Jagdtrieb eine Frage der Erziehung?

  • Jagdverhalten besteht ja aus mehreren Elementen. Die verschiedenen Rassen unterscheiden sich eben dadurch dass bestimmte Elemente (züchterisch und somit genetisch) überbetont werden. Innerhalb dieser Überbetonung gibts aber nochmal so "Spannweiten". Gute und nicht so gute Jagdhunde der gleichen Rasse (sogar gleicher Wurf). Das ist eben immernoch Natur.


  • Stimmt das,ist Jagtrieb wirklich nur eine Frage der richtigen Erziehung? Wie sind eure Erfahrungen zu diesem Thema?

    Meine natürlich Jagdtrieb,das D auf meiner Tastatur hakt manchmal.

  • Ich glaube, jeder hat trotz des Tippfehlers verstanden, was Du meinst

    Mich hat der Fehler nur gestört :ops: .
    Denke auch,dass mich jeder verstanden hat.

  • Ich hab einen Whippet.
    Der darf frei laufen weil ich den Luxus habe nachmittags um 3 gehen zu können wo sich die Karnickel halt nicht draußen befinden.
    Was hab ich nicht alles gemacht die ersten 2 Jahre, der durfte nichtmal Blätter jagen... Hats was gebracht? Nö. Kurz vorm 2ten Geburtstag rauschte ein Karnickel hoch und mein Hund war weg.

    Er wird niemals hören in solchen Situationen. Das ist auch völlig okay für mich, denn ich hab mich ja bewußt für die Rasse entschieden mit allem was dazu gehört.
    Ich manage halt, Freilauf niemals bei Dämmerung, in unbekanntem Gebiet erkundige ich mich vorher wie da das Wildaufkommen ist, etc.
    Damit können er und ich gut leben.

    Wer Jagdtrieb total wegerziehen will, der hat meiner Meinung nach die falsche Rasse.

  • Ich denke, man erkennt erfahrene Hundehalter - und gute Trainer - daran, dass sie solche Wörter wie "nie", "immer", "jeder" und "100%" nicht benutzen...
    Und man sollte immer höflich und interessiert nachfragen, wieviele Hunde welcher Rassen jemand schon hatte, wenn er solche Weisheiten verbreitet.


    Ich frage ja gerne zu allem und jedem die Leute aus, und wollte also auch immer gerne wissen, ob die Hunde jagen. die meisten Hunde jagen natürlich nicht... aber Nachfragen lohnt sich... da kommen dann lustige Antworten...

    Wir gehen immer nur hier spazieren... (da gibts kein Wild). Im Wald? Da waren wir noch nie.

    Der rennt nur ein paar hundert Meter hinterher und kommt dann wieder.

    Nein, abgeleint wird der natürlich nicht, nur im Garten. Der läuft sonst weg.

    Der ist jetzt 11 Monate alt.

    Der geht nur manchmal ein paar Stunden alleine rumstromern.

    Wenn ich die Rehe zuerst sehe, kann ich den zurückrufen.

    Das ist bei dem nur Spielen!

  • Stimmt das,ist Jagtrieb wirklich nur eine Frage der richtigen Erziehung?

    Nein, eine Frage der Rasse. Wie schon geschrieben wurde gibt es Rassen, die darauf gezüchtet sind, mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, wie sonst sollte ein Jäger sonst seinen Hund ausbilden....der Jagdtrieb muss in gezielte Bahnen gelenkt werden.

    Dann gibt es sehr selbständige Jäger, die machen ihr Ding und warten vllt. noch darauf, dass der Mensch kommt und den Rest erledigt....meine Hündin ist so ein Exemplar einer sehr selbständigen Spur- und Sichtjägerin, wenn ich sie lassen würde.

    Erziehung ist sicher das eine und die Konsequenz einer Schleppleine, wenn man merkt, dass der Jagdtrieb erwacht. Allerdings muss meiner Meinung nach ein Hund, der auf Jagd gezüchtet wurde, auch seine Passion in gewisser Weise ausleben dürfen, um zufrieden und ausgeglichen zu sein. Dass er weder Rehe noch Hasen wildern darf, ist dabei denke ich klar. Aber etwas Fährtenarbeit und eine geistige Auslastung in diese Richtung, sollte man solchen Rassen schon gönnen.

    Wenn wir unterwegs sind, läuft mein Mann gerne mal auf zugänglichen Sportplätzen. Es gibt für meine HÜndin nichts schöneres, als wenn sie hinterher seine Spur absuchen darf. Dafür rennt sie im Affenzahn über den Sportplatz und verfolgt dabei jede Bewegung, die er gemacht hat. Haben wir ihr nie beigebracht, hat sie von ganz alleine mit angefangen.

    Das erste Mal habe ich gedacht, sie hat eine Wildspur, bis mein Mann sagte: Nein, nein, genau da bin ich her gelaufen....

    Fand ich total faszinierend....danach ist sie völlig im Eimer und schläft tief und fest.

  • aber Nachfragen lohnt sich... da kommen dann lustige Antworten...

    Ohja! Der Klassiker: "Die hetzt nicht, die spielt nur Fangen mit den Hasen."

    Besonders toll die Belehrungen der anderen. "Nun mach den schon ab, der kriegt die Karnickel doch eh nicht!"
    Ja. Klar. Der Whippet kriegt garantiert kein Karnickel. Wie komm ich bloß auf die Idee... :roll:

  • Das erste Mal habe ich gedacht, sie hat eine Wildspur, bis mein Mann sagte: Nein, nein, genau da bin ich her gelaufen....

    Fand ich total faszinierend....danach ist sie völlig im Eimer und schläft tief und fest.

    Sowas macht Fili auch schon seitdem sie vllt. 4 Monate alt war. Bei ihr muss ich z. B. min. eine halbe Stunde warten, nachdem mein Mitbewohner oder wenn Filis Vater hier war, die Wohnung verlassen haben, sonst geht die Nase auf den Boden und sie zerrt vehement der Spur hinterher. Tierspuren verfolgt sie rückwärts, wie letztens beim Pferd, dass 10 min vorher an uns vorbeitrabte. :headbash:

    Faszinierend fand ich es auch, dass sie sich letztes Jahr das Muschelfischen beigebracht hat.


    Was hab ich nicht alles gemacht die ersten 2 Jahre, der durfte nichtmal Blätter jagen... Hats was gebracht? Nö.

    Tja, das ist mit Fili leider auch so, außer dass wir es hier statt mit Karnickeln mit Katzen zu tun haben. An die haben wir sie sogar gewöhnt... :verzweifelt: Trotzdem schoss sie hinterher, es dauerte ca. 1 min bis sie endlich auf Pfeiffen reagierte und zurückkam. Einmal haben wir Dammwild aus 100 m Entfernung von Hinten gesehen, seitdem weiß ich sicher, dass sie da hinterhergehen würde. Sie war völlig weggetreten, brauchte eine ganze Weile, um überhaupt wieder ansprechbar zu werden.

    Und dabei wir haben uns soviel Mühe gegeben, von Anfang an, weil ihr Vater so einen starken Jagdtrieb hat. Vllt. bekommen wir es noch hin, sie ist ja noch nicht so alt, aber wenn nicht, dann bleiben wir bei unserer jetzigen Lösung. :ka:

  • Sina verfolgt seit gestern zusätzlich auch frische Hundespuren als seien es Feldhasenspuren, zwar nicht ganz so extrem intensiv, aber schon sehr ausgeprägt.

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