Rüde, 1 Jahr alt, totaler Macho, was tun?

  • Wenn er schon an der Leine ist und ich sehe da kommen Menschen mit oder ohne Hund ist es inzwischen so (war nicht immer der Fall) das ich ihn auf die abgewandte Seite nehme (da er jetzt auch das Kommando rechts/links beherrscht) Vorher war es schlichte Unwissenheit, als ich dies noch nicht getan habe. Trotzdem fängt er dann wieder leicht an zu ziehen und will sich an mir vorbei drängeln. Obwohl er auf der Abgewandten Seite ist.


    Ich muss wirklich dazu sagen uns kommt selten jemand entgegen, deswegen habe ich die Hoffnung wenn ich mit meinem Freundeskreis übe (den er teilweise noch nicht kennt) eine Besserung zu erzielen?


    Als an der Leine gehen noch eine totale Katastrophe war, hab ich ihn immer angeleint bin ein Stück auf die Wiese gegangen und hab ihn absitzen lassen (bis die Personen vorbei waren). Das "entspannte" & "normale" vorbei gehen haben wir also nie richtig geübt.


    Wobei es interessant ist zu sehen, das beim Stadttraining oder Alltagstraining (in der Hundeschule) ihn fremde Menschen nicht die Bohne interessieren.

  • Dein Rüde ist ein Jahr alt. Ich denke, sein Verhalten ist im Rahmen. Ich denke dennoch, dass du nicht einfach darauf hoffen solltest, dass sich das "rauswächst" sondern schon gezielt mit Training entgegenwirken solltest.


    Zunächst würde ich eine Schleppleine dran machen, damit er nicht mehr ungebeten zu Passanten hingehen kann. Ich finde das auch ein absolutes NoGo. Anspringen sowieso. Geht gar nicht. An der Schleppleine würde ich dann gezielt Impulskontrolle und Umorientierung zu dir trainieren.


    Bei Begegnungen mit anderen Hunden würde ich mich auf dir bekannte Hunde mit ihren Haltern beschränken, bei denen du weißt, es klappt. In einer Freilaufgruppe war ich auch lange. Das hat aber rückblickend mehr geschadet als genutzt... Newton hat nun eine beste Freundin, mit der wir uns regelmäßig zum Laufen treffen plus ein paar Hunde aus der Nachbarschaft mit denen wir ab und an laufen. Das reicht meines Erachtens vollkommen.


    Was das Prollen anbelangt, das würde ich schlicht nicht mehr zulassen und ihn von anderen unbekannten Rüden abschirmen.

  • Ich muss wirklich dazu sagen uns kommt selten jemand entgegen, deswegen habe ich die Hoffnung wenn ich mit meinem Freundeskreis übe (den er teilweise noch nicht kennt) eine Besserung zu erzielen?

    Klar kann man durch Training was erreichen. Er kommt jetzt in eine entwicklungstechnische Umbruchphase, sucht neue Wege, weil er erwachsen(er) wird. Und, wenn Du zukünftig involviert sein möchtest in sein Handeln, dann trainiere jetzt mit ihm. Also so, wie Du es vor hast.

  • In der Hundeschule, gehen wir alle zwei Wochen an ich nenn es mal besondere Orte. Also Stadttraining, Zug fahren, Barfußpfad, ein Lokal besuchen, Training am Pferd. So besondere Dinge halt.


    Die anderen Wochen über, sind wir auf dem Gelände. Wo das gegenseitige Begrüßen der Herrchen mit Hund geübt wird. (Also zuerst Besitzer begrüßen sich, Hund bleibt dahinter und wartet ab) oder das zickzack laufen an anderen in einer Reihe positionierten Besitzern mit Hund vorbei gehen. Generell das Kommando Bleib unter Ablenkung. Oder die Hunde sitzen mit Abstand in einer Reihe mit Besitzer. Timmi dann zB sitzt etwas davon entfernt und ich soll ihn zu mir rufen, wobei er an den anderen Hunden vorbei laufen muss & sich dabei aber auf mich konzentrieren soll und zu mir kommen soll. Das Kommando Stop war letztens auch Thema.

  • Mit seinem Hundekumpel hat er sich vor ein paar Tagen aus heiterem Himmel mit lautem Gebrüll angelegt, eine Minute später waren sie auf einmal wieder "beste Freunde".


