Labbirüde, 16W, beisst bei Unwille

  • Für mich hört sich das nach einem total überdrehten Welpen an, der zuviel "Action" hat und dann nicht mehr weiß wohin mit seiner Überdrehtheit.

  • Hallo,
    wir haben zwar keinen Labbi, aber auch unser Hund hat im Alter von 16 Wochen heftig in die Leine gebissen. Ich war verzweifelt. Die Leine wurde gezergelt und es wurde regelrecht Terror veranstaltet. :wuetend:
    Was habe ich in dieser Zeit geheult und fühlte mich unfähig. Saß ich auf dem Sofa und Wuffel kam angerannt und wollte auch hochspringen, wurde ich attakiert, wenn ich dies unterbinden wollte. Totaler Frustzwerg. :hust:
    ABER ist kann Dir versichern, wenn Du weiter dran bleibst, wird es - auch wenn es im Moment nicht den Anschein danach hat - besser werden.
    Bei mir hat aufstehen und weglaufen soviel wie kaum was gebracht. Jedoch wurde es an dem Tag wie durch Geisterhand besser, an dem der Hund mich auch "für voll" genommen hat und gemerkt hat, dass nicht alles Spiel und Spaß ist, was wir hier machen. Vor allem nicht, wenn ich von dem Hund attakiert wurde und teilweise auch gebissen. Ich bin absolut gegen Gewalt, nur einmalige Ansage mit einem energischen "NEIN" hat dann echt am Besten geholfen. Das hat sie dann nicht zwei Mal gemacht. ;)


    Trotzdem viel Spaß mit dem Kerl.


    Noch was: Du hast 3 Kinder? Ist der Labbi Dein erster Welpe? Glaub mir, wenn Du 3 Kinder erzogen hast/erziehst, dann schaffst Du das mit dem Hund wirklich mit links!
    Bleib dran!

  • Sind 10min gehen plus 15min im bach spielen schon zuviel?

    Sein Verhalten danach sagt ganz klar: Ja.

    Und wenn ja: ab wann habt ihr solche Sachen gemacht? Man soll die Junghunde ja auch an solche Situationen gewöhnen, oder?

    Ich würde so was auch heute noch nicht mit meinen erwachsenen Hunden machen, die würden da total bei überdrehen und ich hätte das selbe Problem wie Du: Hunde, die hormonell so hochgeschossen sind, dass sie sich nicht mehr regulieren können. Es ist ihnen nicht möglich!
    Ich regele solche Situationen eher so, dass ich meine Hunde anbinde (das habe ich von Klein auf ganz regelmäßig als Ruheritual etabliert!) und sie Pause machen. Oder aber, ich trainiere etwas mit meinem erwachsenen Hund in der Situation, was viel Beherrschung beinhaltet und ruhig abläuft zur Beschäftigung.


    Er schläft sicher zu wenig. Er hat ganz viel Ruhezeit, in der er keine Action/Spiel bekommt.

    Schlafmangel führt nachweislich langfristig zu kranken Hunde (beim Menschen ist das nicht anders). Das ist mittlerweile gut erforscht. Gerade in der Zeit, in der sich die Hirnstrukturen umbauen, neues gebildet wird, ist so etwas fatal. Das hat Auswirkungen auf das ganze Hundeleben! Die Stressbelastbarkeit wird damit immer ein riesiges Problem bleiben. Inklusive der körperlichen Erkrankungen, die da dran hängen ... Da würde ich dringend!!! dran arbeiten. Wenn Deine Trainerin da überfordert ist, such Dir wen anders.


    Die Begriffe Action und Spiel machen mir auch etwas Bauchschmerzen. Kann es sein,dass "Wach sein und Menschen anwesend" im Grunde zum Stressfaktor geworden ist, weil der Hund viel betatschelt, bespielt und bespaßt wird?


    ABER: er schläft fast nur dann, wenn ich neben ihm sitze. Oder wenn wir ohne ihn im Garten sind und er drinnen im Laufstall ist.

    Und, wenn Du neben ihm sitzt, bekommt er vermutlich auch sofort mit, wenn Du gehst? Dann ist das nicht die Form von Schlaf, die er braucht.


    Sobald die Kids da sind, will er dabei sein. Er liegt dann zwar ruhig neben uns, aber sobald jemand aufsteht, läuft er mit.


