• hallo!
    also wir haben unseren blacky nun seit einer woche bei uns. er ist 4 jahre alt und wurde vor ca 1 jahr im tierheim von seinem besitzer abgegeben. er hat sich eigentlich schon super eingewöhnt, doch zeigen sich nun im alltag die ersten problemchen. ich werde sie mal kurz schildern:


    also als erstes: er kann oder will nicht alleine bleiben. zu beginn ist er mir noch in jeden raum gefolgt. das hat sich jetzt aber schon gebessert, weil ich ihn immer ignoriert habe wenn er mir hinterher getrottet ist. aber sobald ich zur haustür gehe steht er parat.
    wir wollten am anfang testen, wie er sich verhält wenn er alleine ist (konnten sie uns auch im tierheim nicht sagen) und haben mal ne kamera aufgestellt. er hat schrecklich angefangen zu jaulen, ist unruhig durch die wohnung gerannt (auch über die couch gejagt, obwohl er weiß das er das nicht darf) und erst als wir wieder da waren hat er sich wieder hingelegt und was getrunken. zuerst dachte ich es ist pure trennungsangst, aber ich denke es spielt auch protest ne rolle.
    versuche es jetzt in sekunden und minutenschritten. also das er auf seinem platz liegt - erst ich mit im zimmer, dann zimmertür zu, dann vor die haustür. aber momentan haben wir es noch nicht über ein paar sekunden vor der haustür geschafft und ich habe nur noch 2 wochen zeit - da dann die uni wieder los geht. ist diese "taktik" erfolgversprechend oder hat evtl jemand einen besseren tipp?


    dann geht er beim spazierengehen scheinbar wahllos jogger und fahrradfahrer an. also manche lässt er in ruhe und andere geht er richtig an. er bellt oder knurrt zwar nicht aber springt eben ziemlich bestimmt auf sie zu. auf ein "nein" reagiert er dabei nicht wirklich. versuche es jetzt mit "hierher" - "sitz" - leckerli bei jedem jogger und fahrrad. da reagiert er egtl auch gut drauf - ist seit 2 tagen niemandem mehr entgegen gerannt. was haltet ihr davon? versteht er auf diese art was ich von ihm möchte und verbindet damit dann mit der zeit etwas positives?


    das nächste "problem" tritt auf wenn andere hunde auftauchen. wenn wir nahe genug kommen (so 20 meter) dann fängt er an sich zu ducken als würde er gleich angreifen wollen. die anderen hunde und deren besitzer verstehen das dann natürlich (verständlicherweise) immer falsch. wenn der hund dann nahe genug ist und blacky merkt das er ihm nix böses will, dann richtet er sich langsam auf und beschnuppert den anderen freundlich. auch mit der hündin einer freundin verträgt er sich prima. er verhält sich nur so eigenartig wenn fremde hunde auf ihn zukommen.
    wie verhalte ich mich dabei am besten?


    so, hoffe es hat trotzdem jemand gelesen, obwohl es so ein langer text ist.
    bin für jeden tipp dankbar :)
    noch als info: mache seit dem ersten tag schleppleinentrainig mit ihm und er orientiert sich egtl schon recht gut an mir.
    schöne grüße

    • Neu

    Hi


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    • Hi,


      also ich habe meinen auch aus dem TH und er hatte bereits knapp 2 Jahre dort verbracht.


      Das mit dem Weggehen kenne ich. Am Anfang war es echt schlimm, aber es wird immer besser. Pablo weint jedesmal wenn ich weggehe, egal, ob in den Keller, an den Briefkasten... etc. Da ist es auch egal, ob er alleine bleibt oder ob noch jemand da ist, er weint auch, wenn mein Mitbewohner (er kennt ihn nicht mal drei Monate) morgens zur Arbeit fährt, kommt dann aber kurz darauf zu mir in mein Zimmer.


      Ich hab mir das halt so erklärt, da er zweimal ausgesetzt worden ist und zwischendurch so lange im TH sass, reicht sein Vertrauen in "mein Wiederkommen" halt nicht von hier bis zur Haustür. Er hört allerdings nach kurzer Zeit auf und dann legt er sich irgendwo ab, wenn ich wiederkomme, liegt er meist brav auf einem seiner Plätze und heult mich an (ohne von seinem Platz aufzustehen), dann gehe ich hin und begrüße ihn und dann ist wieder alles okay.


