Hundepubertät

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade ein großes Problem mit meinem Mischlings-Junghund (9 Monate).


    Mich plagt gerade ein sehr sehr schlechtes Gewissen. Anton verweigert momentan sein Trockenfutter. Aber dazu später. Rund um die Fütterung hat er heute null gehört. Er kam nicht einmal auf "komm", sondern schaute mich einfach nur an und ignorierte jeden Befehl (normalerweise funktioniert er recht gut). Ich wurde immer wütender. Zuerst kniff ich ihm am Oberschenkel ins Fell und schickte ihn ins Körbchen, was er auch tat. Nach einer Weile wollte ich einen zweiten Versuch. Auch das mißlang. Anton ignorierte wieder jeden Befehl. Ich habe die Beherrschung verloren, Anton angebrüllt und gepackt und am Nackenfell mit Wucht auf den Teppich gedrückt. Schmerzen habe ich ihm wohl keine zugefügt, aber er hatte mit Sicherheit sehr große Angst. Er hat vor Schreck geqiekt und gewinselt. Danach ist er mir aus dem Weg gegegangen und hat sich ins Schlafzimmer gelegt. Eine halbe Stunde später kam er wieder hervor und wir haben ein bißchen mit seinem Ball gespielt. Jetzt schläft er ruhig im Wohnzimmer-Körbchen neben mir. Ich bin immer sehr geduldig mit ihm und wir haben (so denke ich) eine gute Beziehung. Dass er in diesem Moment garnicht gehört hat, hat mich zur Weißglut gebracht. Ich weiss, dass pubertierende Hunde viel Geduld brauchen, nicht anders können als manchmal einfach nicht zu funktionieren und dass Gewalt und Einschüchterung definitiv der falsche Weg ist. Habe ich mit meiner Unbeherrschtheit gerade möglicherweise Schaden angerichtet? Was kann ich in solchen Momenten tun um richtig zu reagieren?


    Nun zum Futter: Ich füttere ihn seit etwa 3 Monaten mit dem getreidefreien Junior-TroFu von Belacando mit einem Schuß Hanf-Lachs-Öl vom Tierarzt. Das mochte er sehr und seine Haut- und Fellprobleme haben sich dadurch in Luft aufgelöst. Davor bekam er Bosch Junior. Nun verweigert er immer öfter sein TroFu. Bis zur nächsten Mahlzeit bekommt er dann nichts mehr und auch kein Leckerli. Er ist dann abends so hungrig, dass er das TroFu widerwillig frisst. Sein Appetit ist normal, Naßfutter zu den Festtagen hat er verschlungen. Leckerli, Knabbereien etc. inhaliert er regelrecht. Nur das TroFu findet er plötzlich scheisse. Normalerweise wird vor jeder Mahlzeit geübt. Er macht ein paar Mal Platz, Sitz, Schau, Fuß, Bleib, etc. Jedes Mal bekommt er einen Happen. Zum Schluss rufe ich ihn ab und er bekommt den ganzen Napf. Das hat immer wunderbar funktioniert, Anton schien sogar Spass an den Übungen zu haben. Seit etwa einem Monat haben die Probleme angefangen. Anfangs damit dass er keine TroFu-Belohnung mehr aus der Hand wollte (Leckerli aus der Hand sind kein Problem). Nun lehnt er den ganzen Napf ab. Ich habe vor eine kleine Packung anderer TroFu-Sorten zu versuchen, da ich gelesen habe, dass manchmal Hunde mit einer bestimmten Sorte plötzlich nicht mehr können. Liegt es aber nur an der Pubertät, fürchte ich, dass das "Spiel" mit jedem TroFu passiert. Ich will aber nicht nachgeben und ihn deshalb aus Naßfutter umstellen. Habt Ihr Erfahrungen und einen Rat für mich?


