Erfahrungsaustausch Tierschutzhund
-
-
Dem habe ich zugestimmt, Vertrag unterschrieben, Gebühr bezahlt, Termin zum Transport ausgemacht, und dann wurde der Hund im letzten Moment doch noch an jemand anderen vermittelt.
Dieses Vorgehen ist aber unüblich. Ich weiß, dass es ein paar Vereine gibt, die die Schutzgebühr im Voraus verlangen, aber eigentlich nicht bei Pflegestellen. Das war doch sicher ein Pflegestellenvertrag, oder?
Und hast du die Gebühr dann wiederbekommen?Da wird verlangt, dass man sich 100% auf einen Hund einlässt, für den man sich entscheidet, mit allen Macken und unerwarteten Problemen.
Man kann den Interessenten eben nicht garantieren, ob der Hund so ist, wie sie sich das wünschen. Das muss man vorher deutlich sagen, und wenn die Interessenten trotzdem daran festhalten, dann ist es natürlich ärgerlich, wenn der Hund zurückgegeben wird, weil etwas nicht (gleich) klappt.Je größer die Erwartungshaltung, desto unsicherer ist die Vermittlung, das ist doch ganz klar. Und was soll man machen - man kann doch nicht bei jedem Interessenten sagen: Ach, lass den Hund mal kommen und wenn er dir nicht gefällt, dann setzen wir ihn woanders hin.
Das sollte echt die Ausnahme sein. Umso wichtiger sind gute Pflegestellen, die dafür sorgen, dass die Menschen sich die Hunde live anschauen können.Ich glaube, Hundevermittlung ohne Enttäuschungen gibt´s nicht.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Und es gibt im Tierschutz ja unendlich viele Möglichkeiten, da ist für jeden Menschen mit FAST jedem Sicherheitsbedürfnis etwas dabei.
- Auslandstierschutz aus Tötung, Tierheim,...
- Auslandstierschutz aus einer Pflegestelle
- Tierheim mit einigen Kennenlernen, aber Hund eben nicht im familiärem Umfeld
- Pflegestelle in Deutschland
- Privatabgaben, Abgabe von bekannten Hundehaltern,...
- Rückläufer vom Züchter
- ...
Eine Überraschung bleibt es immer aber je nach Sicherheitsbedürfnis und Flexibilität des Lebens kann man ja schauen wo man am liebsten suchen möchte.
Ich habe keine persönlichen Kontakte zu Pflegestellen im Auslandstierschutz direkt vor Ort, also kommt für mich so ein Hund nicht in Frage. Ich will ihn selber sehen und einschätzen können und dafür gibt es ja noch eine Menge andere Optionen die wir haben.
Ich habe ein hohes Sicherheitsbedürfnis, der Hund muss in der Stadt klarkommen, in einer Wohnung klar kommen, keine Menschen fressen wollen ob groß oder klein, Rückwärtsgang, sollte sehr ruhig sein,... Ich erwarte nicht das all das im Ausland geprüft werden kann und da mein Leben nicht so flexibel ist, das ich jede Überraschung verkraften kann, lasse ich persönlich davon die Finger um für mich das Risiko zu minimieren.
Keiner kann einem garantieren wie der Hund sich einlebt, das kann mir auch bei einem Zuchthund niemand garantieren. Aber ich vertraue meiner Einschätzung mehr, als der von Leuten die ich nicht kenne und wenn ich fehleingeschätzt habe, ist das eben meine Schuld und damit kann ich mehr leben, als wenn ich mich auf jemanden verlassen habe, den ich gar nicht kenne.
Gerade bei einem Zweithund oder hier für den Jagdgebrauch und in Kombination mit einer Aufnahme ohne vorheriges Kennenlernen ist es natürlich auch wichtig zu wissen wie es läuft, wenn es eben nicht läuft und die Fragen sollten auch sachlich beantwortet werden.
Würde ich nach einem JagdGEBRAUCHShund suchen, würde ich aber auch nicht im Auslandstierschutz suchen ohne mir den Hund nicht vorher angeschaut zu haben. Viele der Jagdhunde werden ausgesetzt, weil sie zur Jagd nicht taugen, andere sind schon eingearbeitet und man müsste "umarbeiten", wieder andere sind erfolgreiche Solitärjäger die keinen Wert auf menschliche Zusammenarbeit legen,...
