HerzHunde - wenn die Pumpe spinnt

  • Ein etwas trauriges "Hallo" in die Runde!


    Meine Elli reiht sich nun ein, in diese "Herz-Runde". Dabei ist noch nicht einmal fünf Jahre alt...


    Kurz vorweg: Sie war ein Straßenhund in Moskau und kam im April 2017 zu mir. Ich habe sie natürlich gleich meiner Tierärztin vorgestellt, sie wurde abgehört und und und - alles in bester Ordnung.
    Sie war von Anfang an recht ruhig, spielte nicht und hatte sehr viel Angst vor Autos, Fahrradfahrern und vor allem LKWs. Ok, dachte ich, sie muss sich noch eingewöhnen, sie wird "auftauen" und bestimmt verspielter werden.


    Die Ängste hat sie überwunden (haben viel geübt an befahrenen Straßen), aber ihr Temperament war etwas - unterkühlt.
    Dann kam noch ein Husten dazu, in Ruhephasen. Ich ging zu einer Tierärztin, die sie abhörte und meinte, alles in Ordnung.
    Allerdings fand ich diesen Husten und die Lustlosigkeit meiner Hündin nicht so in Ordnung. Ok, sie ist neugierig, liebt Menschen und nun auch alle kleinen, weißen Hunde, aber wirklich toben - nö.
    Ich nun also zu einer Tierklinik gegangen. Beim Abhören konnten sie nichts feststellen. Also röntgen. Bingo. Ihre Lunge ist total vernarbt (sie hatte wohl eine nicht auskurierte Lungenentzündung) und das Herz zeigte sich als Sportlerherz. Sie rieten mir zum Herz-Ultraschall und wieder - Bingo. Gleich drei Krankheitszeichen zeigten sich. Die Mitralklappe schließt nicht richtig (Ärztin erzählte, dass dies meist bei kleinen Hunden vorkommt, nicht bei größeren) und die Herzkammerwand der rechten Herzkammer ist zu dick und beim Vorhof scheinen die Bänder ausgeleiert zu sein. Sorry, ich habe leider noch keinen richtigen Bericht, um es ganz korrekt zu schreiben.
    Jedenfalls sagte meine Ärztin, wenn Elli schon neun Jahre alt wäre, würde sie alles an Medikamenten bekommen, die helfen. Volle Dosis. Aber da Elli erst vier Jahre alt ist, bekommt sie nun erst einmal Entwässerungstabletten. Zwei am Tag.
    Ja, sie helfen. Sie hat nicht mehr gehustet, aber ihre Leistung ist auch nicht wirklich besser geworden. Das Kontroll-Röntgenbild sieht nach Meinung der Ärztin nicht wirklich verbessert aus.
    Jetzt heißt es aufzupassen, wenn sie wieder hustet, sofort zum Arzt und dann geht es wohl doch los mit den Medikamenten.
    Dabei haben Elli und ich uns so gut aneinander gewöhnt, sie liebt es gestreichelt und gebürstet zu werden (welch ein Gllück dass sie beim Bürsten immer einschläft) - ich mag gar nicht darüber nachdenken, was passieren kann.

  • Hallo zusammen, ich muss mich leider auch in diese Gruppe einreihen, die ich erst jetzt entdeckt habe. Unser Rüde ist auch Herzkrank. Die Diagnose erfolgte im Juni nach Husten (klassisch) . Am Tag vorher war er noch topfit. Er wird im September 13 (ist nur geschätzt, da aus dem Tierheim). Vor dem Husten war es ein fitter bewegungsfreudiger Hund. Auch beim Impfen gab es keinerlei Anzeichen für Herzprobleme. Die Medikamente helfen eigentlich gut, er kann auch wieder spazieren gehen und es geht ihm soweit gut, aber er ist ruhiger. Der Kardiologe ist soweit zufrieden, aber was die Lebenserwartung betrifft nicht sehr optimistisch, da das Herz stark vergrößert und geschädigt ist. Die Lebenserwartung unseres Hundes beträgt 12 Jahre.


    Hat jemand Erfahrung mit alten Hunden und Herzproblemen?

    Meistens sind die Hunde, die hier erwähnt werden ja noch nicht am Ende ihrer Lebensspanne. Tritt die Verschlechterung eher schnell oder langsam ein?

  • Hat jemand Erfahrung mit alten Hunden und Herzproblemen?

    Meistens sind die Hunde, die hier erwähnt werden ja noch nicht am Ende ihrer Lebensspanne. Tritt die Verschlechterung eher schnell oder langsam ein?

    Was für eine Erkrankung hat er denn?


