Typisch Junghund oder Baustellenalarm?

  • also wenn meine maus in neurosen verfallen ist, dann habe ich das keinesfalls gestraft. der Hund kann da nichts für.

    Das sind eben auch meine Überlegungen. Sind es die Hormone? Ist es noch Eingewöhnung? Schliesslich ist er erst 2 Monate hier und kam auch nicht aus wohlbehüteter Aufzucht. Hat sein Dauerhusten was damit zu tun? Ist ihm zu langweilig? Ist es ihm zu viel Action? Zu wenig Hundekontakt? usw... Deshalb habe ich es erstmal mit kommentarlosem Weggehen probiert.


    Und.parallel natürlich vermeiden dass es soweit kommt.

    Da muss ich dann noch herausfinden, bei welchen Gelegenheiten er diese Ferkelei macht ;-)


    Wie lange hat das bei deinem Hund gedauert, bis die Neurosen nachliessen?

  • mehrere Jahre, da ich die Ursache erst spät und durch Zufall gefunden habe. Bei uns lag es an der Ernährung....
    Wobei auch vorher weniger meist mehr war. nur hat sich die Grenze eben verschoben. aktuell habe ich aber das Gefühl, dass sie wieder anfälliger wird. muss ich mal beobachten..

  • Mir ging es vor allem ums Schimpfen als Strafe. Das ist etwas, das ich wirklich ungern aus pädagogischen Gründen einsetzen möchte. Denn ein Anschiss meinerseits hatte nicht nur Erfolg, sondern es hat auch schon dazu geführt, dass Senor noch einen drauflegte :lepra:
    Wenn ich ihn anschnauze weil irgendwann mal meine Engelsgeduld hinter einer Himmelswolke verschwindet, dann ist das was anderes. :smile:


    Wie könnte also so ein pädagogischer Anschiss aussehen? Hättest du ein Beispiel wie ich das machen könnte? Ich denke, wenn ich unsere Hundetrainerin frage, würde sie mir zur negativen Bestrafung (zB. weggehen) raten.

    Erstmal ist ein bloßer "Anschiss" sinnlos und stressend, weil der Hund nicht weiß, wie er damit umgehen soll und vor allen Dingen dem Brüller oder was auch immer entgehen kann.


    Reihenfolge wäre "Nein" "Stop" oder was auch immer, dann einen verbalen Anraunzer, Block oder was auch immer, bis der Hund sein Verhalten einstellt oder sich abwendet. Z.B. an Türdurchgängen, ausgelegten Futterstücken usw..., bis etabliert ist, dass bei "Nein" das derzeitige Verhalten unterbrochen wird und eine Alternative selbst angeboten oder "gefordert" wird (was man dann natürlich belohnt...)


    In Folge brauchst du deinen Hund nicht mehr Anzuraunzen oder zu blocken ode anderweitig körperlich einzugrenzen, weil das "Nein" zur konditionierten (positiven) Strafe wird...


    Die "Hormone" oder Umbauprozesse des Hirns als Ursache würde ich mal ganz schnell aus dem Kopf streichen..bzw. egal ob sie daran beteiligt oder nicht, sie ändern nix an daran, dass an seinen Problemen gearbeitet werden muss...

  • Oder es könnte in manchen Fällen auch eine Art Konfliktlösung sein. Denn er ist auch schon an mit hoch gesprungen als ich den motzenden Kerl von der Terrassentür wegschicken wollte, nachdem er sich trotz mehrfacher Beruhigungsversuche ("Alles ok" funktioniert meistens), nicht beruhigt hat. Ich stehe dann jeweils vor ihm und versuche ihn mit bodyblock zurückzuschicken. Bodyblock findet er wohl doof.

    Kommt mir bekannt vor, auch wenn in anderem Kontext. Bei Splash waren viele seiner No-Go-Handlungen Übersprungshandlungen. Das mit Deckeln zu lösen (und das ist ein Bodyblock in dem Kontext) kann nicht zielführend sein.


    Problem ist, die reine Symptomatik kann bei verschiedenen Ursachen sehr ähnlich aussehen. Und zumindest ich habe keine Kristallkugel. Aber drum kann es auch sein, dass bei einzelnen Hunden ein passend gesetzter Anraunzer alle Probleme löst. Bei andern kann es sie verschlimmern....

  • mehrere Jahre, da ich die Ursache erst spät und durch Zufall gefunden habe. Bei uns lag es an der Ernährung....
    Wobei auch vorher weniger meist mehr war. nur hat sich die Grenze eben verschoben. aktuell habe ich aber das Gefühl, dass sie wieder anfälliger wird. muss ich mal beobachten..

    Ui, da habt ihr auch eine Odysee hinter euch.
    Falls sie erst in letzter Zeit wieder anfälliger ist... unsere Hundetrainerin sagte letzte Woche, dass sie neuerdings von vielen Kunden (nicht nur von uns) hört, dass ihre Hunde hibbelig sind. Vielleicht liegt es auch am Wetterwechsel :ka:

  • Problem ist, die reine Symptomatik kann bei verschiedenen Ursachen sehr ähnlich aussehen. Und zumindest ich habe keine Kristallkugel. Aber drum kann es auch sein, dass bei einzelnen Hunden ein passend gesetzter Anraunzer alle Probleme löst. Bei andern kann es sie verschlimmern....

