Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • @Elzbeth

    Ich denke du hast dich mit dem ersten Satz etwas unglücklich ausgedrückt.
    Hier geht es um Korrekturen, nicht wie ich mit einem ängstlichen evtl traumatisierten Hund richtig arbeite. Und in dem Fall hat mMn eine Korrektur nichts zu suchen.
    Dafür gibt es extra Threads in denen du sicher mehr Tipps erhalten kannst.

  • Ja, da hast du recht. Kann aber auch passieren, dass er dass " um die Ecke um ihn rum greifen" gerade schrecklich findet. Je nach Tagesverfassung. Langer tag, viel Auslastung - egal, macht doch was ihr wollt... weniger Auslastung, Hund hellwach, etwas überdreht- Bewegungen um ihn herum auch gefährlich.

    Mir ging es eher um die Korrektur art. Mit Ruhe wieder in die Situation reinbringen und Entspannung belohnen - geht dass? Lese gerade schon viel zu dem Thema, hab dazu aber noch nix gefunden. Man kann im erhöhten Erregungslevel wenig positiv bestärken - kann ich aber den hund bewusst in eine Entspannung bringen und dann positiv bestärken???

    Lg, Elzbeth

  • Er ist erschrocken in dem Moment. Darum würde ich sowas wie ne Fernbedienung rüber reichen, echt erst mal langsam machen und vor allem nicht gerade wenn der Hund entspannt ist und sich somit erschreckt.
    Da liegt noch viel Arbeit vor euch, aber vor allem solltet ihr ihm erst mal Sicherheit geben, und zeigen das er euch vertrauen kann.
    Keine solchen hoplahop Momente fürs erste.
    Ich hätte ihm erst mal gezeigt das alles ok ist, und ihn angenommen um ihm zu vermitteln, hey es ist alles in Ordnung. Mit Leckerli muss man da auch sehr vorsichtig sein um evtl Fehlverknüpfungen zu vermeiden.
    Hier kann dir sicher wer sagen wie der Thread heisst für Angsthunde. Drück euch die Daumen.

  • Ich habe auch Fehler gemacht - ne Menge sogar - aber man ist ja lernfähig. Mittlerweile ja, da behaupte ich zwar nicht perfekt zu sein, aber ich komme sehr gut zurecht damit und mein Bauchgefühl - was für welchen Hund, wann und was drumherum nötig ist - kommt recht gut hin. Aber zu Beginn hab ich auch oft daneben gegriffen. Zum Glück ist eine stabile Beziehung zwischen Mensch und Hund auch fähig, dem Gegenüber Fehler zu verzeihen.

    Ich finde diesen Satz sehr wichtig.

    Und das ist auch mein Anliegen hier im Thread, als ich so manchen Beitrag las.

    Wenn ich meine ein Tier strafen zu müssen, dann muss ich mich reflektieren können und immer wieder mein Verhalten überprüfen.

    Das ist immer wichtig, auch wenn ich auf dem Weg bin und mit den Hund 5 Jahre lang das Sitz und Platz erklickern möchte.

    Nur beim Strafen als Erziehungsmittel muss ich beim Hund eben die Lerngesetze noch etwas mehr im Auge haben und bescheid wissen.

    Ich habe auch viele Fehler gemacht, aber die Fehler beim strafen vergesse ich nie, den Fehler den ich beim "Falsch clickern gemacht habe, die weiss ich schon gar nicht mehr.

    Und falsch clickern tud auch nicht weh.

    Jede Strafe beileibe auch nicht.

    Aber: in die Leine brettern lassen = das tud weh
    Und viele andere Dinge eben auch.

    Deshalb ist mein Anliegen: seid sehr skeptisch was "Strafe in der Hundeerziehung" angeht. Überlegt 3 mal ob dieses oder jenes nur mit Strafe im Aufbau der Übung möglich ist. Überprüft, was genau ihr vom Hund verlangt, zu welcher Zeit, von welchem Hund.

