Schutzhundesport und FH Austausch

    Ich habe mal eine Frage, die ich stellen werde, weil ich keine Ahnung von IPG habe. Bitte wertet diese nicht als Angriff, sondern aus reinem Interesse eines unerfahrenen Hundehalters in diesem Bereich, der halt immer von zwei Seiten die Meinungen hört.

    Gibt es auch die Möglichkeit IPG zu machen, nur mit positiver Verstärkung?

    Hintergrund:

    Ja, ich weiß Weißer Schäferhund. In ihren Papieren habe ich aber gesehen, dass die väterliche Linie komplett IPO 3 gelaufen ist und bei der mütterlichen Seite die Hälfte. Also wollte ich es mal austesten. Wir waren zweimal bei einem örtlichen Verein (mein Verein bietet das nicht an). Helfer und Bekannte, die ebenfalls IPG arbeitet empfandet Hira als äußerst geeignet. Sie ist sehr wesensfest, absolut angstfrei und hat den Lederlappen geschüttelt und davon getragen. Als sie nicht hindurfte und damit vor ihr herumgewedelt wurde hat sie kräftig gebellt.

    Ich wollte es mir mal ansehen. Obedience machen wir sowieso schon, daran hat sie auch Spaß, auch wenn wir das ganze noch sehr welpenmäßig machen. Wenn es um Futter geht, ist sie eh dabei.

    Jetzt habe ich aber gesehen, wie genau der Helfer einem Hund, den er für die Bekannte geführt hat, immer eines mit der Leine über den Schädel gedonnert hat, wenn er nach anderen Hunden geschaut hat.

    Auf Nachfrage im eigenen Verein kam, dass sie schon einmal ein Unterordnungsseminar bei einem IPGler hatten. Der sei erstmal mit dem völlig falschen Halsband aufgetaucht (keine Ahnung mehr welches sorry...) und als sich ein Hund geweiget hatte rückwärts zu laufen, hätte es immer wieder eines mit der Leine auf die Nase gegeben, bis er rückwärts gegangen ist.

    Ein anderer Trainer hat sogar die Helferausbildung, dies aber gesteckt, da er sagt, dass in diesem Sport viel zu viele schwarze Schafe unterwegs sind, die noch nach sehr alten Methoden arbeiten.

    Auf der anderen Seite sind wir glaube ich schon ein bisschen ein Wattebäuschenwerfer-Verein, keine Frage. Mich hätte der Sport sehr interessiert. Ich glaube auch nicht, dass ihr so auf eure Hunde eindrescht. Auf der anderen Seite ist es halt als Neuling ganz schwer zu erkennen, was geht und was nicht und nachher mache ich mir meinen Hund kaputt. Deshalb bin ich jetzt auch nicht mehr zu dem anderen Verein. Da Hira jetzt dann sowieso zahnt, müsste sie eh pausieren.

    Ich arbeite mit meiner Hündin rein "positiv", ab und an mal gibt es ein "Schade!".

    Wir sind in der örtlichen OG und das wird komplett akzeptiert und praktiziert. Eine OG weiter sieht es etwas "schwärzer" aus, wobei auch dort den Hunden nicht sinnlos auf die Schnauze geschlagen wird. Das kommt von OG zu OG drauf an. Wie sind Ausbilder und Helfer drauf? Du musst ja nicht mit deine rHündin zu genau dme Helfer gehen oder in genau die OG.

    Wenn du mit 'nur positiver Verstaerkung' meinst, dass es keinerlei Korrektur gibt, dann Nein, das geht mAn nicht.

    Ich muss dem Hund keine ueberziehen o.ae., aber irgendwann kommt mAn einfach der Punkt, an dem ich eine Korrektur setzen muss.


    Noch zur Peitsche: Meine Hunde kennen die alle (ausser Pan). Die reagieren auf das Wort nicht. Wird die Peitsche eingesetzt, reagieren sie. Aber sicher nicht mit kuschen :hust:

    Zitat

    Gibt es auch die Möglichkeit IPG zu machen, nur mit positiver Verstärkung?

    Meine Meinung: nein.

    Allerdings bin ich persönlich generell der Meinung, dass (funktionierende) Erziehung und Ausbildung komplett ohne Strafen (egal ob positiv oder negativ) nur basierend auf positiver Verstärkung ein Hirngespinst ist, das sich zwar gut verkaufen lässt, bei dem sich die Leute aber schlicht in die Tasche lügen.

    Zitat

    Allerdings bin ich persönlich generell der Meinung, dass (funktionierende) Erziehung und Ausbildung komplett ohne Strafen (egal ob positiv oder negativ) nur basierend auf positiver Verstärkung ein Hirngespinst ist, das sich zwar gut verkaufen lässt, bei dem sich die Leute aber schlicht in die Tasche lügen.

