Warum immer Hunde vom Züchter?

  • @Marula du schreibst:

    "Wenn jemand meint, ein Mix aus Dogge und RR oder aus Pudel und Cocker ist DER Hund für ihn, der einfach passt wie Arsch auf Eimer, oder wenn jemand immer nur Mischlinge X-ter Generation haben möchte, weil er die Vielfalt, Überraschung und Orginalität mag und immer gut damit gefahren ist, wer bin ich denn, dann zu sagen: "Ändere doch jetzt mal deinen Geschmack!"

    Das ist genau das Problem, bei diesen wilden Kreuzungen wird es ganz schnell gefährlich für die Hündin, wenn die Welpen z.B. zu groß sind, weil der Rüde und dessen Vorfahren körperlich nicht passten usw.
    Und warum wird die Dogge mit dem RR gekreuzt? Was verspricht man sich davon? Es geht hier sicher meist nur um die reine Optik.
    Der eigene Geschmack sollte nie über dem Tierwohl, nicht das nur der Welpen, stehen.
    Für mich käme auch ein Rassehund mit Qualzuchtmerkmalen nicht in Frage, auch wenn mir die Rasse noch so gefällt.

  • Das früheste Domestikationsdatum für Hunde wird weiter und weiter zurückgeschoben, mehrere zehntausend Jahre sind Hunde ohne Papier und ohne hermetisch abgeriegelt Zuchtbücher ausgekommen und das nicht zu ihrem Schaden, aber laut Dogforum hat im Jahre 2016 in Deutschland alles an Zucht keine Berechtigung mehr, was diesem neuen Konzept nicht entspricht, es sei denn der Wurf ist zufällig entstanden (aber wirklich, wirklich zufällig!) und man entschuldigt sich ausführlich dafür und macht Schulden damit?
    Das ist doch absurd.

    das Hunde früher ohne Kontrolle und ATs auskamen bestreitet auch niemand, denn damals gab es härtere Auswahlkriterien als heute die, die die Zuchtverbände auferlegt haben. Vermehren konnten sich die Hunde, die erwachsen wurden. Gezielt verpaart wurden Hunde die nicht nur erwachsen wurden sondern auf irgendeinem Gebiet auch noch besondere Fähigkeiten und Leistungen zeigten. Natur und Mensch haben damals härter selektiert als heute. Wer nicht ins Bild passte, aus welchen Gründen auch immer, hat entweder von Mutter Natur oder vom Menschen eins übergebraten bekommen.
    Wollen wir da wieder hin? Gut, dann schafft Tierärzte ab, lasst die Hunde arbeiten und wenn ein Hund negativ auffällt erschießt ihn selbst (so viel Mut muss dann sein)

  • Da kann uch @Lockenwolf nur zustimmen.

    Eine Empfehlung zur Gesunderhaltung von Rassen von einem alten Züchter war sinngemäss "kommt die Hündin in die Geburtsphase, die nächsten 48 h nicht mehr nach Hündin und Welpen schauen, was dann nich kebt, hat schon mal den ersten Check bestanden"

    Frage ist, wollen wir das?

    Kein Kaiserschnitt, wenn ein Welpe den Geburtsausgang blockiert, vielleicht auch nur weil er quer liegt, ganz ohne zu gross sein.
    Kein Päppeln schacher Welpen, die nicht von sich das Saugen anfangen.
    Selbstverständlich auch kein Eingreifen der Tierärzte im Sinne von Absamung von Rüden, künstliche Besamung der Hündin .... Denn solche Möglichkeiten und die Erlaubnis derselben durch die Zuchtverbände haben es doch erst möglich gemacht, dass es einzelne Rassen gibt, deren Individuen sich heute teilweise nicht mehr allein ohne menschliche Hilfe fortpflanzen können.

  • Da kann uch @Lockenwolf nur zustimmen.