    Wir haben das """Glück"""" dass Peppers Herzgeschichte sehr zeitig entdeckt wurde. Oft ist es ja so, dass man die Probleme erst bemerkt wenn es schon weit fortgeschritten ist. Zudem verschlechtern sich die meisten Klappenerkrankugen eher langsam. Unsere Kardiologin hat mal gesagt, dass die meisten Hunde mit Klappenerkrankungen eher am Alter sterben als am Herzen, eben weil es verhältnismäßig langsam schlechter wird. Pepper war bei Diagnosestellung 7, jetzt ist er 10,5Jahre, für einen kleinen Hund also noch kein wirkliches Alter. Seit 2 Jahren gibts Vetmedin und bis heute merkt man ihm nichts an. :gott:


    Ansonsten beiße ich mich nicht an Zahlen fest =) (obwohl Pepper und ich eine Abmachung haben, dass 16Jahre Pflicht ist - Minimum :D)

  • Er hat DCM. Ist eine Serbische Bracke. Ist eigentlich nicht so groß und leicht (23 kg). Ich wäre eigentlich von einer Lebenserwartung von 14 - 15 Jahren ausgegangen, ist aber anscheinend nicht so. Die Blutwerte sind halt sehr schlecht, auch nachdem er ganz gut eingestellt ist. Der Kardiologie hat sich gewundert, dass er bei den schlechten Werten so fit ist. Aber ich mache mir natürlich trotzdem Sorgen, auch wenn wir versuchen die Zeit noch zu genießen.

  • Ich schreibe hier auch mal rein - vielleicht auch eher, um meine etwas wirren und verunsicherten Gedanken zu sortieren:


    Letzte Woche Montag waren wir (der Hüterich und ich) wie immer bei meiner Freundin auf dem Pferdehof zum helfen. Die Trails abmisten, die Senioren versorgen....... da läuft er immer mit, daddelt mit 'nem Stock rum, sucht versteckte Leckerlis...... ist einfach gerne dabei. Danach geht er ins Auto (das immer! im Schatten steht und offene Fenster hat) während ich zur großen Herde gehe.

    So auch letzte Woche - hat alles etwas länger gedauert und ich hab mich auch noch verquatscht - komme also etwa nach 2 Std. zum Auto und will hinten die Lüftungsklappe schließen......... da liegt mein Hund bewusstlos! hinten drin. Vorher bin ich schon 2mal am Auto vorbeigelaufen und hab reingeschielt und gedacht, wie fest er doch schläft!


    Tierklinik angerufen, 25km hingedüst - Hund immer noch ohne Bewusstsein. Auf seiner Decke reingetragen und dann in der Praxis über den Boden gezogen - immerhin hat er gute 32kg. Ich musste dann tatsächlich noch warten, bis 2 Impfkunden ihre Termine wahrgenommen hatten. Mittlerweile waren seit der Entdeckung der Bewusstlosigkeit über eine Std vergangen.......


    TA hört ab und sagt: ist das Herz, ob er das noch packt ist fraglich! Mir hats fast die Beine weggehauen, ich hab eh schon gezittert wie nix Gutes und war froh, daß ich meinen Hund noch irgendwie lebend in die Praxis geschafft hatte.

    Blutbild gemacht, zwei Spritzen zur Stabilisierung, dann warten. Hund kommt nicht zu sich - Ergebnis Blut ist super, alle Werte ziemlich mittig und im grünen Bereich. Ich hab dann auf einen Herzultraschall bestanden, rein aufs Abhören wollte ich mich nicht verlassen.

    Herzultraschall im Liegen, TA sagt: DCM!

    Hund kriegt noch iwelche Spritzen, ich krieg den Hinweis daß Hund die Nacht nur mit viel Glück überlebt - dann darf ich meinen Schatz wieder ins Auto tragen und zerren. Schnell noch ein paar Tabletten in die Hand gedrückt bekommen mit dem Hinweis, daß es vielleicht einen Versuch wert ist...........


    Erst abends gegen 22Uhr hat der HÜterich versucht wieder aufzustehen - losgefahren zum TA bin ich gegen 14Uhr. So lange war er ohne Bewusstsein bzw hat er ab 21Uhr so langsam wieder reagiert.

    Tja, abgesehen davon daß ich hier in der letzten Pampa wohne und diese TA-Praxis die einzig erreichbare "Tierklinik" weit und breit ist..... der Umgang mit Hund und auch mit mir war alles andere als vorbildlich. Das soll hier auch gar nicht weiter breitgetreten werden, hier in der Gegend gehöre ich zur seltenen Gattung der Fragen stellenden HH und bin bei den TÄen deshalb eher nicht so beliebt.