    Ja, das ist wie gesagt nicht der Schlaf, der notwendig ist. Das ist bloß Dösen und auf Bereitschaft sein.

  • Nach müde kommt blöd, war hier auch immer so. Emil hat noch immer Probleme zur Ruhe zu kommen, wenn wir herumlaufen. Er geht zwar auf seinen Platz wenn ich das sage, schläft aber da dann nicht.


    Die Beisserei hatten wir hier auch. Emil war auch ein kleiner Frustzwerg. Das war dann kein spielerisches Beissen, sondern er war wütig, weil er was nicht durfte.
    Spielerisches Beissen habe ich ich unterbrochen mit aufstehen und weggehen, wütiges Beissen gab dann ein scharfes Wort. Eins hat dann auch gereicht. Er war rassetypisch sicher leichter zu beeindrucken, als ein Labbi :)

  • Also, ich mach mich vielleicht unbeliebt..
    Aber es ist ein totaler Trend im DF das plötzlich jeder Welpe überfordert und überdreht sein muss..
    Gibts noch ganz normale Welpen?
    Meiner Meinung nach kann und sollte grade ein Welpe lernen, dass auch und besonders unter Frust gewisse Dinge tabu sind. Das nennt man Grenzen. Wenn der Hund sich später als Erwachsener benimmt wie die offene Hose, weil er grade mal sehr unter Stress steht findet das keiner mehr lustig.
    Manche Dinge gibts halt nicht. Punkt.


    "Unser Weg" hin oder her, wenn du selber schon sagst der heftige Anschiss im Wald hat geholfen, dann ist das wohl der Weg der für diese Situation richtig ist. Ob es in das eigene vorgefertigte Konzept passt sollte doch zweitrangig sein.


    Versteht mich nicht falsch, natürlich sollte man die Auslöser für das Verhalten erkennen und minimieren. Aber beißen, weil ihm was nicht passt, vor allem wenn man ihm schon als Alternative die Beißwurst anbietet, das gibt Ärger und fertig. Das würde ich zumindest mal probieren..

  • Aber es ist ein totaler Trend im DF das plötzlich jeder Welpe überfordert und überdreht sein muss..

    Nee, der Trend ist kein DF-Phänomen. Der ist tatsächlich in der normalen Realität vorhanden, weil den Besitzern oft nicht klar ist wie reizoffen ein Arbeitshund ist und wie viele Reize im normalen Alltag einer Familie auf den Hund einschießen.


    Ich habe damit in meinem Beruf jeden Tag zu tun.


    Ich freue mich immer in meinem Berufsalltag, wenn sich Familien für die klassischen Begleithunderassen entscheiden und mir mal erzählt wird, dass der Hund sich einfach zum Schlafen hinlegt, wenn er noch nicht überdreht ist.

  • Bitte entschuldigt, dass ich vom Handy nur knapp antworten kann.


    Dank dem DF wusste ich schon vor dem einzug, dass ich aufs Schlafen und Ruhen achtem muss, dass wir ihn nicht hochdrehen dürfen. Das tun wir auh nicht. Dank dem DF weiss ich, dass die Kids ihn nicht pausenlos bespassen dürfen. Sie dürfen einmal pro Tag 3 Je 3 Leckerlies geben. Danach müssen sie ihn wieder in ruhe lassen. Er wird von ihnen also fast komplett ignoriert den ganzen Tag. Ebenso ignoriert der Hund auch meist die Kinder. Er ist sehr entspannt fast den ganzen Tag. Nur eben schläft er nicht tief. Ich würde ihn auf keinen Fall als hochgedrehten Welpen beschreiben. Im Gegenteil: er wird überall für seine Ruhe gelobt. Bleibe ich beim Gassi gehen stehen und rede mit jemandem, legt er sich nach 30sec zu meinen Füssen hin. Mit 16 Wochen.


    Die beschriebenen Situationen sind Ausnahmesituationen. Davon gibt es eine pro Tag. Meist dann, wenn ich eben all das, was ich mir angelesen habe, NICHT einsetzen kann. Wenn wir grad als familie unterwegs sind und ich den kleinen Ausflug NICHT nach 30min beenden kann. DANN beisst mich der Welpe. Natürlich ist er dann situativ überfordert. Meine Frage war: wie verhalte ich mich DANN?


