Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Retrozüchtungen nehmen andere Rassen hinzu. Beispiel Mops: da wird je nach "Mopsart" entweder Pinscher, Terrier oder Beagle reingezüchtet. Die heißen dann Altdeutscher Mops, Retromops oder Puggle.

    Bei Rückzüchtugen nimmt man Hunde derselben Rasse, deren Merkmale man nicht so stark vorfindet. Das wollte zB bei den Rottis der neu gegründete RZV von 2014 in Angriff nehmen (und ist ziemlich gescheitert). Die sind weniger massig, haben längere Schnauzen usw. Die sind quasi "untypisch".

  • Viele der wirklich guten VDH-Züchter der Rasse Labrador die ich kenne bzw. wo ich gerne einen Hund gekauft hätte, sind halt auch mittlerweile in den Ruhestand gegangen ... der junge Nachwuchs fehlt, der die Zeit investieren möchte, die eine seriöse Zucht wahrlich kostet. Und natürlich die Liebe zum Hund, bzw. zur Rasse.
    [...]
    Bei anderen Rassen weiß ich nicht, ob es ähnlich ist. Aber sicher stirbt die ernsthaftere Zucht von Hunden irgendwann aus ... zu teuer, zu zeitaufwendig.

    Wenn es nur an der Liebe zur Rasse und Zeit investieren wollen scheitern würde, dann hätte ich schon vor 5 Jahren nen Zwinger angemeldet und mein letzter Hund vor 2 Jahren wäre bereits eine Hündin statt ein Rüde geworden und ich hätte vielleicht kommendes Jahr oder das Jahr danach eigene Nachzucht.

    Man kann schon sehr ernsthaft und sehr leidenschaftlich sein und trotzdem fehlen die heute benötigten Vorraussetzungen. Man muss eigentlich schon im Eigentum mit Garten leben (idealerweise außerorts, da sonst die Gemeinde Stress machen kann bei Haltung von mehrere Hunden + Zucht innerorts), meistens bauliche Veränderungen für Wurfzimmer, Auslauf usw vornehmen, man muss wahnsinnig viel Zeit haben (oder einen Partner, der nicht arbeitet), man muss erstmal tausende von Euros in die Hunde stecken (Kaufpreis + bei vielen Rassen Importkosten, Körung, Untersuchungen, eventuell Sport, wahrscheinlich auch mindestens ein paar Ausstellungen), in die Zuchtstätte stecken (wie gesagt: bauliche Veränderungen), in den Verein stecken (Mitgliedsgebühren, Zwingernamen schützen lassen, Zwingeranmeldung und - abnahme, später kostet dann weiterhin jeder Fitzel Papier bzw dessen Bearbeitung), bevor man überhaupt das erste Mal Welpen hat.

    Das wird einfach grade für die jüngeren Leute, für den Nachwuchs, den die Zuchtvereine DRINGEND brauchen, neben einem normalen Leben mit VZ-Beruf (den man braucht, weil man es sonst finanziell unmöglich schafft) fast unmöglich.

    Guckt euch doch mal an, wann die ganzen guten, tollen Altzüchter angefangen haben zu züchten, die wirklich was geschafft haben mit ihren Linien - die waren oft grade mal in ihren 20ern bei ihren ersten Würfen und sind dann für 40, 50 Jahre dabeigebleiben. Da war das alles noch nicht ganz so streng wie heute... ich hab da wortwörtlich gehört, und nicht nur von einem "Wenn das alles damals schon so gewesen wäre, ich würde heute nicht mehr selber züchten, ich würde mir nen netten Hund kaufen und fertig, das macht ja so keine Freude mehr!"
    Die sterben jetzt alle und solche Leute kommen nicht mehr nach. Statt dessen kommen lauter Leute nach, die anfangen zu züchten, wenn sie in (Früh)rente gehen bzw wenn die Kinder aus dem Haus sind, und die endlich an einem Punkt im Leben sind, wo sie die ganze Vorraussetzungen halbwegs erfüllen können. Die machen dann 2-4 Würfe und dann ist Sense.


    Und das ist alles noch OHNE das auch nicht kleine Hemmnis, dass die Klickenbildung und Vetternwirtschaft in Vereinen darstellt. (Das sehe ich nicht als größtes Problem, aber das kommt dazu).


    Ganz ehrlich, ich kann jeden verstehen, der eine populäre Rasse züchtet, wo es ne gute Nachfrage gibt und die man auch ohne Papiere gut loswird, wenn er sich dieser Schikane nicht aussetzt. Man kann die Welpen trotzdem liebevoll aufziehen und Spaß dran haben und ja (Frevel... das kann ja gar nicht wahr sein...) bei den meisten nicht allzusehr vorbelasteten Rassen sogar einigermaßen gesunde Hunde züchten, man kann trotzdem gute Plätze für sie suchen und man hat erheblich weniger Kosten und Stress außenrum.


