Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil IX

  • Ich verstehe immer noch nicht ganz, worauf Du hinaus möchtest

    Na gut, dann lassen wir das, bevor ich die Frage noch ein drittes mal missverständlich formuliere.

  • Na gut, dann lassen wir das, bevor ich die Frage noch ein drittes mal missverständlich formuliere.

    Glaube ich weiß was du meinst.
    Der Hund will Aufmerksamkeit oder bettelt: also schnappt er (hier) nach Luft, weil er damit Erfolg hatte, festigt sich das Verhalten.


    Die Autorin des leider einzigen Textes weist darauf hin, dass es zur Zwangshandlung kommen kann - also schlimmstenfalls so, dass der Hund nicht mehr damit aufhören kann - bzw. Situationsunabhängig nach Luft schnappt.


    Dann schrieb ja eine andere Userin, dass ihr Hund fiepende Geräusche von sich lässt, während der Hund ausatmet.
    Aus dem gleichen Motiv heraus: Aufmerksamkeit erhaschen. O.ä.


    Also war (vielleicht) die Frage, ob das dann nicht auch als Zwangsverhalten gewertet werden könnte / sollte...


    Wobei: so hatte ich es laut Text auch verstanden, das war ja nur ein kleiner Auszug, dass so Dinge wie Luft schnappen, IMMER problematisch sein soll. Deshalb war ich so unsicher, aber Annettes Ausführungen klingen irgendwie schlüssiger / logischer, als die -nur schlechtes Omen- Klamotte der Autorin.


    Meintest du das @anfängerinAlina? :smile:
    Finde es nach wie vor interessant.

  • Falls @anfängerinAlina das meinte, was @Usambara noch einmal für mich ausformuliert hat (Danke!), dann wage ich stark zu bezweifeln, dass aus einer so hochsozialen Geste wie dem Erreichen von Aufmerksamkeit eine Zwangshandlung wird.


    Der Hund entwickelt dann höchstens eine Macke, die er aber nur dann zeigt, wenn er bei jemand anderem etwas erreichen kann. Hat er damit Erfolg, ist der Hund vielleicht verzogen, da er aber immer noch sozial handelt, ist das keine Zwangshandlung. Eine Zwangshandlung hat nur sich selber zum Ziel und ist in sich und durch ihre Ausführung selbstbelohnend. Schnappt der Hund nun aber in die Luft, um damit ein Ziel zu erreichen, ist das keine Zwangshandlung und auch nicht selbstbelohnend. Die Belohnung für das Verhalten folgt erst, wenn der Mensch den Wunsch des Hundes erfüllt.


    Dasselbe gilt zum Beispiel auch für ein anderes Verhalten, das Menschen oft nervt, sehr häufig aber einfach anerzogen ist: permanentes Kläffen. Nur weil der Hund dauernd kläfft und damit seine Ziele erreicht ist das noch lange keine Zwangshandlung. Wir Menschen empfinden es trotzdem als sehr ärgerlich und als ein Problem. Ein Hund muss aber nicht psychisch krank sein, wenn er ein Dauerkläffer ist. Dauerkläffer sind häufig so weit von Zwangshandlungen entfernt wie Eisbären vom Südpol, denn sie reagieren ja auf die Umwelt - und wie!


    Wie gesagt, ich bin nicht davon überzeugt, dass der Verfasser oder die Verfasserin des zitierten Texts wirklich versteht, worum es bei Zwangshandlungen geht, wie sie entstehen und wie sie sich äussern.

  • Heute habe ich Chili "absichtlich" registriert, wenn sie zu mir kam.
    Also angeschaut, wenn sie den Raum betrat oder angesprochen.


    Von Luft schnappen weit und breit nichts zu sehen, aber nach wie vor legt sie sich hin und schaut erwartungsvoll. Also deckt sich das (bis jetzt) 100% mit der Kommunikation.
    "Hallo Frauchen, guck doch mal". :smile: War also heute nicht nötig.


    Dann bin ich ja froh, dass ich hier nachgefragt habe. Sonst wäre ich wieder voller Sorge um meinen armen Hund :roll:


    Schade, dass der Verfasser es als Mittel der Kommunikation so gar nicht in Betracht zieht. Das macht Otto Normal nämlich ganz schön kirre und somit in MANCHEN Fällen ja dann auch die Hunde, weil Halter Handlungsbedarf sieht, wo gar keiner ist?! :ka:


    Edit: bzw. doch, aber nur in Form von: seltener springen, wenn Hund -hap hap- sagt :D

  • @Usambara: Nun, es ist recht modern das quasi alles eine Störung sein soll/kann.
    Einerseits ist es super das vieles mehr Beachtung findet und die Leute früher handeln, grad im Bezug auf medizinisches! Die Sensibilisierung ist da zum Glück heute viel besser als früher.
    Gleichzeitig ist es aber auch so das vieles einfach etwas überdramatisiert wird.


    Das Luftschnappen hier jetzt ist einfach ein super Beispiel. Ich hätte gesagt: Die will Beachtung. Kriegt sie das nicht wird sie, so wie ich deinen Hund einschätze, sich noch einiges mehr einfallen lassen.
    Im Endeffekt sind sich Hunde und Kinder garnicht so unähnlich wie viele glauben. Du bist doch auch Mutter, überleg mal was dein Kind früher so angestellt hat damit Mama guckt. ;)
    Meiner hatte schon als Säugling, wie fast jedes Baby, den Trick mit dem Spielzeug raus. Aus dem Laufstall/Kinderwagen/vom Sofa/der Krabbeldecke werfen und rumquaken bis Mama kommt um es wiederzubringen. Kurz spielen bis Mama weg ist und das ganze von vorn...
    Oder das beliebte "Ich weiß ich darf X nicht, aber ich mache es trotzdem", zB das Anfassen eines zerbrechlichen Dinges. Und wieder und wieder tönt es von Mama "Lass das bitte!", bis einem mal die Hutschnur platzt und es ein Donnerwetter gibt. Dieses Grinsen wenn sie dann schnell davonhuschen... :roll:


    Hunde sind hochsoziale Lebewesen und sie kennen uns mindestens so gut wie unsere Kinder uns kennen.
    Sie sind ebenso manipulativ wenn es um Langeweile und Beachtung geht.
    Alles ist Kommunikation.

  • Habe gerade ein Brett vorm Kopf: Wie heißt nochmal das Zeug, was man Hunden geben kann, um die Blasenfunktion zu unterstützen bzw. zu stärken. Ist was pflanzliches eigentlich für Menschen. Oder bin ich da jetzt voll auf dem Holzweg? :ka:

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