Überforderung mit Welpen ?!

  • Wie man mit einem Hund vom ersten Tag an das Alleinsein trainieren soll, der schon weint, wenn man hinter einer durchsichtigen Duschtür steht (wo er einen ja sieht), ist mir schleierhaft.

    Einfach weiterduschen.

    Am besten eigentlich, den Hund erst gar nicht mit ins Bad nehmen. Vielleicht ängstigt ihn das Wasser und das Geräusch und nicht so sehr die Distanz.

    Unsere beiden waren als Welpe schon relativ schnell "mal kurz" alleine - anfänglich vor allem im Garten. Wir haben uns anfangs schnell fortgeschlichen, wenn sie gerade intensiv mit Kauen beschäftigt waren oder schliefen. Meist unterm Pavillon - diese 3 x 3 Meter haben sie nicht verlassen, bevor einer von uns wieder da war. Wir konnten das vom Fenster aus beobachten ... Später genügte ein "Bleib", wenn man den Garten kurz mal verließ. Winston hat sich dann immer unter den Pavillon begeben, Charly hat das gar nicht interessiert.

    Je weniger Gedöhns man darum macht, desto schneller funzt das.

  • Mir scheint auch, ihr habt euch sehr belesen und wollt jetzt unbedingt alles richtig machen.

    Vier Leute auf dem Hundeplatz zur Welpenstunde zeigt ja familienweites Engagement.

    Zu den einzelnen Punkten haben die anderen ja schon viel geschrieben.

    Ganz allgemein: Ihr werdet was verbocken, der Hund wird's euch verzeihen. So kompliziert und fragil ist das alles in Wirklichkeit gar nicht.

    Meinst du, ihr könnt es irgendwie schaffen, eine größere Gelassenheit zu kriegen?

    Zum Beispiel Stubenreinheit: Alle Teppiche erst mal weg (sofern möglich - dann ist vielleicht ein wenig Druck raus). Dann versuchen ein Gefühl für die Pipi-Zeiten und Pipi-Anzeichen zu bekommen. Aber wenn mal ein See in die Wohnung geht?? Dann ist das halt so - freut euch, dass es (in dem Fall) kein großer Haufen war.

  • Hmh Frodo kannte es nicht, dass er keinen Zugriff auf Sozialpartner hat. Er hatte immer seine Geschwister um sich herum.

    Die wichtigen Beszugshunde und -personen haben da eine Regelung drin. Und auch die Geschwister "bejahen" nicht jeden Kontakt. Die Mutter fängt aber der vierten bis fünften Woche an die Kinder zurückzuweisen, wenn sie grad keine Lust hat. Ein schlauer Züchter bringt den Zwergen das bereits auch schon bei, denn dann wird es für den Welpenkäufer und den Welpen nicht so schwer. Ein normal an seine Umwelt gewöhnter Welpe hält es auch aus mal allein irgendwo zu sein, ohne dass die Welt zusammenbricht. Der hat ja schließlich kein Trauma erlebt. Leider üben aber viele Züchter, dass der Mensch, sobald er anwesend ist, frei zur Verfügung steht. Diese Verknüpfung zu schaffen, ist halt einfach blöd. Für den Hund und für den Mensch, denn die Zukunft sieht anders aus.

  • Das ist mir schon klar, dass Hunde das auch regeln. Das habe ich bei den Welpenbesuchen auch gesehen und bei Finya dann ebenso.
    Er hat auch sehr früh (finde ich) gelernt, nein falsches Wort, gezeigt bekommen, dass er eben nicht immer der Mittelpunkt der Welt ist, sondern einfach nur ein weiteres Familienmitglied, wenn auch ein sehr süßes. Dafür wurde ich auch als Tierquäler beschimpft, weil ich den Knirps halt mal habe jammern lassen.

    Aber dann kommt die Sache mit der Erfahrung ins Spiel - wenn man nicht weiß, wann das "ich bin verunsichert und fühle mich allein, weil ich im neuen Zuhause noch nichts kenne" in ein "guck mich an! mich! nur mich! hallo? hiiiier bin ich!!" umschlägt, dann wirds schwierig.

    Ich wollte ihn ja auch nicht verunsichern, in dem ich ihn einfach mal alleine lasse (was einfach drauf los duschen ja gewesen wäre). Schließlich habe ich ja bei Finya gesehen, wie mistig Trennungsangst sein kann und das wollte ich eben auf keinen Fall provozieren. Hab ich auch geschafft - Frodo hat keine Trennungsangst. Er frustet nur manchmal immer noch vor sich hin, weil andere Spaß haben und er nicht...wie gesagt Mittelpunkt der Welt und so :roll:


  • Hab ich auch geschafft - Frodo hat keine Trennungsangst. Er frustet nur manchmal immer noch vor sich hin, weil andere Spaß haben und er nicht...wie gesagt Mittelpunkt der Welt und so :roll:

    Wie? Und woher weiß man sicher, ob es sich bei der Unruhe während des Alleine-Seins WIRKLICH um Langeweile handelt!? Ich vermute das bei Emma ja eher, als wirkliche Panik...

