Hund zeigt starken Verteidigungstrieb und beisst zu

  • ich würde abstand von dem ulkigen denken nehmen und den grund für das verhalten nur bei eurem umgang mit dem hund zu suchen. verhalten ist bedingt durch sehr viele faktoren, einige davon haben mit euch einfach nichts zu tun, zb. genetik, bereits erfahrenes. andere antezedenzen von verhalten könnt ihr steuern, zb. umwelteinflüsse. ich persönlich würde in der ersten zeit die umgebung so anpassen, dass ganz wenig reize da sind, also erstmals auf besuch (vor allem von mehreren personen) verzichten.


    noch was zur kontrolle: kein hund sagt sich er kontrolliert nun einfach so, der kontrolle halber. da muss es biologische gründe geben, zb. der hund ist verängstigt, erwartet verstärker usw.


    wenn der hund nicht auf das sofa darf ist dies eure entscheidung. das hat aber mit dem ganzen thema nichts zu tun. das hat auch mit grenzen setzen wenig zu tun. kein hund beisst weil er aufs sofa darf. und wenn mir ein hund immer nachgeht, dann verbiete ich dies nicht einfach, der hund hat seinen grund dieses verhalten zu zeigen. wenn ich einem hund verbiete bei mir zu sein indem ich ihn wegsperre, dann erzeuge ich frustration und angst, diese verschlimmert die ganze stimmung des hundes. und natürlich würde ich, gerade bei einem ts hund, spielaufforderungen, nein generell aufforderung zu sozialem verhalten mit euch, nicht ignorieren.

  • Durch ihre Allergien, Hautprobleme, Futterprobleme.

    gesundheitliche probleme und erst seit sehr kurzer zeit in einer komplett neuen umgebung, schon alleine da muss man vorsichtig sein, und dem hund ein sehr sicheres und ruhiges umfeld ermöglichen.

  • Nach den Bissen hat sie beide kaum aus den Augen gelassen.


    Ich habe nach beiden Bissen NEIN gesagt, sie zu mir gezogen und sie längere Zeit dicht an mir gehalten. Ich wusste mir in den Situation nicht anders zu helfen.

    Mach das auf jeden Fall bitte nie nie wieder, ansonsten fehlt dann doch mal schnell ne Nase oder Lippe...


    Wie alle hier bereits schon gesagt haben, brauch der Hund dringend einen Maulkorb. Es kann sein, dass gesundheitliche Baustellen mit reinspielen, es kann aber auch sein, dass der Hund prinzipiell keine anderen Menschen als seine Hauptbezugsperson mag und das auch sein Leben hinweg mit den Zähnen kommunzieren wird.


    Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ihr ohne zeitnahen Einsatz eines "Trainers" eine größere Katastrophe umschiffen wollt. Ich sehe schwarz

  • ich finde die "ich bin der boss" mentalität sehr vermenschlicht. für mich hört sich dies einfach nach unsicherheit an. dein vorgehen finde ich aber super. viele hundehalter tun ja dasselbe beim zeigen und benennen. kommt ein mensch daher sagt man "mensch", das ist biologisch wie ein wahrnruf. der hund weiss also, dass du den reiz bereits wahrgenommen hast und als nicht bedrohend interpretiert hast.

    Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Stimmt. Der Boss will Trico nicht sein und vermutlich auch kaum ein anderer Hund. Ich meinte eher, dass wenn ich nicht "kontrolliere" denkt er sich: naja einer muss es ja tun und dann macht er das. So wie ich die Trainerin damals verstanden habe und so wie ich es auch denke, wollen Hunde gar nicht kontrollieren bzw. dieses Boss-Gefühl haben aber dann muss es jemand anderes machen um ihm Sicherheit zu geben.

  • Nun, auch wenn ihr finanziell gerade etwas belastet seid.. Die Situation kann so nicht bleiben!
    Ihr habt das Wissen nicht, um den Hund so zu führen, dass er für niemanden eine Gefahr darstellt.
    Das kann man nicht schönreden. Also müsst ihr so bald wie möglich Hilfe in Anspruch nehmen.


