Besteigen/ Rammeln als fest gefahrenes Muster - wie aufbrechen?

  • Genau weil @Michi69 das nochmal schreibt. Das würde ich natürlich auch nur in Situationen machen, in denen Unsicherheit ausgeschlossen ist.

  • Wieso hat sie da nicht vorher abgebrochen, wenn sie doch wusste jetzt kommt er auf sie zu und was passiert ? Das versteh ich jetzt nicht. :???: Durch das, das nicht schon vorher eingegriffen wird/wurde hat sich das doch erst so sehr gefestigt mMn.

    ich hatte vor 2-3 Seiten glaub erklärt wie das anfing.
    alles passierte wahnsinnig schnell. sie hatte ein Spielie, Hecci wollte es und versuchte hoch zu hüpfen, sie schubste runter, sagte NEIN. in der Sekunde legte er los und ab dem Tag war kein Training mehr mit ihr am Platz möglich. wir übten irgendwas, sie stand nur am Platz rum, er guckte hin und noch BEVOR ich irgendwas machen konnte sprintete er hin und hing an ihr. Sie ist alles andere als nicht durchsetzungsfähig, aber mit Hecci war keine Chance. da er sich ja gegen weg drücken heftig wehrt und das ohne Mauli schief gehen kann habe ich ihn raus gepflückt und ins Auto verfrachtet.
    ab da ging das bei jedem Betreten des Platzes los. er stand dann in der Leine und war nicht mehr ansprechbar. rot unterlaufene Augen und der ganze Krempel.
    Natürlich gab es da kein Training mehr. wir haben eine Weile Hundeplatz-zugucken geclickert.

    sie hat sich mit anderen Trainern beraten nur keiner weiss eine Lösung oder generell wie man daran arbeiten sollte.

    jetzt hat er bei solchen Situationen und generell wenn ich ihn nicht in meinem direkten Einflussbereich habe einen Mauli drauf.

  • achso und ja klar bleiben wir bei dem Trainer, Termin ist nächsten Dienstag nach Feierabend.
    das wird witzig, Besuch bei mir und Hecci hat es schon auf ihn abgesehen.
    wie zur Hölle merkt dieser Hund sich die Personen die er schon mal als Rammel-Opfer ausgekundschaftet hat? :???:

  • Das er wenn er da mal dran ist schwer rausholen lässt, ist klar. Und auch das er beissen würde/könnte wenn das jemand macht, auch klar.

    Aber wieso wird nicht vorher schon abgebrochen, sei es mit einer Dusche etc., auch würde ich ihn in solchen Situationen gar nicht unangeleint lassen. Wieso kommt er damit durch ? :???:
    Würde ich Duke sein Verhalten durchgehen lassen, nur weil er die Situation gerade scheisse findet, dürfte er alles und jeden weg beißen, und ändern würde sich nix, ausser das sich das Verhalten verfestigt. Verstehst du was ich damit meine ? Und würde ich allem und jeden aus den Weg gehen, würde ich vereinsamen, was ich sicher nicht will.

    Er zeigt das Verhalten schon so extrem, da kommt man mit nur positiven/nett nicht mehr weiter. Abbruch und Abbruchsignal, und ein Alternativverhalten auftrainieren, das würde ich machen, wie ihn auch mal wieder etwa mehr geistig auslasten, damit er auch mal wieder was anderes in den Kopf bekommt.
    Sprich doch nochmal mit dem Trainer drüber....wäre der im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeiten ?

  • achso und ja klar bleiben wir bei dem Trainer, Termin ist nächsten Dienstag nach Feierabend.
    das wird witzig, Besuch bei mir und Hecci hat es schon auf ihn abgesehen.
    wie zur Hölle merkt dieser Hund sich die Personen die er schon mal als Rammel-Opfer ausgekundschaftet hat?

    Heyyy suuuper :bindafür: Klasse,k das freut mich für euch. :applaus:
    Hunde merken sich viel mehr als du denkst, und vor allem auch länger als man meint ;-) Und gerade bei Hecci, es ist ja sein "Opfer" und das vergisst man nicht :lol:

  • Aber wieso wird nicht vorher schon abgebrochen, sei es mit einer Dusche etc., auch würde ich ihn in solchen Situationen gar nicht unangeleint lassen. Wieso kommt er damit durch ? :???:
    Würde ich Duke sein Verhalten durchgehen lassen, nur weil er die Situation gerade scheisse findet, dürfte er alles und jeden weg beißen, und ändern würde sich nix, ausser das sich das Verhalten verfestigt. Verstehst du was ich damit meine ? Und würde ich allem und jeden aus den Weg gehen, würde ich vereinsamen, was ich sicher nicht will.

