Pflege unseres Opis - wir sind fix und fertig!

  • Ich möchte mich einigen Vorrednern anschließen: Solange du Zweifel hast, schläfere deinen Hund nicht ein. Diese Zweifel nagen sonst an dir und wenn du an deinen Hund zurückdenkst, wirst du ihn mit dem schlechten Gefühl verbinden, dass du hast, weil du dir unsicher warst. Ich habe bei meinem letzten Hund eine Fehlentscheidung getroffen, die ihm das Leben gekostet hat. Objektiv hätte ich nicht wissen können, was passiert. Subjektiv fühlt es sich auch neun Jahre später so an, als hätte ich ihn umgebracht.
    Wenn der Zeitpunkt da ist, wirst du dir sicher sein. Kann der Tierarzt vielleicht etwas zur Beruhigung geben? Die Hündin einer Freundin entwickelte im Alter Panikattacken. Dort hat Beruhigungsmittel dafür gesorgt, dass beide wieder wenigstens etwas Schlaf bekamen.

  • Wir sind nur ahnungslose Betroffene, die nie mit den Ärzten gesprochen haben.Macht aber nichts.

    Ich bin nur ne ahnungslose Arbeitnehmerin in einem Kompetenzzentrum für Demenz. Habe nur ein paar Weiterbildungen und Fachtagungen besucht. Habe mich auf dieses Krankheitsbild spezialisiert, eigne mir im Selbststudium Wissen an, erarbeite Kompetenznachweise und mache demnächst den Abschluss CAS Demenz.
    Macht auch nichts.

  • Ich bin nur ne ahnungslose Arbeitnehmerin in einem Kompetenzzentrum für Demenz. Habe nur ein paar Weiterbildungen und Fachtagungen besucht. Habe mich auf dieses Krankheitsbild spezialisiert, eigne mir im Selbststudium Wissen an, erarbeite Kompetenznachweise und mache demnächst den Abschluss CAS Demenz.Macht auch nichts.

    Ist doch schön für Dich. Dann wird meine Schwiegermutter wohl noch 100 und flitzt in einem Jahr wieder fröhlich durchs Heim.
    Ich bin hier raus. :winken:

  • @02wotan,


    Lies bitte noch mal genau was du geschrieben hast.
    Du schreibst, das sogar Reflexe vergessen gehen. Reflexe können nicht vergessen werden. Parasympathikus und so.
    Stammhirn und so.


    Ob deine Schwiegermutter mit 100 noch durchs Heim flitzt? Keine Ahnung. Unsere älteste Bew. Ist 102 und körperlich fit.
    Je nachdem, in welchem Alter die Demenz, resp. der Verdacht auf eine Demenz vom Alzheimertyp auftritt.
    Um so jünger, um so gravierender und steiler der Verlauf. Warum das so ist, darauf hat die Wissenschaft bis heute keine eindeutige Antwort.


    So, und nun fertig OT.

  • @Lausbubfraule:
    Wir haben das vergangene Jahr ähnlich wie Ihr zugebracht-es ist anstrengend.
    Unsere Hündin war auch ein gutes halbes Jahr auf 24 Stunden Betreuung angewiesen.Sie hatte Arthrose,Spondylose,Bauchspeicheldrüsen und Leberinsuffizienz,dazu ein Hautpilz,Demenz und war nahezu taub-zuletzt kam dann ein Tumor der Leber mit Metastasen in die Lunge.
    Auch bei Uns war es meist ein reagieren und ständiges neu einstellen auf die jeweilige Situation.Es war ein langer Abschied.
    Ich war auch oft verzweifelt und habe gesagt und mir gewünscht,sie möge doch bitte einfach einschlafen.Dieses hat sie nicht getan.
    Dennoch sie hat uns weiterhin mit ihrer Art für alles entschädigt,wir hatten noch Spaß an und mit Ihr.
    Sie ist bis zu Ihrem vorletzten Tag noch spazierengegangen und hat das Leben genommen wie es kam.Sie hat noch "Mäuschen gebuddelt" und Spaß gehabt-auch wenn wir sie danach erstmal ins Haus tragen mussten weil sie sich damit übernommen hatte.
    Oft mussten wir sie aus unlösbaren Situationen holen-stand dann z.b.an einer Wand und hat vergessen wo der Rückwärtsgang ist.


    Euer Filou befindet sich wohl auch auf dieser Zielgeraden und es ist anstrengend aber es werden auch die letzten Erinnerungen sein die ihr habt.Haltet durch,er wird euch zeigen wann es soweit ist.
    Ganz viel Kraft und Durchalte-sowie Aushaltevermögen wünsche ich Euch.
    Alles Gute LG Alex


    Achso:wenn Du lesen magst wie es dann kam,siehe Thread:Der Tag vor dem wir uns alle fürchten

  • Danke für all eure Antworten!


