Thema Hund im Auto lassen - sinnvolle Sensibilisierung oder übertrieben?

  • Das gehört leider auch zu uns. Weiß nur nicht, wie man das nennt. :/

    Intellektuell unbewaffnet?


    Ne, also sorry, entsschuldigen kann ich das nicht mehr. Ich kann mit tatsächlicher Dummheit eh schwer umgehen (ich habe schon unglaublich nette Menschen, also wirklich nett, gebeten, ihre Versuche mit mir zu kommunizieren auf ein Minimum zu beschränken, damit es mir leichter fällt, ihre Anwesenheit zu ignorieren) und ab einem gewissen Grad bleibe ich auch nicht mehr nonverbal - man wünscht es sich aber zurück. Diese Leute möchte ich nehmen und deren Kopf immer wieder gegen ein Garagentor titschen (gibt einen schönen Klang, kadong, kadong, kadong). So als letzte absurde Hoffnung etwas einprügeln zu können. Nur zur Info, ich tue es nicht - ich bin ein Stoppelhoppser, wäre von daher eh eine blöde Idee. Ja, sicher ist das menschlich, aber ich kann trotzdem nicht damit umgehen, aber bei so etwas kann ich nimmer höflich bleiben (höflich ist nicht immer gleich nett, nur zur Info).
    Oh, mir liegt etwas auf der Zunge im Bezug auf Darwin, aber das käme wohl eher weniger gut hier an dieser Stelle.
    Ausgeübter Sadismus ist auch menschlich, dennoch nicht entschuldbar, nun, jedenfalls dann nicht, wenn nur der eine von beiden Spaß daran hat.


    Ach und bevor das jetzt zum Thema wird, dass ich nicht damit umgehen kann, äußert sich lediglich darin, dass ich mit solchen Menschen nichts zu tun haben will, oder wenn ich mal wieder wider besseren Wissens, jemanden bis zum Erbrechen etwas klarzumachen versuche, in einem wahnsinnigen Gesichtsaudruck. Dass ich nicht zu jedem nett bin, das weiß ich, aber ich habe damit kein Problem.


    Ich rege mich im Übrigen nicht über deine Aussage auf, sondern echauffiere mich nun selbst über Dummheit.^^


  • Das gehört leider auch zu uns. Weiß nur nicht, wie man das nennt. :/

    Momentsversagen?


    Ich habe den Bericht auch gelesen. Es ist traurig, aber noch trauriger finde ich die Aggressivität mit der über Menschen geurteilt wird, ohne den tatsächlichen Hergang (ich glaube der Bild nicht weiter als ich einen Golf IV werfen kann) und die persönlichen Umstände der Beteiligten zu kennen.


    Und mal ganz ehrlich, wer glaubt "mir passiert das nie!" ist doch reichlich naiv. Mein Vater hat mich als siebenjährige mal am Skilift vergessen. Ich unseren Familienhund angebunden vorm Supermarkt ("damals" als man einen Hund noch guten Gewissens davor anbinden konnte), mein Freund unsere Hunde letztens im Auto (da waren aber nur 16 Grad und es fiel direkt auf).
    Ich behaupte mal, das keiner von uns dumm ist. Da ist man halt mit den Gedanken woanders. Sei es weil der gewohnte Ablauf unterbrochen wurde (mein Vater, sonst war es immer der Job meiner Mutter mich einzusammeln), weil man abgelenkt wurde (ich, weil ich ne Freundin im Supermarkt traf) oder weil man den Kopf einfach voll mit Problemen hat (mein Freund). Das ist sicherlich nicht schön, aber es ist menschlich. Und man kann nur dankbar sein, wann immer es gut oder zumindest gimpflich endet.

  • Hm.
    Vielleicht reden wir wieder aneinander vorbei?


    Was du meinst, ist mir glaube ich klar.
    Du sprichst von Menschen, die immer wieder falsch handeln, einen Tunnelblick haben, ständig ihr Verhalten rechtfertigen, sich nicht weiterentwickeln, auf der Stelle treten...ja.
    Ja, kenne ich auch, bin in mancherlei Hinsicht sogar auch so (Stichwort selber manchmal blöd)
    Die Einen, dazu zähle ich mich dann auch gleich mal, versuchen zumindest offen Auges durch die Welt zu gehen, zu lernen, reflektieren.
    Andere tun dies nicht, richten Schäden an. Am Partner, Kind, Hund...und finden, alles läuft gut.


    Da möchte ich dann auch gerne mal ein -klong- verursachen dürfen.



    Meine aber tatsächlich Fahrlässigkeiten. Unbeabsichtigt.


    Weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll? Einfach Situationen, die im Normalfall nie eintreffen würden! Das mit dem Kind gestern. Ich frage mich wirklich, wie es dazu kommen konnte, dass ich in gefühltem Zeitlupentempo zuschaue, wie sich das Kind auf das heiße Ding zubewegt, und ich nicht reagiere?


