Beweislast bei Beißvorfall?

  • Naja, sie schreibt: "Die Wunde wurde unter Narkose genäht."Dass man sowas übersieht, finde ich seltsam.

    Meine angeleinte Hündin wurde vor 3 Jahren auch von einem freilaufendem Hund gebissen. Am Unfallort war rein gar nichts zu sehen, zu Hause lag sie dann plötzlich in einer Blutlache. Ihr Bauch war offen und der Biss sehr tief. Inkl. Erstversorgung in Narkose, Medikamente und 3 Wochen täglich zur Nachbehandlung war ich plötzlich knapp 800€ los. Vorher hätte ich wahrscheinlich auch gesagt das es komisch ist so eine Wunde nicht direkt zu sehen, aber seit dem finde ich es rein gar nicht mehr seltsam.
    Die Tierarztkosten musste ich übrigens selbst tragen, da der Hund ein Staffortshire war und die beiden schlecht gelaunten, tätowierten Männer bei ihm mindestens genauso bemuskelt wie der Hund waren, hab ich mich nicht getraut was zu sagen und war einfach nur froh aus der Situation raus zu sein. Ich habe sie auch nie wieder gesehen.


    Ich würde diesen Fall um den es hier geht aber auf jeden Fall der Versicherung melden, denn sowas kann passieren und dafür hat man ja nunmal eine Versicherung. Ich meine der Andere hat ja nicht nur die Kosten am Hals sondern auch Stress weil er einen kranken Hund zu Hause hat, der mehr Aufmerksamkeit braucht als ein Gesunder und wegen den Tierarztbesuchen und den eigenen Sorgen und Gedanken über das Leid des Hundes usw. Auch wenn ich sauer wäre und es nicht meine Schuld wäre, wäre ich einfach von meinem Gewissen her so das ich es melden würde.

  • Mir ist das letztens beim Joggen passiert, dass meine (an 1,5m Leine am Bauchgurt) von einem anderen Hund "angefallen" wurde.
    Will sagen: Hund war vorm Bäcker angebunden, saß hinter einer Mauer und kam von daher rausgeschossen auf den Gehweg wo ich und meine Hündin längs trabten.
    Wir waren schon fast an der Mauer vorbei gewesen und hatten den Hund hinter der Mauer bis dahin gar nicht wahr genommen.
    Meine hat im Reflex zugeschnappt und sich mit den Schneidezähnen in der Stirn des Goldis verbissen.
    Die Bäckerin hatte das alles gesehen und kam sofort rausgeschossen, um mir zu helfen, die Halterin des anderen Hundes lamentierte, ihrer wäre so ein netter der tut keiner Fliege was... Glaube ich sogar, dass der wirklich gar keine bösen Absichten hatte.
    Sie hat lange gesucht und einen winzigen Cut in der Haut gefunden (während die Bäckerin mich verarztete, weil ich eine Verletzung am Handgelenk vom Trennen der Hunde hatte.


    Wie auch immer: Ich habe die TA Rechnung komplett bezahlt, hätte ich sicher nicht müssen, aber mein Hund hätte auch nicht zufassen müssen! (waren 105 Euro)


    Wäre ich garstig (ja, ich weiß, viele halten mich dafür ;) ) wäre ich mit meiner Verletzung zum Arzt gegangen, hätte behauptet, dass beim Befreien des anderen Hundes der nach meiner Hand geschnappt hätte, SIE hätte Auflagen bekommen und jede Menge Stress.


    ändert aber nichts daran, dass meine nicht hätte zupacken dürfen! Auch, wenn´s "nur" ein Reflex von ihr gewesen war.


    (Die Bäckerin hätte mich auch darin unterstützt!)

