Erfahrungsaustausch Tierschutzhund

  • Bei meinen Hunden hat es keine Vorkontrollen gegeben.
    Die TH und Orgas haben hier auf dem Land echte Probleme, Leute zu finden, die x km über die Dörfer fahren.
    Eine Nachkontrolle gab es bei beiden aber schon.


    Crazy habe ich aus unserem zuständigen TH. Da bin ich am Tag der offenen Tür gewesen und habe ihn gesehen. Da sie an diesem Tag nicht vermitteln, bin ich gleich am nächsten wieder hin und habe gesagt, dass ich mich für ihn interessiere. Da hieß es nur, dass ich nochmal wiederkommen sollte. Habe ich getan, und damit stand ich wohl als seriöser Interessent fest. Die Info, dass er nicht einfach ist, habe ich schriftlich. Allerdings war ich auf die Hölle des ersten Jahres nicht wirklich gefasst. Ich hatte keine Vorstellung, wie traumatisiert ein junger Hund sein kann.


    Betsey war von der Vermittlung her ganz easy. Die schüchternste im Gehege. Ich dachte: Die nimmt so schnell niemand, wenn die anderen am Zaun drängeln und sie nur weit hinten steht. Bin mit ihr spazierengegangen, sie blieb super neben mir. Also direkt gesagt, dass ich sie nehme. Vertrag gemacht, Hund eingeladen und fertig. Dass sie sehr ängstlich war, hat man mir gleich gesagt, und das mit Betonung.
    Da hatte ich so einen blöden Vertrag mit Eigentumsvorbehalt über 6 Jahre. (Die Vermittlungsstelle hat sich aber kurz nach der Vermittlung aus der Dach-Orga, von der der Vordruck kam, ausgeklinkt.)


    Okay, meine beiden waren echte Problemhunde.
    Ich kenne aber auch viele Hunde aus dem TS, die völlig problemlos sind. (Eingewöhnungszeit hat man ja mit jedem Hund.)


    Mein nächster Hund wird wieder aus dem TS kommen. Allerdings habe ich nicht mehr die Nerven, es nochmal mit solchen wie meinen beiden Chaoten aufzunehmen.


  • Ich habe bisher ca. 60 Vorkontrollen gemacht. Ich schätze jetzt mal, dass 90 % davon einfach nette Gespräche waren, in denen man nochmal alle möglichen Dinge besprechen konnte. Aber die restlichen 10% haben ergeben, dass dieser Hund da lieber nicht hingehen soll (dann auch mit Einsicht der Interessenten), und bei zweien, dass dort überhaupt kein Hund hin sollte.

    Genauso habe ich unsere Vorkontrolle auch empfunden- als nettes Gespräch, das vor allem uns selber weitergeholfen hat. Da wir mitten in der Stadt wohnen (allerdings fußläufig nur 4 Minuten vom großen Stadtpark entfernt) waren wir uns nicht sicher, ob sich ein Hund hier überhaupt wohl fühlen kann. Zudem konnten wir bei der Vorkontrolle auch wirklich ALLE Fragen loswerden, die wir schon hatten. Natürlich ist es erst mal ein wenig merkwürdig, wenn jemand total fremdes bei einem im Wohnzimmer sitzt- das hat sich aber schnell gegeben. Und wäre uns bei der Vorkontrolle gesagt worden, dass ein Hund einfach nicht zu uns bzw. unserer Lebenssituation passt wäre das auch vollkommen in Ordnung gewesen. Glücklicherweise haben wir aber die "Erlaubnis" bekommen und müssen jetzt nur noch mit der Wartezeit klar kommen.. :pfeif:

  • Ey, das Tierheim hat mich mal gefragt, ob ich im Berliner Raum Vor- und Nachkontrollen übernehmen würde. Das kann ich ihnen ja nochmal ins Gedächtnis rufen. Ha!