    Das Thema Allergie etc. kann noch viele Monate, oder Jahre dauern. Ihr könnt aber nicht einfach abwarten, bis das alles vorbei ist.


    Das hört sich jetzt hart an. Ich meine das aber nicht böse. Ich meine damit auch nicht, dass ihr einen bösen Hund habt. (Absolut nicht!)
    Aber ihr braucht Hilfe, damit sich nicht grobe Fehler in der Führung des Hundes etablieren. Denn später ist es immer schwieriger, Dinge zu korrigieren die sich lange aufbauen und festigen konnten.


    Leider lässt sich das nicht per Internet regeln. Ihr braucht jemanden vor Ort.

  • noch was zur kontrolle: kein hund sagt sich er kontrolliert nun einfach so, der kontrolle halber. da muss es biologische gründe geben, zb. der hund ist verängstigt, erwartet verstärker usw.

    Vielleicht kontrolliert der Hund auch, weil er das Gefühl hat, das Frauchen ohne ihn hilflos ist. Warum auch immer er hinter her rennt. ich würde es auch unterbinden. Nicht immer , kommt halt auf die Situation drauf an, wann Hund das macht. Bella hat mich die erste Zeit immer verfolgt, nicht weil ich Schutzbedürftig bin, sondern weil sie Verlustängste hatte. Der Hund ist einfach nie zur Ruhe gekommen, und das verfolgen hat dazu auch beigetragen.


    Ich finde, ein Hund muss lernen, das es mal eine Zeit gibt, in der er nicht dabei sein muss. Auf dem Klo, oder wenn ich mir nur was zu trinken hole von unten, muss mir der Hund doch nicht hinterher laufen. Sie wird dann , falls sie aufsteht und mitgehen will, kommentarlos wieder auf ihren Platz geschickt. Und wenn das nicht klappt, dann binde ich den Hund halt an, bis er es verstanden hat, das er da zu bleiben hat. Ob das nun für diesen Hund hier zutrifft, kann man aus der Ferne natürlich nicht beurteilen.



    und natürlich würde ich, gerade bei einem ts hund, spielaufforderungen, nein generell aufforderung zu sozialem verhalten mit euch, nicht ignorieren.

    Warum sollte man das nicht ignorieren ? Ab und zu tut es den Hund mal ganz gut, wenn er nicht immer seinen Willen bekommt. Es geht ja auch darum, Grenzen und Regeln zu lernen. Ich kannte mal einen Hund, der war richtig agressiv dabei, Spiel und Aufmerksamkeit zu erhaschen. Agressiv nicht in dem Sinne, das er komisch wurde, sondern er hat sich wirklich agressiv in sein Frauchen reingeschoben, aufgedrängt und ihr ständig am Rockzipfel gehangen. Das ist , wenn es so extrem ist, sehr ungesund für den Hund und natürlich auch lästig fürs Frauchen. Ich finde, Hunde müssen auch lernen, den Menschen Raum zu geben und nicht immer alle Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie gerne hätten.


    Ich würde hier auch erstmal auf jeden Fall einen Mauli auftrainieren, dann kann man einige Situationen besser meistern und anderen Menschen in deinem direkten Umfeld müssen keine Angst haben, gebissen zu werden. Warum Dein Hund das nun macht, kann man wie gesagt, aus der Ferne nicht beurteilen. Daher rate ich Dir auch zu einem Trainer der mal nach Hause kommt, und schaut wie es allgemein bei euch so läuft

  • Wir halten ihr erst immer die Schnauze vorsichtig zu, sagen NEIN. Wenn sie damit nicht aufhört, hören wir mit dem Spielen auf und ignorieren ihre darauffolgenden Spielaufforderungen.

    Das Unterstrichene lasst besser sein, sondern geht so vor, wie im Satz danach beschrieben.
    Achtet darauf, dass ihr sie beim Spielen nicht so hochdreht bzw. lasst das Spielen sein, bis ihr eine Trainerin gefunden habt.

