Überforderung auf beiden Seiten..

  • Für mich hört sich das an als ob Ihr schon viel erreicht habt, wenn ich bedenke wie der Maverick nach einem halben Jahr war .......... So leicht ist das halt alles nicht und es gibt keinen vorgefertigten Plan für solche Hasenfüße. Maverick hat blockiert sobald ich irgendetwas von ihm wollte, für ihn war ein Leckerlie vor die Nase halten genauso schlimmer Druck wie in am Halsband zu rucken. Ich habe relativ schnell gelernt von diesem Hund nichts zu erwarten und einfach zu leben. Er hat Angst ? Gut, dann ist das halt so. Ich biete ihm ein optimales Leben, wir wohnen ruhig, hier geht es ihm gut, ich verstehe ihn, ich liebe ihn ..... ein Leben ohne Stress gibt es nicht. Wir haben ihn wohldosiert, aber doch von Anfang an mit Reizen konfrontiert, das lässt sich selbst in der Pampa nicht vermeiden. Kam uns z.B. ein Mensch entgegen, dann sind wir eben einfach weiter gegangen, weder auf den Hund, noch auf den Menschen konzentriert, alles war gut. Was nicht heißt das Du den Hund hinter Dich herziehst, gehst Du entschlossen mit einem Ziel im Blick, wird der Hund dir folgen. Reagierte er so panisch das er nur noch schrie, den riesen Kerl auf den Arm genommen und raus aus der Situation. Das wichtigste ist nicht zu sehen was der Hund nicht kann, sondern was gut klappt und Spaß zu haben. Auch wenn nicht gespielt wurde, immer wieder anbieten, immer wieder versuchen, einfach am Ball bleiben und irgendwann platzt der Knoten. Klar ist er heute auch noch ängstlich, aber wir Spaß im Leben und er macht vieles mit was wir nie für möglich gehalten haben. Er bleibt gut alleine und ich muss nicht mehr um 22 Uhr Zuhause sein, weil der Herr ohne mich nicht pinkeln geht.

    Du machst nichts falsch, im Gegenteil. Setzt Dich selbst nicht unter Druck, sondern schau wie toll Dein Hund ist. Dann geht es ganz von alleine voran.

  • Was ist denn falsch daran, den Hund zu loben, dass er für seine Verhältnisse mutig ist? Ich hab dabei doch keine leidende Stimme sondern eine ermutigende. Und um die Worte geht es natürlich nicht, aber um die Stimmung, und die ist ruhig und lobend.

    Gar nichts, ich finde das richtig. Bzw. im Grunde hängt es davon ab, was Fine gut tut. Wenn sie Angst hat und es gibt etwas, das ihr gut tut, dann mach es, egal was! Dazu muss sie auch nicht mutig sein, freundlich kann man immer sein, wenn ein Hund Angst hat. Ob es was nützt, ist die andere Frage, aber schaden kann es nicht! :smile:

    Ansonsten finde ich auch, dass du eine vernünftige Haltung hast. Natürlich kann und soll man mit so einem Hund nicht alles Angstmachende meiden, aber man muss sich auch bewusst machen, dass man ihn in diesem Situationen mehrmals täglich Stress aussetzt. Dadurch hat so ein Hund im Grunde ununterbrochen Stresshormonen im Blut, weil es ja eine ganze Weile dauert, bis die wieder abgebaut sind. Das ist auf Dauer wirklich ungesund!
    OK, es ist aber nicht zu ändern, da sie ja raus muss. Ich würde das wohl erstmal ritualisieren, damit sie genau weiß, was sie erwartet. Neues wie z. B. Waldrunden etc. würde ich nur jeden zweiten oder dritten Tag machen. Allerdings hängt das auch davon ab, was genau sie stresst und was nicht.

    Es gibt noch diverse Hilfmittel, die einem ängstlichen Hund helfen können. Auf jeden Fall würde ich ein Entspannungssignal konditionieren, das ist total einfach und zumindest bei uns zeigt das gute Wirkung!
    Außerdem gibt es noch das Thundershirt, Entspannung mit Düften, Adaptil etc. ... es gibt so einiges, was man aber leider alles ausprobieren muss. Dem einen hilft´s, dem anderen nicht.

    Dann gibt es noch diverse Nahrungsergänzungsmittel, die auf Hunde eine beruhigende Wirkung haben können. Meine Feli bekommt Sedarom direkt, das ist ein Mittel, das hauptsächlich L-Theanin enthält. Das habe ich mal auszuschleichen versucht, aber da wurde sie glatt wieder etwas ängstlicher. Ich versuche es im Sommer nochmal mit dem Ausschleichen, aber wenn es dann wieder einen Rückschritt gibt, dann bekommt sie es halt immer.
    Man kann aber auch das reine L-Theanin geben. Oder aber L-Tryptophan oder Zylkène...
    Das würde ich auf jeden Fall probieren.

    Schade, dass ihr keinen Hund habt. Feli profitiert doch sehr von Ylvi, die ziemlich gechillt ist. Die schauen sich so viel von anderen Hunden ab... Einige haben dir ja schon geraten, mit einem souveränen Hund Gassi zu gehen. Das solltest du auf jeden Fall tun, wenn sie andere Hunde mag und ihr so einen Hund im Bekanntenkreis habt.

    Gib mir doch mal deine E-Mail-Adresse per pn, dann schicke ich dir ein Skript von einem Seminar, das ich zu dem Thema besucht habe. Bzw. zu einem ähnlichen Thema.

    So, und jetzt sage ich noch was Ketzerisches: Wenn sie sich bei dir tatsächlich nicht weiterentwickelt und du mit der Situation unglücklich bleibst, dann scheu dich nicht davor, ihr ein neues Zuhause zu suchen. Es ehrt dich sehr, dass du sie nicht zum Wanderpokal werden lassen möchtest, und das wäre ja auch tatsächlich fatal. Aber du hättest mein vollstes Verständnis, wenn du ihr ein Zuhause suchen wollen würdest, in dem es ihr besser geht. Wenn du sagst: Nein, auf keinen Fall, sie bleibt hier! - OK. Aber wenn du es noch drei oder sechs Monate versuchst, ohne dass ihr zusammenwachst und du das Gefühl hast, es könnte ihr in einer anderen Umgebung besser gehen - dann wäre das vielleicht die bessere Lösung.
    Vorausgesetzt, man findet einen geeigneten Platz.

    Ich hoffe aber natürlich, dass das überhaupt nicht nötig sein wird! :smile:

  • Ich kann es nachvollziehen, unsere ist auch aus dem Tierheim. Ich hatte bisher nur Hunde direkt vom Züchter und wurde fast überwältigt von den Problemen die sich nach und nach zeigten.
    Und es gibt den ein oder anderen Tag an dem ich denke ....blöde Idee... aber es wird besser.
    Du bist nicht schuld an ihrem Verhalten. Das haben andere und die Umstände vermasselt. Trotzdem würde ich mich nicht in der Art einschränken. Du hast ja selber auch noch ein Leben.
    Das was Fusselnase über die Düfte schreibt klingt gut wir haben mit unseren Katzen gute Erfahrungen gemacht was das angeht.
    Versuch dich über Sachen zu freuen die gut laufen.... und verliere nicht die Hoffnung

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