    Er zeigt das Verhalten schon so extrem, da kommt man mit nur positiven/nett nicht mehr weiter. Abbruch und Abbruchsignal, und ein Alternativverhalten auftrainieren, das würde ich machen, wie ihn auch mal wieder etwa mehr geistig auslasten, damit er auch mal wieder was anderes in den Kopf bekommt.
    Sprich doch nochmal mit dem Trainer drüber....wäre der im Rahmen deiner finanziellen Möglichkeiten ?

    wenn du die Situation am Platz meinst - es lagen glaube 2 Wochen Trainingspause zwischen den Vorfällen, ich hatte ihn an der Schlepp und er war so schnell weg dass ich es nicht mal gecheckt habe dass er weg geht. ab da war das dann sowieso aus.
    ab dann sind wir noch paar mal dort gewesen und haben aussen am Zaun zugeguckt und geclickert.

    Trainer hier in der Umgebung, die keine hunderte Kilometer Anfahrt haben sind machbar. alles bis zu einem Umkreis von 150km wäre machbar wenn ich hin fahren kann.

    ich bin kein Wattebauschler, Ansagen und körperlich werden dringen aber nicht durch. genauso wie er leider keine Vorlaufzeit zeigt. würde er zb IRGENDWIE, wie auch immer, zeigen dass es bald so weit ist würde ich genau dieses Verhalten bestätigen und somit Zeit verschaffen. da kann man dann auch eine Alternative einbauen.

    bestes Beispiel Wanderung mit einem Arbeitskollegen. schon Stunden gemeinsam unterwegs, er hat Hecci sogar an der Leine gehalten damit ich wo runter klettern kann. alles kein Ding. dann spricht der ihn an und Hecci bekommt sofort rote Augen und rammelt los.
    als bei mir in der Wohnung gearbeitet wurde hatte ich ihn ja mit auf der Arbeit, da konnte ich das auch gut beobachten. ein einziger Kollege hatte sich an die Regel gehalten den Hund nicht anzuschauen oder anzusprechen. drei mal dürft ihr raten wer keinen halben Meter neben Hecci Akten einsortieren konnte ohne dass er nur irgendwie Interesse zeigte zu rammeln.

  • Deshalb meinte ich ja, dass der Trainingsmensch da den richtigen Punkt treffen müsste. Also ignorieren und nicht ansprechen und dann, was weiß ich, ein Stück hindrehen oder so aber noch nicht ansehen. Und da ist klar, dass man das bei Zufallsbegegnungen nicht üben könnte, aber die Trainer könnten das doch evtl. hinbekommen.

  • weil vorher der Vorschlag kam mit bekannten Personen zu üben. ich kann mit Leuten zb problemlos spazieren gehen, Wandern gehen, denen die Leine in die Hand drücken. ABER sobald diese Person Hecci zu lange anschaut oder anspricht bekommt er den irren Blick und rammelt los.

    Die Idee wäre nicht, dass Du Spazierengehen übst, sondern eben konkret die Situation, die Probleme macht - ohne diese aber eskalieren zu lassen. Kannst Du den Hund nicht halten, bindest Du ihn eben an einen Baum. Clicker in die Hand, Helfer in für den Hund annehmbare Distanz. Mensch blickt ihn kurz an, Du clickst, belohnst den Hund. Das wäre meine erste Trainingseinheit. Das nächste Mal würde ich eine kurze Repetition des vorher gelernten machen, vielleicht versuchen an der Distanz zu arbeiten.

    Der Punkt wäre, die Frustrationstoleranz des Hundes heraufzusetzen und zu verbessern. Dazu sollte der Hund niemals in die Situation gebracht werden, in der er sich nicht mehr anders als mit Rammeln zu helfen weiss. Wichtig ist, den Hund beim Training nicht zu frustrieren - sonst verschlimmerst Du das Problem.

    Ich würde nicht versuchen umzulenken, wenn es 'zu spät' ist. Dann ist vorbei, das ist klar. Ich würde duschen und dann direkt eine Alternative anbieten. Mit dem Ziel, dass er eben lernt, die Alternative direkt anzunehmen.

    Das kann man versuchen, würde ich gerade bei einem solchen Hund nicht machen. Diese Hunde wurden auf Ausdauer, Härte und Unbeeindruckbarkeit gezüchtet. So wie er hier beschrieben wird, hat er seinen Standard ziemlich gut gelesen. Sehr gut möglich, dass er Wasser oder andere Dinge, die man ihm noch so anwerfen könnte, schlichtweg nicht mehr wahrnimmt, dass sie ihn nicht beeindrucken, dass er sich daran gewöhnt oder dass er im schlimmsten Fall darauf kommt, eine neue Strategie zu fahren. In solchen Fällen geht diese dann nicht selten in Richtung Aggression. Dann hast Du erst Recht ein Problem.