    Jeder der hier her kommt, bekommt auch lecker Kuchen und Kaffee, so ist es ja nicht. =) Auch wenn ich es bei Fremden nicht so gern mag, aber das gute bei Fremden ist ja, das sie nach ein paar Minuten nicht mehr so fremd sind. :D


    Mich hat es ja gewundert, das es keine Vorkontrolle gab, ganz ehrlich mir würden Fotos nicht reichen, ich habe im Hamsterschutz schon zuviele komische Sachen erlebt, manchmal ist es erschreckend, was Leute sich das ausspinnen.
    Ich bin da auch einmal richtig mies verarscht worden, ist Gott sei Dank vor der Vermittlung aufgefallen, aber trotzdem, sowas prägt sich ein, fast wäre ein Hamster bei einem Horder gelandet, nicht auszudenken, seit dem bin ich da echt empfindlich.


    Und auch von mir wurden im Netz schon Gehegebilder geklaut und als eigene Gehege ausgegeben. Blöd für denjenigen das die Hamsterszene nicht riesig ist und das anderen Leuten die mich und meine Gehege kennen das aufgefallen ist.


    Gut, Kami ist kein komplizierter Hund, wir waren mehrfach dort, haben Hundeerfahrung,... Ich weiß die machen auch Vorkontrollen, vielleicht entscheiden sie das von Fall zu Fall auch je nach Personalmittel.

  • Zum Thema Vorkontrollen (die es na klar idealerweise für alle TS-Tiere geben sollte): ich mache auch manchmal Vorkontrollen. Letztlich geht es wirklich nur darum, zu schauen, ob die Leute dort wohnen, wo sie wohnen und idealerweise ein bisschen ein Gefühl dafür zu bekommen, was das für Menschen sind. Für letzteres würde ein Treffen im Café sicher reichen. Aber ich hatte auch einmal eine Vorkontrolle, bei der sich herausstellte, dass die Wohnung gar nicht die Wohnung der Adoptanten war. Ich mag hier nicht mehr dazu schreiben, aber das war so ein Fall, in dem ich gelernt habe, dass der Besuch vor Ort leider wirklich notwendig sein kann.

  • Hallo Zusammen
    Ich hatte immer wieder mal kurz reingeschaut, aber wirklich Zeit zum Lesen
    hatte ich nie. Jetzt bin ich gerade mal bis Seite 10 gekommen Und wow, was für tolle Geschichten und süße Fotos dabei sind! Ich werde definitiv auch noch die anderen Beiträge lesen, nach und nach.
    Tränen in den Augen hatte ich auch schon. Folgendes Zitat erinnert mich so so so sehr an meine erste Hündin (kein TSH):

    An seinem letzuten Spaziergang blieb er immer wieder stehen, sah mich an, sah sich um und ich sagte noch "Mausi.... was ist los, Du wohnst doch hier?" Er nahm Abschied und Abends ging er dann für immer..... nur in unseren Herzen wird er bleiben.

    Sie zeigte ganz ähnliches Verhalten und ich wusste sofort, dass sie "Lebe wohl" sagt. Es erscheint mir jetzt ein bisschen gruselig, wenn ich wieder daran denke *schnief*.


    Naja, aber um diesen Hund geht es ja hier nicht.


