Hund hat Stress (lecken und kratzen) vermutlich wegen Baby

  • Hallo und guten Abend,

    Kurz zu unserer Geschichte: wir haben unsere Westi Hündin als welpe vor knapp 4 Jahren bekommen. Von Anfang an besuchten wir die Hundeschule und haben auch zeitig mit Mantrailing begonnen. Sie hatte also mindestens 2x pro Woche neben den normalen Spaziergängen (morgen 15 minütige Runde, tagsüber Garten, abends je nach dem 30 bis 60 Minuten) Action. Dazu immer mal Treffen mit anderen Hunden zum gassi gehen. Den Vormittag verbrachte sie im Büro bei meinem Mann, nachmittags war sie alleine zu Hause.

    Seit sie ca1 Jahr alt ist hat sie mit Hauptproblemen zu kämpfen aufgrund von diversen Allergien.das bekamen wir aber in den Griff.

    Vor einem Jahr kam dann unser Sohn zu Welt und seit ich im Mutterschutz zu hause bin, haben wir sowohl mit dem trailen als auch der Hundeschule aufgehört. Seit dem ist sie auch nicht mehr mit im Büro.

    Seit ca 5 Monaten nun leckt und kratzt sie sich wieder vermehrt. Wir haben es erst auf die typische Pollen und Ernte Zeit geschoben und auf die Allergien. Der Besuch bei 3 Tierärzten (schulmedizinisch und homöopathische Ansätze) brachten aber diesmal keine Verbesserung. Beide Vorderbeine und Brust sind fast komplett nackt vom lecken und kratzen.
    Im nachhinein betrachtet wurde es schlimmer als unser Sohn mobil wurde und zu krabbeln begann .

    Sie zeigt ihm gegenüber sonst kein auffälliges Verhalten. Sucht seine Nähe ab und zu, geht einfach ausser Reichweite wenn es ihr zu viel wird.ebenso ist er nicht übermässig viel an ihr interessiert und lässt sie die meiste zeit in Ruhe.

    Die Spaziergänge sind mit ihr unregelmäßiger geworden, also nicht mehr zu festen Zeiten, mal oft kurz am Tag,mal auch nur ein langer.je nachdem wie es Kind und Tagesablauf zulassen.
    Drinnen beschäftige ich sie mit dummy suchen, raufen, Intelligenz Spielzeug. So versuche ich zeit die wir sonst draussen verbracht haben auszugleichen.insgesamt ist die Beschäftigung mit ihr natürlich trotzdem weniger geworden und auch weniger intensiv. Das werden wir auf lange Sicht auch nicht ändern können, denn ich werde auch wieder arbeiten gehen und dann bleibt noch weniger Zeit.


    Jetzt zu meiner Frage....
    Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann berichten wie der hund sich in der Familie und dem neuen Alltag wieder besser zurecht gefunden hat?

    Was gibt es evtl für Trainingsansätze, sodass pepper sich wieder besser integriert fühlt?


    Ich danke euch vorab für eure Tipps und Erfahrungen!

  • Nun, Euer Hund läuft "nur" noch nebenbei mit, wird unregelmäßig beachtet und beschäftigt - hat keinen verlässlichen Ablauf mehr.

    Offenbar stresst sie das.

    Warum darf sie nicht mehr mit ins Büro? Wenn das vorher möglich war, würde ich es wieder einrichten.

    Eine feste Zeit am Tag, wo sie im Vordergrund steht, wäre doch sicher irgendwie möglich ... vielleicht nach dem Gassi oder davor - also immer ein ähnlicher Ablauf, muss ja nicht immer die gleiche Uhrzeit sein. Sondern der Ablauf machts.

    Viele Mütter berichten, dass gerade die morgendlichen Spaziergänge mit Hund und Kind besonders schön waren für alle ...

    Sicher kann ein Hund damit leben, dass nun für ihn weniger Zeit da ist ... aber nicht von heute auf morgen.

    Man kann es vielleicht nicht vergleichen, aber seit wir einen Welpen haben ist es wichtig, dass man auch dem erwachsenen Ersthund auch mal ALLEIN und verlässlich besondere Aufmerksamkeit schenkt, damit er nicht das Gefühl bekommt, jetzt hat keiner mehr groß Zeit für ihn. Wir sind zu zweit - ich denke, dass ist möglich, wenn man das will.

