Überforderung auf beiden Seiten..
-
-
Alleinebleiben üben wir nebenbei, aber wir stehen da noch am Anfang, dass sie mir nicht überall hin folgt. Sie steht sehr oft auf, wenn ich den Raum verlasse. Aber das geht ja auch nicht von heute auf morgen. Wir sind schon so weit, dass ich in der Wohnung den Raum verlassen kann, die Tür schließen kann und sie nach einigen Minuten vor der Tür stehen zurück auf ihren Platz geht und sich hinlegt. Je nach Tagesform klappt es halt besser oder schlechter. Es ist nicht so, dass ich gar keinen Plan habe

- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Ihr Hauptproblem liegt darin mit der Umwelt klar zu kommen, sie hat Angst vor allem was laut ist, schnell ist, oder sich auf sie zubewegt. Sie wird nicht gerne gestreichelt und ist an vielen Körperstellen empfindlich, sie ist generell ein schreckhaftes Wesen. Du musst ihr in situationen die ihr angst machen Sicherheit geben. Zurückweichen, Vermeiden wird die Angst vom Hund bestärken, weil ..... in den Augen des Hundes gehst Du ja auch zurück und das bedeutet Angst.
Alltagssituationen nicht vermeiden, aber dosiert einsetzen: z.B. eine kurze Strasse mit Menschenbetrieb, den Hund zügig durchführen und dann in eine ruhige Strasse abbiegen. Natürlich ist das für den Hund Stress; aber stressfrei wird der Hund sich nicht ändern können.
Bin seit Wochen nicht mehr unter Leuten gewesen, mitnehmen kann ich Fina nicht und alleine bleiben kann sie auch noch nicht. Ich kann nicht mal kurz zum Einkaufen. Da bin ich auf meinen Partner angewiesen, der nur am Wochenende da ist und dann alles allein erledigen muss. Ich hab das Gefühl, mein Leben nicht mehr genießen zu können, weil ich mich für den Hund aufopfere. Ja, Du behütest und beschützt Deinen Hund; aber so kommt ihr nicht weiter. Führ den Alltag ein und dazu gehört es auch, dass der Hund einmal alleine bleibt. Minutenweise steigern!Neuerdings erschweren es uns die 10 Stufen vorm Haus zusätzlich. Fina läuft Treppen nur aufwärts, abwärts hat sie Angst und fiept und schreit sich die Seele aus dem Leib (Schmerzen hat sie keine, das wurde gecheckt). Also haben wir kurzerhand das hochheben positiv aufgebaut, damit ich sie tragen kann. Eine Weile ging das mal besser mal schlechter. Seit 3 Tagen aber möchte sie gar nicht mehr getragen werden. Auch hier folgt eine Reaktion auf die andere: Dein Hund mag das nicht, will jenes nicht. Was willst Du? Hund muss Treppe laufen fertig. Dann soll er doch mal fiepen. Schmerzen hat er ja keine, aber Angst. Das Fiepen wird sich verlieren, wenn der Hund Vertrauen zu Dir und auch der Treppe gefasst hat. Aber ständig eine andere Strategie: mal Treppen laufen, mal Tragen, dann wieder mal nicht ...... für den Hund bist Du gerade so ratlos und in seinen Augen so ängstlich.
Verstehst Du was ich sagen will?
Du musst selbstsicher Dein Hund durch die unbekannten Dinge des Lebens führen. Ihm den (kurzfristigen) Stress aussetzen um einen Dauererfolg zu bekommen. Dein Hund muss lernen, dass er Dir vertrauen kann und Du ihn führst.
-
Hallo Sarafina,
es ist verständlich, dass du dir momentan mehr leid tust, als der Hund. Das ist eine klassiche Reaktion auf Überforderung.
Ich stimme den Vorschreibern zu: Es ist schwierig den richtigen Grad zu finden zwischen den Hund komplett überfordern und ihn eben so zu fordern, dass er noch lernen kann. Dennoch ist ein gesundes "Da musst du jetzt durch und wir schaffen das zusammen" hilfreicher als ein "Du willst nicht, dann musst du nicht". Kennst du das Dreizonenmodell? Es gibt die Panikzone, da lernt man nix. Dann gibt es die Komfortzone, da lernt man aber auch nichts, weil nichts gefordert wird. Es wäre also wichig mit der Hündin in die Lernzone zu kommen. Da bist du als Halterin und die Trainerin gefragt, die zu finden.
Ich denke du solltest dringend etwas für dich tun, um DEINEN Stress abzubauen (z.B. EFT o.ä.), sonst verfällst du tatsächlich in einen Teufelskreis bzw. kommst nicht mehr raus. Vielleicht können auch euch beiden Bachblüten helfen oder Homöopathie!