    Vielen Dank und LG
    Peter

    • Neu

    Hi


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    • Wieso muss man denn da handgreiflich werden? Wieso nicht lieber mit positiven Verstärkern arbeiten? Wenn der Hund es gut macht, sprich das was er soll, sind da eher Belohnungen angebracht, als wie Handgreiflichkeiten (sprich negative Erfahrungen). Wenn der Hund was falsch macht, zeig ihn wie es richtig geht, als wie in so zu maßregeln. Der Hund weiß trotzdem nicht was er machen hätte sollen, bzw. wieso du so reagierst. Es gibt Phasen, wo Hunde eben nicht immer das machen was der Besitzer möchte, aber hier würde ich, wie oben geschrieben mit positiven Dingen arbeiten. Bei uns gab es solche Sachen noch nie & wird es auch nicht geben.


      Was hat der Hund davon, wenn er kommen hätte sollen, das nicht getan hat, du ihn packst & ihn ins Körbchen schickst?

    • Warum soll er gerne für Belohnung arbeiten, wenn er das gleiche eh in den Napf bekommt?


      Ausserdem ist ein Hund keine Maschine die funktioniert.


      Es ist eine Lebewesen mit Eigenheiten. Solche Ausraster solltest Du dir gar nicht erst angewöhnen.


      Wenn dein Hund Nassfutter mag, warum bekommt er das dann nicht?

    • Ich würde einerseits den Quatsch rund ums Futter lassen und den Hund einfach füttern.
      Trainieren kann man immer und überall.
      Desweiteren solltest du an deiner Emotionsregulation arbeiten.
      Für den Hund machst du dich unberechenbar und das beeinflusst natürlich das Verhalten des Hundes.


      Ist das dein erster Hund?

    • Ich will aber nicht nachgeben und ihn deshalb aus Naßfutter umstellen.

      warum nicht. :???:
      Es sollte doch kein Problem sein, dem Hund Naß-und Trockenfutter zu füttern, natürlich nur Sorten die er mag und verträgt.
      Und das ein Hund manchmal das Trockenfutter nicht mehr mag kommt vor, evtl.wurde die Rezeptur des Futter geändert, was öfter mal vor kommt, oder es schmeckt ihm einfach nicht mehr, sowas stehe ich auch einem Hund zu.


      Ich würde einfach mal eine andere Sorte testen, und auf jeden Fall auf Adult umstellen.


      Zu deiner Unbeherrschtheit dem Hund gegenüber schreibe ich lieber nichts. :( :

    • Hallo Peter,


      ich vermute, jedem Hundehalter ist schon irgendwann mal der Kragen geplatzt und er hat unbeherrscht etwas getan, was er später bereut hat (mich eingeschlossen). Wenn das zu einem Innehalten und Selbstreflexion des HH führt, kommt jeder Hund drüber weg, manche schneller, sensible Hunde langsamer. Es muß aber ein einmaliges Ausrasten bleiben, und darf sich nicht als Äquivalent einer Problemlösung langsam einschleichen, aber das ist Dir ja klar.


      Was das Üben angeht, ist es völlig normal, daß die Motivation eines Hundes wechselt und immer wieder neu erarbeitet werden muß, nichts stumpft so ab, wie immer gleiche Übungen mit immer gleicher Belohnung mit dem immer gleichen Futter. Laaaaangweilig!


      Dein Junghund wird Interesse am Üben gewinnen, wenn Du ihn mit kreativen Ideen überraschst, wenn Du den Ort wechselst, statt Futterbelohnung ein Spielchen anbietest, das Üben allgemein aus dem Druck des "Gehorchens" rausholst und es eher als gemeinsames Spiel aufbaust, das nach Deinen Regeln ("Befehle") abläuft. Der junge Hund wird nicht für die "Befehlsverweigerung" bestraft, sondern der Hundehalter (Du) hat es ihm offensichtlich nicht schmackhaft machen können - also selber schuld! Du mußt was ändern, Dein Hund zeigt Dir dann, ob Du richtig liegst.


      Bezüglich der Futterverweigerung bin ich seit jeher der Meinung, daß dieses jahrelange Füttern ein und desselben Futters weder Mensch noch Hund gut tut. Erstens ist kein Fertigfutter so perfekt, daß es genau die Bedürfnisse des Individuums abdeckt, und zweitens wird ein Hund zur "Treibhauspflanze" erzogen, die schon bei kleinen Änderungen später "Welkeerscheinungen" zeigt, ein Hund bekommt dann womöglich üble Verdauungsprobleme, wenn es sein ewiges Futter nicht mehr gibt...