    Wer sagt, dass ein einzelner Anraunzer alle Probleme löst?? Ich auf jeden Fall nicht, das ist ja totaler Quatsch. (und ärgert mich auch ein bisschen..ist ja nicht so, als hätte ich noch andere Sachen geschrieben..)


    Höchstens eine flankierende Maßnahme in einem grösseren Paket. Soweit ich weiß kennen deine Hunde auch ein Abbruchsignal bzw. bestimmte Grenzen wie Türübergänge

  • Vielen Dank für die Erklärung :smile: Jetzt kann ich mir was darunter vorstellen. Positive Strafe bei Hunden klingt ja immernoch so nach "mit der Zeitung eins überziehen" usw.

    In Folge brauchst du deinen Hund nicht mehr Anzuraunzen oder zu blocken ode anderweitig körperlich einzugrenzen, weil das "Nein" zur konditionierten (positiven) Strafe wird...

    Ok, ich werde mir mal was überlegen, was den für den Kleinen eine Strafe sein könnte. Anraunzer oder Bodyblocks sind ja schon fast abgelutscht. Was meinst du mit anderweitig körperlich eingrenzen?

    Die "Hormone" oder Umbauprozesse des Hirns als Ursache würde ich mal ganz schnell aus dem Kopf streichen..bzw. egal ob sie daran beteiligt oder nicht, sie ändern nix an daran, dass an seinen Problemen gearbeitet werden muss...

    Alles klar. Wird gestrichen. :gut:

  • Nochmal kurz zur Erklärung, wie es zum Rammeln kommt.


    Wenn ich derzeit erreichen möchte, dass mein Hund mein Bein umklammert und Rammelbewegungen macht, dann...
    - ist er vorher unruhig
    - bellt immer wieder aus der Terrassentür schauend
    - motzt so ein Wuff, Wuff ohne erkennbare Auslöser wie Nachbarshunde etc.
    - ich habe ihn schon mehrmals versucht zu beruhigen
    - er kann nicht abschalten und motzt weiter
    - ich gehe an die Terrassentür und möchte ihn von der Tür wegschicken (das geht so: ich stelle mich vor ihn, sage "zurück" und gehe in Tippelschritten auf ihn zu, Hund weicht zurück, Lob und Auflösen von bodyblock bzw. bedrängen)
    - Hund macht grosse Augen, Ohren zurück, Kopf schief, und dann klammert er sich an mein Bein.


    Klappt zur Zeit super! :hust:
    In den anderen Fällen ist er in Spiellaune und wahrscheinlich gerade überdreht.

  • Nachdem ich hier so viele gute Anregungen gefunden habe, wollte ich mal kurz updaten, wie es gerade läuft.


    Das Bellen im Garten ist nach wie vor schwierig. In letzter Zeit war Carlos wenig im Garten, fast nur mal zum Lösen kurz vor dem Schlafengehen. Das geht so einigermassen, wenn man ihn mit Leckerli beschäftigt. Dennoch ist für ihn Garten mit Aufregung verknüpft und ich muss wieder mehr mit ihm draussen üben, damit er mal im Garten sein kann, ohne in der Erwartungshaltung, dass gleich die Nachbarshunde wieder rausgeschossen kommen.


    Für das Rammeln habe ich was simples gefunden, das bei ihm funktioniert. Und zwar: "runter". Das war sowieso das allererste Wort, das er bei uns lernen musste, weil er ständig mit den Vorderpfoten auf den Tisch ist, um zu schauen, was es Fressbares hat. Also, "runter", Pfoten nehmen, auf den Boden setzen und Lob.
    Beim Rammeln funktioniert das auch, ohne dass ich die Pfoten in die Hand nehmen muss.


    Ausserdem vermeide ich Situationen in denen er zum Rammeln neigt. Die Hundetrainerin empfahl das Vermeiden auch, und zusätzlich kann man ihm ein Alternativverhalten ermöglichen, zB. einen gefüllten Kong oder was zum Kauen. Das fand ich zwar einen guten Tipp, jedoch hat der Kong ihn nicht wirklich runtergefahren.


    Noch eine Frage hätte ich: Wie viel schläft so ein Junghund eigentlich tagsüber bzw. wieviel sollte er schlafen?

  • Schlafen? Viiiel, ganz viel schlafen.
    Lilli hat gestern z. B. nach dem Aufstehen um 6.00 Uhr bis etwa 9.30 Uhr geschlafen.
    Dann wieder von 12.00 Uhr bis eigentlich abends 22.30 Uhr, dann sind wir ins Bett.
    Zwischendurch sind wir drei Mal im Garten gewesen zum Lösen, sie hat gefressen und maximal 15 Minuten insgesamt rumgealbert und gespielt.
    Ich rechne jetzt die Zeiten nicht, in denen sie vom Flur ins Wohnzimmer läuft, um von dort schlafen auf ins Wohnzimmer schlafen sich bewegt. Das zählt für mich zum Schlafen.


    Also waren das schon einige Stunden.

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