      Ob ich ihm das jemals ganz abgewöhnen kann, weiß ich leider nicht.


      Mit dem "Ducken" das kenn ich auch, warum er das macht, hab ich allerdings noch nicht rausgefunden. Wenn er einen anderen Hund sieht, bleibt er meistens stehen und legt sich teilweise auch ganz auf den Boden und es sieht echt fast so aus, als würde er jeden Augenblick aufspringen und drauf los stürmen wollen, aber er stellt sich dann wieder hin und fängt an zu wedeln oder zieht irgendwelche Begrüßungszeremonien ab.


      Eine Erklärung dafür hab ich NOCH nicht, vielleicht ändert sich das ja...

    • :winken: Hallo Brezelschnecke! (lustiger Nick!)


      Habe auch einen TH Hund und der konnte auch anfangs nicht alleine bleiben. Aber ich denke, dass du mit deiner Art zu üben auf einem guten Weg bist!
      Du hast ihn jetzt eine Woche und hast es bis vor die Haustür geschafft! Überleg mal: 1 Woche ist noch seeeehr wenig. Dein Hundi weiß noch nicht mal richtig, dass er jetzt zu dir gehört!! Ich denke,dass er das erst sicherer weiß, wenn drei vier Wochen ins Land gegangen sind und du ihn nie enttäuscht hast.
      Oft und konsequent üben, viel loben... vielleicht in einer Woche mal "bleib" üben (stärkt auch das Vertrauen, da er ja sitzen oder liegen bleiben muss, bis du ihn wieder abholst/freigibst....)
      Ich drücke euch alle Daumen und vergiss nicht deinem kleinen Schatz 1. noch etwas Zeit zum eingewöhnen zu geben und 2. ihm zu vertauen! Es hängt auch viel daran, wie sehr man an den Erfolg von etwas glaubt, Stimmungen übertragen sich auf Hunde.


      Zu deinen anderen Fragen kann ich nichts sagen - weil das keiner meiner Hunde je getan hat. Aber ablenken und für Lieb-Sein belohnen ist immer richtig!!!

    • Alsooo: Das nicht alleine bleiben können ist (fast) typisch TH-Hund. Einmal abgegeben, ein Jahr alleine im TH, verständlich, daß er dich jetzt auf keinen Fall verlieren möchte. Hier mußt du mit einer gesunden Mischung von Einfühlungsvermögen, aber auch konsequenter Bestimmtheit schrittweise trainieren. Deine Vorgehensweise klingt schon sehr gut, sofern du kein riesen Theater machst, wenn du gehst. Hilfreich ist ein Standardsatz oder ein „warte“, das kann man auch gut im Auto trainieren, da bleiben die meisten Hunde problemloser alleine und sie lernen das Kommando kennen.


      Bei deinem „Joggerproblem“ würde ich mit vermeiden arbeiten, es erst gar nicht zum Nein kommen lassen. Sobald jemand auftaucht Hund ranrufen, im Fuß vorbei laufen lassen, oder kurz absitzen / stehen bleiben – je nachdem, was der Hund kann und was für ihn neutral ist. Ziel ist ja, die Leute wahrzunehmen, aber zu ignorieren. Er soll sich letztendes an dir orientieren und deine Reaktion abwarten, nicht selber entscheiden. Üben, souverän und entschlossen durch die Gegend marschieren, dem Hund klar zeigen, daß du weißt, was du tust und er sich auf dich verlassen kann.