    In der Hundeschule legt er sich öfters mit anderen Rüden an, ist mit einem nicht lauten aber bestimmten Timmi von seitens des Hundetrainers aber zum abbrechen, ablassen wie auch immer fähig.


    Wenn uns Hunde entgegen kommen ist die Rute jetzt immer weit oben und gefechert, genauso bei Menschen die uns in der Ferne entgegen kommen.


    Ach ja, das kommt mir bekannt vor. Diego war in dem Alter auch so ein Prügelknabe mit anderen Rüden - aber auch immer nur mit solchen wo die Besitzer nicht überrascht waren xD


    Was mir sehr geholfen hat: In einem großen(!) Bogen um die beiden sich begrüßenden Hund herum gehen, nicht (!) stehen bleiben und den eigenen Hund mit einem sanften weiter (oder wie auch immer das Kommando zum weiter gehen bei euch heißt) zum mitkommen auffordern. Niemals würde ich in so einer Situation abrufen, da die Chance hoch ist, dass der andere dann von hinten angreift.


    So mit vier Jahren war das Thema bei uns übrigens so ziemlich durch. Also starke Nerven ^^



    Eine große frei laufende Hundegruppe wäre das schlimmste gewesen ,was ich bei Diego hätte machen können. Damit wär alles nur viel schlimmer geworden, kann ich nur von abraten - lieber wohldosierte Spaziergänge mit bekannten Hunden.

  • Unterwürfiges Verhalten, als das auf den Rücken werfen, "gehört" sich eigentlich nur für Welpen. Bleibt es in der Junghundezeit, weißt das meistens auf einen übermäßig unsicheren Hund hin.

    Ich hoffe,ich darf mal so dazwischen grätschen! :tropf:
    Mein Hund, 19 Mon alte Labbi Rüde unkastriert, verhält sich immer noch sehr unterwürfig.
    Inwiefern dann unsicher? Nur in diesen Situationen? Im Alltag erlebe ich Lio null unsicher! Sehr angenehm, auch nicht ängstlich usw.-
    Es sei denn es kommen Hunde auf uns zu. z.T auch bekannte Hunde, dann legt er sich erstmal ganz Flach auf den Boden. Ja je größer der Hund (also als er ) desto mehr Schiss hat er "anfangs". Sie scheinen ihm nicht geheuer -taut aber schnell auf weil die "Großen" meist sehr ruhige Genossen sind.
    Das mir mein Hund mal einfach so zu einem anderen losprescht, das hats vielleicht 1-2 mal gegeben.
    Sind die Hunde dann unfreundlich gesonnen, macht er automatisch einen Bogen.
    Er lässt sich auf kein Theater ein. Ein "HundeKumpel" einer Freundin spielt sehr grob (weswegen es diesen Kontakt kaum noch gibt) und unterdrückt gerne und Lio lässt sich eigentlich ständig auf den Rücken schmeißen.
    Oder die Junge Nachbarsterrierin turnt auf Lio rum. Der lässt sich im Liegen von ihr um rennen usw.
    "schlechte" Kontakte haben wir selten gehabt. Von daher war ich auch immer froh, dass Lio bisher absolut verträglich ist.
    Letzte Woche kamen uns plötzlich 2 Hunde entgegen. Der eine Hund wurde direkt von dem meiner Freundin angegangen und der andere kam her um Lio "abzuchecken".- ich glaub eine flasche Bewegung und der wäre auf den los gegangen. Lio zwar im Sitz aber schon eine geduckte Haltung und dann fletschte/zeigte er mal kurz die Zähne.
    Der andere erkannte wohl, dass von ihm keine Bedrohung (?) ausgeht und lies sich dann auch vom Herrchen abrufen. Mal abgesehen davon, dass der Herr zwei so Unverträgliche Hunde nicht frei laufen lassen solte., bin ich froh, dass die Situation für Lio so gimpflich ausgegangen ist. It das jetzt "nur unterwürfig" oder auch schon "übermäßig unsicher"?

  • Wenn uns Hunde entgegen kommen ist die Rute jetzt immer weit oben und gefechert, genauso bei Menschen die uns in der Ferne entgegen kommen.