    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll :D Seit Ende Februar wohnt Lucy bei uns. Zweijähriger Mischling aus Weißrussland. Sie war bis Mitte Dezember in einer TS, Seit Anfang Februar in einer deutschen PS. Irgendwo zwischendurch habe ich hier gerade den Ausdruck "Rucksack voller Baustellen" gelesen. Bingo. Den hatte Lucy auch bei sich. Bzw. hat den immer noch mindestens halbvoll gepackt in ihrem Körbchen liegen.
    Ich habe sie in der PS besucht und einen ganzen Tag mit ihr verbracht. Sie war nicht der Hund, der mich beim ersten Anblick vor Freude oder Sympathie angesprungen hat. Die Pflegefamilie hatte eigene Hunde und noch einen anderen Pflegehund, die fanden mich alle viel interessanter als Lucy. Sie hat sich nicht von mir abgewendet oder wurde ängstlich. Sie kam direkt zu mir wenn ich sie gerufen habe, aber irgendwas war dann doch wieder interessanter als ich und schon war sie wieder weg. Das hatte sich erst nach und nach vor Ort gelegt.
    Fand ich nicht schlimm, das Tier war ja erst kurz in Deutschland und hat wahrscheinlich viele unschöne Dinge erlebt. Wir waren zusammen mit den anderen Hunden spazieren. Lucy war verspielt, tobte freudig rum, war richtig aufgeweckt, lief sogar ohne Leine und kam zusammen mit dem Rudel auf Abruf zurück. Muss dazu sagen, dass es alles kleine Hunde waren. Sie konnten Lucy bespringen und nerven wie sie wollten, sie verzog keine Miene.
    Laut Aussagen von MA der TS war sie kein Streuner, wurde von Privatleuten dorthin gebracht. Näheres konnten oder wollten sie nicht sagen. Das ist alles was ich über Lucy's Vergangenheit zu hören bekam. Die Pflegefamilie wollte Lucy sogar selbst behalten, aber das Haus war schon voll mit drei eigenen Hunden und zwei Katzen, da konnten sie kein weiteres Tier aufnehmen.
    Naiv wie ich war, habe ich mich sofort in Lucy verguckt. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Mir war bewusst, dass es alles andere als einfach werden würde. Aber irgendwie mochte ich ihre Art und Weise. Ich kann es mittlerweile kaum mehr beschreiben. Nachdem ich von der Pfelgefamilie versichert bekommen hatte, dass ich bei Probleme immer zurück kommen könnte, wollte ich mich der Herausforderung stellen.


    Mein Freund arbeitet Vollzeit, ich bin Studentin und habe zwei kleine Minijobs. Wie schon mehrmals hier geschrieben wurde, bekommt man unter diesen Voraussetzungen keinen Hund aus dem Tierheim. Wirklich nicht. Mittlerweile haben mich die Vorurteile auch nur noch genervt und aufgeregt. Bestimmt gibt es Menschen die sich überschätzen und denen nicht bewusst ist wie viel Zeit ein Hund in Anspruch nimmt. Ich konnte den Tierheimen etliche Male erzählen, wie flexibel ich eigentlich bin usw. Sie wollten mir nicht mal eine Chance geben.
    Sie ist jetzt knapp vier Monate hier. Sie war in dieser Zeit nicht mal eine handvoll 5 Stunden alleine. (Naja. Einmal waren es 7 Stunden. Das war ein Notfall. Aber definitiv eine Ausnahme.) Kein Tierheim hat mir abgekauft dass das möglich wäre. Nach 2-jährigen Diskussionen hatte ich mich dann auch nicht mehr darüber gewundert, dass viele der Tiere in deutschen Tierheimen so lange da bleiben. Zusätzlich zu den wählerischen Tierheimen kommen dann ja auch noch Verhaltensauffälligkeiten der Tiere dazu, mit denen nicht jeder zukünftiger Besitzer klar kommen könnte (alleine bleiben, Aggression, Männer, Kinder, andere Tiere....). Möchte hier nicht über Tierheime allgemein "meckern", aber all zu gute Erfahrungen habe ich persönlich nicht mit denen gemacht. In meinen Augen setzen sie die Prioritäten oft an der falschen Stelle an.


