Hundeverhalten in Angriffssituationen

  • Ich glaube, nur ein ganz geringer Teil an Hunden würde ernsthaft zubeißen. Solche Hunde wären meiner Meinung nach mit Vorsicht zu genießen.


    Alle unsere Hunde haben bei unerwünschten Personen gebellt, Früher habe ich das häufiger getestet und mich von fremden Menschen schütteln lassen. Einige Hunde haben sich zwischen uns gestellt und gebellt, andere haben ängstlich zugeguckt.


    Ich hatte nur einen Hund, der auf fremde Menschen losgegangen ist, sobald sie sein Grundstück betreten haben. Es war ein Pflegehund aus dem Ausland. Ich hatte die Reaktion so nicht erwartet. Glücklicherweise hat der Hund nicht wirklich gebissen, sondern nur gezwickt. Und ich war froh, als ich den Hund wieder abgeben konnte!


    Mir reicht ein drohender Hund. Beißen soll er auf keinen Fall.

  • Hier in ihrem "Königreich" (die umliegenden Felder direkt an unserem Hof) geht sie nach vorne. Zumindest hatten wir das ein paar mal, wenn sie von weitem Menschen sah. Sie preschte mit Bürste voran und bellte (für mich hört sich das allerdings nach Unsicherheit an), ließ sich aber sofort abrufen und zuckte als wir dann vorbeigingen nicht mit der Wimper.
    Gehen wir woanders macht sie das nie. Da verhält sie sich freundlich interessiert oder neutral und geht einfach vorbei (auch im Freilauf).
    Im Hof selbst und auch im Haus ist sie zu jedem freundlich der reinkommt.


    Wenn ich ernsthaft bedroht/bedrängt würde, vermute (hoffe) ich sie würde verbellen und nach vorne gehen. Kann aber auch sein, dass sie sich schlicht über den anderen Menschen freut |) Vom Charakter her ist sie bislang ein großer Menschenfreund.


    Wenn jemand an die Kinder will mit bösen Absichten bin ich davon überzeugt sie würde auch zupacken. Auf die Kinder meint sie immer besonders aufpassen zu müssen.

  • Solche Hunde wären meiner Meinung nach mit Vorsicht zu genießen.

    Da bin ich absolut deiner Meinung.
    Und auch, wenn ich mir nicht 100%ig sicher bin, sichere ich darum (vor allem die Hündin) lieber drei- und viermal - und tu ihr damit vielleicht Unrecht - als andersherum.

  • Das sehe ich auch so. Kann das Grundstück nicht gesichert werden, muss der Hund mit Maulkorb raus. Ich habe am Pflegehund gemerkt, wie schwierig das ist. Letztlich musst du alle Türen schließen, musst so sichern, dass dich nicht mal Freunde ohne Anmeldung im Garten besuchen können. Du musst einen Sicherheitsbereich haben, in den du ihn jederzeit schicken kannst, wenn Besuch kommt.
    Nein, ich konnte die Vorsichtsmaßnahmen damals nicht aufbringen und deshalb musste sie leider wieder weg.

  • Meine Hündin knurrt ganz hoch, wenn ihr jemand suspekt ist, das klingt wirklich nach "Lass mich bloß in Ruhe!". Dabei geht sie auf Abstand oder hinter mich. Angreifen würde sie nie.


    Ich möchte keinen Hund, der Menschen beißt, sobald ich unsicher oder ängstlich bin, oder mich sogar meint mich im Dunkeln verteidigen zu müssen.


    Und ich würde mich auch nicht besser und sicherer fühlen, wenn es so wäre. Das kommt hier gerade arg so rüber, als wäre ein Hund, der nach vorn geht, etwas, worauf man stolz sein kann.

  • Ja, vielleicht übertreibe ich auch, aber ich würde es meiner Hündin zutrauen.
    Ich empfinde das auch keineswegs als beruhigend oder dergleichen, dass meine Hündin mich verteidigen würde, sollte ich unterwegs bedroht werden.
    Ich habe den Eindruck, dass viele das mit einer Art romantischer Verklärung sehen.
    "MEIN Hund würde mich beschützen!" Was es heißt, einen Hund zu haben, bei dem man tatsächlich befürchtet, dass er beißen könnte, stellen sich die meisten nicht vor.
    Unser Grundstück ist hinten komplett eingezäunt, die Gartentore sind abgeschlossen.
    Kontakt mit Besuchern hat meine Hündin nur unter strengster Aufsicht und nur dann, wenn ich sowohl Besuch als auch Reaktion meiner Terrormaus wirklich gut einschätzen kann.


    Und meine Maus ist kein Mördermonster, echt nicht.
    Sie ist süß, verkuschelt, schläft bei uns im Bett und ist absolut liebenswert.
    Aber sie hat ein Problem mit Fremden und neigt dazu, in solchen Situationen nach vorne zu gehen.
    Sie hat noch nie gebissen (oder "gezwickt"), aber sie würde stellen und in die Luft abschnappen.
    Das ist nicht Beißen, ich weiß. Und das heißt nicht einmal, dass sie überhaupt beißen würde.
    Ob sie mehr machen würde, will und werde ich niemals ausprobieren.
    Das weiß ich zum Glück zu verhindern.
    Für irgendwelche Experimente wäre mir das viel zu heikel.
    Da steh ich (gerade als Halter eines großen, schweren Hundes) in der Verantwortung.


    Das soll nicht heißen, dass Kleinhundehalter da keine Verantwortung haben.
    Aber Fehleinschätzungen haben vielleicht nicht gleich so gravierende Folgen.