    Hattest du sowas noch nie?


    Vor Jahren im Auto meiner Schwester: sie fährt auf ein stehendes Auto zu, fummelt am Radio.
    Anstatt zu rufen "BREMS DOCH" halte ich mich fest und kneif die Augen zu.


    Hat dann gekracht, aber nur leicht und meine Schwester hätte eh nicht mehr bremsen können.


    Vielleicht verwechsele ich da auch etwas?
    Es gibt sicher hundert Gründe für solche "Unfälle" oder Fahrlässigkeiten. Vom Black out bis hin zu strunzend dumm.


    Was ich wirklich gerne wüsste ist, ob die Hunde auf den Parkplätzen der Messe / Hundesusstellungen- ob sie ihre Wagen aufgerüstet hatten mit dem ganzen Schnick Schnack, den es dafür zu kaufen gibt.


    Das ist wirklich unglaublich, dass Hundeliebende ihre Tiere auf solch eine Weise verlieren.


    Also, meinst du echt, es ist IMMER Dummheit?
    Bin ich dumm, weil ich gestern nicht reagiert habe? Das wäre schlecht, nochmals von vorne anfangen zu müssen, hielt mich für zumindest im mittleren Bereich :verzweifelt:
    Oder die Leute, die einen Black out hatten und dadurch ihr liebstes "Gut" verlierten?


    Zu entschuldigen ist das nicht, aber vielleicht zu erklären und es hat vielleicht echt nicht immer was mit Dummheit zu tun.
    Sei denn, man lässt seinen Hund ständig und überall im Auto, weil ja nie was passiert ist.

  • Werden hier nicht Äpfel mit Birnen verglichen?



    In Momenten, wo man sich in Sekunden entscheiden muss, wie man reagiert, ist die Funktionsweise im Hirn doch eine ganz andere, als ob man Zeit hat, zu denken oder Rituale abzuspulen.


    Ob ich bei Affenhitze meinen Hund "im Auto vergesse", oder bei einem drohenden Unfall den Fahrer noch drauf aufmerksam mache sind in meiner Welt 2 völlig unterschiedliche Paar Schuhe.



    Und wenn jemand tatsächlich seinen Hund in eine gefährliche Situation (=bei Hitze ins Auto) bringt, und ihn DANN noch vergisst, dann ist das für mich mit nichts zu entschuldigen und Dummheit ist der einzige Grund.
    Da hält sich das Mitleid für den Besitzer bei 0 in Grenzen, mein Verständnis ebenso.


    WIEDER was anderes ist es, wenn es ne neutrale oder harmlose Situation ist, und man ist gedanklich woanders. Das macht nichts, kommt vor und ist menschlich, auf jeden Fall.


    Ein Kind ist nicht automatisch in Lebensgefahr, wenn man es am Lift stehen lässt, außer, es tobt gerade ein Orkan, dann sollte man es einfach nicht vergessen.
    Ein Hund ist nicht automatisch in Lebensgefahr gewesen (damals), wenn man ihn vorm Laden anbindet und man ihn vergisst, es sei denn, die Sonne brennt auf ihn herab und er sitzt auf Asphalt, dann sollte man ihn dort einfach nicht vergessen.


    Aber in dem Moment, wo für den Hund eine Gefahr besteht, um die ich weiß, dann DARF ich ihn nicht vergessen. Und jeder *piep* *piiiep* sollte mittlerweile wissen, dass für einen Hund im Sommer Gefahr im Auto durch Hitze besteht.


    Und da kriege ich Hass.

  • Und du kannst dir keine Situation ausmalen, wo das eigene, ich nenne es mal Gedankenchaos, so Amok läuft, dass man einfach nicht mehr darüber nachdenkt, dass da hinten noch der Hund in der Box sitzt, der nach einem fröhlichen Badetag tief und fest schläft?


    Ich denke da zum Beispiel an dieses "Horroranrufe" von Polizei und Krankenhaus, die nahe Angehörige betreffen und die niemand bekommen will.
    Oder plötzliche Unfälle, die einen vielleicht nicht direkt betreffen, aber die volle Aufmerksamkeit erfordern (ob als Augenzeuge oder Ersthelfer).
    Oder wenn das Leben gerade eh Amok läuft und man sich in einer "Gedankenblase" befindet, um das eigene Überleben/ das der Familie zu sichern. (wer plötzlich verwitwet ist, weiß garantiert was ich meine).
    Oder man selber gesundheitlich nicht fit ist und nur noch auf Notbetrieb läuft.


