Wie "all you can eat" einführen?!

  • Bei meinem letzten Dackel wollte ich das auch einführen, weil der draussen wie ein Staubsauger unterwegs war und sich auch immer aufs Futter gestürzt hat.


    Dem hab ich dann einfach eine volle Schüssel Trofu hingestellt, der hat die Schüssel komplett aufgefressen, ich hab nachgefüllt und er hat weitergefressen. Zwischendurch ging er mal kurz zurück, ließ einen Rülpser los, sah aus, als wenn er gleich kotzen müsste, aber hat dann nochmal ein bisschen was gefressen.
    Er hat bei dieser Mahlzeit etwas über 2 Tagesrationen zu sich genommen und war dann kugelrund.
    Wasser habe ich ihm dann eingeteilt, damit das nicht gleich alles auf einmal stark aufquillen kann. Außerdem ging ich an diesem Tag nur noch kurz zum Pinkeln in den Garten. Am nächsten Tag hat er draussen überhaupt nichts aufgenommen, weil er ja endlich mal satt war. Er hatte dann erst 2 Tage später wieder Hunger. Es hat sich mit der Zeit gut eingependelt. Er hat dann auch nur 1x täglich gefressen, allerdings hätte er zugenommen, sodass ich auf energieärmeres Futter umgestiegen bin.
    Leider konnte ich das nicht lange machen, da dann eine SDU festgestellt wurde und er 2x täglich seine Tabletten bekommen musste und dafür musste er regelmäßig fressen, sodass ich wieder auf 2x rationiert umgestellt habe.

  • Vor einigen Jahren hab ich das Experiment ebenfalls gestartet und habe nach 12 Stunden abgebrochen.
    Grund: einer der Hunde hat in diesen 12 Stunden nur gefressen, gekotzt, gefressen, gekotzt, gefressen, gekotzt, dann mal kurz für den Durchfall raus und weiter ging es mit fressen, kotzen, fressen, kotzen...


    Das Problem ist, mir würde jetzt nix einfallen, was sie nicht gern fressen.. Sonst würde ich das Experiment durchaus noch mal starten...


    Die Swiffer sind (leider) keine Mäkler...
    |)


    Selbst Salat finden die toll... :hust:

  • @KasuarFriday: Interessanter Bericht von dir - danke :winken: . Hat sich sein Verhalten bzgl. Essen dadurch schon verbessert bzw. geändert? Staubsaugt er draußen z.B. weniger?

    Das hat sich massiv verändert. Hier sind inzwischen Dinge passiert, die ich nicht für möglich gehalten habe. An Bananenschalen, Äpfeln, sogar an Brot wird inzwischen oft einfach vorbeigegangen. An spannenderen Sachen ist er immer noch ansprechbarer und nicht mehr so hastig, das ist Gold wert (konnte ihm vorhin an einem Stück Schokolade mit "nein" abbrechen). Essbares (oder vermutlich Essbares, ich kann es oft nicht einmal sehen) außerhalb seiner Reichweite zeigt er jetzt auch manchmal an, ohne vorher erst zu versuchen, ob er mich nicht dorthin ziehen kann.


    Sein verändertes Verhalten draußen ist einer der Hauptgründe, weshalb ich gerne bei dieser Fütterungsart bleiben möchte. Sein Verhalten draußen war vorher regelrecht manisch. Immer auf der Suche und wenn er einmal etwas zu Fressen gefunden hatte, ist er den Rest des Spaziergängs mit Riesenpupillen und nur noch weitersuchend rumgelaufen. Das all you can eat hat da wirklich viel Druck rausgenommen.


    Allerdings habe ich gestern/vorgestern festgestellt, dass er bei starkem Stress (bei ihm = Schmerzen) vermehrt draußen frißt (und auch stärker jagt). Immer noch wesentlich weniger als vor dem all you can eat, aber eben deutlich bemerkbar.


    Insgesamt finde ich das verädnerte Verhalten sehr logisch. Essen war vorher immer verknappt und es war nie genug da. Jetzt steht da immer dieser Napf mit dem ollen Trockenfutter da. Die Zeit des Mangels ist vorbei.

  • Vor einigen Jahren hab ich das Experiment ebenfalls gestartet und habe nach 12 Stunden abgebrochen.
    Grund: einer der Hunde hat in diesen 12 Stunden nur gefressen, gekotzt, gefressen, gekotzt, gefressen, gekotzt, dann mal kurz für den Durchfall raus und weiter ging es mit fressen, kotzen, fressen, kotzen...