      Also wenn Dir Dein Hund zeigt, daß ihn nach vierteljähriger Fütterung das Zeug nicht mehr hinter dem Ofen vorlockt, dann ist das ein guter Punkt, um über Abwechslung im Futter und im Belohnen nachzudenken, und nichts, was bedenklich ist.

    • Hallo Melanie,


      danke für Deine Antwort. Ja das ist mein Erster Hund. Ich weiss, dass so ein Ausraster nicht mehr passieren darf. Wie ich geschrieben habe, bin ich immer sehr geduldig mit ihm. Nur heute eben leider nicht.


      Die Trainingseinheiten zur Fütterung haben immer sehr gut funktioniert, bis eben vor etwa 4 Wochen. Ich kann den Quatsch natürlich ab sofort lassen, aber hätte sich der Hund dann nicht durchgesetzt? Er muss absofort keine Übungen mehr machen damit er sein Futter bekommt? Ebenso mit der Naßfütterung. Ich habe gelesen, dass man bei einer Futterweigerung bei einem pubertierenden Hund nicht nachgeben soll (wenn alle anderen Gründe einer Futterverweigerung ausgeschlossen wurden). Bekommt ein Kind, welches sein Wurstbrot nicht mag, stattdessen Pommes, haben die Eltern wohl verloren und brauchen beim nächsten Mal garnicht erst mit einem Wurstbrot aufwarten. Leider gibt es kein Thema ohne nicht zig gegensätzliche Meinungen dazu zu finden.

    • Hallo Quarus,


      danke für Deine Nachricht. Dass ich wegen meinem Ausraster in einem Forum erstmal "Dresche" bekomme, habe ich mir schon gedacht. Ich weiß, dass es falsch war, fühle mich entsprechend schlecht und werde (weiterhin) mein Bestes. Danke, dass Du so besonnen-geduldig auf meine ungeduldige Unbesonnenheit reagiert hast.


      Deine Tipss zum Üben werde ich versuchen umzusetzen. Es erscheint mir logisch, dass Anton vielleicht einfach den Spass verloren hat, weil alles immer dem ewig gleichen Schema folgt.


      Ich werde heute eine neue Futtersorte ausprobieren. Mal sehen wie es damit läuft...


      LG
      Peter

    • Hallo Melanie,


      danke für Deine Antwort. Ja das ist mein Erster Hund. Ich weiss, dass so ein Ausraster nicht mehr passieren darf. Wie ich geschrieben habe, bin ich immer sehr geduldig mit ihm. Nur heute eben leider nicht.


      Die Trainingseinheiten zur Fütterung haben immer sehr gut funktioniert, bis eben vor etwa 4 Wochen. Ich kann den Quatsch natürlich ab sofort lassen, aber hätte sich der Hund dann nicht durchgesetzt? Er muss absofort keine Übungen mehr machen damit er sein Futter bekommt? Ebenso mit der Naßfütterung. Ich habe gelesen, dass man bei einer Futterweigerung bei einem pubertierenden Hund nicht nachgeben soll (wenn alle anderen Gründe einer Futterverweigerung ausgeschlossen wurden). Bekommt ein Kind, welches sein Wurstbrot nicht mag, stattdessen Pommes, haben die Eltern wohl verloren und brauchen beim nächsten Mal garnicht erst mit einem Wurstbrot aufwarten. Leider gibt es kein Thema ohne nicht zig gegensätzliche Meinungen dazu zu finden.

      Wieso muss der Hund Übungen für sein Futter absolvieren?
      Ganz ernst gemeinte Frage.


      Muss meiner nämlich nicht .

    • Hallo Anette,


      tatsächlich verträgt Anton Naßfutter nicht so gut. Mit kleinen Portionen zusätzlich zum (entsprechend verringerten) TroFu habe ich gute Erfahrungen gemacht (morgens 3/4 TroFu, abends 1/4 NaFu). Auf normale Portionen reagiert er mit Durchfall. Ich denke es ist eine Gewöhnungssache.


      Aber waum soll ich Ihn auf Adult umstellen? Er ist erst 9 Monate und vermutlich noch nicht ausgewachsen. Viele Junior Futtersorten werden bis 18 Monate empfohlen.

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