    Heute Morgen hatte Filou diese Unruhe nicht. Welch Glück! Vielleicht legt es sich auch einfach wieder - so wie es ja erst vor einer Woche kam. Das wäre schön!


    Da er ja bereits Luminal bekommt, müsste er eigentlich ohnehin schon ruhiger sein. (Es gehört ja in die Gruppe der Schlafmittel)
    Auf Beruhigungsmittel zurückzugreifen sehen wir derzeit keinen Grund, da die Unruhe nur morgens war und er auch nachts problemlos durchschläft (toi, toi, toi!)
    Aber unsere TÄ sagte schon, dass sie sich falls nötig über pflanzl. Beruhigungsmittel informiert.


    Dass es noch nicht Zeit ist Filou gehen zu lassen, daran stand für uns eigentlich gar kein Zweifel als ich den Thread eröffnete. Ich wollte mir einfach von der Seele schreiben, wie schwierig die Situation für UNS ist. Wie schon jemand schrieb, manchmal tut es einfach gut, es auch mal auszusprechen, dass man sich in einer sehr schwierigen Lebenssituation befindet und sich emotional an einer Grenze befindet.
    Aber durch die Kommentare mancher bin ich doch sehr nachdenklich geworden, ob Filou noch gerne lebt. Nach langem krititischen Nachdenken sind wir uns aber sicher, der Zeitpunkt ist noch nicht da.


    Er hat unseres Erachtens Lebensqualität. Nicht die, die er früher hatte. Aber eine andere. Wir finden, dass das Alter zum Leben gehört und können die Meinung nicht teilen, ein Tier einschläfern zu lassen, nur weil es nicht mehr besser werden kann. Wenn es leidet ja, aber nicht, weil die Lebensqualität eingeschränkt ist. Aber das sind philosophische und ethische Fragen, die jeder selbst beantworten muss.


    Eben kommen wir vom Gassigehen und Filou freute sich an vorbeikommenden Hündinnen, wälzte sich in der Wiese und wollte sogar etwas mit meiner Hand spielen.


    Manche stellten ja nochmals die Frage, woher wir wissen, dass er keine (starken) Schmerzen hat.
    Er ist so häufig in TÄ Kontrolle. Wird abgestastet, Blut wird umfangreichst kontrolliert (als er einmalziemliche Schmerzen hatte, waren z.B. die Entzündungswerte dann auch erhöht), man machte innerhalb der letzten Monate mehrmals Ultraschall von sämtlichen Organen. Außerdem kennen wir ihn wie gesagt 16 Jahre und haben bereits erlebt, wie er Schmerzen äußert. Auch streckt i.d.R. kein Hund im Schlaf alle Viere von sich und ist tiefenentspannt, wenn er Schmerzen hat. Und da er keine Verhaltensänderung zeigt, wenn er Schmerzmittel bekommt, ist dies ein weiteres Indiz, dass er schmerzfrei ist.


    Ja, wir befinden uns sicherlich in der letzten Lebensphase, ob es Tage, Wochen, Monate oder vielleicht noch ein Jahr ist, wissen wir nicht. Wir werden von Tag zu Tag schauen. Und vielleicht gehört dies wirklich schon zum Abschiednehmen dazu und ist im Endeffekt auch gut so. Wer weiß.


    @ Pricessinlu:
    Ich habe deinen Beitrag gestern schon gelesen und saß mit feuchten Augen da. Fühl dich gedrückt! Ich kann mir so gut vorstellen, dass es auch wenn die Pflege sehr belastend ist und man sich manchmal das "frei sein" und die Unbeschwertheit wünscht (wir wünschen uns das in letzter Zeit immer wieder und schämen uns dann fast für diese Gedanken), es dennoch unendlich schmerzlich ist, wenn sie dann nicht mehr bei einem sind und man sich gerade mit etwas zeitlichem Abstand nichts sehnlicher wünscht, als sie nochmals in die Arme zu schließen, ihr weiches Fell zu spüren und ihnen zu sagen, wie unendlich lieb man sie hat.


    Einen Hund zu haben ist wirklich unheimlich schön, aber die damit verbundenen Ängste, die Zeit des Abbaus und des Abschiednehmens nagen doch sehr an den Kräften. Aber kein Wunder, so wie sich unsere Vierbeiner in unser Herz schleichen...


    Viele Grüße

  • Hallo Ihr tapferen Hundeliebhaber,


    ich kann Euch so gut verstehen!!! Unsere Emma ist 18 Jahre alt, dement und pflegebedürftig.
    Meine Mutter geht auf dem Zahnfleisch, seit Wochen ist jede Nacht vor 3,4 Uhr nicht an Schlaf zu denken!!


    Deshalb bin ich im Netz unterwegs und suche Tipps bezüglich der Anwendung von Baldrian.
    So fand ich Euren Hilferuf. Deshalb habe ich mich in diesem Forum angemeldet. Um Euch zu schreiben.


