Welpe bereits nach der ersten Autofahrt gestresst

  • Ein Hallo in die Runde!


    wir haben letzte Woche unsere neue Hündin Lotti zu uns geholt. Lotti ist jetzt 5 Monate alt, und ein Leonberger Mischling. Ursprünglich stammt Lotti aus Spanien.


    Lotti ist eine ganz nette und lustige kleine Dame, und eigentlich genau das was ich nach dem Tod meiner alten Hünding gebraucht habe. Sie tut dem gebrochenem Herz sehr gut!


    Natürlich sehe ich im Moment alles noch etwas entspannter, sie ist erst eine Woche bei uns - alles ist neu und unbekannt. Sie darf und muss sich erst einleben, diese Zeit bekommt Sie natürlich. Gestern waren wir zum ersten mal in der Welpenstunde, und ich muss sagen ich war sehr stolz auf meine kleine. Dafür dass wir uns noch nicht lange kennen, hat Sie sehr gut auf mich reagiert und die kleinen Übungen gut gemeistert.


    Aber, natürlich hat klein Lotti bereits eine kleine Macke.


    Nachdem wir Sie aus dem Tierheim geholt haben, sind wir eine kleine Runde gelaufen und dann zum Auto gegangen. Da wir einen SUV fahren, musste ich Sie also hochheben und in den Kofferraum setzen. Soweit so gut. Selbstverständlich habe ich alles ganz ruhig und langsman gemacht, kein Stress, keine Hektik. Sie durfte sich im Kofferraum "umsehen", ich habe Sie gestreichelt und als ich das Gefühl hatte Sie ist entspannt, habe ich den Koferraumdeckel langsam geschlossen.
    Während der Fahrt (leider hat Sie etwa eine Stunde gedauert) habe ich auf der Rückbank gesessen, und mit ihr durch die Sitzklappe kontakt aufgenommen. Da ist mir schon aufgefallen dass Sie extrem viel gesabbert und gezittert hat.
    Nun gut, Sie kannte es nicht - ich habe mir nicht viel dabei gedacht und habe es auf das "neue" geschoben.


    Mittlerweile weiß ich, dass Sie vor Autos allgemein wohl sehr Angst hat. Wenn wir spazieren gehen kann ich alles gut regeln. Sie vertraut mir und orientiert sich an mir. Daran kann ich arbeiten.


    Aber, ich habe seit dem Tag der Abholung riesige Probleme den Hund ins Auto zu bekommen.


    Und ich bin mir nicht sicher, ob dass reinheben oder das Auto an sich das Problem ist. Ich habe angefangen mit Ihr Trockenübungen zu machen. Dass Auto steht im Hof, ich hebe Sie rein, und bleibe so lange bei Ihr stehen bis sie ruhig und entspannt ist. Dass kann allerdings gut eine halbe Stunde dauern. Kein Problem für mich, ich gebe mir große Mühe ruhig zu bleiben und gebe Ihr immer wieder das Signal dass ich nicht will dass Sie rausspringt.
    Aber, sobald wir mit der Übung fertig sind geht Sie nur mit eingezogener Rute und sehr zügig an dem Auto vorbei. Und dass steigert sich von Übgung zu Übung.


    Hat evtl. Irgendjemand ähnliche Erfahrungen und kann mir sagen ob es einfach zu ungewohnt ist oder ob ich etwas falsch mache?


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin mir sehr bewusst dass dieser Hund erst eine Woche bei mir lebt und vorher einfach nichts kannte. Aber, da mein alter Hund auch nicht gerne Auto gefahren ist (sie hat allerdings nur gebrochen, wollte aber zumindest nicht panisch aus dem Auto) wollte ich eigentlich Lotti von Anfang an zu einem richtigen Autofan machen. Klappt aber wie beschrieben auch nicht wirklich :???:


    Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Hilfestellungen oder Anregungen geben, ich würde mich freuen!


    Viele Grüße, LottiKarotti

  • Das Verhalten der Hündin ist normal.
    Klar, dass sie Stress hatte bei einer möglicherweise ungewohnten Autofahrt, die auch noch sehr lange dauerte.
    Ich würde mit wenigen Minuten Autofahren anfangen, immer mit etwas Positiven verknüpft, also Gassi, Leckerle, Spiel...


    LG, Friederike

  • Bei vielen Hunden muss sich der Gleichgewichtssinn erst ans Autofahren gewöhnen..sprich es könnte sein, dass ihr im Auto einfach schwindelig und übel wird.
    Ich würde mal versuchen ihr vor der Abfahrt die Globuli Nux Vomica zu geben..diese haben meinem ehemaligen Straßenhund tatsächlich geholfen..auch er hechelte, sabberte und zitterte extrem wenn er mitfahren sollte.
    Ansonsten....einfach immer wieder mal reinheben..einen Keks geben oder ein bisschen zergeln..Hund wieder raus nehmen. Dann bekommt sie vielleicht mal eine Mahlzeit ihres Tagesfutters im Kofferraum..einfach damit sie merkt: Hey hier drin ist es cool..mir kann nichts passieren.
    Das ist eine Fleißaufgabe..aber es lohnt sich

  • Hat sie eine Box im Kofferraum?


