Wann ist ein guter Zeitpunkt einen Hund in sein Leben zu holen? Studium oder Arbeit

  • Huhu,


    nur kurz, wurde schon viel gesagt und ich muss ins Bett^^


    Ich habe meinen ersten Hund auch im Studium bekommen, war super!
    Viel Zeit und eigentlich alles, was schon an positivem gesagt wurde.


    Ich fing dann 4 Jahre später an zu arbeiten und das war dann schon echt kniffliger, OBWOHL mein Hund damal schon alt war, gut alleine bleiben konnte und mit 10-Minuten-Runden um den Block zufrieden war. Nochmal einkaufen gehen, essen gehen, Kino... alles zeit, die der Hund zusätzlich alleine sein muss. Das überlegt man sich dann schon.
    Ich arbeite übrigens Teilzeit mit 30h, u.a. damit Vento nicht so viel alleine bleiben musste.
    Von daher auf jeden Fall: halte rechtzeitig die Augen offen nach einem guten Hundesitter und stell dich gut mit ihm, es gibt sie selten!
    (in meinem Fall war es übrigens meine Mitbewohnerin und meine Mutter)


    Und zur Wohnungssuche noch:
    1. Unterschätze NIEMALS die Wohnungssuche mit Hund. Es ist die Hölle, zumindest hier im Raum Nürnberg. Die Vermieter haben an jeder Hand fünf Leute, an die sie ihre noch so verwahrloste Bude loskriegen können, da hat ein Bewerber mit Hund (Gott bewahre einem großen!) kaum eine Chance. Ich habe 6 Monate gesucht...
    2. Falls du pokern willst und jetzt eine Wohnung suchst, es gibt glaube ich ein Gerichtsurteil, dass die Neuanschaffung eines Hundes vom Vermieter nicht verboten werden darf, mach dich doch da mal schlau...

  • Heyho,


    auch wir haben unseren Hunde während des Studiums geholt. Unseren ersten Hund, der leider kurz darauf schwer erkrankt ist und eingeschläfert werden musste, bekamen wir noch mitten im Studium (mein Mann m Grundstudium, ich im Hauptstudium). Das war wirklich sehr anstrengend (allerdings auch aufgrund des Krankenverlaufes bei Hamlet). Nun habe ich NaWis studiert und hatte nur Präsenzveranstaltungen, Labor, Großpraktika usw. abwechselnd, so ergab sich weder in der Vorlesungszeit noch in der vorlesungsfreien Zeit wirklich genügend Raum für einen Welpen. Mein Mann hat hingegen viel Zeit zuhause verbracht, allerdings auch viel Zeit durch den Welpen "verloren". Im Grunde hat er ein Semester ausgesetzt.


    Dakota bekamen wir, als ich beinahe fertig war. Mein Mann hatte zwischenzeitlich seinen Lebensentwurf geändert, sodass Studium kein Thema mehr war. Trotzdem ist ein Welpe ein echter Zeitkiller (wenn auch ein guter). Solange Dakota nicht 5-6 Monate alt war, ist hier nicht so rasend viel geschehen neben Arbeit & Studijob & Lernen zuhause.


    Danach allerdings habe ich meine Prüfungszeit insofern sehr genießen können, als dass ich außer den Prüfungen eben viel, viel Zeit Zuhause hatte und diese in den Hund investieren konnte. :) In einem Studium mit weniger Präsenzeiten und flexibleren Tagen passt m.E.n. ein Hund also durchaus rein, aber ...


    ... nach dem Studium geht es in den Job. Bei mir das Referendariat - ohne meinen Mann wäre das fast unmöglich geworden. Entweder war ich ewig außer Haus oder ich habe einen riesen Berg Arbeit mit nach Hause gebracht. Dakota war dann zwar "dabei", aber sie hatte nicht von mir und ich nichts von ihr. Da war ich schon sehr dankbar, dass mein Mann viele große Runden (mehr oder weniger klaglos *g*) übernommen hat. Richtig glücklich ist man damit aber nicht!


