hier zur Diskussion zu stellen)
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In dem man sich mit der Entstehung der Rassen beschäftigt? Den Globus nach ursprünglicheren Vererbern absucht und/oder wieder vermehrt einkreuzt, was einst zur Rasse geführt hat. Das kann man weniger "wiederbekommen" nennen, sondern ähnelt mehr der Wiederholung.
Ähm. Wir reden von geschlossenen Zuchtbüchern - genau darum geht's doch. Da wird es etwas schwierig einen ursprünglichen Vererber zu finden.Ich habe keine Lust über sowas zu diskutieren, wenn Beiträge nicht mal vernünftig gelesen werden. Sorry.
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