    Zu Lucy:
    Zu Beginn war sie bei uns sehr ängstlich. Mit viel Geduld und guten Nerven hat sich das gelegt. Sie hat am Anfang immer ihren Bauch geschützt, wenn jemand auf sie zu kam (besonders mein Freund). Also sich erst immer mit dem kompletten Körper geduckt und sich direkt schützend auf den Bauch gelegt. Es war einfach deutlich zu sehen, dass sie geschlagen/getreten worden sein musste. Ob die Vorbesitzer oder die MA der TS das zu verantworten haben, wissen wir nicht.
    Unser Hausflur machte ihr Angst, plötzliche laute Geräusche Zuhause oder während der Spaziergänge haben sie verängstigt, sie hatte die ersten Tage massive Angst sich draußen zu lösen. Es ging immer nur Zuhause auf der Zeitung, egal wie lange sie draußen dafür aushalten musste. Mittlerweile markiert sie sogar ihre Gassirunden jedes Mal fleißig als ihr Revier.
    Sie hat eine Hausstaub- und eine Futtermilbenallergie, eine Schilddrüsenunterfunktion. Zeigt mittlerweile einen starken Wach- und Schutztrieb (hat schon zweimal zugebissen um mich zu schützen). Kommt mit dem größten Teil der fremden Hunde nicht klar. Bellt sie an und springt manchmal an der Leine hoch. Kleine Hunde sind ok, mit denen spielt sie. Wenn dämlliche Hundehalter ihre großen leinenlosen Hunde auf Lucy zulaufen lassen, ist sie richtig panisch (hohes bellen, eingeklemmter Schwanz). Ich brülle mittlerweile fast täglich Menschen deswegen an und bin schon so weit, Lucy mit allen Mitteln vor diesen angelaufenen Tieren zu verteidigen, weil es mir langsam reicht.
    Sie hat einen extremen Jagdtrieb, deshalb geht freies Laufen einfach nicht. Sie hört eigentlich sehr gut, aber sobald sie einen Hasen sieht, bin ich abgeschrieben. Dachte zuerst, dass diese Panik daran liegen könnte, weil sie immer an der Leine ist. Aber dieses panische Verhalten hat sie vor ein paar Wochen auch auf der Hundewiese gezeigt. Wir waren alleine, plötzlich kamen drei Hunde auf einmal. Wir haben sie zu spät bemerkt. Alle drei kamen langsam auf Lucy zu, um sie zu beschnuppern. Sie hatte Todesangst.
    Sie wirkt oft grundlos gestresst oder gereizt und hat eine niedrige Reizschwelle. Laut TÄ liegt es wohl an der SDU. Sicher sind wir uns aber alle nicht. Kann auch einfach an ihrem Wesen liegen. Sie läuft dann durch die Wohnung und möchte irgendwo reinbeißen. Erst wenn ich sie beruhige, kommt sie wieder runter. In diesen Situationen lässt sie sich aber auch nur von mir beruhigen, mein Freund stößt da auf eine dicke Wand.
    Sie ist mittlerweile sogar gerne alleine (scheint mir zumindest), hat nur einmal ziemlich zu Anfang das Wohnzimmer verwüstet während wir arbeiten waren. Seitdem ist sie die Ruhe selbst wenn sie alleine ist.

  • Sie ist wirklich alles andere als einfach. Wie viele schlaflosen Nächte ich schon hinter mir habe, sei es weil ich vor Sorge kein Auge zu bekommen habe oder weil ich mich durch das Forum (so wie jetzt zum Beispiel ) oder Literatur gekämpft habe.
    Ob ich jemals wieder einen Hund aus solchen Verhältnissen aufnehmen werde, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber Lucy würde ich niemals hergeben. Wir haben so viel zusammen durchgemacht, und das in noch nicht mal vier Monaten. Sie ist Menschen und Hunden verdammt skeptisch und wählerisch. Sie hat eine viel innigere Beziehung zu mir als zu meinem Freund. Ich sehe sie mittleweile schon fast als meinen Seelenhund an, auch wenn es
    für diese Aussage noch viel zu früh ist. Aber sie ist auf dem besten Weg dorthin. Wir lernen so viel zusammen, arbeiten so hart zusammen. Sie macht viele kleine Fortschritte, ich sehe meistens wie gerne sie lernt und wie gerne sie etwas mit mir macht. Und manchmal (wirklich nur manchmal) sehe ich sogar, wie sie sich etwas traut, wie sie sich überwindet. Und wie sie sich freut, weil es nicht schlimm war. Ich arbeite auch viel an mir selbst und merke wie sehr sie mich verändert.