    Diejenigen, die ein natürliches Gespür für Tiere haben, verstehen evt. nicht, was ich meine.
    Diejenigen, die mit der Erziehung ihrer Hunde über Jahre nicht wirklich vorankommen, wo ein Problemsymptom dem nächsten folgt, überlegt und reflektiert eure Erziehungsmethode.

    Erziehung muss funktionieren!

    Wenn es das nicht tud, ist in 98 % der Fälle der Erzieher nicht auf der richigen Spur!

  • Deshalb ist mein Anliegen: seid sehr skeptisch was "Strafe in der Hundeerziehung" angeht. Überlegt 3 mal ob dieses oder jenes nur mit Strafe im Aufbau der Übung möglich ist. Überprüft, was genau ihr vom Hund verlangt, zu welcher Zeit, von welchem Hund.

    Und schon wieder:
    hier hat keine(r) geschrieben, dass er Strafe im Aufbau einer Übung verwendet, es ist immer nur die Rede davon, dass Strafe nur angewandt wird, wenn der Hund etwas, was er (eigentlich) kann, nicht tut bzw. etwas tut, von dem er weiß, dass er es nicht soll

    Im Gegenteil, viele haben gesagt, dass jeglicher Aufbau einer neuen Sache mit positiver Verstärkung gemacht wird

    Du möchtest, dass die andern sich bei allem, was sie schreiben, sehr präzise ausdrücken, fragst auch (mehrfach) nach - dann tue das (Dich präzise ausdrücken) bitte selbst auch und pauschalisiere nicht - danke

  • Variante 3: Hausleine an Junghund, kommentarlos mit runter aufs Sofa nehmen, loben, sobald er sich entspannt. Nach einigen Minuten entspannt er sich tatsächlich. Inzwischen klappt es immer öfter, dass er bei nächsten mal nicht mehr glaubt , dass wir ihn mit der Fernbedienung erschlagen wollen. Kann aber sein, dass es bei einem anderen Gegenstand - Telefon, Wasserflasche etc, nochmal das gleiche Szenario gibt. Würdet ihr das so weiter machen ?

    Ich würde das mit der Hausleine machen, nicht mit Leckerlies locken.

    Würde ich versuchen zu vermeiden.
    Hand von oben ist immer bedrohlich.

    Ich würde das jetzt erst Recht nicht vermeiden, sondern konsequent 100x hintereinander machen, bis der Hund gemerkt hat, dass ihm nichts passiert.

    Ich hatte gestern eine ähnliche Situation:
    Tamy lag neben meinem Mann auf der Couch, er nahm die Fernsehzeitung und dann ist sie ihm hinuntergefallen, genau auf Tamy, Tamy ist erschrocken und hat sich in die Couchecke gedrängt.
    Ich habe dann gar nichts zu ihr gesagt, habe die Zeitung genommen und mit dieser vor ihr herumgefuchtelt als wenn ich mit ihr zergeln würde und damit auch auf die Couch geklatscht. Die Intensität hat sich peu a peu gesteigert, je nach Tamy Verhalten. Darauf ist sie nach kurzer Zeit eingegangen, als sie gemerkt hat, dass diese Zeitung ihr nichts tut. Ich habe die Zeitung dann mehrfach neben ihr auf die Couch geworfen, sie weggezogen und mit ihr damit gespielt, bis unsere Zeitung einen zerrissenen Montag hatte.
    Anschließend war das Thema Zeitung erledigt.

    Ich habe sie nicht gelockt, nicht angesprochen, sondern einfach kommentarlos mit "dem Feind" mit ihr zu spielen begonnen. Genau so hätte ich das mit der Fernbedienung gemacht, bis der Hund sie 1x im Maul hatte, weil sie für ihn nicht mehr gefährlich ist.

  • Ich würde auch die Variante mit der Hausleine machen. Ruhig bleiben...warten bis der Hund sich wieder entspannt...loben.