    Möchte man Schreckreize setzen, musst Du sicher sein, dass sie beim Hund auch ankommen. Verschätzt Du Dich dabei, begibst Du Dich unweigerlich in einen körperlichen Machtkampf mit einem Tier einer Rasse, die ausgerechnet auf physische Widerstandsfähigkeit selektiert wurde. Da ist die Chance gross, dass ich den Kürzeren ziehe. Solche Hunde sind häufig nicht so beeindruckbar und reizempfindlich oder -empfänglich wie ein Collie, ein Labrador oder ein Schäferhund. Da hilft es mit mehr Köpfchen und weniger (im übertragenen Sinne) Knöpfchen vorzugehen.

    Wenn der Hund jetzt schon 'nichts mehr wahrnimmt' und nicht mehr ansprechbar ist, würde ich versuchen, diese Schwelle so hoch wie möglich zu setzen indem ich genau das ganz gezielt trainiere. Das wird aber nur funktionieren, wenn ich Stress und Frust ganz gezielt vermeide und nicht noch fördere. Dreht der Hund jedes Mal durch wenn trainiert werden soll, kann er beim besten Willen nichts anderes lernen als dass Eskalation ihm hilft aus der Situation heraus zu kommen. Das Training sollte also so gestaltet werden, dass der Hund erst gar nie ins Rammeln verfällt. Man sollte gerade bei solchen Hunden von der 'traditionellen' Methode absehen, falsches Verhalten im Training erst zu motivieren um es danach zu bestrafen. Der erhoffte Lerneffekt tritt bei dieser Art Hund eher selten ein. Oder ich brauche wahrscheinlich wiederholt auf eine derart starke Einwirkung zurückzugreifen, dass das 'Training' tierschutzwidrig und damit eines vernünftigen Trainers unwürdig ist.

  • Die Gefahren sind mir schon klar, ich habe ja auch ausdrücklich versucht auf die Gefahren hinzuweisen.

    Ich halte es hier einfach für schwierig nur an der Ursache zu arbeiten. Ich bin da wirklich in 99% der Fälle dafür. Hier liegt der Fall aber doch schon im Extremen. Der Hund macht das sogar aus dem Ruhen heraus. Wie willst du an der Ursache arbeiten?

    Es kann gut sein, dass es eine Strategie geworden ist. Aber rein an der Ursache zu arbeiten... Ich meine die müsste man erst mal alle benennen. Also alles was Stress auslöst müsstest du herausfinden und langsam steigern. Das ist doch quasi unmöglich, wenn man überlegt wie ruhig der Hund jetzt schon wohnt.

    Versteh mich nicht falsch, ich bin normal immer gegen Wasser. Ich frage mich einfach ob man mit reiner Ursachenbehebung ans Ziel kommt, eben weil es es schon so massiv einsetzt.

    Ich würde auch absolut nicht 'einfach drüber schütten', sondern direkt dieses Alternativverhalten antrainieren. Einfach eben eine Stressumorientierung aufbauen. Du entwickelst in deinem Beitrag ja auch 'nur' Training für die einzelnen Situationen. Ich glaube einfach das reicht nicht.

    Aber wie ich schon schrieb, ich wollte einfach noch meinen Gedanken darstellen, ich denke sie ist bei dem Trainer in besten Händen (so wie es bisher klingt).

    Ich bin gespannt was am Ende ans Ziel führt und lasse mich natürlich auch gerne eines besseren belehren (wie gesagt es ist ein Gedankengang).

  • Ich würde auch absolut nicht 'einfach drüber schütten', sondern direkt dieses Alternativverhalten antrainieren. Einfach eben eine Stressumorientierung aufbauen.

    Wenn der Hund in Rammelsituationen schon so im roten Bereich dreht, kannst Du auch auf kein Alternativverhalten mehr zurückgreifen. Ziel ist also wirklich, schon die kleinsten Anzeichen zu erkennen und als Besitzer da einzugreifen, wo der normalsterbliche Hundehalter noch nicht einmal erkennt, dass der Hund nicht mehr völlig entspannt ist. Es muss während des Trainings vermieden werden, dass der Hund überhaupt in die Situation kommt, in der er nicht mehr ansprechbar ist. Und genau da kann Belohnung besser, bzw. oft länger beim Hund ankommen als Strafe und Unterbruch, weil eben kein Frust erzeugt wird sondern die Emotion wieder in die 'grüne Zone' gelenkt wird.

    Du entwickelst in deinem Beitrag ja auch 'nur' Training für die einzelnen Situationen. Ich glaube einfach das reicht nicht.

    Darauf würde ich gerne eingehen, verstehe aber nicht, was Du damit meinst.

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