    Außerdem konnte Dakota zu diesem Zeitpunkt längst 8-9 Stunden alleine bleiben, auch wenn wir das sehr selten und sehr ungerne nutzen (aber auch das muss man trainieren, früh trainieren, gleichwohl man es noch gar nicht braucht!). Trotzdem: 4-6 Stunden sind inzwischen zwei- dreimal die Woche notwendig, weil sich unsere Arbeitszeiten einfach überschneiden. Und das einfach recht "plötzlich", Zeit für ein Aufbautraining hätten wir da nicht gehabt.


    Hundesitter & Hundepension fünfmal die Woche fände ich persönlich schrecklich, denn dann habe ich nichts mehr von meinem Hund. (Kann aber die Not verstehen, wenns nicht anders geht.)


    Fazit:
    Hund im Studium ist zeitlich toll. Hund zum Berufsstart zeitlich schwierig.
    Ohne gute Unterstützung oder einen entsprechend glückliches Jobangebot kann das echt ein Balanceakt werden.


    Hund im Studium ist finanziell schwierig. Hund zum Berufsstart ist finanziell sicher einfacher.
    Kostentechnisch haben wir alles mögliche beim ersten und zweiten Hund mitgenommen, auch während des Studiums und uns deswegen häufig sehr beschränken müssen / noch mehr arbeiten müssen - die laufenden Kosten sind überschaubar, aber der TA kann zuschlagen. ;) Das ist natürlich jetzt im Berufsleben einfach etwas ganz anderes.


    Notkastration, schwere Lungenentzündung mit Verdacht auf Lungenwürmern, mehrere abgerissene Krallen, aufgerissene Pfotenballen, Pilzinfektionen, kleine Mastzelltumore (und das alles nur bei Dakota) - dafür sollte man u.U. gerüstet sein.


    Kostentechnisch ist ein Hund ansonsten übersichtlich, finde ich. Bei 25kg/54cm:
    - ca. 50€ Hundefutter (Markus Mühle) /mtl.
    - ca. 15€ Steuer /mtl.
    - ca. 20€ OP-Versicherung (nur OP) /mtl.
    - ca. 5€ für Impfungen /mtl.


    Hundeschule, Verein, Spielzeug, Kaukram, Mäntel o.ä. lassen den Betrag allerdings in Windeseile anwachsen. xD


    Gerade eine HuSchu kostet im Monat schnell 60-100€ (so ist jedenfalls meine Erfahrung).

  • Wenn der Hund perspektivisch mit zur Arbeit soll würde ich dir raten die Rassewahl nochmal zu überdenken. Zwischen Schäferhund und Jack Russel gibt es ja noch ein breites Mittelfeld.
    Hier kommt ein Labrador mit >60cm Schulterhöhe und >30kg Gewicht mit ins Büro. Stellenweise ist er damit schon recht unhandlich und "unpraktisch". Bei nem leichteren Kaliber muss man sich keinen Kopf machen, dass der Hund bei einer zu gut gemeinten Begrüßung vielleicht jemanden von den Füßen holt. Betreuungsmöglichkeiten sind mit einem jungen und kräftigeren Hund teilweise auch eingeschränkt, da man da erstmal jemanden finden muss, der den Hund sicher führen kann. Wenn dein Hund dann noch unkastriert ist wirds nochmal ganz haarig x)
    Würde ich jetzt nochmal nach einem Hund schauen, dann hätte er im Idealfall so um die 15kg.