  • Eine richtige reale Angriffssituation hatten wir noch nie, und ich bin auch froh drum; denn wenn der Angreifer bewaffnet ist, sieht es schlimmstenfalls auch für den Hund ganz bitter aus.


    Bertha hat als Riesenschnauzer bei mir den Job, Ungewöhnliches in Haus und Garten zu melden. Sie bellt dann, ihre Körperspannung steigt und sie schaut in die Richtung des Übels (z.B. wenn beim Nachbarn jemand auf dem Dach herumturnt, um Dachziegel zu erneuern oder so). Sie beruhigt sich dann auch, wenn ich übernehme, aber wachsam ist und bleibt sie. Und sie hat auch den Auftrag, im Haus unser Hab und Gut zu beschützen, wenn ich mal nicht da bin - und das würde sie auch tun. Aber das war - glaube ich nicht mit der Frage gemeint, oder?


    Bertha setzt- gerade in der Dämmerung ihre guten Sinne ein, um mich vor Gefahren zu warrnen, wir kommunizieren, indem ich ihre Körperhaltung lese, sie bellt auch, wenn jemand unerwartet in einem Gartentor auftaucht.


    Bei einem Angriff auf meine Person würde sie wohl den Angreifer anspringen bzw. stellen. Bertha ist ja von Haus aus körperlich und das Anspringen wäre dann auch nicht freundlich, sondern ganz klar mit der Botschaft verbunden: Zisch ab, Du XXXX! Das würde bei einem "normalen" Überfall sicherlich schon dafür sorgen, dass der Angreifer ablässt - ein Riese kann doch ziemlich eindruckvoll sein, wenn er "böse" schaut - auf Augenhöhe sozusagen.


    Ob sie knurren,Zähne fletschen oder beißen würde? Bertha hat als Gebrauchshund das komplette Verhaltensrepertoire drauf, auch wenn es nie von mir dahingehend trainiert wurde. Und deswegen kann ich nur jedem raten, die Finger von mir zu lassen. Manche Hunde warten eben ihr Leben lang darauf, ihr Frauchen zu verteidigen... Kurz und knapp: mit meiner Hündin fühle ich mich sehr gut begleitet und sicher. Ihre Anwesenheit stärkt mich.

  • Meine Hündin knurrt ganz hoch, wenn ihr jemand suspekt ist, das klingt wirklich nach "Lass mich bloß in Ruhe!". Dabei geht sie auf Abstand oder hinter mich. Angreifen würde sie nie.


    Ich möchte keinen Hund, der Menschen beißt, sobald ich unsicher oder ängstlich bin, oder mich sogar meint mich im Dunkeln verteidigen zu müssen.


    Und ich würde mich auch nicht besser und sicherer fühlen, wenn es so wäre. Das kommt hier gerade arg so rüber, als wäre ein Hund, der nach vorn geht, etwas, worauf man stolz sein kann.

    Das sehe ich zweigeteilt.
    Ja, ich möchte (wir möchten) einen Hund der aufpasst. Wir haben einen Hof in Alleinlage, der Hund ist u.A. auch deshalb ein DSH, weil die in der Regel wachen (tut sie bislang nicht, hat die alte Hündin auch Zeit ihres Lebens nicht) und ja, ich fühle mich wenn ich hier ganz allein oder nur mit den Kindern bin einfach sicherer wenn hier ein Hund auch mal anschlägt oder optisch als vermeintlicher Aufpasser fungiert.
    Wir forcieren das Wachen und den Schutztrieb aber gar nicht und bestärken den Hund auch überhaupt nicht im nach vorne gehen.
    Sollte es aber mal in einer wirklich für mich bedrohlichen Situation so sein, dass Hund dazwischen geht finde ich das ok. Ich rede hier nicht vom beißen.
    Wir haben hier Kinder, Kinderbesuch, viele verschiedene Menschen die auch arglos schon mal einfach hier am Tor reinkommen und das ist auch ok. Unsere Hunde sollen da nichts machen und haben es auch noch nie. Sie waren und sind durch die Bank weg Menschenfreunde, und auch das wollen und forcieren und bestärken wir und ist für unser Leben hier wichtig.

  • Schon Wahnsinn, was von manchen Hunden erwartet wird.
    Sie sollen Frauchen beschützen, aber natürlich nicht beißen - außer in Situationen, in denen es "richtig ernst" wäre.
    Woher soll der Hund das wissen?
    Ein Hund, der ernsthaft in einer Situation beißen würde, die ICH als bedrohlich empfinde, würde wohl auch in einer Situation beißen, die ER als bedrohlich empfindet.
    Und - ganz ehrlich - das kann doch kein Mensch wollen!

  • Keine Ahnung was und warum du sowas da raus liest. Ich erwarte hier nix von dem Hund. Wenn wir das Wachen so erwarten würden und es für uns so IMMENS wichtig wäre, dann hätten wir sowohl die alte Hündin abgeben müssen weil sie es nicht gemacht hat und jetzt die Kleine wacht bislang auch nicht. So what? Ist das halt so.


    Und wenn ich ernsthaft bedroht würde und sie dazwischen ginge, ist das tatsächlich so tragisch wenn ich das in DIESER Situation NICHT schlimm finde. Wenn sie dann weg läuft oder sich hinter mir verstecken würde wäre es auch gut.


    Und trotz allem stehe ich dazu und bleibe auch dabei - ja, ich fühle mich hier so wie wir leben sicherer wenn sie da ist und (auch) als Wachhund fungiert.

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