    Wenn ich das mal mit Finnland vergleiche, wo ein sehr hoher Anteil der ganz normalen Familienhunde Rassehunde mit FCI-Papier sind...
    Da musst du nichtmal im Rassezuchtverein Mitglied sein um einen Zwinger anzumelden, du musst nichtmal einen Zwinger angemeldet haben um für deine Welpen volle Papiere zu bekommen, solange die Eltern korrekte Papiere haben. Die Hunde müssen auch nicht angekört und somit auch nicht ausgestellt werden, wiederrum: Selber Papier haben reicht, damit die Welpen auch Papiere bekommen.
    Manche Vereine schreiben manche Untersuchungen vor, andere empfehlen nur.
    Mann muss den Zwinger nicht abnehmen lassen, man kann auch einen Wurf auf der dritten Etage machen und dann wenn die Welpen soweit sind, dass sie nicht mehr in der Wurfkiste bleiben, mitsamt dem Wurf ins Sommerhaus umziehen, interessiert keine Sau, ebensowenig wie die Größe deines Welpenauslaufes und die Beschaffenheit des Fußbodens deines Wurfzimmers. Die möchten im Abgabealter einen Beleg/ein protokoll haben, dass die Welpen tierärztlich untersucht und geimpft wurden, Wurfabnahme gibt es nicht.

    Die Züchter da haben ziemlich große Augen gemacht, als ich erzählt hab, was ich alles vorweisen und machen und zahlen müsste, damit Welpen, die ich züchte, Papiere bekommen würde. "Wie, du musst deinen Hund vorstellen und dann enscheidet jemand anders, ob der eine... eine was, eine Zuchtzulassung bekommt? Und das lasst ihr euch gefallen, der hat doch volle Papiere, das ist doch deine Sache ob du mit dem züchtest oder nicht?"... "Wie, es kommt einer vom Verein der sich deine Welpen anguckt und DU musst die Anfahrt bezahlen? Warum das denn?!"
    Dieses letzte Beispiel (Wurfabnahme mit anteiliger Fahrtkosteübernahme für den Zuchtwart) fand ich nun gar nicht so schlimm, aber für die war das ganz erstaunlich.

    Trotzdem waren die FCI-Züchter, die ich dort kennengelernt hab, alle sehr engagiert und informiert und züchten auch sehr gute Hunde, legen auch viel Wert auf Sozialisierung und Gesundheit, es wird auch viel getestet. Manche Lösungen waren etwas unkonventioneller als hier (wie das oben genannte Beispiel mit dem Sommerhaus... die Züchterin lebte tatsächlich mit zwei Hündinnen und einem Rüden in der dritten Etage und zieht dann mit jedem Wurf wenn die Welpen ca. 3 Wochen alt sind mit Mann und Maus in das Sommerhäuschen ihrer Eltern).
    Schwarze Schafe gibt es, aber nach allem, was ich aus Erzählungen gelernt hab und aus der hiesigen Szene weiß, auch nicht mehr als hier.
    Eventuell kann man das nicht vergleichen, insgesamt höheres Bildungsniveau und kleinere Bevölkerung, aber ich fand das schon interessant.


    Vielleicht haben sich die Zuchtvereine hier ihr Loch auch selber gegraben mit unrealistisch hohen Ansprüchen? Ich mein, es gibt wichige Sachen die man mMn auch gern überprüfen darf, die diversen Untersuchungen auf erbliche Krankheiten zum Beispiel und auch das Wesen.

    Aber reicht es nicht ansonsten bzw ist es nicht vielleicht sogar besser, den Interessenten einfach einen Richtlinie an die Hand zu geben "Passt auf, so sieht gute Welpenaufzucht aus, bei unseren Züchtern und bei anderen, also achtet darauf - so sollte es sein, stellt Fragen, guckt hin... wir können keinen zwingen, aber IHR könnt es!"?


    Manches ist vielleicht ein bisschen ketzerisch, aber vielleicht braucht es mal ein paar ketzerische Gedanken? Die alte Schiene mit "noch mehr Regeln, noch mehr Vorschriften" scheint ja auch nicht so super gut zu funktionieren, wenn die sinkenden Züchterzahlen und Welpenzahlen ein Indikator sind.
    Selbst wenn sie die Qualität der gezüchteten Hunde deutlich verbesser würden (woran ich meine Zweifel hab, weil ich aus erster Hand weiß, dass im Ausland ohne diesen ganzen Wust ebenso gute Hunde gezüchtet werden), die Quantitär ist dann doch irgendwo auch entscheidend, alleine für den Fortbestand von Vereinen und für eine gute, gesunde, ausreichend große Zuchtbasis...

