Olfaktorische "Anwesenheit" von läufigen Hündinnen

  • Ich weiß nicht, ob Schnüffelverbot die Endlösung sein sollte. Schnüffeln gehört für mich einfach zu ´nem Hund. Ein Hund der nicht schnüffeln darf...ne. Ich habe auch bei Sancho den Eindruck, dass es ihn total stresst und unzufrieden macht, wenn ich ihn vom Schnüffeln und Lecken abhalte. Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung einen Knacks bekommt. Von daher ist die Entscheidung gefallen. Allerdings ist es bei ihm auch viel Extremer als bei all den Hunden in den Videos. Vor allem seit den letzten Monaten.

  • Das meine ich ja. Newton wirkt (auf mich) schon fast gestresst, so als ob er immer unter Strom steht weil er damit rechnet, das Ansprache kommt. Er reagiert z.b extrem schnell, als das "Schnüffelverbot" erfolgt. Da kann man denken, er hätte schon damit gerechnet.

    Wenn ich ihm das Schnüffeln aber erlaube, ist er nach sehr kurzer Zeit nicht mehr ansprechbar und blendet mich total aus. Wenn er mal auf diesem "Level" ist, hilft nichts mehr. Dann ist der Spaziergang gelaufen. Ich kann ihn dann nur noch an die Leine nehmen und auch das ist dann eher eine Qual, weil ich ihn dann wirklich andauernd korrigieren muss, weil er immer noch high ist und sich überhaupt gar nicht mehr konzentrieren kann.


    Mehr Schnüffeln lassen, ist also leider keine Option.


    Dass er damit rechnet, mag sein. Eigentlich müsste er es auch wissen, dass er es nicht soll.

  • @RafiLe1985
    Pino schnüffelt sich auch gerne mal fest. Bis zu einem gewissen Grad lasse ich ihn dann aber auch. Wird es mir zuviel oder ist er im "Tunnel" reicht es bei ihm, wenn ich ihn kurz anstupse und zum weitergehen auffordere.
    Ist Newton denn auf diese Stelle fixiert und würde auch dorthin zurückgehen oder lässt er sich gar nicht erst dort wegbewegen? Das wäre natürlich blöd.
    Aber wenn er trotzdem weitergeht, würde ich ihn vielleicht mal einfach lassen und ihn in der Hinsicht etwas Entspannung erlauben. Manchmal hilft es den Hunden, wenn sie sich die Zeit hin und wieder nehmen können. Dann werden sie insgesamt ruhiger und bleiben ansprechbarer. Mit seinen drei Jahren ist er ja auch Geschlechtlich gerade "voll im Saft". Da ist das Zähneklappern und Co. relativ normal.
    Solange er nicht völlig aus der Bahn gerät und nur ein wenig bunte Knete im Kopf hat, würde ich das Ganze etwas gelassener sehen. Mit der Zeit legt sich das von alleine wieder.
    Wenn es dich aber extrem stört, kannst du den Chip testen. Aber ich denke wirklich, Newton fühlt sich etwas sehr von dir "beobachtet" und versucht Druck abzubauen. Ist nicht böse gemeint. Ich habe auch einen leichten Hang zum Kontroletti bei Pino gehabt. Seit ich lockerer bin, ist er es auch und ist zudem deutlich bereiter mit dem Kopf bei mir zu sein( er braucht nur noch sehr selten Ansprache).

  • Was passiert denn, wenn er länger an einer Stelle schnüffelt und du einfach kommentarlos strammen Schrittes weitergehst?
    Sobald ich einen größeren Abstand habe, kommt Tamy automatisch hinterher, egal wie interessant die Stelle ist an der sie gerade schnüffelt, auch, wenn sie gerade in einem Mäuseloch buddelt. Sie hat anscheinend eine so gute Bindung zu mir, dass es ihr wichtiger ist, mir hinterherzukommen.
    Meinem Benny war das egal, da war ich mal so weit weg von ihm, dass er (gefühlt) nur noch ein kleiner Punkt am Horizont war, er hat einfach weitergebuddelt - den musste ich dann am Mäuseloch abholen und mit der Leine direkt wegzerren.

  • @Labradora


    Ich habe das nun jetzt gleich mal auf dem Spaziergang probiert und kaum ein Wort mit ihm gewechselt... Vermutlich habe ich mir eine wunderschöne XXL-Verhaltenskette aufgebaut... :dagegen:


    Ich hab ihn einfach mal machen lassen. Auch Sachen, die er sonst nie oder auch nur gelegentlich nicht darf. Festschnüffeln, ins Gebüsch abhauen, Spuren verfolgen, Stöckchen zerkauen, sich in Scheiße wälzen, Scheiße fressen darf er grundsätzlich nie... Ins Wasser zu gehen, verbiete ich ihm manchmal... So und heute habe ich das wie gesagt alles mal gelassen und einfach mal geschaut, was er dann macht... Und mein Ergebnis ist wie gesagt, dass ich da eine ganz wunderschöne Verhaltenskette fabriziert habe... Newton macht was "Unerlaubtes", wird korrigiert und staubt dann ein Leckerchen ab... Folgerung: Er macht das nur, damit er ein Leckerchen bekommt. Gegen Ende des Spaziergangs (extra große Runde) war dann plötzlich alles nicht mehr so interessant... Dass es heute keine Leckerchen gibt, hat er wohl sehr schnell verstanden.