  • Studieren mit Hund geht super =)
    Wie im Arbeitsleben auch, ist es praktisch, wenn der Hund gut alleine bleiben kann, wenn man wen hat, der den Hund auch mal spontan nehmen kann, wenn man genug Geld auf der Seite hat, falls mal was Gröberes ansteht oder man schließt eine Kranken-/OP-Versicherung ab.
    Ich steh ja auf dem Standpunkt, dass man für alles eine Lösung findet, wenn es soweit ist und man das wirklich will.
    Ich hatte meine Hunde schon oft mit an der Uni und die Hündin war auch schon 2x mit auf Praktikum, wo mir vorher gesagt wurde, dass das mit Hund sicher nicht geht :roll:


    Da du langhaarige, flauschige Hunde magst, mit möglichst wenig Jagdtrieb, ist mir der Spitz eingefallen. Je nach Größenwunsch Wolfsspitz, Großspitz oder Mittelspitz =)

  • Hey ihr Lieben,


    vielen herzlichen Dank für eure Gedanken, Erfahrungen und Ratschläge! :bindafür:
    Sind Spitze nicht eher Anfänger-ungeeignet? An den Samojeden habe ich auch schon gedacht, aber diese auf den Rücken hoch gekringelten Ruten mag ich überhaupt nicht. Leider


    wisst ihr vielleicht noch andere, eventuell geeignete, mittelgroße (flauschige) Rassen? :D


    Ich muss bei mir auf noch konkretere Informationen aus der Beratung abwarten, bis ich in meinen Überlegungen weiter kommen kann.


    Viele Grüße

  • nachdem ich nicht genau weiß, wie ich meinen Beitrag bearbeiten kann, kommt hier die Frage:


    kann mir jemand was genaueres über
    Finnischer Lapphund (Suomenlapinkoira)
    sagen?; finde da nichts zu 'Anfänger freundlich', Krankheiten die in dieser Rasse typisch sind, usw. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Rasse?
    Viele Grüße

  • Ui Anfängergeeignet ist hier glaube ich das Unwort des Jahres |) :lol:


    Es kommt darauf an, was du von deinem Hund willst und was der Hund braucht. Wenn das zusammen passt, kann man fast jeden Hund in Erwägung ziehen.



    Ich glaube, es gab hier mal eine Userin mit einem Finnischen Lapphund, leider weiß ich ihren Namen nicht und ob sie noch aktiv ist, aber du kannst ja mal die Suche oben rechts benutzen =)

  • Also, wenn Du Deinen Hund oft mitnehmen willst, solltest Du auf eine Rasse achten, die menschenfreundlich ist ... ;-)


    Ich könnte da den Labrador empfehlen ... grins. Gibt auch Hunderassen, die es sich nicht gefallen lassen, auch mal unerwartet/ausversehen angefasst zu werden oder in engen Menschenmengen/in öffentlichen Verkehrsmitteln usw. schnell die Krise bekommen ... Bellfreudige Rassen sind auch nicht so der Hit.


    Also gut informieren!


    Futterkosten sind ein weites Feld ... hab schon gelesen, dass Halter mit 20-30 Euro für einen 30-40 Kilo Hund auskommen ... wir haben ohne Leckerlis, Kauartikel etc. ca. 3 Euro pro Hund am Tag (Barf/Dose). Dazu kommt die Hundesteuer (bundeslandabhängig), Haftflichtversicherung (um die 8 Euro im Monat), eventuell OP-Versicherung (ca. 20 Euro im Monat) und natürlich Tierarztkosten. Auch ohne dass Hund groß krank wird, würde ich da 50 Euro im Monat einplanen/zurücklegen. Hundeschule ist teils auch nicht günstig, wenn man keinen Verein in der Nähe hat der eine Jahrespauschale verlangt.


    Ansonsten Leine, Geschirr, Halsband usw. gibts günstig, gibts teuer, genau wie Hundebetten und Schnick Schnack.


    Zum Zeitpunkt der Anschaffung eines Hundes kann ich persönlich nur sagen: ich hab so lange gewartet, bis ich nicht mehr arbeiten gehen musste - und ich bin froh darüber. Kann mir nicht vorstellen 8 Stunden zu arbeiten und dann noch einem Hund gerecht zu werden, zumindest deshalb, weil ich auch noch was anderes im Leben gerne mache, was weder mit Hund noch mit Arbeit zu tun hat.