    Vorab: Vor 4 Jahren hätte ich das was ich nun schreibe für esoterischen Unsinn gehalten. Das Leben hat mich eines besseren belehrt.
    Versucht es mit einem Telepaten/einer Telepatin. Nur der Hund selbst kann sagen wie es ihm geht, ob er sich vielleicht schon auf den Weg zur anderen Seite begeben will.


    Emma ging es von 2 Monaten sehr schlecht. Tagelang weder Kot, noch Urin abgesetzt, das Futter verweigert, lag wie tot auf ihrem Platz. Trotz Medikamentengabe keine Veränderung. Was tun? Eigentlich klar, es geht zu Ende. Sie bekommt Lanitop, kann also allein nicht sterben und muss irgendwann eingeschläfert werden.


    Doch zur letzten Abklärung ein Gespräch mit der Telepatin. Emmas Antwort:
    Ich bin soo müde und habe keinen Hunger. Ich kenne keinen Hund der Pippi oder Kakki macht, wenn er gar nicht muss!!! Es ist alles OK, ich bin alt und manchmal schmeckt mir mein Essen nicht. Ich habe keine Schmerzen und Ihr macht alles richtig. Ich werde Euch zeigen, wenn ich gehen will, dann müsst Ihr mir helfen.


    Einige Stunden später musste sie dann doch müssen und der Hunger kehrte zurück. Heute frisst sie mehr und besser als im Mai. Offenbar hatte ihr die große Hitze zugesetzt.


    Vielleicht ist dies auch ein Weg für Euch um Klarheit zu erlangen. Vor 2 Jahren sagte unser Kater ( knapp 16 Jahre alt) lasst mich gehen. Dann ist es leichter den Tierarzt zu holen....


    Alles Liebe und Gut für Euch

  • @Lausbubfraule
    Ich finde eure aufopferungsvolle Pflege für euren Opi ganz bezaubernd! Etwas Schöneres kann sich kein Hund wünschen. Ich hatte die Phase bei meinem verstorbenen Rüden auch immer wieder (war Zeit seines Lebens immer wieder schwer krank). Ich war manchmal auch völlig fix und fertig, aber wenn man in die Augen seines treuen Wegbegleiters schaut, ist es das alles Wert!
    So wie du in deinem Eingangspost geschrieben hast, hat euer Opi nach ganz viel Lebensfreude. Ich finde das liest man eindeutig heraus. Einen alten Menschen bringt man auch nicht zur Sterbehilfe, nur weil er eben alt ist. Einbuße verglichen an früherer Lebensqualität ist bei Mensch und Tier ab einem bestimmten Alter einfach "normal". Deswegen freut es mich nun auch riesig, dass ihr beschlossen habt ihm noch weitere Tage, Wochen oder Monate bei euch zu schenken. Ich habe mir so einen Lebensabend sehr für meinen großen Jungen gewünscht, aber er ist viel zu früh und für mich ganz schrecklich gegangen. Seht diese Zeit als ja, sehr anstrengend, aber als ganz wundervolles Geschenk.
    Und ich denke ihr werdet es deutlich merken, wenn er wirklich keine Lebensqualität mehr hat oder er Schmerzen hat. Im Moment ist er "einfach nur" alt. Ich wünsche euch noch ganz viel Freude mit dem alten Herren...

  • Liebes Lausbubfraule, Du schreibst so toll von eurem Hund, da steckt soviel Liebe drin... Wahnsinn!
    Ich musste bisher zwei Katzen einschläfern lassen und beide Male war es einfach der richtige Moment.... beim ersten Kater hat es sich auch über Monate angebahnt, er war ein Dreibein und der Körper konnte immer weniger kompensieren, dass da ein Bein fehlt... aber dann plötzlich war es klar, dass es eben nicht mehr geht... ich denke euer Lausbub wird sich im Verhalten durchaus so ändern, dass ihr merkt, wenn es Zeit ist und bis dahin wünsch ich euch alle Kraft der Welt!

  • Er hat unseres Erachtens Lebensqualität. Nicht die, die er früher hatte. Aber eine andere. Wir finden, dass das Alter zum Leben gehört und können die Meinung nicht teilen, ein Tier einschläfern zu lassen, nur weil es nicht mehr besser werden kann. Wenn es leidet ja, aber nicht, weil die Lebensqualität eingeschränkt ist. Aber das sind philosophische und ethische Fragen, die jeder selbst beantworten muss.


    Eben kommen wir vom Gassigehen und Filou freute sich an vorbeikommenden Hündinnen, wälzte sich in der Wiese und wollte sogar etwas mit meiner Hand spielen.

    Genauso sehe ich das auch-Filou wird Euch irgendwann mitteilen wann es soweit ist.Ihr macht das richtig und gut.
    Schöpft Kraft aus den Momenten wo es ihm sichtlich gut geht um gewappnet und gestärkt zu sein wenn es wieder schlechter geht.
    Ganz liebe Grüße Alex

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