    Leckerchen werde ich in Zukunft zwar mitnehmen (für den Notfall-Rückruf) aber sonst werde ich ihn in Ruhe lassen. Mal sehen, ob er dann etwas entspannter wird draußen. Ich hatte nämlich auch schon als das Gefühl, dass er draußen manchmal ganz schön gestresst wirkt.



    @Dackelbenny


    Schlussendlich kommt er dann schon hinterher, wenn er sich festgeschnüffelt hat. Er merkt es teilweise halt nicht, wie weit ich schon voraus bin. Aber sobald er es merkt, kommt er mit wehenden Öhrchen angerast. :herzen1:

  • Vielleicht ist da ja wirklich das Problem.
    Aber das kriegst du dann locker hin. Ich drück die Daumen.

  • Der musste bisher einfach zu wenig auf dich achten, weil du dich ständig um ihn "gekümmert" hast, das verleitet ihn dazu das zu machen, wozu er Lust hat, denn er kann sich ja darauf verlassen, dass du auf ihn "aufpasst" und immer in seiner Nähe bist.
    Ich beachte Tamy fast gar nicht beim Gassigehen, ich brauche nur ganz extrem selten mal ein Kommando, weil sie gelernt hat, dass ich "keine Rücksicht" auf sie nehme und dadurch muss sie sich auf mich konzentrieren und nicht umgekehrt.

  • @Dackelbenny. Ich hätte da mal ne Frage an Dich. Soweit ich weiß, hast du das bei Tamy von Anfang an aufgebaut, dass sie dich nicht überholen soll, nach dir schauen muss etc. Hast du das bei deinen anderen Hunden auch so gemacht und hat das bei allen funktioniert?


    Im "Normalfall" kommt Frodo auch gleich hinterher. Bei gewissen Reizen wie Wild, andere Hunde, läufige Hündinnen etc... interessiert es ihn leider nicht die Bohne, ob ich noch irgendwo bin. Er ist aber auch ein Hund, den man sich in ner Kommune teilen könnte. Er geht mit jedem mit |) .

  • @Dackelbenny. Ich hätte da mal ne Frage an Dich. Soweit ich weiß, hast du das bei Tamy von Anfang an aufgebaut, dass sie dich nicht überholen soll, nach dir schauen muss etc. Hast du das bei deinen anderen Hunden auch so gemacht und hat das bei allen funktioniert?

    Bei den anderen Hunden habe ich das nicht so gemacht, denn die blieben in meiner Nähe.


    Das mache ich nicht von Anfang an so, das hat sich so ergeben, weil Tamy, sobald die Leine ab war (egal ob kurze Leine oder Schleppleine) immer ziemlich weit (sie war dann nur noch ein Punkt am Horizont) nach vorne lief wenn ich sie nicht ständig zurückgerufen habe. Ich konnte leider mit keiner Trainingsmethode ihren Radius verkleinern, da sie sobald eine Leine dran war bei mir blieb und ich nichts trainieren konnte.
    Gefolgt hat sie immer sehr gut auf den Rückruf bzw. -pfiff, aber mich hat es tierisch genervt, dass sie immer schneller und schneller nach vorne lief und ich sie ständig zurückrufen musste, das war ein andauerndes Hin- und Hergerenne und sie hatte nicht mal Zeit zum Schnüffeln und Lösen vor lauter Flitzen. Da hatten wir beide nichts vom Spaziergang.
    Das Problem war leider hausgemacht, da ich den Rückpfiff mit ihrem heißgeliebten Ball bestätigt habe und klein Tamy hat irgendwann kapiert, dass man nur weit genug nach vorne weglaufen muss, damit Frauchen irgendwann pfeift und klein Tamy dann ihren Ball bekommt. Mit dem Rückpfiff konnte ich sie auch vom Jagen zurückpfeiffen, wenn sie schon am Sprung hinter dem Feldhasen her war. Einen Rückruf/Rückpfiff brauche ich aber nicht mehr, seit sie hinter mir läuft.


    Nur deshalb bin ich auf die Idee gekommen, ihr nach vorne eine Grenze zu setzen und das sind meine Beine. Das klappt hervorragend, sie schnüffelt, buddelt und rennt auch herum, bleibt aber hinter mir, weil sie weiß, dass sie mich nicht überholen darf - außer ich erlaube es ihr. Auch wenn sie jetzt Hasen sieht, bleibt sie bei mir (sie steht sehr gut im Gehorsam und ich kann sie verbal bei mir behalten, falls sie sich doch zu sehr für die Hasen interessiert), das wäre vorher nicht so gewesen, da ist sie auf jeden Fall erstmal hinterhergestartet, hat sich aber problemlos zurückpfeifen lassen.

  • Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Bei uns ist es leider auch so, dass unser Frodo nen relativ großen Radius hat. Dazu kommt erschwerend, dass der RR nur in normalen Situationen klappt. Ist die Ablenkung zu gross, ist er weg. Da er mir vor kurzem abgehauen ist, ist grad wieder die Schleppleine dran und ich überlege den RR neu aufzubauen.
    Darf ich fragen, wie genau du sie daran gehindert hast, dich zu überholen? Wie hast du ihr beigebracht, wann es erlaubt ist? Sorry, dass ich soviel frage, aber ich fand dein Video mit Tamy sehr entspannt und so eine Art spazieren gehen schwebt mir auch vor. Wenn der nen Kilometer vorrennt, hab ich ja keine Chance auf ihn einzuwirken.

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