    Eine Empfehlung zur Gesunderhaltung von Rassen von einem alten Züchter war sinngemäss "kommt die Hündin in die Geburtsphase, die nächsten 48 h nicht mehr nach Hündin und Welpen schauen, was dann nich kebt, hat schon mal den ersten Check bestanden"

    Frage ist, wollen wir das?

    Nein, das will sicher niemand, ist aber immer noch keine Legitimation für die heutige sehr eng geführte Linien-Rassezucht.

  • Ein Vermehrer, der den Lumpi seines Nachbars auf sein Lotte setzt, .......

    Ist eine Methapher, eine bildliche Darstellung. Bitte behalte dir diese ausdruckstarke schriftliche Form bei. Denn so weiss jeder auch noch so "einfach gestrickte Mitbürger und geneigter Forumsleser", dass du damit den Deckakt zweier Canis lupus familiaris aus der Überfamilie der Hundeartigen (Canoidea), meinst.

    Oder kurz: Lumpi vom Nachbarn wird auf Lotte vom Vermehrer gesetzt.


    PS: im Nachgang können wir das wieder zum 1 Mill. mal über Sinn und Unsinn von Hundevermehrung schwafeln (Achtung : Abwertung),
    und dann können auch wieder diverse "Naturblondchen" (Siehe Achtung) fragen, weshalb es denn nicht gut sein, die Welpen vom Vermehrer aus Verschlägen zu adoptieren, oder auch die Diskussion anfeuern: 1000 Euro für JEDEN!! Welpen.

    Ich müsste beim meinen minderwertvollen VDH Zuchthunden dann einfach den Rest zu 1000 Euro verbrennen...(Achtung : Sarkassmuss)

    Aber, da hier einige die "Weisheit mit Löffleln gefressen haben" (Achtung : Methapher), wird es auch hierzu ein Ausrede geben.

    Fazit: Lasst uns einfach Disignerhunde aus Rassehunden züchten.
    Das ist echt die Krönung der, des modernen "Blonden Verstandes" (Achtung :eigene Interpretation von Blond-sein"

    Anmerkung: "Blond sein" bedeutet umgangssprachlich "unterbelichtet zu sein", wobei ganz klar ist, dass dies evt auch minderbegabte Minderheiten diskriminiert.

  • @Wasser
    Heißt also jeder ist total blöd der von deiner Meinung abweicht. Super konstruktiv....

    Es führen halt mehrere Wege nach Rom und es gibt halt nicht nur den gesunden Rassehund oder den Hund aus dem Auto. Es ist nahezu egal wofür man sich heutzutage entscheidet da es überall gute und schlechte Züchter gibt.
    Ich sehe daher, für mich persönlich, keinen Vorteil zwischen vdh und meinem Designerhund Züchter. Wobei es gefühlt mehr Design beim Rassehund gibt. :pfeif:

    Am Ende wollen wir doch alle gesunde Hunde und da wir das wollen sollte man das unterstützen was dazu führt und da sehe ich sowohl Rassen im vdh als auch Xer wie den Retro Mops.

  • Welche sehr enge Linien rassezucht? Von welchen rassen sprechen wir da? und übrigens betrifft hoher ik durchaus teilweise mischlinge.

    Ich habe hier zwei Aussies. Beide von Züchtern aus Bayern, beide linientechnisch nichts besonderes, beide mit ASCA Papieren und diese Hunde teilen auf 8 Generationen zurückgerechnet keine Vorfahren miteinander. Auf 10 Generationen zurückgerechnet, teilen sie einen Vorfahren. Was soll da enge Linie sein?

    Und ja, rassehundezucht greift immer mal auf linienzucht zurück, oder hat überhaupt damit begonnen, aber nur weil einige rassen genetisch verarmt sind, trifft das nicht auf alle 400 rassen zu.