      Hinlegen bei fremden Hunden muß nicht unbedingt freundlich sein !!!!
      Die Spielaufforderung kann man gänzlich ausschließen, denn welcher Hund wird einen fremden ohne wenn & aber zum Spielen auffordern !!?? Die ungünstige Variante wäre, daß es sich um eine Sequenz aus dem Jagdverhalten handelt: Opfer sehen, vorstehen/-liegen, fixieren, angreifen – nicht selten bei manchen Hunden.
      Vermutlich wird er aber unsicher sein, deshalb in der Stellung verharren und abwarten. Genaueres kann man aber nur sagen, wenn man den Hund sieht. Ich würde dies aber auf jeden Fall vermeiden, also sobald andere auftauchen zügig weitergehen, einen Bogen laufen, den Hund ansprechen und für z.B. Anschauen loben, ... er soll den anderen Hund schon wahrnehmen und auch beobachten dürfen, aber nicht in diese starre Haltung verfallen. Ideal wäre, diese Art der Hundebegegnungen mit „Wohlfühlabstand“ zu meistern und ihn möglichst oft mit bekannten, verträglichen Hunden zusammenzulassen.
      Ihr müßt euch erst einmal zusammenraufen, euch gegenseitig kennen und einschätzen lernen. Das braucht seine Zeit, nur die Führung, die sollte vom ersten Tag an gegeben sein.


      Viel Spaß mit deinem Second-hand-dog :)
      staffy

    • Zitat

      Hallo Eve,
      das mit dem hinlegen,wenn er einen anderen Hund sieht ist eine Spielaufforderung ;) ist nicht weiter schlimm macht meiner auch .
      LG
      sweety


      na, daran glaub ich eher nicht. Carlino duckt sich bei Hundebegegnungen auch manchmal oder legt sich sogar hin. Dies macht er jedoch nur bei ihm unbekannten Hunden, die er (noch) nicht einschätzen kann. Bei Carlino ist es ein Zeichen von Unsicherheit bzw Beschwichtigung, so nach dem Motto "ich mach mich klein, von mir geht keine Gefahr aus, tu du mir bitte auch nix". Wenn der andere Hund dann näher kommt, Carlino beschnüffelt, steht dieser auch wieder auf und begrüßt den Hund (oder geht in seltenen Fällen auch schon mal langsam weg).

    • Hallo Brezelschnecke,


      Du kannst davon ausgehen dass Dein Hund überhaupt noch nicht ganz angekommen ist. Bei Bellini hat es ein Jahr gebraucht bis er alles gezeigt hat.


      Mit Joggern und Radfahrern würde ich sehr vorsichtig sein, die Unfälle die entstehen können sind teuer. Ich kenn das von Bellini und nehme ihn in Bereichen wo diese beiden Jagdobjekte auftauchen können immer an die Flexileine. Gleichzeitig hat er dann keine Erfolgserlebnisse mehr. Im Fall einer Anzeige bekommst Du eventuell Maulkorb und Leinenpflicht von Amt verordnet.
      Alles ganz böse, vorbeugen ist besser als Ärger.


      Zitat

      Hinlegen bei fremden Hunden muß nicht unbedingt freundlich sein !!!!
      Die Spielaufforderung kann man gänzlich ausschließen, denn welcher Hund wird einen fremden ohne wenn & aber zum Spielen auffordern !!?? Die ungünstige Variante wäre, daß es sich um eine Sequenz aus dem Jagdverhalten handelt: Opfer sehen, vorstehen/-liegen, fixieren, angreifen – nicht selten bei manchen Hunden.


      Das seh ich aus Erfahrung genauso wie Staffy


      Gruß
      Herbert & Bellini :evil:

    • Zitat

      Hinlegen bei fremden Hunden muß nicht unbedingt freundlich sein !!!!
      Die Spielaufforderung kann man gänzlich ausschließen, denn welcher Hund wird einen fremden ohne wenn & aber zum Spielen auffordern !!??


      Ich kenn sehr viele Hunde, die einen fremden Hund ohne wenn und aber zum Spielen auffordern :wink:


      Aber dieses hinlegen würd ich auch nicht unbedingt als Aufforderung zum Spielen ansehen , sondern eher als Unsicherheit.

    • Zitat

      Ich kenn sehr viele Hunde, die einen fremden Hund ohne wenn und aber zum Spielen auffordern :wink:


      Das hat aber einen anderen Hintergrund ! Achte mal genau auf deren Verhalten und die Reaktion der anderen.


      Gruß, staffy

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