  • Langeweile ist mir in all den Jahren, die ich meine Hundeschule betreibe, als Grund für Theater beim Alleinsein ein einziges Mal begegnet, glaube ich.
    Es handelte sich eigentlich immer in oben genanntes Frustproblem

  • Ich weiß, wie Frodo sich anhört, wenn er Angst hat und ich weiß, wie er klingt, wenn er etwas besch***en findet, abgesehen davon, ist die Körpersprache dann eine andere. Ich filme die ja ab und an gerne mal, wenn sie allein bleiben.

    Der allerbeste Beweis ist für mich allerdings - wenn er vorher eine große Runde bekommen hat und müde ist, ist es ihm egal, wenn ich mit Finya weggehe. Nur wenn ich mit Finya zuerst gehe und er ohne vorige Bespaßung zu Hause bleiben muss, nervt er rum. (er meckert dann im Übrigen auch öfter mal kurz, wenn er mit Finya zusammen allein bleibt)
    Ein Hund mit Trennungsangst würde immer Terz machen - war zumindest bei Finya so.

  • Folgetrieb/Alleinesein

    Den Folgetrieb habe ich bei Baku einfach Folgetrieb sein lassen. Ich habe nichts unternommen, um ihm das abzugewöhnen. Nun ist Baku bald 11 Monate alt und er bleibt auf seinem Schlafplatz, wenn ich aufs Klo gehe. Wenn er nicht so müde ist, kommt er hinterher, schleckt mich 1-2 mal ab und verschwindet wieder. Das "Bleib" draußen befolgt er auch wunderbar.
    Alleine lassen musste ich ihn direkt am zweiten Tag für eine halbe Stunde... die ersten Wochen jeweils 2 mal etwa. Er hat zwar gejammert aber das hat nach wenigen Minuten aufgehört. Mit dem schönen Kommando "Bleib" und ausgestreckter Hand wie bei "Stop" hat alles besser funktioniert und bald hat er aufgehört zu jammern. Mit etwa 9 Monaten konnte ich ihn schon für 4 Stunden problemlos allein zu Haus lassen und momentan ist er regelmäßig einmal die Woche für 5-6 Stunden allein zu Haus.

    Stubenrein

    So doof es sich anhört, aber ich habe mir einen großen Merkzettel gemacht:
    Gehe nach dem Aufwachen raus für Pipi.
    Gehe nach dem Spielen raus für Pipi.
    Gehe nach/vor dem Essen raus für Pipi.

    Damit hatte ich keine Pfütze mehr in der Wohnung.
    Habe aber auch festgestellt, dass ich nicht mehr gehen brauche, wenn er direkt vor dem Essen auf dem Klo war. Extra geweckt fürs Pipi habe ich ihn auch nicht. Wenn der Hund schläft, schläft die Blase auch ^^ Wenn er muss, wacht er schon von ganz allein auf :)

    Tagesablauf

    Manchmal sind Welpen aufgedreht, weil sie zu wenig Bewegung haben, manchmal weil sie zu viel Bewegung haben.
    Baku hatte am Anfang zu wenig und diese 5-minuten-Regel habe ich dann verworfen. Waren wir im Grünen, habe ich ihn laufen und toben lassen. Seitdem ist er zu Haus nicht mehr wie getrieben durch die Wohnung gedüst ^^

    Anknabbern

    Ich habe ihn bei seinen ersten Versuchen zusammen mit einem mündlichen Abbruchsignal einfach etwas weggeschubst. Das hat super geholfen und Möbel, Teppiche oder was auch immer knabberte er seitdem nicht mehr an. Er kaut nur noch auf seinem Kauspielzeug.

    Generell finde ich bei Lösungsansätzen aber, dass man das Richtige für seinen Hund finden muss. Nicht jede Methode passt. Ich musste auch probieren. Mit der Zeit findet man seinen Weg. Die Sache mit dem Welpenblues kann ich sehr gut nachvollziehen. Hatte ich die ersten zwei Wochen auch und dann ist es langsam besser geworden. Es ist ja so, dass man mit den Aufgaben wächst. Und für so kleine Welpen ist eben noch alles neu, spannend, aufregend und interessant. Manche Sachen, wie zum Beispiel Geduld oder was auch immer, haben bei Baku auch Wochen oder Monate gedauert und Baustellen gibt es immer noch ^^ Man braucht einfach viel Geduld und irgendwo auch Gewissheit, dass es mit Konsequenz und Zeit schon funktionieren wird.

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