Richtig korrigieren - Korrekturarten

  • Ich würde mich nie auf körperlicher Ebene mit meinem Hund auseinandersetzen wollen :fear: Wenn ich mir die beiden mal im Alltag ansehe, dann sind die schon sehr "robust". Beim Spiel kneifen die sich gegenseitig in irgendwelche Körperteile, gehen in eiskalte Bäche, kauen auf Dornenranken rum... wenn man das übertragen kann, würde ich sagen, die haben eine recht hohe Schmerztoleranz.
    Würde ich nun Gewalt oder Schmerzreize einsetzen wollen, um eine Handlung abzubrechen/sie zu strafen, müsste ich wohl ziemlich massiv agieren, damit das einen Effekt hat. Das könnte ich nicht, das wollte ich nicht. Knuffen, Kneifen, Klapsen... wie man es nennen mag, wären für mich daher gar keine Option.

    Wenn mich 30kg im Spieleifer angesprungen haben, habe ich ihn auch (weg)geschubst, damit er das lässt. Das ist zwar körperlich, hat aber ja weder die Intention, noch den Effekt, dass es wehtut.


    Und genau da liegt der Denkfehler. Man setzt eine körperliche Korrektur doch nicht dann ein, wenn der Hund dafür nicht empfänglich ist. Genau dann ist es falsch und die Korrektur müsste im übertriebenen Maße angewandt werden, um zum Hund durchzudringen.

    Mein Hund ist im Spiel mit anderen Hunden extrem körperlich, gerne schnell mal über der Grenze. Trotzdem lässt er sich mit einem einfachen Zurückschicken mit dem Knie beeindrucken. Warum? Weil ich ihn nicht korrigiere, wenn sein Erregungslevel zu hoch ist. Denn dann fruchtet weder Lob noch Tadel.

  • Hi,
    da stimme ich absolut zu. Der Hund darf gerade mal wissen das er gleich fixieren will, da müsste man schon korrigierend handeln. Für uns würde das bedeuten dass er für ein Schau noch empfänglich sein müsste, nur in dieser kleinen Zeitspanne hätte eine Korrektur Sinn.

    LG

    Mikkki

  • Genau das wurde hier behauptet.

    Zitat


    Den Hund beim Austicken und an der Leine rumrandalieren raus zu bringen indem man mal hinten einen Klaps (mehr nicht!) auf die Schenkel gibt ist ein Armutszeugnis?


    Und dann wird es so hingestellt, als ob man an einem Problemchen ewig positiv herumdoktert, wo es doch eine klare Ansage mal getan hätte.
    Wers glaubt...

  • Also ich kann meinen wie oben beschriebenen Hund schon in den Anfängen beim Pöbeln mit einer Korrektur aus dem Verhalten holen. Wenn ich natürlich ewig warte, bis er sich hochspult, nicht mehr oder ich muss zu massiv werden.

    Wenn das weiter vorher behauptet wurde, dann habe ich das überlesen. Das ist dann aber einfach schlechtes Training und hat nichts mit positiv oder Mitte oder negativ zu tun. Vielleicht ist es aber auch einfach ein Missverständnis.

    Wie gesagt, ich nutze keine solche körperliche Korrektur, sondern schiebe ihn mit dem Knie weg. Alles andere stachelt meinen nur weiter an und führt zur Eskalation, weil ich das nicht ruhig hinbekommen und bei uns auch nicht als sinnvoll erachte.

  • Ich scheue was den Erziehungsstand meiner Hund angeht den Vergleich mit anderen sicher nicht..wer sich davon überzeugen will: Bitte sehr gern

    Es wird hier davon ausgegangen, dass ein Hund sich bereits komplett hochgefahren hat bevor die Korrektur kommt. Wenn jemand es so weit kommen lässt kann man nur sagen: Setzen 6!
    Eine Einwirkung egal ob positiv oder negativ MUSS erfolgen bevor der Hund sich kläffend/knurrend etc in die Leine schmeißt. Zwar habe ich schon lustige gestalten gesehen die auf einen Hund im Pöbelrausch eingeclickert haben, aber ich denke wir hier sind uns einige dass eine Korrektur lange bevor der Hund sich reinsteigern kann erfolgen muss.
    Ich kann nur was erreichen wenn der Hund aufnahmefähig ist. Das gilt ausnahmslos jede Art von Training.
    Gerade jetzt wieder sehr schön zu sehen: Es fällt einem 2-3 Wochen vor Silvester ein: Huuch mein Hund hat ja Angst wenn knallt. Davor gab es mindestens 300 Tage an denen der Hund vollkommen entspannt hätte trainiert werden können..nur tut mans nicht, weil das Problmen ja dann aus dem Kopf ist...und dann bricht große Hektik aus.
    Auf einen Hund der im Stress ist (Angst, Agression etc pp) kann ich sowohl einprügeln als auch einsäuseln..es wird beides absolut null Effekt haben.
    Wenn ich meine körperliche Einwirkung aber so time, dass der Hund noch die Chance hat sich umzuorientieren werden sich die Ergebnisse schnell einstellen...da sind die meisten Hunde echt fix. Wenn der Hund dafür empfänglich ist kann man natürlich auch versuchen mit einer rein positiven Einwirkung (Ansprache, Keks oder was auch immer) eine dauerhafte Änderung zu bewirken. Das bleibt ja jedem selbst überlassen

  • Wie gesagt, ich nutze keine solche körperliche Korrektur, sondern schiebe ihn mit dem Knie weg. Alles andere stachelt meinen nur weiter an und führt zur Eskalation, weil ich das nicht ruhig hinbekommen und bei uns auch nicht als sinnvoll erachte.

    Bei uns ist es genau das Gegenteil. Würde ich ihn mit den Knie wegschieben, würde er sich noch mehr aufheizen. Vorzeitige Umlenkung hilft gut, wie aber auch in sehr nahen brenzligen Konfrontationen, eine kurze Korrektur mit einem lass das, ruhig weitergehen und dann loben fürs lassen. Geht aber alles blitzschnell, wie auch er blitzschnell hochdreht und danach sofort wieder bei mir ist.
    Und wie man sieht, ist es eben von Hund zu Hund auch unterschiedlich..

    Also ich kann meinen wie oben beschriebenen Hund schon in den Anfängen beim Pöbeln mit einer Korrektur aus dem Verhalten holen. Wenn ich natürlich ewig warte, bis er sich hochspult, nicht mehr oder ich muss zu massiv werden.

    Und genau so soll es ja auch sein. Das zu lange warten hingegen wäre dem Hund gegenüber unfair.

  • Ich frage mich halt, warum ich dem Hund einen Klaps geben muss, wenn er im Erregungslevel eh noch so weit unten ist, dass er auch für angeblich sehr leichte Berührungen empfänglich ist.
    Dann kann ich es genau so mit einem freundlichen "Schau mal her, Zwerg" lösen..

  • Dann kann ich es genau so mit einem freundlichen "Schau mal her, Zwerg" lösen..

    Ich würde dir dann gerne mal meinen Hund ausleihen um das zu testen. Es ist wie schon gesagt nicht jeder Hund gleich, weder von der Rasse, den Erfahrungen ob negative oder gute etc.

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