  • Zitat von Cattlefan

    Da scheinst Du dann aber die Hunde die aus "Meine Labbidame ist so süß und der Labbirüde des Nachbarn ist ein totaaal netter" _ Vermehrung stammen zu den Rassehunden mit zu zählen.
    Und dass sind sie nach Definition von "Zucht" und "Rassehund" nicht. Sicherlich

    Sicher schwanken die Werte zwischen verschiedenen Statistiken alleine schon deshalb weil unterschiedliche Auffassungen herrschen wann ein Hund als "Rassehund" einzustufen ist. Ich denke man zählt wohl im Schnitt all die Hunde die sich aufgrund ihres Phänotyps einer bestimmten Rasse zuordnen lassen, ganz unabhängig davon aus welchem Verein sie stammen (oder ob überhaupt unter irgendeinem Verein gezüchtet).


    Zitat von Cattlefan

    Der Bauernhofmischling ist heutzutage (mehr oder weniger ) "reinrassig" ohne Papiere.
    Und die gibt es in rauen Mengen!

    Ich meinte Lokalschläge und Mischlinge in fortgeschrittener Generation, die auch optisch keiner bestimmten Rasse mehr zugeordnet werden können.
    Da ich ja gerade selbst auf der Suche nach einem neuen Hund bin gucke ich viel durch Anzeigenportale und mir kommt es dabei schon so vor, als wäre die klassische (nicht aus dem Ausland importierte) Promenadenmischung aus der man keine Rassezugehörigkeit herauslesen kann inzwischen eher von Seltenheitswert.

    Ich will das auch gar nicht werten, im Grunde ist es ja begrüßenswert, wenn nicht überall wahllos Hunde vermehrt werden die dann kein Zuhause finden und irgendwo entsorgt werden (so wie es ja der Zustand in den Ländern ist aus denen häufig Mischlinge importiert werden).
    Dennoch komme ich als Mischlingsfan nicht umhin mir auch den Luxus zu wünschen, einen Hund zu bekommen der gut sozialisiert und gesund und hygienisch aufgewachsen ist und diese Chance wäre beim Upps-Wurf in Deutschland dann im Grunde doch noch höher als beim Wegwerfhund aus dem spanischen Straßengraben.

  • Ich sehe zwei Ansatzmöglichkeiten:
    Entweder man erkennt an und fördert, dass es zwischen einem mundgeblasenen, handgeschneidertem "Elite-Hund" aus VDH/FCI-Zucht und einem zufällig entstandenen Tierschutzhund von irgendwoher noch einen Mittelgrund gibt, geben muss, für Leute, die gern einen Welpen kaufen möchten der auch gezielt gezüchtet wurde und einen ordentlichen, bekannten Start hatte. Das würde dann aber heißen, nicht jeden, der außerhalb des VDH züchtet oder bewusst Mischlinge züchtet, als hirnlosen, verantwortungslosen Vermehrer abzutun und das am liebsten alles verbieten zu wollen.

    Oder man sorgt irgendwie (aber wie?) dafür, dass Rassehundezucht wieder ein praktikables, einer breiteren Masse zugängliches Hobby wird, so dass mehr gut gezüchtete Rassehunde zur Verfügung stehen.

    Marula, ich kann deine Überlegungen (such in deinem nächsten Posting) leider nur einmal liken, aber genau das sind die Optionen, wenn man mal die Milchmädchenrechnung re Bedarf und Nachschub gemacht hat, und es einem nicht egal ist, unter welchen Bedingungen der Nachschub ins Leben startet!

  • Marula, ich kann deine Überlegungen (such in deinem nächsten Posting) leider nur einmal liken, aber genau das sind die Optionen, wenn man mal die Milchmädchenrechnung re Bedarf und Nachschub gemacht hat, und es einem nicht egal ist, unter welchen Bedingungen der Nachschub ins Leben startet!

    Mich hat's schon gewundert, dass das überhaupt irgendwer geliked hat. :lol:


    Aber so richtig Ideen, wie man Rassehundezucht im Verein wieder attraktiver machen kann, hab ich leider auch nicht... auf den Vorschlag für ein bisschen Deregulierung und ein herabsetzen der Ansprüche an Züchter reagieren ja die meisten Leute in den Vereinen, grade auch Züchter, als hätte man vorgeschlagen, ab jetzt die Zuchthündinnen in jeder Hitze vom hauseigenen, kryptorchidem Rüden belegen zu lassen und die Welpen im Bretterverschlag großzuziehen.