    Und der bei mischlingen so gerne genannte heterosis Effekt kann und kommt nur dann überhaupt zur Geltung, wenn beide Elterntiere reinerbig unterschiedlich voneinander gezogen sind. Bei Hunden praktisch ausgeschlossen. Denn dann müssten beide elterntiere über mindestens vier Generationen hinweg auf wenige Merkmale brutal Linien gezogen sein. (Teils mit Inzucht). Bei Kühen z.b. auf den fleischanteil per Kuh.

    Und ja, es gibt rassen die genetisch verarmt sind, leider. Nur es gibt genauso Bauernhof Mixe die genetisch verarmt sind.

    Und von früher muss man nicht anfangen. Da war Selektion soviel härter und alles was schwach, krank, untauglich, anstrengend, schwierig usw. Bei Hunden war, wurde entsorgt, oder wie mein Opa auf dem Dorf sagte:"ging verloren."

    Was nun dies alles mit der Rechtfertigung von mixwürfen zu tun hat? Keine Ahnung. Fakt ist, in Deutschland sitzen hunderte von mixen und Hunden die wie Rasse xyz aussehen, aber keine FCI oder andere Papiere haben, sondern günstig produziert worden sind in Tierheimen. Schaue ich dann ins Ausland, gibt es da ebenfalls tausende Mixe. Der Bedarf an bunt durchgemixten Mixen ist doch wirklich mehr als gedeckt. Eigentlich ist der Markt sogar völlig übersättigt. Ansonsten bekäme man einen mixwelpen und Hunde nicht für einen appel und Ei hinterher geschmissen.

    Ich habe gestern in ein kleines Tierheim in der Nähe geschaut. Da sitzen 10 Hunde. 3 Hunde aus dem Ausland, 7 aus Deutschland. 9 Mixe, ein dsh ohne Papiere.
    Und das war einfach nur irgendein Mini Tierheim aus der Gegend.

    Wo genau sitzen all diese Rassehunde mit Papieren vom ordentlichen Züchter im Tierheim? Kommt doch hoch selten vor.

    Hat so ein bisschen was von Eintopf hier. Manche schmeißen irgendwelche nachgeplapperten "Fakten" in einen Topf, rühen kräftig rum, und heraus kommt ihr Ergebnis, dass ihnen gut in den Kram passt.

    In der rassezucht ist nicht alles Gold was glänzt. Aber wo ist es das schon? Mir geht bei vielen rassen die Leistungsfähigkeit verloren, auf aussehen wird Zuviel wert gelegt und mit Gesundheitsuntersuchungen Zuviel geschönt oder verheimlicht. Zudem ja, manche rassen sind kaputt, warum, wieso, weshalb wird im qualzuchtthema ausführlich besprochen und bedauert.

    Aber das trifft nicht auf alle hunderassen zu und viele gute, seriöse Züchter sehen das und versuchen alles um ihre rassen gesund zu halten und genetisch vielfältig. Wahrscheinlich wird man dazu in Zukunft wieder mehr Zuchtbücher öffnen müssen und mehr auf Leistung und Gesundheit selektieren müssen/dürfen.

    Wie heißt es so schön, "alles ist im Fluss und nichts steht still".

    Lg

  • Das erschreckende ist ja, dass bei den Lotti auf Lumpi Kombinationen dann tatsächlich manchmal bessere Hunde rauskommen, als durch jahrzehntelange, wohldurchdachte Zuchtbemühungen.
    Und da ist es egal ob blond oder nicht! :lachtot:


    Klar kann das sein.
    Und manchmal kommt furchtbarer Murks raus. Bei manchen Mischlingen schaudert es mich wenn ich mir das Gebäude oder die Proportionen der Hunde anschaue. Da passt nichts zusammen. Und das ist nicht nur optisch nicht schön sondern bringt auch gesundheitliche Probleme mit sich.
    Mischling ist eben auch nicht immer gleich Mischling. Und Rassehund nicht gleich Rassehund. Negativbeispiele findet man bei beidem.

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