  • Natürlich ist das ziemlich blöd gelaufen und für den anderen Hund dazu auch noch schmerzhaft. Sehe es so, daß der andere Halter seinen Hund nicht wirklich unter Kontrolle hatte. Aber das ändert nichts daran, daß er wohl von Newton verletzt wurde.
    Ich würde das der Versicherung melden, den Ablauf genau schildern und dann abwarten, wie die Versicherung entscheidet. Die wissen schon, wie sie in solchen Fällen vorgehen und reagieren müssen.

  • ich habe selber schon zwei kleinere Verletzungen meiner Hunde im Gesicht, also an einer durchaus präsenten Stelle mit wenig Fell drüber wo man auch noch ständig hinschaut, erst Stunden später gesehen.
    Beide Male musste das aber nicht tierärztlich versorgt werden, weil es wirklich nur Kratzer waren.
    Also so ungewöhnlich finde ich das wirklich nicht. Gerade, wenn der Hund da noch einiges an Fell hat. :ka:

  • Versicherungen sind nicht zuletzt dazu da, die Berechtigung von Ansprüchen zu prüfen. Bei angeleint gg unangeleint war die Rechtsprechung m. W.zuletzt uneinheitlich, nicht immer 50:50.
    Zu behaupten, es hätte danach noch eine andere Beißerei gegeben, scheint mir sehr unfair. Und deswegen (noch mehr) Ärger im Dorf zu riskieren. nicht schlau. Shit happens, dafür gibt es Versicherungen und vlt kapiert der andere HH endlich, wie doof seine mangelnde Aufsicht ist

  • Ich sehe das auch so wie die meisten hier. Irgendwie ist es sehr bequem und dreist sich den Schaden vom anderen Hh zu holen wenn der eigene Hund abhaut und in einen angeleinten Hund knallt. Das würde ich den Haltern auch ganz genau so kundtun. Auf der anderen Seite hat Newton aber eben den anderen Hund vermutlich verletzt, ist selbst unbeschadet davon gekommen und so steht den Haltern halt zumindest etwas Geld zu. Wenn man keine Befürchtung haben muss dass einem die Versicherung kündigte oder der Satz sich so stark erhöht dass es sinnvoll wäre es selber zu bezahlen würde ich es auch darüber ablaufen lasse und die Geschichte abharken.

  • So, ich komme nun endlich mal dazu zu antworten...

    Edit: Bei Meinem Samojeden wurde sogar ein Zahnabdruck gemacht um es ihm nachzuweisen herrausgekommen ist das es sein Zweithund war der gebissen hatte und nicht mein Aares.

    Diesen Edit habe ich jetzt erst gesehen. Finde ich interessant. Wird aber in unserem Fall wohl nichts mehr bringen, da die Wunde ja bereits zugenäht ist.

    Wann war das eigentlich genau und aus welchem Bundesland kommt ihr?

    Wir kommen aus BaWü. Der Vorfall war gestern. Heute hat er mir das dann vorgeworfen.

    Gab es eine Rangelei? Wie kannst du dir, bei einer rangelei, so sicher sein das dein Hund nicht geschnappt hat?

    Der Hund kam ja von hinten und ist Newton quasi seitlich mit geöffnetem Maul in den Nacken gesprungen. Da Newton das nicht hat kommen sehen und der andere Hund recht schwer ist (Riesenschnauzer), strauchelte Newton und brauchte eine Weile sich zu fangen. Er war quasi mit dem rechten Schulterblatt am Boden, durch die Wucht des Aufpralls. Ich hab den anderen Hund im Nackenfell und am Hintern gepackt und von Newton runter gezogen. Also quasi über ihn drüber. Ist irgendwie schwer zu beschreiben. D.h. falls Newton mit seinen Zähnen irgendwo war, hätte das maximal einen Schlenz im Ohr oder einen Kratzer an der Nase, irgendetwas in dieser Größenordnung verursachen können.


    Aber eine 5cm lange Naht und dann noch an der linken Halsseite, wo der Hund mit seiner rechten Seite über Newton drüber ging... Ne, also ich halte das für unwahrscheinlich, dass so eine Wunde im Vorbeischrammen entstehen kann.