    Selbstverständlich ist es einfacher, einen Welpen in einem haushalt zur Ruhe zu bringen, in dem keine Kinder rumwuseln. Ich habe die Situation 3x pro Woche für ein paar Stunden und da funktioniert es wie gesagt super.


    Mit Kids will der Hund halt bei uns, seinem rudel sein. Verständlich. Und dann zu zwingen, dass er nicht nur AUSRUHT (was er tut) sondern SCHLÄFT, ist unmöglich. Ausser ich bringe ihn in einen anderen Raum, sperre ihn ein und lasse ihn so lange Bellen, bis er aufgibt. Ob DAS besser ist? Ob er dann erholsam schläft?


    Jetzt gerade schläft er übrigens wunderbar neben mir. Die Kids machen 1h Mittagspause auf der oberen Etage.

  • Hallo,
    wir haben zwar keinen Labbi, aber auch unser Hund hat im Alter von 16 Wochen heftig in die Leine gebissen. Ich war verzweifelt. Die Leine wurde gezergelt und es wurde regelrecht Terror veranstaltet. :wuetend:
    Was habe ich in dieser Zeit geheult und fühlte mich unfähig. Saß ich auf dem Sofa und Wuffel kam angerannt und wollte auch hochspringen, wurde ich attakiert, wenn ich dies unterbinden wollte. Totaler Frustzwerg. :hust:
    ABER ist kann Dir versichern, wenn Du weiter dran bleibst, wird es - auch wenn es im Moment nicht den Anschein danach hat - besser werden.

    danke, danke, Danke für diesen post!!!! Er hat mir sehr gut getan.


    Ja, ich hab drei Kids und die erziehen wir mit viel einsatz und Herzblut zu super tollen Menschen

  • Mit Kids will der Hund halt bei uns, seinem rudel sein. Verständlich. Und dann zu zwingen, dass er nicht nur AUSRUHT (was er tut) sondern SCHLÄFT, ist unmöglich. Ausser ich bringe ihn in einen anderen Raum, sperre ihn ein und lasse ihn so lange Bellen, bis er aufgibt. Ob DAS besser ist? Ob er dann erholsam schläft?

    So würde ich das nicht üben. Allerdings wäre es langfristig schon wichtig - auch fürs Training des Alleinbleibens - dass er regelmäßige Zeiten hat, in denen er "außen vor" ist, also nicht frei wählen kann, ob er sich zwischen Euch legt oder nicht.


    Das kann und sollte man auch dringendst auf nette Art üben, denn der Hund soll sich dabei ja wohlfühlen. Wie gesagt, es gibt Trainer, die Dir da sicher helfen können an dieser Stelle.

    Meine Frage war: wie verhalte ich mich DANN?

    Wenn das so selten ist: Abwarten bis es vorüber ist.

  • Du machst dir viele Gedanken und achtest schon darauf, dass der Kleine genug Ruhe bekommt.
    Auch wir hatten so eine Schnappschildkröte und sind fast verzweifelt. Wenn ich heute jene Videos ansehe, auf denen Lexa wild an Kleidung zerrend zu sehen ist, so muss ich lächeln: Ja, diese Zeit zerrt an den Nerven und sie geht vorbei.
    Auch wir hatten Pflaster an Händen und Beinen, hatten durchgebissene Geschirre und Leinen, zernagte Schuhe, angeknabberte Teppiche.
    Uns haben klare und konsequente Ansagen geholfen, die auch mal lauter sein konnten, wenn sie mal wieder am Schnappen war, dass wir uns ihr entzogen haben, den Raum verlassen und Spiele sofort beendet haben. Ein guter Trainer, der ins Haus kam, hat uns ebenfalls sehr geholfen.


    Aber ich habe gelernt, dass diese Phase auch durchgehalten werden muss und eben Kraft kostet.
    Dass der Kleine geeignetes Spielzeug zum Kauen und entsprechende Kauartikel braucht, weißt du sicherlich.
    Ich würde abwägen, ob einige Stunden mit einem Trainer hilfreich wären - und dann möglichst bald - oder ob ihr (auch die Kinder) damit leben könnt, dass der Kleine immer wieder mit einem "Nein" und entsprechenden Konsequenzen konfrontiert werden muss. Und dies erfordert eine fast unendliche Anzahl an Wiederholungen, Aufs und Abs, also viel Geduld.

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