    Meine Angst ist jetzt, dass sie nochmal beissen wird. Sei es wenn ich mit ihr Straßenbahn fahre und es ein bisschen enger ist, oder wenn ihr irgendein Hundehalter beim Vorbeigehen nicht passt.

    Zum Maulkorb wurde schon geraten...
    Meiner Meinung nach gehört eure Hündin nicht in eine Straßenbahn.
    Menschenmassen und Enge würde ich an eurer Stelle ab sofort vermeiden.


    LG Themis

  • "Meine Angst ist jetzt, dass sie nochmal beissen wird. Sei es wenn ich mit ihr Straßenbahn fahre und es ein bisschen enger ist, oder wenn ihr irgendein Hundehalter beim Vorbeigehen nicht passt."


    ich würde nicht einmal auf die idee kommen mit einem solchen hund strassenbahn zu fahren (sage ich, als nicht- autofahrer).


    jezzmen:
    ich würde das nicht ignorieren aus mehreren gründen. erstens entsteht so bindung, die ist, nach erst 2 monaten, mit einem hund welcher wohl schon schlimmes in sachen menschen durchgemacht hat, wohl sehr fragil. zweitens entsteht immer frustration wenn nicht erreicht wird, was man haben möchte.


    ich sage ja nicht, ein hund muss immer bespielt und betüteld werden, wann er es will. aber, ich finde in diesem kontext ganz einfach nicht gut, den hund zu ignorieren. ein hund kann auch nachträglich noch erlernen, damit umzugehen. ich würde neben krankheit, allergien und einem total neuen umfeld halt einfach die prioritäten anders setzen. also ich finde: klar müssen hunde lernen dass sie nicht immer die aufmerksamkeit bekommen. aber in diesem fall, würde ich die prioritäten erstmals anders setzen. logisch nimmt man damit in kauf, dass der hund extrem frustet wenn dann eben mal besuch da ist, und keine aufmerksamkeit kommt. aber ich würde in diesem fall sowieso auf besuch verzichten.

  • Warum wollen viele eigentlich immer anders rum an die Probleme rangehen ? wenn ich erst dem Hund viel Freiheit gebe, erlaube Aufmerksamkeit zu fordern oder einen grossen Radius beim Gassi erlaube , und dann irgendwann sage ich : So jetzt reichts und nun läufts andersrum ?? Find ich nicht fair dem Hund gegenüber...


    Auch wenn ein Hund neu im Haushalt ist, gelten vom ersten Tag meine Regeln und Grenzen. Es ist schwer, erst zu erlauben und später wieder einzuschränken, zumindestens für den Hund. Und das Hinterher laufen muss man ja nicht komplett einschränken, so das der Hund immer auf seinem Platz bleiben muss. Dann steht er halt rum und guckt mir hinterher, das ist auch ok. Aber jedesmal hinterher trotteln finde ich dann doch übertrieben.


    Davon ab, der Hund ist noch nicht lange bei Euch. Das spielt sich auch mit der Zeit ein. Der Hund lernt Euren Ablauf kennen, und weiss dann schon wann es sich lohnt aufzustehen und hinterher zu gehen. Trotzdem würde ich ein Auge darauf haben, und es hin und wieder unterbinden.


    'Und auf Besuch verzichten, finde ich total daneben. Ich muss mich doch nicht isolieren nur weil mein Hund ein Problem mit anderen Menschen hat. Dann muss man das managen indem der Hund auf dem Platz bleibt ( auch angebunden ) oder in einen anderen Raum kommt. Sicherheit geht vor...Wie gesagt...ich regel unser Zusammenleben von Beginn an, dazu gehört auch das mein Besuch in Ruhe gelassen wird. Wenn Hund das so nicht umsetzen kann, gibts halt Maßnahmen.

  • Ähm, mal noch ne viel wichtigere Frage...die Haut ist bei deinem Papa perforiert, wenn ich das richtig verstanden habe?


    Ihr betreibt ordentliche Wundversorgung etc?

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