    Newton ist bereits zweimal gebissen worden. Einmal musste er auch geschoren und genäht werden und da haben sowohl ich als auch der andere Halter eindeutig gesehen, dass der Hund zugebissen hat.

    Kleine Wunden kann man auch erst später entdecken.

    Ja, mag sein, aber wie gesagt, die Naht ist ca. 5 cm lang. Und nicht nur zwei kleine Löcher.

    es passiert Dir und Newton doch nichts, wenn Du es meldest, oder?

    Wir hatten schonmal einen Versicherungsfall. Newton hatte als Welpe Kabel zerbissen. Schlug mit gut 300€ zu buche. Da die Versicherung die einzige war, die auch Newtons schulischen Einsatz abdecken kann und wollte, möchte ich eigentlich nichts melden, bei dem ich nicht sicher bin, dass Newton das auch tatsächlich verursacht hat. Ohne diese Versicherung gibt es keinen Schulhundeinsatz mehr.

    Und ihm halt privat klar machen, das sowas nie wieder zu passieren hat.

    Ich habe ihm schon mehrfach klar gemacht, dass es so nicht geht. Der Mann ist unbelehrbar. Mittlerweile versucht er zumindest seinen Hund anzuleinen, wenn er uns sieht, schafft es aber nur in den seltensten Fällen. Und dann ist das echt auch problematisch dran vorbeizukommen auf dem schmalen Dreisamdamm. Der Hund ist hochgradig leinenaggressiv und richtet diese Aggression auch gegen den Besitzer.


    Mittlerweile nehm ich das einfach in die Hand. Ich hab den Hund schon mehrfach wirklich massiv geblockt, auch so, dass es mir und auch ihm weh getan hat und er kommt einfach immer wieder an... Wie gesagt, meistens schaffe ich es, dass er nicht an Newton rankommt, aber gestern hatte ich keine Chance das vorher abzufangen.

    Fakt ist dein Hund hat sich mit einem anderen geprügelt. Es ist also durchaus möglich, dass eine Verletzung entstanden ist...wieso sollte die Besi des anderen Behaupten dein Hund war es, wenn es noch eine weitere Beißerei? In meinen Augen am selben Tag eher unwahrscheinlich.

    Nein, er hat niemanden verprügelt. Er war ist an der Leine von hinten angefallen worden und hat versucht, sich zu verteidigen indem er den Kopf mit gefletschten Zähnen nach hinten gedreht hat. Ich kann nicht ausschließen, dass er dabei einen Kratzer, Schlenz, etc. verursacht hat, aber so eine Wunde... Nie und nimmer. Dazu hätte er ja mit deinen Zähnen richtig zugreifen müssen und das hat er definitiv nicht gemacht.


    Der Hund gerät ständig in Kloppereien. Irgendwer muss halt die Rechnungen bezahlen. Dieses Mal bin dann halt ich dran?!

    Steh zu dem was passiert ist.

    Hätte ich kein Problem mit, wenn es tatsächlich Newton gewesen wäre.

    Vorfall der Hundehaftpflicht melden und sollen die doch entscheiden. Dafür hat man ja eine Versicherung.


    Sch...... gelaufen!

    Werde morgen zumindest mal anrufen. Ja, sch.... gelaufen. Kannst du laut sagen.

    Was ich auch nicht verstehe, warum man seine Daten überhaupt her gibt, wenn man kein Interesse daran hat, den Fall der Versicherung zu melden. Dann hätte man das auch bleiben lassen können.

    Habe meine Daten nicht hergegeben. Er hatte mich auch nicht danach gefragt.

    Abgesehen davon könnte ich mir vorstellen, wenn der Hund tatsächlich so oft in beissereien gerät, dass der Halter selber gar nicht einordnen kann, welcher Hund nun schuld daran ist. Hauptsache jemand übernimmt seine Rechnung.