  • Huhu,


    vielleicht ein gut gemeinter Rat an den Anfang: Zerdenke die Entscheidung nicht!


    Versteh das nicht falsch, sich Gedanken machen ist vollkommen okay, aber letztendlich weiß man nie was kommt.


    Ich stand an demselben Punkt wie du und hab alles von vorn bis hinten zerdacht und war der festen Überzeugung, dass ich mir erst im Berufsleben einen Hund zulegen will, am besten wenn man eh gerade in der "Familienplanungsphase" ist...


    Aber dann hab ich eines nachmittags eine Wurfankündigung gelesen und Geld hatte ich auch gerade gespart... Und all das Pro und Contra und hier und da war weg und bei den ersten Kuschelbesuchen hatte ich mich schon verliebt. In den Sommersemesterferien 2015 zog meine Hayley ein. Gut war natürlich dass mein Freund und ich vorher zusammengezogen sind. Ich hatte super viel Zeit, da ich i.d.R. nur von 8-13 Uhr zur Uni musste und mein Freund als Koch meist erst nach dem Mittag anfing mit arbeiten. Ich hab aber von Anfang an das allein-sein trainiert und auch mit Videokamera aufgenommen was sie macht wenn sie doch mal allein ist und ob sie das packt. Es ging prima. Super war, dass sich mein Bruder dann im Herbst auch einen Chi geholt hat und dann haben die beiden immer gemeinsam gespielt und sie war dann fast nie alleine.


    Umso schlimmer war es dann im März, ich mache ein duales Studium und musste nun in die Praxis, daher auch umziehen und ja es war hart. Ich musste plötzlich 8h pro Tag arbeiten und fühlte mich unendlich schuldig. Zwar war ich in der Mittagszeit füttern und Gassi und es störte Hayley nicht, dass sie jetzt länger alleine war, aber sie war auch nicht so glücklich, wie mit ihrem Spielgefährten vorher. Also holten wir uns einen zweiten Chi. Wieder im Urlaub, damit ich Zeit hatte für die Grunderziehung und Eingewöhnung.
    Und es klappte alles, ich geh arbeiten und hab kein schlechtes Gewissen, die Kleinen sind glücklich und spielen oder verschlafen die meiste Zeit, wenn sie alleine sind.


    Keiner kann dir sagen, ob alles so klappt, wie du es dir vorstellst. Es kann schon bei dem Hund anfangen, nun suchst du eine tolle Rasse aus und dann ist dein Hund aber charakterlich ganz anders als rassentypisch. Du willst einen menschenfreundlichen Kuschelhund, aber kriegst einen kleinen verrückten Wildfang. Vielleicht läuft privat irgendwas auf einmal schief, es kann alles sein. Und zum Thema "Hund mit zur Arbeit nehmen", klar ist es toll, aber ich fand es immer besser zu planen, dass er eben nicht mit auf Arbeit kann, wenn es dann doch geht umso besser, aber lieber das allein sein üben und wenn dann Hund mitnehmen nicht klappt hast du schon einmal ein Problem weniger.


    Also Gedanken machen über Kosten und Wohnung: :dafuer:
    Gedanken machen über mögliche Spielgefährten/Sitter :dafuer:


    Aber Gedanken machen wann wo wie die beste Zeit ist, das führt zu nichts. Wenn du es wirklich willst, mach es einfach. Es wird gehen, für jedes Problem wird man eine Lösung finden. Gibt sehr viele Hundehalter, die sich einfach mal eben so einen anschaffen und dann merken, dass er doch mehr als nur kuscheln will und dann nur noch kommt "huch der kostet ja Geld". Du hast dir aber scheinbar schon Gedanken zu den wichtigen Themen gemacht. Also mach es einfach. Du wirst nie wieder so viel Zeit für den kleinen Vierbeiner haben wie im Studium, außer vielleicht wenn du Babytechnisch zu Hause bleibst irgendwann mal :D

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