Wie sieht es mit den Schilddrüsenwerten aus? Wurden die schonmal gecheckt?
Eines verstehe ich ehrlich gesagt nicht: Wenn die Hündin nicht alltagstauglich ist, warum wird nicht das als allererstes trainiert? Das ist doch eigentlich das wichtigste. Hundekontakte könnte man ja vorerst vermeiden.
Hast du schonmal versucht sie auf Clicker zu trainieren? Kann sehr hilfreich sein, um Reize positiv oder zumindest neutral zu belegen.Lieben Gruß
-
Weißt Du was Euch gut tun würde?
Ein souveräner Hundehalter mit einem souveränen verträglichen Hund und gemeinsame regelmässige Spaziergänge.
Mehr bräuchte Dein Hund gar nicht, weil daraus Vertrauen wächst und auch eine gute Bindung.
-
Ein Schritt zur Überwindung von Angst ist tatsächlich die Konfrontation.
"Aushalten lernen".Das heißt natürlich nicht, dass man den Hund Situationen aussetzt, in denen er echte Panik hat mit der friss-oder-stirb-Methode.
Aber ich finde dein "Blätter rascheln" schon ein gutes Beispiel: wenn sie diese Geräusche verunsichern, würde ich mich schon mal gezielt in eine ruhige Ecke vom Park setzen und dort einfach mit ihr warten. Setz dich auf eine Bank, nimm ein Buch mit, binde den Hund neben dir an. Dabei kann sie ortsgebunden die Umwelt erfahren und merkt im Idealfall irgendwann, dass ihr nichts schlimmes droht. Nimm ein bisschen Futter mit, irhendwas was sie mag... und nach Zeitraum x geht's wieder nachhause. Am nächsten Tag dann nochmal.
Solche Situationen kann man steigern und generalisieren.
-
-
Es bringt nichts, den Hund von den Dingen fernzuhalten, die ihm Angst machen. Leni war auch ein wahnsinnig ängstlicher Hund und ist anfangs fast hyperventiliert, wenn bloß ein etwas lauterer LKW an uns vorbeigefahren ist. Wir haben damals aber mitten in der Großstadt an einer vierspurigen Straße mit Straßenbahn usw. gewohnt, also musste sie da durch. Ich hab anfangs immer mal wieder eine halbe Stunde einfach mit ihr an der Straße gesessen und gar nichts gemacht, außer gucken und ab und an mal ein Leckerchen reinschieben. So lange, bis sie aus dem Zitterstadium raus kam und sich an die Situation gewöhnt hatte.
Vielleicht kannst du auch mit konditionierter Entspannung arbeiten, aber hier braucht es natürlich Zeit, ein entsprechendes Signal aufzubauen und es dann auch in tatsächlichen Stressituationen anzuwenden. Wäre vielleicht was für die Langzeitperspektive.
Bei der Treppengeschichte musste ich etwas schmunzeln - sorry, aber den Zippzapp würde ich nicht mitmachen
Hund muss lernen, dass es eben hin und wieder raus geht. Wenn du weißt, dass sie in die Box flüchtet und du sie erstmal nicht mehr rausbekommst, würde ich die Box vorher einfach zu machen. Rückzug ist ja schön und gut, aber in diesem speziellen Moment einfach nicht angesagt.
Vielleicht kannst du die Treppengeschichte auch unabhängig vom Rausgehen mir ihr üben.. also einfach nur runter, Belohnung, und sie wieder hoch in die Wohnung laufen lassen, so dass die Treppe nicht ausschließlich mit dem bösen Rausgehen verknüpft ist.Thema Einkaufen: hast du ein Auto? Dann würde ich sie da einfach alleine drin lassen (noch geht das temperaturtechnisch ja). Meine Hündin tut sich auch schwer alleine zu bleiben, bei 10 min Supermarkt hält sich mein Mitleid da nach mittlerweile 6 Jahren (in denen ICH mich wegen ihrer Macke arg einschränken muss) aber doch sehr in Grenzen. Dann quäkt sie eben mal 10 min, ich kanns nicht ändern..
Ich finde deine Rücksichtnahme auf den Hund toll, aber du tust euch beiden keinen Gefallen, wenn du jetzt deine ganzen Alltagsroutinen umstellst und selbst unruhig und gestresst bist. An deiner Stelle würde ich festlegen, was einfach notwendig ist, und sie damit ruhig und routiniert konfrontieren. Sie wird sich daran gewöhnen und mit der Zeit entspannen. Wenn du selbst den Ausnahmezustand lebst, überträgt sich das ja auch auf den Hund.