    Eben.

    ich würde es auch nicht so weit ausarten lassen, daß ich mir eine Anzeige beim OA einhandle.

    Naja, er hat wie gesagt weder meinen Namen, noch meine Anschrift, noch mein Autokennzeichen. Ich habe hingegen ein Foto von seinem Kennzeichen gemacht nach diesem Vorfall und werde damit morgen beim OA vorsprechen. Ich hatte mir eh schon mehrfach überlegt, ob ich ihn melde, weil es einfach nicht geht, dass ein Hund, der derart auf andere Hunde losgeht, ohne Leine läuft... Nun mache ich es halt dann auch mal. Hat er sich selbst zuzuschreiben. Sein Hund stürzt sich auf meinen und dann darf ich auch noch dafür bezahlen??? Sicher nicht. Und dann noch mir mit dem OA drohen? Ne, also jetzt ist er fällig.

    @RafiLe1985 habt ihr bei euch Regelungen zur Brut- und Setzzeit? Leinenzwang?

    Nein, bei uns gibt es keinen allgemeinen Leinenzwang in der BuS. Da wo wir liefen, herrscht auch keine Leinenpflicht. Ich hatte Newton nur an der Leine weil eine Straße in der Nähe war.

    Da dein Hund aber nichts abbekommen hat, weiß ich nicht, wie die Kostenverteilung nun aussieht.

    Newton hat nur nichts abbekommen, weil der Hund ihn nicht richtig erwischt hat und ich dann quasi direkt zugelangt hab. Ehrlich, ich kenne bei diesem Hund nichts mehr... Jedes Mal wenn ich das Auto von ihm am Waldrand sehe, würde ich am liebsten umdrehen...



    Das mit der Gefährdungshaftung weiß ich und habe ich auch verstanden. Nur bin ich eben der Meinung, dass Newton das nicht gewesen sein kann und sehe es deswegen auch nicht ein, wieso ich oder meine Versicherung dafür einspringen sollen.


    Aber wie gesagt, ich werde morgen da mal anrufen und den Fall schildern. Ich berichte dann, was sie gesagt haben.


    Danke euch schon mal für eure Einschätzungen.

  • Ja, mag sein, aber wie gesagt, die Naht ist ca. 5 cm lang. Und nicht nur zwei kleine Löcher.

    Manchmal muss man das Loch größer machen oder Haut wegschneiden, weil es erstens verschmutzt sein könnte (vor allem wenn man es später entdeckt und sich Grind gebildet hat) und außerdem kann innen alles zerfetzt/gerissen sein und von außen nur ein Loch. Dann musst du auch alles aufmachen um innen zu "reparieren". Du bist doch kein Tierarzt. Ich finde das ziemlich befremdlich wie du dich raus windest. Dein Hund hat zugebissen, jetzt lebe bitte damit, dass dein Hund sowas in der Not tut und melde das der Versicherung. Ja das ist unfair, wissen wir alle, aber nichtsdestotrotz hat dein Hund einen Schaden verursacht und der zahlt sich nicht von allein.

  • Das bestärkt mich wieder mal in meiner Überzeugung; von mir bekommt nämlich jeder Hund, der meinen angreift, sofort einen A....tritt. :p
    Dazu hab ich zu viele Beissereien und Übergriffe und den ganzen Palaver danch erlebt. Hab ich keinen Bock mehr drauf.


    Meistens sind die von mir reglementierten Hunde klüger als ihre Halter und machen danach einen großen Bogen um mich und meinen Hund. :D

  • Wir wissen aber nicht, ob Newton die Wunde verursacht hat :ka: . Wenn er es nicht war, kann ich @RafiLe1985 verstehen. Gerade weil die Versicherung so wichtig ist in ihrem Fall.
    Ob sie die Wahrheit herausfindet, keine Ahnung.
    Ruf doch einfach bei deiner Versicherung an und lass dich beraten. Im schlimmsten Fall zahlst du die Rechnung selbst und umgehst so die Meldung.

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