Qualzuchten II
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Helfstyna -
5. Juni 2017 um 10:01 -
Geschlossen
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Wir hatten doch gerade erst die Diskussion...
Es sind 2 völlig verschiedene Dinge - ob man von der Population insgesamt spricht oder vom Individuum.
Reinzucht bedeutet Verkleinerung des Genpools bedeutet eine Verschlechterung für die gesamte Population und damit eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Verschlechterung der Vitalität beim Individuum ausdrückt (Autoimmunerkrankungen, Krebs, frühe Alterung etc)
Das ist so, da beisst die Maus keinen Faden ab und das kann man sich auch nicht schönreden und schon gar nicht kann man das "Wegzüchten".Aber-
Ein Individuum kann aber auch völlig unanbhängig davon von ererbten gesundheitlichen Problemen betroffen sein. Und auch ein Mischling kann aus einer kleinen Population stammen - nicht jeder Mischling ist ein "Senfhund" oder eine "Promenadenmischung" mit bunt gemixten Ahnen. Können auch 2 Hunde aus jeweils genetisch sehr verarmten Populationen aufeinander treffen.
Und auch eine Strassenhundepopulation kann sehr klein sein.Das ist alles weitaus differenzierter als nur "Rassehund oder Mix".
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Ich finde da ist einfach ein ganz dicker Denkfehler drin.
Mischlinge sind im Endeffekt fast immer mixe aus (vermeintlichen) Rassehunden. Im Gegensatz zur Mathematik ergibt da - und - aber nicht +. Also krank x krank ergibt nicht plötzlich einen gesunden Mix.
Warum sollten Erbkrankheiten bei Mixen fast nie vorkommen, das ist doch wie zu sehen ist eine Milchmädchenrechnung.Zum Thema Spitze kann ich mich nur @SabethFaber anschließen.. der IGSpitze existiert nicht mehr wirklich und das Hauptproblem bei Groß- und Mittelspitzen ist und bleibt in erster Linie die Problematik mit der Farbzucht und den Steinen die den Züchtern in den Weg gelegt werden.
Denn auch wenn seit kurzem Mischfarben auf dem Papier genehmigt sind, bleibt es 1) bei altfarben x altfarben (bei den Mittelspitzen das Problem) und 2) werden die Nachkommen von schwarz-weiß Verpaarungen (sowohl GS, als auch MS) leider immer noch nicht vorbehaltlos zur Zucht zugelassen. Die Mühlen mahlen langsam.Schon alleine die Öffnung der Farbzucht, würde bei den zwei Varietäten viel bewirken. Ganz unabhängig vom Auszuchtprogramm.
Apropos Auszuchtprogramm; das hat Mal 0,0 mit MGschlings'zucht' zu tun. Es dauert eeeeewig sich auf eine geeignete Rasse zu einigen, das Ganze geht in einem RZV einen hochoffiziellen Weg und im Endeffekt hat man damit nur gewonnen, wenn man die Nachkommen an zuchtambitionierte Menschen geben kann. Denn nur durch eine Zucht über mehrere Generationen, in welchen dann wiederum Spitze mit den Auszuchttieten der F1, f2, f3 verpaart werden, wird der Genpool der eigentlichen Rasse erweitert.
Bei den Spitzen gibt es im VSNH dieses Auszuchtprogramm, momentan noch nicht mit vielen Teilnehmern wohlgemerkt.Im VDH Verein VfDSp ist daran leider noch nicht zu denken. Es ist schon ein riesen Schritten, dass sw/w Verpaarungen auf dem Papier 'legalisiert' wurden. Es wird noch dauern, bis diese nachkommen auch wirklich vorbehaltlos zur Zucht genommen werden.
Aber wie gesagt, das alleine, wäre für die Rasse schon eine Vergrößerung des Genpools die viel bewirken würde. Wenn dann noch die Varietäten (Kleinspitz, Mittelspitz, Großspitz) geöffnet werden würden .. naja es gäbe viele Möglichkeiten, ohne an ein Auszuchtprogramm denken zu müssen.
@Jojo_ da ist noch ganz viel Halbwissen auf deiner Seite
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Also krank x krank ergibt nicht plötzlich einen gesunden Mix.
Warum sollten Erbkrankheiten bei Mixen fast nie vorkommen, das ist doch wie zu sehen ist eine Milchmädchenrechnung.Genau das meine ich.
Ich hab die Behauptungen immer schon ziemlich unlogisch gefunden.
Die Mischlinge können doch auch nur so gesund (oder krank) sein, wie die Elterntiere oder Generationen davorEin Beispiel wäre Mops x Chihuahua.
Bei viel Pech hat der Hund mit Problemen beider Rassen zu kämpfen. -
Zitat von gina123
Ein Beispiel wäre Mops x Chihuahua.Bei viel Pech hat der Hund mit Problemen beider Rassen zu kämpfen.
In einer anderen Kombination würde der Mopsmischling aber vielleicht zb besser atmen können...