-
Ich habe selber ab und zu Pflegehunde von der Strasse oder aus dem Tierheim(dort geboren und kennen also nichts).Da ist Mitleid mit sich selbst oder dem Hund fehl am Platz. Meine eigenen Hunde sind aber ernorm hilfreich.Ich glaube ohne meine Hunde hätten die Pflegehunde keine solchen ernormen Fortschritte gemacht innerhalb weniger Tage.Kann das also absolut bestätigen und stimme Grinsekatze1 zu! Ein anderer Hund wäre sehr hilfreich.Hat
deine Trainerin gar keinen? Vielleicht kannst du ja auch in der
Nachbarschaft Kontakte knüpfen, das dich jemand zum Mittagsgassi
abholt/ihr euch trefft und zusammen geht. -
Ich versuche auf alle Fragen zu antworten.
Ich arbeite zurzeit nicht. Es war völlig klar, als ich Fina aufgenommen habe, dass es einige Monate dauern wird, bis sich beides miteinander vereinbaren lässt. Bis es so weit ist, arbeitet nur mein Partner.
Was genau sind denn die Fortschritte, die ihr bisher erzielt habt?
Wie sieht euer Trainingsplan denn aus, den die Trainerin euch vorgegeben hat?Ist der Hund zuhause denn entspannt und "normal". Wie ist sein Verhalten dir gegenüber?
Die Probleme sind zwar alle noch vorhanden, aber abgeschwächter. Anfangs war beispielsweise ein Mensch auf 10 Meter Entfernung zu viel, jetzt sind 4 Meter auszuhalten. So ist es auch bei anderen Dingen.Wir arbeiten viel mit Markerwort und haben viele Ankündigungswörter eingeführt, bevor etwas passiert, damit sie sich nicht so oft erschreckt. Wir sitzen auch oft am Rand und beobachten. Das Markerwort nutze ich in fast jeder Situation, wenn sie etwas gut macht. Wie gesagt, zurzeit üben wir Hundekontakte, erstmal noch auf einigen Metern Abstand.
Zu Hause ist sie zum Glück nach vielen Wochen endlich entspannt, kein hecheln mehr, kein ständiges aufschrecken mehr. Sie schläft endlich ausreichend. Allerdings ist sie mir gegenüber meist zurückhaltend. Zu 80% hält sie sich lieber am anderen Ende des Raumes auf, eher selten sucht sie meine Nähe und legt sich zu mir. Nur wenn ich den Raum verlasse, dann muss sie hinterher.
Was passiert denn, wenn du mit dem Hund draußen unterwegs bist? Wird sie panisch, ist innerlich auf der Flucht oder erstarrt sie eher?
Was machst du dann?Das passiert morgens und abends zum Glück nur noch selten, da fühlt sie sich sicher genug. Mittags setzt sie gerne mal zur Flucht an, aber ich erkenne mittlerweile früh genug die Anzeichen und kann sie markern und sie damit durch die Situation führen. Manchmal, wenn es gar nicht anders geht, weil unvorhersehbar, wenn beispielsweise ein Fahrrad nah an uns vorbei fährt, hocke ich mich zu ihr, sage ihr wie mutig sie ist und stelle mich möglichst schützend vor sie. Sie fiept und zittert dann auf der Stelle, aber wenn die Gefahr vorüber ist, ist sie auch wieder ansprechbar und kann mit mir weiter laufen.
Allerdings sind wir da an einem Punkt an dem es nicht mehr besser wird, ich kann die Abstände nicht mehr verringern. -
Mich würde ehrlich interessen, wie und was Eure Trainerin da mit Euch trainiert hat?
-
Ich sehe es ehrlich gesagt ähnlich, der Hund hat keine Chance zu lernen, weil es nichts gibt, was er lernen kann
Wenn das ein Strassenhund war, dann kennt sie Menschen. Wozu also nur gehen, wenn keiner unterwegs ist? Natürlich geht man nicht Samstag Nachmittag in die Fußgängerzone, aber ein normaler Waldspaziergang mit dem einen oder anderen Passanten, wäre ein guter Einstieg gewesen.
Ich habe selbst eine Hündin, die wenig kannte und mir der ich ähnlich üben musste. Letztes Jahr waren wir sogar in Dortmund auf der Hundeaustellung. Ja sie war gestresst, aber auf einem verträglichem Level. Mit Vetmeidung wären wir nicht soweit gekommen.
Ich bin mir auch nicht sicher ob deine Trainerin da die beste Beraterin ist.
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!