    Mein Mogli ist in der Vergangenheit wohl sehr oft mit Leckerchen gelockt worden. Also die klassischen "Beschwichtigungssignale" klein machen und Leckerlie in der Hand lösten bei ihm wenns gut lief einen Fluchtreflex aus...wenns blöd lief ging er in Angstagression über (fletschen, knurren, bellen)...ich bin generell bei jedem gegen das LOCKEN mit Leckerlies...sie sollen Belohnung für gutes Verhalten sein..aber kein Lockmittel..zumindest meiner Meinung nach

    Bei Gegenständen mache es ich wie Dackelbenny: Wenn Mogli vor einem Gegenstand Angst zeigt dann zeige ich ihm den in aller Ruhe..lasse zb eine Tüte bewusst laut rascheln und streichle ihn anschließend damit. Lasse ihn in Ruhe schnüffeln. Ich bringe ihn dazu sich mit dem Angstauslöser zu beschäftigen anstatt blind zu flüchten. Stöcke waren am Anfang ein echtes Problem..heute weiß er dass man die prima zum hinter den Ohren kraulen verwenden kann. So konnte ich ihm inzwischen Angst vor allen denkbaren Gegenständen vollständig nehmen. Schönfüttern hat bei ihm offenbar immer den Eindruck von "Oh mein Gott das muss wirklich was ganz schlimmes sein" vermittelt.
    Mit ruhigem zeigen und spielen/berühren habe ich bisher alles in den Griff bekommen und nebenbei (durch zerplatzende Tüten oder "aufgeschlagene" Müllsäcke seine Geräuschangst stark dezimieren können..also mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen :)

  • Und schon wieder:hier hat keine(r) geschrieben, dass er Strafe im Aufbau einer Übung verwendet, es ist immer nur die Rede davon, dass Strafe nur angewandt wird, wenn der Hund etwas, was er (eigentlich) kann, nicht tut bzw. etwas tut, von dem er weiß, dass er es nicht soll

    Im Gegenteil, viele haben gesagt, dass jeglicher Aufbau einer neuen Sache mit positiver Verstärkung gemacht wird

    Du möchtest, dass die andern sich bei allem, was sie schreiben, sehr präzise ausdrücken, fragst auch (mehrfach) nach - dann tue das (Dich präzise ausdrücken) bitte selbst auch und pauschalisiere nicht - danke

    Stimmt so doch gar nicht. Hier wurde ganz klar und mehrmals beschrieben wie Dinge über Strafe AUFGEBAUT werden oder auch Sachen bestraft werden, die der Hund noch nicht gelernt hat die aber einfach für den Halter ein No Go sind

  • Stimmt so doch gar nicht. Hier wurde ganz klar und mehrmals beschrieben wie Dinge über Strafe AUFGEBAUT werden oder auch Sachen bestraft werden, die der Hund noch nicht gelernt hat die aber einfach für den Halter ein No Go sind

    Es ist m.E. ein großer Unterschied, ob ich mit einer Strafe ein "No Go" unterbinde, oder ob ich eine Übung mit Strafe aufbaue, so wie es Wasser geschrieben hat.
    Eine ÜBUNG würde ich niemals mit Strafe aufbauen - und soweit ich mich erinnern kann, hat das hier doch auch niemand so beschrieben, oder?

    Ich glaube fast, wir reden irgendwie teils aneinander vorbei???

  • Und schon wieder:hier hat keine(r) geschrieben, dass er Strafe im Aufbau einer Übung verwendet, es ist immer nur die Rede davon, dass Strafe nur angewandt wird, wenn der Hund etwas, was er (eigentlich) kann, nicht tut bzw. etwas tut, von dem er weiß, dass er es nicht soll

    Im Gegenteil, viele haben gesagt, dass jeglicher Aufbau einer neuen Sache mit positiver Verstärkung gemacht wird

    Du möchtest, dass die andern sich bei allem, was sie schreiben, sehr präzise ausdrücken, fragst auch (mehrfach) nach - dann tue das (Dich präzise ausdrücken) bitte selbst auch und pauschalisiere nicht - danke

    Ich empfinde das weder als "pauschalen Vorwurf" noch als gegen irgendwen explizit gerichtet. Es gilt einfach immer, dass man überlegt, was man wie trainiert (wenn man NICHT weiterkommt). Wieso regt man sich auf, wenn man eh nicht das tut was angesprochen wird ...

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