Nicht, dass ich das gutheissen würde, aber das ist doch manchmal der Hintergedanke dabei. -
Naja, es geht aber auch um die genetische Vielfalt und sowas wie den Hybrideffekt und grade letzterer kann eine Verbesserung, zumindest in der F1 Generation bringen.
Natürlich können auch Mischlinge die Probleme ihrer Ausgangsrassen erben, keine Frage und es gibt gewiss übel kranke Mischlinge und Rassekombinationen wo man sich nur auf den Kopf greifen kann, aber zumindest fürs Erbgut, nicht zwingend den einzelnen Hund, ist weg von Linienzucht u hohem Inzuchtgrad sicherlich "gesünder".
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Sorry, bin am Thema vorbei. Sollte nicvt nur überfliegen. Vergesst meinen Post.
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In einer anderen Kombination würde der Mopsmischling aber vielleicht zb besser atmen können...Nicht, dass ich das gutheissen würde, aber das ist doch manchmal der Hintergedanke dabei.
..oder auch nicht.
Genau dafür gibt es ja eben keine Garantie
Man muss schauen, was dabei raus kommt.Das war jetzt nur ein Beispiel, dass die Kernaussage "Mischlinge sind gesünder" nicht automatisch stimmt. Da kommt es auf viel mehr an.
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..oder auch nicht.Genau dafür gibt es ja eben keine Garantie
Man muss schauen, was dabei raus kommt.Das war jetzt nur ein Beispiel, dass die Kernaussage "Mischlinge sind gesünder" nicht automatisch stimmt. Da kommt es auf viel mehr an.
Ja, ich weiss, deswegen sag ich ja, ich war total am Thema vorbei.
Sorry
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[...] u hohem Inzuchtgrad sicherlich "gesünder".
Nun, das trifft aber bei weitem nicht auf alle Rassen zu!
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Ich finde da ist einfach ein ganz dicker Denkfehler drin.
Mischlinge sind im Endeffekt fast immer mixe aus (vermeintlichen) Rassehunden. Im Gegensatz zur Mathematik ergibt da - und - aber nicht +. Also krank x krank ergibt nicht plötzlich einen gesunden Mix.
Warum sollten Erbkrankheiten bei Mixen fast nie vorkommen, das ist doch wie zu sehen ist eine Milchmädchenrechnung.Meine Aussage war eine andere: Ich schrieb, dass alle heute anerkannten Hunderassen aus Mischlingen hervorgegangen sind. Dass heute viele Mischlinge herumlaufen, die Kreuzungen von Rassehunden sind, hat niemand bestritten.
Das Grundproblem der heutigen Linienzucht liegt darin, dass heute nach sehr eng gefassten Rassestandards gezüchtet wird - und zwar in erster Linie nach äußeren Merkmalen. Du beschreibst das doch selbst für die verschiedenen Spitz-Varianten. Da wird dann der Genpool schnell sehr klein. Manchmal so klein, dass eine Zucht ohne Inzucht gar nicht mehr möglich ist.
Zu Zeiten, als Mischlinge noch der "Standard" waren, sah Zucht ganz anders aus. Da wurden Tiere für die Zucht nach ihren Fähigkeiten und/oder Eigenschaften ausgewählt. Wie sie aussahen, war den Züchtern meist völlig egal. Die Zuchtentscheidung richtete sich nach dem Zweck. Deshalb sind Gebrauchshunderassen auch heute noch relativ "gesund" - weil dort für die Zuchtzulassung zumeist neben den Formwertprüfungen auch noch Leistungsprüfungen erforderlich sind.
Warum führt Linienzucht nun zum verstärkten Auftreten von Erbkrankheiten? Sehr einfach: Die meisten Erbkrankheiten sind rezessiv. Ein Hund kann die Anlage für die Krankheit im Genpool haben. Er wird aber nicht krank, solange das betreffende Gen nicht homozygot ist. Sprich: Erst wenn ein Hund sowohl von der Mutter als auch vom Vater die Anlage für die Krankheit vererbt bekommt, bricht die Krankheit wirklich aus und der Hund ist nicht mehr nur Anlageträger, sondern Merkmalträger.
Das Risiko, dass solche schädlichen Gene homozygot werden, ist umso höher, je kleiner der Genpool ist! Und die Linienzucht zielt nunmal darauf ab, genetische Merkmale homozygot zu machen. Das passiert ungewollt auch bei diesen erblichen Krankheiten.
Nebenbei hat niemand behauptet, dass Erbkrankheiten bei Mischlingen fast nie vorkommen. Ich jedenfalls hatte gesagt, dass Rassehunde darunter signifikant häufiger leiden als Mischlinge.
Natürlich ist Google keine Garantie dafür, seriöse Informationen zu bekommen. Es ist aber nicht unmöglich, die seriösen von unseriösen zu unterscheiden. Ich hänge mal zwei Links an:
Grundlagen angewandter Genetik für die Hundezucht
Erbkrankheiten bei Hunden – Rassedispositionen – Canosan
MfG
Jochen
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