    Diese Diagnose hat mir die Füße weggezogen - mein starker, lebendiger und über alles geliebter Hund hat so ein kaputtes Herz? Ich wills einfach kaum glauben.........

    Momentan bekommt er 2x1 Cardisure und 2x1/2 Torasemid. Dazu geb ich noch Crataegus und hab jetzt für Ende August einen Termin in Hamburg bei Dr. Krohn als Kardiologen. Kennt den jemand und kann mir was dazu sagen? Der stand auf der Liste des "Collegium Cardiologicum".

    Bei diesem Termin möchte ich gerne erfahren, wo wir stehen und wie es weitergehen soll und wird. Nun ist mein Hüterich nicht so der Allerjüngste (ca. 10,5) und auch nicht der Gesündeste (SDU, HD, Osteoarthrose), aber diese Diagnose hat mich echt eiskalt erwischt.


    Jetzt hab ich so allgemein noch ein paar Fragen an die "Herzhundehalter": Wie handhabt ihr das mit der Trinkerei? Mein Hüterich säuft fürchterlich (trotzdem die Entwässerungstabletten schon halbiert wurden) und pinkelt dementsprechend viel. Und einen Hunger hat er entwickelt....... keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll und vor allem, welche der Medis dafür verantwortlich ist? Er ist neuerdings sowas von verfressen, das kenne ich überhaupt nicht! Aber er ist wieder total fit und ganz "der Alte" - keine Spur von dem dramatischen Montag.


    Hmmm - als ich angefangen hab zu schreiben hatte ich massig Fragen im Kopf....... jetzt fällt mir kaum noch was ein. Ich hab natürlich seit letzter Woche Google einmal auf links gedreht, trotzdem schwirren ja immer so viele Fragezeichen um so eine "neue" Krankheitssituation.


    Entschuldigung wenn das alles etwas wirr und durcheinander geworden ist *mea culpa*


    Edit: für mich steht fest, daß die Diagnosestellung und Medikationsverordnung eher suboptimal verlaufen ist, besonders die Entwässerungstabletten wurden so "nebenbei" mitgegeben. Ob das wohl schadet, wenn er das jetzt kriegt und sich das als "überflüssig" herausstellt? Diese Sauferei irritiert mich - tägl so ca. 3,5 L.

  • Ob dein Hund die Entwässerungstabletten benötigt kann ich Dir natürlich nicht sagen. Mein Hund braucht sie, da sich sonst Wasser in der Lunge ansammelt. Sollte die Dosis langsam reduzieren, aber dann fing er wieder an zu Husten.


    Anfangs soff er auch unglaublich viel und lief entsprechend aus, aber das ist nicht mehr so schlimm. Er trinkt zwar noch viel, aber nicht mehr so extrem wie bei Beginn der Tablettengabe. Zum Glück kann er jederzeit in den Garten und da pieseln, Nachts musste er teilweise 2x raus. Mittlerweile gar nicht oder 1 x.


    Laut Google ist eine Einschätzung des Verlaufs wohl selbst durch Experten nahezu unmöglich. Bei unserem Schatz ist das Herz wirklich massiv geschädigt. Er bekommt auch eine riesige Ladung Medikamente, die nicht reduziert werden kann, was normalerweise versucht wird. Unsere TA meinte, wenn ich merke, dass es ihm trotz der hohen Dosis schlecht geht, wir ihn dann einschläfern müssen. Das kann nächste Woche sein oder in einem 1/2 Jahr, das kann man wohl absolut nicht sagen.


    Derzeit geht es ihm wirklich gut. Er ist fröhlich und auch ziemlich verfressen (Vielleicht auch die Medikamente). Hüpft auch manchmal rum wie ein junger Hund, aber wenn ich das Herz abhoere holpert es.


    Ich wünsche Dir und Deinem Hund einen guten Verlauf. Was konkretes wird man erst nach dem Ultraschall sagen können.

  • Ich danke dir für deine lieben Worte - es ist echt schwer, sich damit so plötzlich und unvermutet beschäftigen zu müssen.

    Dieser Schreck letzte Woche hat mir sehr zugesetzt........


    Daß es keine Prognose über den Verlauf geben kann - das ist mir klar. Trotzdem hätte ich mir von dem behandelnden TA, der sich ja auch TK schimpft, mehr erhofft als 2 Blister Tabletten und die Diagnose DCM nur auf Nachfrage meinerseits.


    Ich hoffe jetzt einfach mal, daß mein Schatz noch lange beschwerdefrei und fröhlich bei mir bleibt. Das Ergebnis vom Kardiologen werd ich hier dann aber auch mitteilen.

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