    Möglichst strenge Richtlinien und möglichst großer (auch großer finanzieller) Aufwand werden scheinbar grade in Deutschland bei der Hundezucht als eine Art Tugend für sich gesehen, als ein Qualitätssmerkmal, unabhängig davon, ob die die Qualität der Zucht wirklich erhöhen oder nur die Zugangshürden heraufsetzen, so dass das Hobby Rassehundezucht inzwischen ein sehr privilegiertes geworden ist.


    Ich meine, in der fiesen Realität reguliert sich der Markt eh schon selber - wenn es für potenzielle Züchter immer schwieriger wird, im VDH zu züchten, der Wunsch zum züchten aber da ist, na, dann züchten die halt ohne Papier oder in der sogenannten Dissidenz und dann sind das eben diejenigen, die die Nachfrage nach Welpen decken für die (vielen!) Leute, die keinen TS-Hund wollen, sondern einen Welpen einer bestimmten Rasse.
    Und das elitäre Denken "Wir wollen ja auch gar nicht jeden nehmen, wir haben Ansprüche!" ist so lange gut und schön, wie genug Leute rein wollen... wenn allerdings kein Nachwuchs mehr nachkommt, der die Kriterien erfüllen kann oder will, muss man sich doch mal fragen, woran das liegt?
    Und in der öffentlichen Wahrnehmung sind das halt auch nicht alles "Vermehrer", auch wenn es hier im DF gern so schwarz/weiß gezeichnet wird, so extrem sehen es die meisten Leute halt nicht.

  • Mich hat's schon gewundert, dass das überhaupt irgendwer geliked hat. :lol:

    Aber so richtig Ideen, wie man Rassehundezucht im Verein wieder attraktiver machen kann, hab ich leider auch nicht... auf den Vorschlag für ein bisschen Deregulierung und ein herabsetzen der Ansprüche an Züchter reagieren ja die meisten Leute in den Vereinen, grade auch Züchter, als hätte man vorgeschlagen, ab jetzt die Zuchthündinnen in jeder Hitze vom hauseigenen, kryptorchidem Rüden belegen zu lassen und die Welpen im Bretterverschlag großzuziehen.

    Möglichst strenge Richtlinien und möglichst großer (auch großer finanzieller) Aufwand werden scheinbar grade in Deutschland bei der Hundezucht als eine Art Tugend für sich gesehen, als ein Qualitätssmerkmal, unabhängig davon, ob die die Qualität der Zucht wirklich erhöhen oder nur die Zugangshürden heraufsetzen, so dass das Hobby Rassehundezucht inzwischen ein sehr privilegiertes geworden ist.


    Ich meine, in der fiesen Realität reguliert sich der Markt eh schon selber - wenn es für potenzielle Züchter immer schwieriger wird, im VDH zu züchten, der Wunsch zum züchten aber da ist, na, dann züchten die halt ohne Papier oder in der sogenannten Dissidenz und dann sind das eben diejenigen, die die Nachfrage nach Welpen decken für die (vielen!) Leute, die keinen TS-Hund wollen, sondern einen Welpen einer bestimmten Rasse.
    Und das elitäre Denken "Wir wollen ja auch gar nicht jeden nehmen, wir haben Ansprüche!" ist so lange gut und schön, wie genug Leute rein wollen... wenn allerdings kein Nachwuchs mehr nachkommt, der die Kriterien erfüllen kann oder will, muss man sich doch mal fragen, woran das liegt?
    Und in der öffentlichen Wahrnehmung sind das halt auch nicht alles "Vermehrer", auch wenn es hier im DF gern so schwarz/weiß gezeichnet wird, so extrem sehen es die meisten Leute halt nicht.

    Naja, bei den allermeisten Rassen im VDH sind die Ansprüche ja jetzt nicht sooooo wahnsinnig hoch - ich denke daran kann man nicht wirklich schrauben. Ist ja jetzt schon so, dass da sehr viel läuft was man eigentlich nicht nach aussen vertreten kann, wenn man einen gewissen Qualitätsstandard bieten möchte.

    Meistens ist es ja nicht mehr als 1-2 Ausstellungen mit SG (oder G), ein HD Röntgen (evtl noch ED) und gut.


    Warum Vereine etc (ist ja nicht nur ein Thema bei Rassezuchtverbänden) keinen so großen Zulauf mehr haben ist wohl eher ein eigenes Thema für die Sozialwissenschaften..