Wenn ich darauf angewiesen bin, den Hund wirklich einzusetzen wären mir das zuviele Fragezeichen. Und dann sollte es natürlich auch mit dem Ersthund harmonieren, sollen ja beide was davon haben.
Ein gewissen Maß an Flexibilität muss man bei jedem Hund an den Tag legen und je nachdem wie flexibel man ist kann man suchen und wenn das Raster sehr eng ist braucht das eben Zeit.
Es sind eben Lebewesen und auch der TS hat Erfahrungen mit Abnehmer, Interessenten gemacht, die jenseits von Gut und Böse sind. Kein Grund pampig,... zu werden aber schon ein Grund genau zu prüfen und auch auf sein Bauchgefühl zu hören.
Ich unterstelle ihnen keine bösen Absichten bei solchen Klauseln, die eh nicht rechtswirksam sind, es gibt ihnen wahrscheinlich ein besseres Gefühl, auch wenn sie selbst wissen, das das nicht durchzusetzen ist.Ich kenne das aus dem Hamsterschutz, gut ist kein Hund, aber da wurde ein Tier zurückgeholt, weil wissentlich gegen das Zuchtverbot verstoßen wurde. Ohne Rechtsstreit,... nur mit dem nötigen Druck (Vertragsverletzung bla und blub) und die Abnehmer wollten keinen "Ärger". Das ist das Fünkchen Hoffnung, das der TS sicher hat, sollte es mal aus dem Ruder laufen.
Kastraklausel würde ich nicht einsehen und besprechen, ansonsten gibt es keinen Grund mir den Hund einfach so wieder abzunehmen, folglich würde ich so einen Vertrag auch unterschreiben. Der Hund wir so gehalten wie angegeben, uns geht es allen gut, ich schicke regelmäßig einen Bericht an das Tierheim mit vielen Bildern und natürlich dürfen die hier vorbei kommen, also warum sollte man uns den Hund grundlos einfach wieder abnehmen, da nehme ich mir mal etwas Naivität raus.
Ansonsten geht es uns super
, man soll ja immer positiv beenden
-
Würde ich nach einem JagdGEBRAUCHShund suchen, würde ich aber auch nicht im Auslandstierschutz suchen ohne mir den Hund nicht vorher angeschaut zu haben. Viele der Jagdhunde werden ausgesetzt, weil sie zur Jagd nicht taugen, andere sind schon eingearbeitet und man müsste "umarbeiten", wieder andere sind erfolgreiche Solitärjäger die keinen Wert auf menschliche Zusammenarbeit legen,...
Ich würde mich da auf jeden Fall an Krambambulli wenden. Da gibt es solche Schätze wie die hier, die zu einem Jäger oder sehr ambitionierten Nicht-Jäger sollte.
Margaret - Griffon Nivernais | Krambambulli Jagdhundhilfe e.V. - Ein Hund ist wie kein anderer!
-
Dieses Vorgehen ist aber unüblich. Ich weiß, dass es ein paar Vereine gibt, die die Schutzgebühr im Voraus verlangen, aber eigentlich nicht bei Pflegestellen. Das war doch sicher ein Pflegestellenvertrag, oder?
Und hast du die Gebühr dann wiederbekommen?
Das war ein sog. "Foster-to-Adopt" Vertrag. Die sind hier relativ üblich für Hunde, die man vorher nicht kennenlernen kann. Ist eher eine Probezeit als eine Pflegestelle - Hund bleibt die ersten zwei Wochen Eigentum des Tierschutzvereins, ist aber 'reserviert' und nicht in der Vermittlung. Wenn nach zwei Wochen alles passt bleibt der Hund und das Eigentum geht an den neuen Besitzer über. Wenn es nicht passt kann man entweder Pflegestelle bleiben und der Hund wird anderweitig vermittelt, oder der Verein sucht eine neue Pflegestelle.