    Anderseits gibt es immer noch viele Hunde mit denen er sich versteht & rein gar nichts passiert.


    Ich wollte in Zukunft zusätzlich noch die Freilaufgruppe besuchen & gezielt die Begegnungen mit fremden Menschen während eines Spaziergangs üben, da uns in der Realität nicht oft jemand entgegen kommt.

    Einen Trainer dazuzuholen, halte ich nicht für verkehrt, derjenige kann dich und deinen Hund in der Situation am besten beobachten und dir Tipps geben. Hier im Forum kann man ja immer nur Anregungen aus der Ferne geben.


    Meine Hündin zeigt diese Haltung auch ganz oft, wenn sie andere Hunde oder Menschen sieht, ich finde das total praktisch, weil ich daran auch die Erregung ablesen kann und entsprechend reagieren kann. Imponierverhalten ist ganz natürlich, der Hund möchte sich einfach nur größer machen. Dies zeigen Hunde oft auch ohne ersichtlichen Grund.


    Das wäre doch super, wenn du mit anderen die Situation kontrolliert stellen könntest und auf größere Distanzen anfängst, damit du positives Verhalten festigen kannst. :smile:
    Die Freilaufgruppe fände ich persönlich jetzt nicht zielführend, aber das mag ja bei dir ganz anders aussehen.



    Ich finde deine Herangehensweise mit der angewandten Seite nicht verkehrt, vielleicht kannst du versuchen, einen noch größeren Abstand zu finden, bei dem er weniger oder bestenfalls nicht mehr zieht? :smile:


    Das Absitzen scheint ja ganz gut zu klappen und das kannst du ja in den Situationen anwenden, in denen du den Abstand nicht vergrößern kannst. Quasi als Management, um den Trainingsfortschritt nicht zu gefährden.


    Jumpy interessiert sich auch viel eher für Personen, wenn wir irgendwo ziemlich alleine sind, wo quasi eine andere Person ziemlich selten ist. Dann ist diese natürlich umso interessanter, als in einer hoch frequentierten Fußgängerzone ;)

  • Ich muss hier mal gerade etwas schildern weil ich es kaum fassen kann. Ich ging mit meinem Freund und timmi spazieren, aus der Ferne sah ich schon einen einzelnen Mann auf uns zu kommen. Schnell wollte ich timmi an die Leine nehmen. Mein Freund stoppte mich und sagte "bleib mal locker, ganz ruhig, entspann dich und lass den Hund" und ich meinte nur auf deine Verantwortung! Mein Freund rief timmi er kam und wir gingen weiter timmi aber nicht mehr so weit vor. Was war? Er beachtete den fremden Mann kein Stück und ging gelassen an ihm vorbei. Genauso bei dem nächsten Pärchen was er sonst immer gerne ansprang. Er schnüffelte auf dem Boden und ging weiter. Ich frage mich nun ernsthaft: Kann meine Unsicherheit wenn ich alleine mit dem Hund gehe sich so sehr auf ihn übertragen?


    Ich habe einen Termin mit meinem HUNDETRAINER aus gemacht wobei er mal wieder eher mich trainieren wird :D

  • Ja, kann sie.
    Erleb ich hier täglich bei Hunden, die von verschiedenen Leuten geführt werden.
    Bei der jüngsten Begegnung dachte ich, es sei ein anderer Hund- war aber nicht so |)

  • Das freut mich total für euch @Amelei :applaus:


    Kann meine Unsicherheit wenn ich alleine mit dem Hund gehe sich so sehr auf ihn übertragen?

    Ich kann mir gut vorstellen, dass die eigene Unsicherheit da einen erheblichen Beitrag zu leisten kann. Diese Erfahrung stärkt dich bestimmt und vielleicht nutzt du dieses Wissen nun als Chance, in die nächsten Situationen selber entspannter zu gehen? :smile:
    Es liest sich außerdem so, als ob der Hund diesmal nicht angeleint war. Auch das kann dazu beitragen, dass der Hund insgesamt ruhiger ist, weil er durch die Leine nicht in seiner Bewegungsfreiheit und Körpersprache gehemmt wird. Noch dazu kommt, dass im Freilauf oft natürlich viele Schnüffelstellen etc. viel interessanter sind, als entgegenkommende Passanten. ;)

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