Hallo,
zuerst wuerde ich uns gerne vorstellen: Wir sind ein junges Paerchen aus NRW, die bereits zwei Hunde hatten (Labrador Mischling aus dem Tierheim und Jack Russel Mix). Seit Anfang des Jahres haben wir uns sehr intensiv mit einem neuen Hund beschaeftigt und im November die ersten Tiere im Tierheim angesehen. Dort waren mehrere junge Malinois Welpen aus einem Wurf.
Das Spazierengehen im Tierheim hat super geklappt, so dass der Hund nun seit 4 Tagen bei uns ist.
Die ersten beiden Tage waren die absolute Hoelle. Das Tier konnte sich nicht beruhigen, sprang auf ALLES drauf (ohne Ausnahme) und wollte alles beissen. Am dritten Tag lief alles schon viel viel besser. Wir haben versucht ihn konsequent mit Grundbefehlen zu steuern, um seine Flausen aus dem Kopf zu kriegen. Stubenreinheit ist bereits fast gegeben und er versteht, dass sein Koerbchen sein Rueckzugsort ist. Der Welpe ist jetzt 7 Monate und wir versuchen ihn seinem Alter entsprechend auszulasten (nicht zu viel, nicht zu wenig mit definierten Ruhepausen dazwischen).
Der Mali zeigt aber mehrere Probleme an, die m.M. nach sehr schwierig werden koennten:
1. Er hat einen ausgesprochenen Huetetrieb. Jedes kleine Geraeusch wird in der Nacht bebellt.
2. Wenn es ums Fressen geht ist er sehr sehr aktiv. Normales Mittagessen ist eigentlich kaum moeglich. Er springt notfalls 500 mal auf den Tisch und will seine Nase in den Teller reindruecken, obwohl er seine festen Mahlzeiten am Tag hat. Beim Beissen hat eine konsequente Korrektur bereits viel gebracht, aber beim Thema Essen scheint er wirklich sehr sehr hartnaeckig zu sein.
3. An Alleinebleiben ist bisher nicht zu denken. Er beisst und zerstoert alles, was ihm in den Weg kommt. Angedacht war hier vielleicht die Arbeit mit einer Box. Selbst wenn wir nur den Raum wechseln, laeuft er IMMER hinterher. Ausnahmslos!
4. Er leidet unter Durchfall und pfurzt den ganzen Tag herum. Vom Tierarzt wurde er im Tierheim gecheckt und es konnten keine Wuermer o.Ä. erkannt werden. Wir haben das Essen nun auf Reis mit etwas Welpen Trockenfutter umgestellt. Ob der gewuenschte Effekt eintrifft, kann jetzt noch nicht beurteilt werden.
4. Das Schlimmste kommt zum Schluss: Als ich in der Nacht noch gearbeitet habe und meine Freundin bereits geschlafen hat, gab es ein Geraeusch im Treppenflur. Der Mali ist aufgewacht, hat bisschen gestaenkert und sich dann wieder hingelegt. Ich wollte zu ihm, um ihn zu beruhigen. Also streichelte ich ueber seine Schnauze und gab ihm darauf einen kleinen Kuss. In dem Moment versuchte er mein Gesicht zu schnappen. Bereits im Tierheim fiel auf, dass er bei der Zahnfleischkontrolle große Probleme hatte. Auch dort knurrte er. Weiterhin habe ich heute versucht ihn ganz Behutsam an der Stelle zu streicheln. Er zog seine Schnauze sofort weg, wurde aber nicht aggressiv.
Der Kerl hat wirklich ein großes Herz und gibt sich alle Muehe der Welt uns zu gefallen, aber ich habe ernsthaft Sorge, dass die Vielzahl der Probleme einfach nicht zu handeln sind. Wir wollten diese Woche direkt zur Hundeschule mit ihm, um uns Hilfe vom Profi zu holen.
Er ist uns wirklich ans Herz gewachsen, aber ich mache mir große Sorgen, dass dieses Tier bei seinem Vermehrer Traumata davongetragen hat, die nicht reparabel sind und im Endeffekt im Alter noch schlimmer werden. Ich weiss einfach nicht, ob wir ihm genug Helfen koennen, damit er gluecklich wird.
Ich bedanke mich vorab fuer eure Hilfe. Es faellt mir wirklich unheimlich schwer...