    Das sind alles Extreme. Sicher. Und es tragisch wenn sowas passiert. Aber ich bleibe dabei. Unfälle passieren. Wir können nur unser möglichstes versuchen, dass nichts passiert. Aber wir sind alle Menschen. Wäre es so einfach, gäbe es keine Flugzeugcrashs, keine Autounfälle (man ist ja mit einer tödlichen Waffe unterwegs!), keine Bahnunfälle, keine Industrieunfälle (teilweise viele Millionen Menschenleben gefährdet). Alles menschliches Versagen. Da kann sich keiner von frei sprechen. Man kann nur bislang Glück gehabt haben.

  • Ich hatte diese Extreme schon mehrfach, und bei mir wurden bisher IMMER die Hunde mit ins Gedankenchaos eingebaut.


    Die Hunde kriegen zu allererst nen Haken dran ("Die Hunde sind daheim, alles ist ok, ich kann mich auf was anderes konzentrieren"; "Die Hunde können eine Zeit im Auto bleiben, weil es nicht warm ist"), oder eben nicht ("Die Hunde sind im Auto, ich muss das anders organisieren und werde es nicht vergessen").


    Weiiiil es meine Pflicht ist. Deshalb. Und so lange ich nicht für sie gesorgt habe und sie in Sicherheit sind, so lange vibriere ich innerlich deshalb.


    Seinen Hund im Sommer (!) im Auto zu vergessen ist für mich mit überhaupt gar nichts zu entschuldigen.



    Ich rede nicht von harmlosen Situationen, die sich blöd entwickeln, wie oben geschrieben. Das wäre menschlich und schlicht "blöd gelaufen". Ich meine wirklich die, wo man seinen Hund schon "in potentieller Gefahr zurücklässt".



    Gestern war ich um 20 Uhr noch nach dem Gassi einkaufen (WENN ich das Auto mal nehme, erledige ich immer gerne so viel wie möglich auf einmal), es waren 32 Grad draußen, das Auto stand in der Abendsonne. Ich habe meinen Handytimer auf 4 Minuten gestellt, bin in den Laden gerannt, habe 3 Sachen geschnappt, habe die Leute an der Kasse gefragt, ob sie mich bitte vor lassen könnten, weil ich sonst meinen Einkauf komplett liegen lassen muss wegen der Hunde im Auto *mit dem timer wedel* und war dann nach 3,5 Minuten wieder im (warmen!) Auto.


    Neben mir hätte sonstwas passieren können, und wenn neben mir einer tot umgekippt wäre, dann hätte ich während der Wiederbelebensversuche jemandem meinen Schlüssel in die Hand gedrückt und ihn gebeten, wenigstens die Türen meines Wagens zu öffnen.

  • @corrier
    Ich wünsche dir von Herzen, das du niemals in eine Situation kommst, wo deine Naivität und dein "Perfektionismus" leiden muss. Und wenn es passieren sollte, dann das es gimpflich ausgeht.

  • Jedes mal wenn ich nach der Arbeit ins Auto steige schau ich so erstes in die Hundebox um mich zu versichern, dass ich am Morgen nicht vergessen hab den Hund abzuliefern.


    Die Geschichte mit dem Kind, das vergessen wurde, verfolgt mich regelrecht.
    Ich hab da Verständnis für. Natürlich darf sowas nicht passieren. Kann es aber doch. Ich glaube da ist keiner 100% vor sicher.

  • Ein Kind ist nicht automatisch in Lebensgefahr, wenn man es am Lift stehen lässt, außer, es tobt gerade ein Orkan, dann sollte man es einfach nicht vergessen.

    Sorry, aber das ist absolut unlogisch!!!


    Man vergisst doch nichts und niemanden absichtlich!


    Wenn etwas oder jemand einfach mal raus aus dem Gehirn ist (bzw. an den betreffenden Synapsen gerade kein Transmitter im Gehirn vorhanden ist) dann ist das so, das kann man nicht steuern!
    Man denkt ja nicht: "Oh Orkan, ich darf mein Kind nicht vergessen!" bzw. "Windstill, da kann ich ruhig an was anderes denken und das Kind vergessen..."


    Etwas oder jemanden vergessen geschieht unabsichtlich und nicht steuerbar!

  • @corrier
    Ich wünsche dir von Herzen, das du niemals in eine Situation kommst, wo deine Naivität und dein "Perfektionismus" leiden muss. Und wenn es passieren sollte, dann das es gimpflich ausgeht.

    Ich denke nicht, dass Du mich so gut kennst, dass Du mir Naivität unterstellen kannst.
    Solche persönlichen und direkten Unterstellungen verbitte ich mir, aber genau so habe ich den Thread hier erlebt, da wird sich persönlich angeschossen.


    Ich habe nichts gegen "jemand, der xy macht, ist z", aber jemanden direkt zu nennen ist nochmal eine andere Hausnummer.


    Du kannst mir glauben, oder es lassen, dass ich schon die ein oder andere extreme Situation erlebt habe, die, ähm, nervenaufreibend war.


    Somit bin ich hier raus ^^

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