Der Hund in unserem Fall war nie in der öffentlichen Vermittlung, bzw wurde nie auf der Website vorgestellt. Die Vermittlungsdame vom Verein hat mir den Hund ihrerseits vorgeschlagen.Ja, ich habe die Gebühr zurückbekommen, aber erst hat der Verein versucht, dass ich sie für einen anderen Hund aus diesem Verein nutze (oder ggf einen, der in Zukunft in die Vermittlung kommt). Das wollte ich nicht, das Vertrauen war nach dieser Aktion einfach weg.
Ehrlich gesagt hat mich die genaue rechtliche Lage zu dem Zeitpunkt nicht besonders interessiert. Ich wollte niemanden verklagen, sondern einfach nur einen Hund, der zu uns passt. Ich hatte mir viele Gedanken um die Entscheidung gemacht, mich gefreut und wurde enttäuscht.Ich verstehe auch, dass man sich auf einen Hund einlassen muss, für den man sich entschieden hat und dass es immer Überraschungen gibt. Es gibt aber viele Gründe, warum man keinen Hund ungesehen aus dem Ausland fest übernehmen kann/will. Wenn ein Verein sagt "wir fliegen den Hund ein, aber wenns nicht klappt müssen Sie ihn trotzdem nehmen", dann ist antworte ich "Nein, danke" und die Sache ist gegessen. Ich bin da auch gar nicht sauer, aber das sind Bedingungen, mit denen ich nicht arbeiten kann.
-
Z.B. bei canispro steht explizit drin, dass der Schutzvertrag kein Kaufvertrag ist. Die Schutzgebühr dienst ausschließlich dem Wohlergehen der hier vorgestellten Tiere.
Bei ASPA steht im Vertrag: "Durch die Zahlung der Schutzgebühr besteht kein Rechtsanspruch auf Übergabe des o.g. Hundes."
Ich habe ja geschrieben, dass manche es nicht verstehen wollen, dass sie bei solchen Verträgen nicht für den Hund bezahlen und ihn somit auch nicht kaufen.
Wenn Du solche Knebelverträge anführst und daraus geltendes Recht ableitest, ist das ein Denkfehler.
In Verträge kann man reinschreiben, was man will. Ob Klauseln gültig sind oder sittenwidrig, wird im Streitfall das Gericht entscheiden.Und wenn es auf hart geht und der Hund weggeholt wird, dann würde ich eine Rechnung aufmachen, was mich die Betreuung des Hundes gekostet hat. Soll die Orga das eben ersetzen, wenn ich ja nur Pflegestelle war.
-
-
Regula: Hier heißt das "Pflegestelle mit Übernahmeoption", aber da ein Pflegestellenvertrag gemacht wird, wird in der Regel keine Schutzgebühr fällig, erst bei Übernahme. Zumindest bei den Vereinen, von denen ich das kenne, es kann natürlich sein, dass andere das anders handhaben.
Wenn ein Verein sagt "wir fliegen den Hund ein, aber wenns nicht klappt müssen Sie ihn trotzdem nehmen", dann ist antworte ich "Nein, danke" und die Sache ist gegessen. Ich bin da auch gar nicht sauer, aber das sind Bedingungen, mit denen ich nicht arbeiten kann.
Das versteht sich ja eigentlich von selbst. Sollte es zumindest!
Es wäre sonst ja auch ein Widerspruch in sich, warum sollte man PS mit ÜO machen, wenn man den Hund aber auf jeden Fall behalten soll?
Allerdings ist es sinnvoll, den Hund möglichst bis zur Vermittlung zu behalten, was in einigen Fällen vielleicht nicht möglich ist. Die Sache kann schnell schwierig werden, deshalb würde ich das nur in Ausnahmefällen machen.Problematisch wird es oft auch, wenn der Impuls von der Interessentenseite kommt - und das kommt sehr häufig vor: Die Interessenten sind sich nicht sicher und wollen es probieren, aber ohne eine Verpflichtung einzugehen. Das ist zwar verständlich (ich habe es beim Reserl auch so gemacht), aber ebenso verständlich ist es, wenn die Vereine dies ablehnen. Sonst kommt man schnell vom Hundertsten ins Tausendste, denn man braucht u. U. schnell einen neuen Platz, was mit Kosten, Zeitaufwand und Kraftanstrengung verbunden ist, von der Belastung für den Hund ganz zu schweigen. Und das dann nicht bei einem, sondern gleich bei mehreren Hunden, und das ist kaum zu schaffen.