  • Kann denn ausgeschlossen werden, da sie auf irgendwelche lebensmittel, futtermilben, antizeckenzeug etc reagiert? Wurde mal ein großes Blutbild gemacht? Was meinten denn die Ärzte?
    Ich würde den Hund erstmal auf den Kopf stellen.

  • Was fütterst Du und wie lange ?

    Das kann futterbedingt und/oder Milben sein.

    Ich würde den Hund wieder herstellen lassen
    und ein schönes Plätzchen für ihn suchen, wenn
    das Leben des Hundes sich derart verschlechtert.
    Zum "nur Ablegen in der Wohnung" ist ein Lebewesen
    einfach zu schade.

  • Ich habe auch gerade gedacht, daß sich für den Hund ALLES verschlechtert hat.
    Für ihn ist nichts mehr da, für das Baby alles.
    Ab und an mal ein bisschen gestohlene Zeit, aber keine Qualitätszeit mehr.
    Nicht mehr wichtig.
    Ich erlebe das nicht zum ersten Mal-zuerst ist der Hund Kindersatz und wenn dann ein Kind kommt, soll er von 100 auf 0 zurückstecken und damit froh und glücklich werden.
    Entweder wird der Hund dann eifersüchtig und zeigt das offen oder er zieht sich zurück und leidet still.

    Mein Rat- gib der Hündin das Gefühl, wieder wichtig zu sein. Räume auch ihr Qualitätszeit ein, ihr seid zu zweit und dein Mann kann sich dann um das Kind kümmern, während du den Hund mit etwas auslastest, an dem er Spaß hat.
    Sei es beim Trailen oder einfach nur bei einer längeren Runde.
    Wenn sich das auf absehbare Zeit nicht ändert und dem Hund gesundheitlich nichts fehlt, würde auch ich wie @Sarah1 über eine Abgabe nachdenken.
    Es gibt einige, die die Kurve aus so einer Situation bekommen- weil sie es wollen und den Hund wirklich lieben.
    Und dann gibt es andere, die erkennen, daß ihre Prioritäten jetzt deutlich anders gelagert sind und sie dem Hund eigentlich nicht mehr gerecht werden können.
    Beides ist okay, aber man muss ehrlich zu sich sein.
    Einen Hund, der vorher so eng mit seinen Menschen war, der so aktiv beschäftigt wurde, den stellt man nicht einfach in die Ecke.
    Entweder ihr wollt, daß er bleibt oder nicht.

  • Also Westis sind ja nun mal leider sehr anfällig für Hauterkrankungen und Allergien, mag einfach Zufall sein, dass es mit der Geburt eures Kindes schlimmer wurde.
    Vielleicht wascht/badet ihr den Hund auch jetzt öfter?
    Ich würde insbesondere noch mal aufs Futter gucken.
    Eine gewisse Regelmäßigkeit für Spaziergänge wäre für den Hund sicher gut, dass würde ich versuchen wieder hinzubekommen.
    Wir haben Zwillinge bekommen als unsere Hündin ein Jahr war. Da war auch nicht mehr viel Zeit, speziell für den Hund, aber der Hund war immer mit dabei, wenn es ging und fand es toll, wenn wir alle zusammen über den Boden gekullert sind.

  • Seit sie ca1 Jahr alt ist hat sie mit Hauptproblemen zu kämpfen aufgrund von diversen Allergien.das bekamen wir aber in den Griff.

    Wie habt ihr das denn damals in den Griff bekommen?

  • Bei Westis und Juckreiz fällt, kommt mir immer in den Sinn, dass viele Westis einfach geschoren werden und nicht getrimmt, sodass das abgestorbenen Fell in der Haut bleibt und den Juckreiz verursacht. Beim Trimmen wird das abgestorbene Fell komplett entfernt.

  • Bei Westis und Juckreiz fällt, kommt mir immer in den Sinn, dass viele Westis einfach geschoren werden und nicht getrimmt, sodass das abgestorbenen Fell in der Haut bleibt und den Juckreiz verursacht. Beim Trimmen wird das abgestorbene Fell komplett entfernt.

    uuuups, das "fällt" gehört da natürlich weg.

  • Das wäre ja eine einfache Erklärung :-)

    Nur was machen wir dann mit der ganzen Küchenpsychologie?

    Ein bischen Psyche muss es doch sein, wär ja noch schöner, wenn es einfach Mückenstichen, Flöhe oder Herbstgrasmilben oder falsche Fellpflege wär :-)

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