  • Naja, bei den allermeisten Rassen im VDH sind die Ansprüche ja jetzt nicht sooooo wahnsinnig hoch

    Na ja ... ich finde zB, dass man eine Hündin nur eingeschränkt belegen lassen darf, einen "erheblichen" Anspruch (ich finde das gut, aber für Vermehrer ist das Geldverlust). Ich glaube dreimal insgesamt und auch nur einmal im Jahr - das wars. Hat eine Hündin eine Kaiserschnittgeburt, darf sie nicht mehr belegt werden. Verpaarungswiederholungen sind nur nach HD/ED-röntgen von 50% der Nachkommen möglich ... und ähnliches.

    Also für Vermehrer lohnt sich eine VDH-Zucht nicht wirklich.
    Ich weiß es aber nur von Labradoren - keine Ahnung wie das bei anderen Rassen ist.

    Natürlich gibts auch VDH-Zuchten, bei der vier fünf Hündinnen im Jahr belegt werden und die nach drei Würfen - also nach drei vier spätestens fünf Jahren - von der Bildfläche verschwinden ... Frische Hündinnen treffen jährlich ein. Von ausgedienten hört man nie wieder. So eine VDH-Labrador-Zucht haben wir ums Eck - dort würde ich niemals einen Hund kaufen - mir gefällt der Umgang mit den Muttertieren überhaupt nicht, waren schon dort - mit den Hunden wird außer Belegung nichts gemacht, außer: sie sind da und haben ihr Freigelände. Und natürlich gibts beim Kauf die Auflage, den Welpen in einem gewissen Alter HD/ED röntgen zu lassen - die Bilder gehen an den VDH. Die Züchterin schlägt auf den Kaufpreis 250 Euro drauf, die bekommt man zurück, sobald der VDH-Gutachter sein Urteil gefällt hat ...

  • Ich finde die Argumente sehr nachvollziehbar und denke neben einem kleiner werdenden Züchterkreis verschreckt man sicher auch den ein oder anderen Käufer durch Probleme wie stark übertypisierte (und nicht selten kranke) Rassen und zum Teil sehr hohe Welpenpreise.
    Ich denke mir viele Hobbyhalter sind was Optik und Temperament angeht durchaus auch mit einem Durchschnittshund zufrieden, hauptsache er ist gesund und passt gut ins Familienleben.

    Der überwiegende Teil der Hunde in Deutschland lebt als Familienhund oder Sozialpartner, dies ist aber oft nicht das Hauptaugenmerk der großen Zuchtvereine, hier geht es oft auch um den Hauch von Exklusivität.

    Viele Menschen mit Hundewunsch wenden sich wahrscheinlich daher der Wildverpaarung aus der Nachbarschaft zu (statt den 2000€ Rassewelpen zu kaufen), denn diese Welpen sind sehr viel günstiger als aus dem Verein, aber erfüllen trotzdem die wichtigen Kriterien 'niedlich und umgänglich'......und sein wir ehrlich (auch wenn es in den Foren oft nicht gern gehört wird) in den meisten Fällen sind diese Hunde auch nicht häufiger krank als ein sehr teurer Hund vom Züchter.
    Hier müssen sich also die großen Vereine fragen in welcher Hinsicht sie für den Durchschnittshalter auf Dauer attraktiv sein können wenn sie in Zukunft die Schrauben noch enger ziehen und weiterhin versuchen zu verkrampft ihre "Exklusivität" zu waren.

  • Ich habe mich oben in den Angaben geirrt ... gerade wieder mal genau nachgelesen in der VDH-Zuchtordnung für Labradore. Erst nach dem zweiten Kaiserschnitt darf eine Hündin nicht mehr belegt werden ... vier Würfe darf sie haben und nicht mehr als drei Würfe dürfen in einem Zwinger pro Jahr fallen ...

    usw. usw. usw.

    Wenn es interessiert, der kann gerne mal durchlesen, an was man sich als VDH-Züchter alles halten muss - da wird einem schwindlig - also, ich hätte darauf keine Lust. Nicht weil ich das teils nicht wirklich gut finde - zum Schutz der Hunde und der Rasse. Aber ganz ehrlich, man kanns auch übertreiben - dermaßen überwacht zu werden, wäre mir zu viel Einmischung in meine privaten Belange ... schön aber, dass es Züchter gibt, die damit kein Problem haben - und von solchen haben wir unsere beiden Labradore ... und sind überaus überzeugt, dass das ganze Prozedere seinen guten Grund hat. Unsere Buben entwickeln sich toll - vom Wesen, von der Gesundheit - einfach von allem ...

    zolab.2015.pdf

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