    Unser Linchen (kam mit 4 Monaten zu uns) kannte Autofahren auch nicht und fand es anfangs sehr bedenklich. Sie hat sich im damaligen Auto (kein Kombi) als sichersten Platz den Fußraum hinter dem Beifahrersitz ausgesucht. Dort lag sie zusammengekringelt, das Hecheln und Speicheln ließ dort schnell nach.


    Im jetzigen Kombi fährt sie in einer (relativ kleinen) Box sehr gerne mit. Dort fühlt sie sich sicher.


    Vielleicht probierst du es mal aus, den Raum für sie so zu begrenzen, dass sie nicht rutscht und sich eher wie in einer Höhle fühlt. Das gibt ihr bestimmt Sicherheit.

  • Ich würde das Autofahren erstmal komplett lassen und sie zuhause ein paar Wochen an eine Autobox gewöhnen. Wenn sie da freiwillig rein geht und entspannt schläft, würde ich die neben das Auto stellen, sie reinschicken und mit viel Futter belohnen. Erst dann die Box ins Auto stellen und den Hund reintun. Sie sollte sich dann in der Box wohl fühlen und entspannen.

  • Ich würde mit wenigen Minuten Autofahren anfangen, immer mit etwas Positiven verknüpft, also Gassi, Leckerle, Spiel...

    Genau - Kenne ein paar Hunde aus dem Tierschutz die haben auch anfänglich Probleme gehabt ... und ein paar Wochen später wars gut.


    Wenns am Anfang wirklich immer irgendwo hin geht, wo es schön ist, legt sich das mit der Zeit ... und im Auto gibts anschließend eine kleine Kaustange und zuhause eine Mahlzeit. Also alles schön ...


    Das wird ... ich würde das gar nicht groß üben, sondern vor allem immer das Ziel im Auge behalten: Wiese, Wald, schöne Runden ... vielleicht nette Hunde treffen, spielen ...

  • Bei vielen Hunden muss sich der Gleichgewichtssinn erst ans Autofahren gewöhnen..sprich es könnte sein, dass ihr im Auto einfach schwindelig und übel wird.

    Das darf man tatsächlich nicht unterschätzen - so geht es vielen jungen Hunden, manchmal übrigens auch abhängig von der Federung des Autos und der sonstigen Art des Transportes. Meine 8 Monate alten Hundejungs köbeln auch heute noch manchmal, wenn sie im Buschtaxi mit sehr straffer Federung gefahren werden, im kleinen Lada und im alten Patrol mit deutlich weicherer Federung haben sie überhaupt keine Probleme mehr.


    Manchen Junghunden mit Reiseübelkeit (wofür für mich das starke Speicheln bei Deiner Hündin spricht) hilft es, komplett nüchtern zu sein zur Fahrt, andere profitieren von einem Keks im Vorfeld. Manche müssen nach draussen sehen können, manche fühlen sich in einer Box besser. Da muss man rumprobieren. Neben kurzen Übungsfahrten helfen auch oft Übungen ganz unabhängig vom Auto, wie z. B. das Laufen über wackelige Untergründe (Wippe, Rand vom Treckerreifen am Boden und sowas), um den Gleichgewichtssinn zu üben.


    Bei einem Hund, der eh schon ängstlich auf Autos reagiert, ist das natürlich doppelt übel, wenn ihm dann auch noch im Auto kodderig wird.



    Ich habe angefangen mit Ihr Trockenübungen zu machen. Dass Auto steht im Hof, ich hebe Sie rein, und bleibe so lange bei Ihr stehen bis sie ruhig und entspannt ist. Dass kann allerdings gut eine halbe Stunde dauern. Kein Problem für mich, ich gebe mir große Mühe ruhig zu bleiben und gebe Ihr immer wieder das Signal dass ich nicht will dass Sie rausspringt.
    Aber, sobald wir mit der Übung fertig sind geht Sie nur mit eingezogener Rute und sehr zügig an dem Auto vorbei. Und dass steigert sich von Übgung zu Übung.

    Die Verschlechterung trotz der Überei deutet für mich darauf hin, dass Du noch zu gross-schrittig vorgehst. Vielleicht versuchst Du es erst einmal mit einer Annäherung ans Auto, auf eine Entfernung, die die Kleine noch entspannt aushalten kann. Clickern bietet sich da an, falls Du das kennst und kannst. Dort kann man dann ne Runde spielen, streicheln, evtl. auch was besonders gutes Füttern. Und dann geht man mit Hund vom Auto wieder weg.


    Bei einem noch so jungen Hund ist die Zeit bis zur Entspannung im Auto von einer halben Stunde viel zu lang, da kann der Hund nichts mehr lernen. Deshalb denke ich, dass Du in noch kleineren Schritten deutlich besser weiter kommst.


    LG, Chris

  • So... vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
    Grundsätzlich hatte ich zu Beginn auch im Kopf eine solche Box zu nutzen, habe mich dann aber dagegen entschieden weil ich dachte "Freiraum" und Bewegungsfreiheit sind angenehmer für den Hund im Auto.
    Aber, jetzt habe ich heute direkt eine Box gekauft und diese nun aktuell als Ruheplatz eingerichtet.
    Und dann werden wir uns in kleinen Schritten und viel Zeit mit der Box an's Auto rantasten :)
    Ich bin guter Dinge! Sie liegt übrigens gerade schlafend in der Kiste und schnarcht vor sich hin.


    Ich danke euch für alle Tipp's - wir werden das schaffen! :applaus:

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