    Also in der Erziehung arbeite ich auch mit Korrekturen. Da bin ich manchmal vielleicht auch zu hart, bei dem was ich in anderen Threads hier so lese...

    Im Sport möchte ich nur darauf verzichten, das soll es nur um den Spaß in der Zusammenarbeit gehen.

    Zitat

    Wenn du mit 'nur positiver Verstaerkung' meinst, dass es keinerlei Korrektur gibt, dann Nein, das geht mAn nicht.

    Ich muss dem Hund keine ueberziehen o.ae., aber irgendwann kommt mAn einfach der Punkt, an dem ich eine Korrektur setzen muss.

    Ich hatte wirklich Schläge und Geschrei gemeint.

    Danke für eure Antworten! Dann werde ich bei Obedience und Fährte bleiben und hoffen, dass das dem LZ Schäferhund, der in 2 Jahren hier einziehen soll auch reichen wird. :)

    @Dreamy92

    Ich handhabe das so, das meine Hunde alles so nett und positiv wie möglich lernen, der Aufbau ist so positiv wie möglich auch wenn es länger dauert.

    Wenn der Hund begriffen hat worum es geht und dann Fehler macht kommt aber auch da ne Korrektur.

    Je nach Hundetyp.

    Ganz ohne schließe ich mich den anderen an, geht es nicht. Aber wie Helfstyna sagt das geht es nie....

    Zitat

    Also in der Erziehung arbeite ich auch mit Korrekturen. Da bin ich manchmal vielleicht auch zu hart, bei dem was ich in anderen Threads hier so lese...

    Im Sport möchte ich nur darauf verzichten, das soll es nur um den Spaß in der Zusammenarbeit gehen.

    Die Logik verstehe ich jetzt nicht ganz.

    Der Sport an sich (wenn es denn der richtige ist) ist bereits eine viel höhere Belohnung für den Hund, als du es in der Alltagserziehung oftmals überhaupt erreichen kannst. Da kann man (rein theoretisch) wesentlich mehr und stärker korrigieren, ohne dass der Hund die Lust verliert, als im Alltag.

    Zitat

    Ich hatte wirklich Schläge und Geschrei gemeint.

    Niemand muss seinen Hund schlagen, um irgendetwas zu erreichen. Das hat null komma nichts mit Sport und Korrektur zu tun.

    Schreien ist so eine Sache... ich verstehe da immer nicht so ganz, wieso das per se so verpönt ist. Ja, es wird mal laut, wobei meiner Erfahrung nach wesentlich häufiger im positiven als im negativen Sinn.

    Es waer mir neu, dass man den Hund schlagen muss um ihn zu korrigieren.

    Laut sein..joa..kommt schon mal vor. Auch als Korrektur. Allerdings ist das bei mir dann, wenn der Hund deutlich entfernt ist von mir ;)


    Ich wuesste aktuell keinerlei Sport, bei dem es ohne jegliche Strafe geht!

    Huch, hier schwirren aber viele Fehlannahmen herum.

    Javik

    Die Peitsche ist ein super sinnvolles Hilfsmittel und das bei mir zB nicht nur im Schutzdienst, sondern auch in der UO. Sie schaltet den Hund trieblich einfach höher.

    Ich weiß nicht, welchen Idiot du gesehen hast, dass ein Hund beim Wort "Peitsche" zusammenbricht, aber das, was dann da passiert ist, hat rein gar nichts mit dem Sinn und Zweck der Peitsche zu tun. Überhaupt nichts. Ich laufe zB sehr gern Fuß während die Peitsche knallt - das gibt meiner ohnehin motivierten Hündin gleich noch mal mehr ne Schippe Ausstrahlung und Drang. Im SD schraubt es ihre Aggression (die ohnehin gut ausgeprägt ist) noch mal ein Level hoch und dann hat man ein richtig schön dominantes Verbellen.


    @Dreamy92

    Man kann keinen Sport und auch keinen Alltag "nur mit positiver Verstärkung" aufbauen. Weil die anderen Quadranten der Lerntheorie immer automatisch vorkommen. Ebenso macht ein Spiel nur Spaß, wenn es Regeln hat. Kennt man auch als Mensch. Man kann sich über ein "richtig" nur freuen, wenn es ein "falsch" gibt. Dass da ein sinnvoller Aufbau zugehört, wo dem Hund erstmal vermittelt wird, was man von ihm will und in welcher Stimmung man das von ihm will, ist ja was anderes. Aber eine Absicherung und ein Verständnis dafür, warum eine Übung nur genau SO richtig und gut ist und das ist, über das man sich dann gemeinsam freut, muss immer dazu.

    Natürlich muss keiner seinen Hund schlagen - ist völliger Unsinn und hat aber auch rein gar nichts mit einer sinnvollen Korrektur oder einem Falsch-Marker zu tun.

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