    Damit hatte ich bei Elvis eigentlich gerechnet und ich hätte den Versuch dann auch abgebrochen. Vielleicht hätte ich es einmal noch mit rohen Möhren probiert (die mag er, ist aber nicht verrückt danach), aber vielleicht hätte ich dazu auch keinen Nerv gehabt. Ist ja auch nicht schön, seinen Hund so zu erleben.


    Vor allem, wenn es für den Hund kein Essen von entsprechend niedrigerer Wertigkeit gibt, wüsste ich nicht, wie das klappen soll. Ich hätte dann auch die Segel gestrichen, bedauernd, aber man hat es wenigstens versucht.

  • Insgesamt finde ich das verädnerte Verhalten sehr logisch. Essen war vorher immer verknappt und es war nie genug da. Jetzt steht da immer dieser Napf mit dem ollen Trockenfutter da. Die Zeit des Mangels ist vorbei.

    Und du meinst nicht, dass das schlichtweg daran liegt das dein Hund nun deutliches Übergewicht (nach deiner Aussage) hat?

  • Bei einem gierigen Hund, der von selber praktisch gar nicht aufhört zu fressen, würde ich vermutlich eine Obergrenze setzen, die zur freien Verfügung steht, z.B. das 1,5 - 2-fache der normalen Futtermenge und den Hund dann einige Tage das fressen lassen, auch wenn er dann eigentlich deutlich zu viel frisst. Vielleicht tritt dann der Lerneffekt ein, dass reichlich Futter zur Verfügung steht und man nicht alles gleich verschlingen muss. Wobei ich durchaus auch glaube, dass es Hunde gibt, die das niemals lernen werden und eigentlich immer hungrig sind.

    Das finde ich eine gute Idee und möchte es nochmal hervorheben. :bindafür:


    Hier gibt es zwar kein "all you can eat", da Diego ebenfalls aufgrund seiner SDU zweimal am Tag essen muss, aber auch bei ihm konnte ich eine Veränderung im Fressverhalten stattfinden. Am Anfang hat er jedes Futter sofort inhaliert und keinen Krümel übrig gelassen. Es gab aber immer genug zu fressen und auch regelmäßig, und irgendwann hat *klick* gemacht und er hat angefangen langsam und gemütlich zu fressen, jeden Brocken zu kaufen und sich auch mal für später was aufzuheben. Daher denke ich, dass es mittlerweile bei ihm gut funktionieren würde. Am Anfang hätte ich gesagt: nie im Leben würde das klappen. :D

  • Frodo ist ja ein sehr schlechter Fresser und eh zu dünn. Dem hab ich in meiner Verzweiflung jetzt auch einfach einen Napf mit Trockenfutter zur freien Verfügung hingestellt. Einfach in der Hoffnung, dass er im Vorbeigehen mal ein paar Happen frisst, aber wirklich dran glauben, tu ich nicht. :ka:

  • Lupo hätte ratz-fatz wieder 25kg auf der Waage :D Der haut sich rein was geht, notfalls wird gekotzt und das dann wieder gefressen wenn Hund zu sehr geschlungen hat.
    Danach schaut Hund, was es denn sonst noch so geben könnte.
    Trotzdem hat er gelernt, draussen nichts mehr aufzunehmen und nicht zu klauen im Haus.

  • Und du meinst nicht, dass das schlichtweg daran liegt das dein Hund nun deutliches Übergewicht (nach deiner Aussage) hat?

    Du, das frage ich mich auch. Falls er lernt, sein Gewicht selbst zu regulieren, werde ich es ja sehen. Falls nicht, geht das so eben nicht.

  • Also, ich kann mir nicht vorstellen, daß Übergewicht per se den Hund davon abhält zu fressen, wenn er immer noch Appetit bzw. wirklich Hunger hat.


    Dann würden ja alle dicken Hunde nur noch Spatzenportionen essen und da gibt es sicher genug, die trotzdem weiterhin über die Stränge schlagen.


    Ich denke auch, daß der Hund nun weiß, er kann eigentlich soviel fressen, wie er will und muss dann nicht vorsorglich alles Erreichbare runterschlingen.


    Vor allem, wenn man bedenkt, daß dieses Staubsaugen draußen doch häufig recht stark im Hund drin ist, wenn er sich eine Weile so ernähren musste, ist es positiv zu sehen, daß draußen nicht mehr gleich alles runtergeschlungen wird.

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