Wenn der Verein dann "nein" sagt, kann das auch mal so interpretiert werden, dass sie eine 100%ige Zusage erwarten, auch wenn Probleme auftreten - und das ist ja gar nicht so.
Damit meine ich nicht deinen Fall, aber ich kenne eben auch viele Geschichten von der anderen Seite her. -
Wir haben ja 4 Tierschutzhunde und bei 3 steht diese Eigentumsklausel auch im Vertrag. Die eine Orga hat mir damals erklärt, dass sei deswegen, damit ich den Hund nicht einfach weitergeben kann sondern damit er im Notfall an die Orga zurückgeht. Das hat mir eingeleuchtet.
Aber mal ehrlich, warum sollen die denn einen meiner Hunde zurück haben wollen? Die sind doch froh für jeden, der ein schönes Plätzchen gefunden hat.
Ich habe das ja kürzlich durch unseren Pflegi auch mal von der anderen Seite mitbekommen. Es ist teilweise abenteuerlich, was für Interessenten sich da melden. Unser Pflegi wurde aus Fuerteventura direkt nach Berlin in eine neue Familie vermittelt.
Die haben ihn nach 2 Tagen zurückgegeben, weil er angeblich aggressiv sei. Lächerlich!!! Was haben sie gemacht, sie haben den Hund vom Flughafen abgeholt und sind erst mal mit dem durch die Innenstadt. Er war wohl völlig verängstigt. Am nächsten Tag haben sie ihn auf die Hundewiese geschleppt und einfach reingeschickt. Da hat er dann wohl um sich gebissen. Als er dann noch das Bein in der Wohnung gehoben hat, musste er sofort weg und sie gaben ihn in einer Hundepension ab. Dort haben wir ihn dann geholt.
Anschließend hatten wir zahlreiche Anfragen für ihn, Labbies sind halt gerne genommen. Er ist etwas ängstlich und braucht Zeit, bis er sich auf fremde Menschen einlässt. Das haben wir immer alles am Telefon erzählt. Die Hälfte der Interessenten machten einen Termin und kamen dann erst gar nicht. Wir haben ja auch sonst nichts zu tun. Andere wollten einfach nicht zuhören und direkt aus ihm einen Teraphiehund für die Schule oder Behinderte machen. Bei denen die da waren klappte es deswegen nie, weil er die Interessenten eben nicht gleich freudestrahlend begrüsst hat, so wie unsere eigenen Hunde.
Was ich damit sagen will ist, die Tierschutzvereine erleben auf der andern Seite auch wirklich viel mit teilweise unmöglichen Menschen und ich kann irgendwo verstehen, dass man versucht sich vertraglich gegen alles Möglilche abzusichern.
Es gibt darunter natürlich auch Abzocker, das haben wir mit unserem ersten Hund erlebt. Geld kassiert und sich anschließend verleugnen lassen obwohl man uns einen Hund mit schweren gesundheitlichen Problemen übergeben hat.
-
@podifreund 1000 Likes für deinen Beitrag.
-
@podifreund Ich sag auch Danke für deinen sehr interessanten Beitrag! Man vergisst oftmals, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt.
Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht das Gefühl habe, dass alle Orgas sich damit nur absichern wollen und gar kein Interesse daran haben, den Hund wieder zurückzuholen. In meinem Fall ist es bspw. konkret so, dass ich mich gar nicht traue, der Orga mal ein Bild zu schicken und einen Bericht abzugeben, weil ich sofort Angst hätte, dass das wieder (wie schon in der Probezeit geschehen) gegen mich ausgelegt würde und man mir den Hund wegnehmen will. Das finde ich dann echt schade.
Wichtig ist natürlich wie bei allen Dingen, das ganze differenziert zu betrachten und jetzt nicht zu sagen, alle Orgas wollen einen nur übers Ohr hauen. Aber es gibt eben ein paar schwarze Schafe.
-
Ich kenne auch die andere Seite (habe auch schon viel drüber geschrieben), und vieles kann ich verstehen! Aber es gibt wie gesagt auch viele Vereine, die ohne diese Klausel auskommen. Und ich würde mich auch nicht damit wohl fühlen!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!