Gute Auslastung für aufgeregtes Pudeltier

  • Wenn du vor der Pubertät schon Mantrailing, also Beschäfigung gemacht hast, wundert es mich nicht, dass diese Problematiken auftreten. Der ist vermutlich von Anfang an überlastet worden.

    Ich muss ja sagen, dass ich solche Vorwürfe (du bist selber schuld, dass der so scheiße ist, was ein armer Hund) und ohne den Hund gesehen zu haben und die Situation genauer zu kennen ganz extrem störend und wenig hilfreich finde.

  • Ich muss ja sagen, dass ich solche Vorwürfe (du bist selber schuld, dass der so scheiße ist, was ein armer Hund) und ohne den Hund gesehen zu haben und die Situation genauer zu kennen ganz extrem störend und wenig hilfreich finde.


    Siehst Du - und ich sehe das genau andersrum .... ich finde es ganz extrem störend und wenig hilfreich, wenn man dem Hund die Schuld für was gibt, wofür er nichts kann.


    Und genau darauf laufen die ganzen "mehr Auslastung"-Antworten hinaus - denn die bedeuten alle "der Hund ist schuld daran, dass er so ein schwieriges Verhalten zeigt".


    Und DAS finde ich nicht fair - dem HUND gegenüber.

  • Siehst Du - und ich sehe das genau andersrum .... ich finde es ganz extrem störend und wenig hilfreich, wenn man dem Hund die Schuld für was gibt, wofür er nichts kann.


    Und genau darauf laufen die ganzen "mehr Auslastung"-Antworten hinaus - denn die bedeuten alle "der Hund ist schuld daran, dass er so ein schwieriges Verhalten zeigt".


    Und DAS finde ich nicht fair - dem HUND gegenüber.

    Also so einen Blödsinn habe ich ja selten gelesen.


    Sind wir hier in der Kirche? Es geht hier überhaupt nicht um Schuld. Es geht darum, dass ein Mensch-Hund Team versucht wieder einen gemeinsamen Weg zu finden. Und das finde ich gut!


    Ich persönlich vermute ja einen guten Anteil hormoneller Einflüsse in Zusammenhang mit dem Erwachsenwerden und einer problematischen Hundedichte bei einem intakten Rüden. Wenn meine Zwei als Pudel so komplett ihre Orientierung an mir verlieren, dann waren das bisher immer hormonelle Geschichten. Und die späte Filzerei würde da eventuell auch reinpassen. Aber zum einen wird das ja grad geprüft und zum anderen ist das auch schon wieder Glaskugel.


    Ich persönlich finde es ja schön über eine gemeinsame Beschäftigung einen Weg gemeinsam zu finden.


    Mit Gino mache ich 1x die Woche etwas, das sich Mentaltraining schimpft. Das ist für alle Superkönner hier larifari. Man kann keine Pokale damit gewinnen und auch nicht damit angeben. Und trotzdem bringt uns beiden das unheimlich viel.


    Das ist ein Training, was als Oberbegriffe Konzentration und Koordination hat. Jedes Team muss gemeinsam Aufgaben lösen. Als Beispiel werden auf dem Platz mehrere kürzere Stangen gelegt. Die Stangen gehen um Ecken etc Mensch und Hund befinden sich immer auf verschiedenen Seiten der Stangen. Müssen sich aber möglichst nah an den Stangen halten. Die Trainerin bestimmt, an welchen Stellen die Stangen langsam überschritten werden müssen oder übersprungen werden müssen und wo man die Seiten wechselt. Das komplette Training läuft ausschließlich nonverbal. Die Aufgaben sind nur dann lösbar, wenn Hund wie Mensch zusammen arbeiten und sich aufeinander einlassen. Geschwindigkeit ist dort nicht gefragt, sondern Ruhe (sonst latscht Hund nämlich sofort auf die Stange) und Konzentration. Das sieht aus wie ein stummer und gemeinsamer! Tanz.

  • Wenn wir hier auf unserem Mini Berg spazieren ist der auch nach 2 Stunden nicht annähernd müde, eher aufgedreht weil dort Hunde und Wild unterwegs sind

    Tüdeldü: Also wenn man einen hibbeligen, reaktiven Hund hat, den man über Wandern im tiefsten Wald "auslasten" bzw. entstressen kann, hat man meines Erachtens kein Problem. Ich hab ja hier auch so ein Exemplar, und der würde auch nach 5 Stunden im Wald nicht runterfahren. Nach 20 Minuten ist er schon überfordert von den ganzen Reizen, grade bei Wildgerüchen.
    Wenn man den Hund dann irgendwie anders auslasten/ihm beim Entstressen helfen möchte, kann es schon Sinn machen, eine geeignete, gemeinsame Beschäftigung zu suchen...


    legolas: Ich denke auch, dass es zT hormonbedingt sein wird. Hast du ansonsten schon mal so Dinge wie Geruchsunterscheidung (in Ruhe zu Hause) probiert (also welches ist der Kamillentee oder ähnliches)? Oder konditionierte Entspannung?


    Ansonsten sehr hilfreiche Diskussion :roll: manchmal macht auch der Ton die Musik, und vielleicht auch die Menge der Posts mit dem Ton "ich bin super und du nicht".


    Wir haben übrigens das mit der vielseits beschworenen Entschleunigung nun auch mal probiert und sind 2 Wochen nur immer den gleichen Weg, 15 min, 3-4x am Tag gelaufen, sonst nix. Dann langsam wieder weitere Wege.
    Hauptergebnis: Willi flippt jetzt aus, wenn er andere Hunde sieht, weil ihm das gemeinsame Spielen/Rennen/usw. so gefehlt hat. Das war vorher nie ein Problem, er war immer auch mitten aus dem spiel abrufbar, konnte an jedem Hund auch so vorbei gehen. Er kam mir auch vor wie jemand in Iso-Haft.


    Und ja, wahrscheinlich hab ich das falsch gemacht und/oder es war nicht lange genug... Das sind intelligente Tiere, grade Pudel; eine sinnvolle Aufgabe kann manchen schon helfen.

  • Wir haben übrigens das mit der vielseits beschworenen Entschleunigung nun auch mal probiert und sind 2 Wochen nur immer den gleichen Weg, 15 min, 3-4x am Tag gelaufen, sonst nix. Dann langsam wieder weitere Wege.

    Das finde ich für einen erwachsenen Hund schon sehr, sehr wenig. Wurde das in dem Thema hier empfohlen? Dann habe ich das übersehen.


    Regelmäßige Sozialkontakte zu Artgenossen (mehrmals die Woche) finde ich ebenfalls sehr wichtig. Hunde müssen ja auch "hündisch plaudern üben".


    Aber, das kam ja am Ende bei Deinem Test ja im Endeffekt auch raus, dass das Maß eine Rolle spielt.


    Um nichts anderes ging es mir übrigens auch. Ein passendes Maß für die derzeitige Situation des Hundes zu finden, damit es sich entwickeln kann.

  • So was in der Art wird hier öfter empfohlen - also mal alles rauszunehmen, was den Hund stresst. Da Willi quasi alles stresst, bleibt dann nicht viel.


    Zusatzinfo: Er hatte sich da auch was an der Schulter gezerrt und musste sich eh schonen, durfte nicht spielen. Sonst hätte ich das wohl auch nicht so lange durchgehalten.


    Um nichts anderes ging es mir übrigens auch. Ein passendes Maß für die derzeitige Situation des Hundes zu finden, damit es sich entwickeln kann.

    Genau! Das richtige Maß - und das kann eben je nach Hund sehr verschieden sein.

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