    Sie kann mittlerweile ausgiebig spielen, das konnte sie am Anfang überhaupt nicht. Allein das macht mich so glücklich, dass ich heulen könnte während ich diesen Satz schreibe. Meine erste Hündin kam aus super Verhältnissen, war ein reinrassiger Labrador und liebte jeden Hund, jeden Menschen. Sie war das totale Gegenteil von Lucy. Doch trotzdem bin ich froh darüber, dass ich mich dieser riesigen Herausforderung gestellt habe und diese Erfahrungen sammeln darf. Ich sehe es mittlerweile als ein großes Abenteuer an, durch das Lucy und ich uns gemeinsam kämpfen und bei dem wir auch durch etliche Tiefen gehen müssen.


    In einem anderen Thread habe ich mich schon mal zum Thema TSH und Dankbarkeit und Liebe geäußert. Ich glaube nicht, dass Hunde wirklich in der Lage sind, dass was wir als Dankbarkeit ansehen empfinden zu können. Ich erwarte auch gar nicht, dass sie mir dankbar
    ist, denn ich habe sie nicht aus der Hölle geholt. Ich bin mittlerweile eher diejenige die dankbar dafür ist, dass sie bei mir ist und dass unser Alltag immer besser funktioniert. Sie hat wohl auch eine sehr kleine Schrotkugel unter der Haut. Ob dieses Tier also vorher jemals
    Liebe erfahren hat, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.


    Jedem Menschen der einen TSH aufnehmen möchte kann ich persönlich nur sagen:
    Es sind wundervolle Wundertüten und man weiß nie was in ihnen steckt. Und jedem der bereits einen schwierigen TSH bei sich hat, kann ich nur raten: Haltet durch! Ich hatte auch diesen Tiefpunkt, an dem ich überlegt hatte Lucy abzugeben. Heute bin ich froh, es nicht getan zu haben. Vielleicht kommt irgendwann noch so ein Punkt, aber ich hoffe dass auch der vorbeigehen wird.

  • @DieKleene1986
    Das liest sich wirklich schön, wie du von dir und Lucy schreibst. Das hat mich irgendwie echt berührt. Ich finde es super, dass du diesem Hund eine Chance gegeben hast und du trotz der Baustellen nach vorne blickst und dich freust, daran mit ihr zusammenzuwachsen. Sind ja doch einige Dinge, die sie da mit sich rumschleppt. :muede:


    Was mich interessieren würde, wie managest du das? Es reicht ihr doch bestimmt aus, sich erstmal überhaupt an ihr neues Leben zu gewöhnen und das alles möglichst stressfrei. Wie gehe ich dann zB mit einem jagenden Hund um, wenn ich noch gar kein richtiges Training machen kann? Das frage ich mich nämlich immer, wie ich dann durch Situationen komme, wenn mein Hund wegen Wild oder auch unangeleinten Hunden in der Leine hängt und nicht reagiert, weil sie es nicht gelernt hat und ihre Erregung bei +100 ist. :/


    Du hast auch geschrieben, sie kann mittlerweile gut kurze Zeit alleine bleiben und es macht den Anschein, sie ist es sogar gerne, war das auf einmal so oder habt ihr das speziell geübt?

  • Finde es auch toll, wie positiv du trotz der Baustellen schreibst, das liest sich wirklich schön!


    Ich kenne Lucy ja nun nicht, aber wenn sie wirklich Angstaggressiv ist, helfen vielleicht auch gemeinsame Spaziergänge mit anderen Hunden oder so schwer es fällt einfach mal stehen bleiben und quatschen.


    Sunny war ja nun nicht Angstaggressiv, aber wir haben tatsächlich bewusst Situationen aufgesucht. Ganz gezielt, mit ruhigen Hunden, die kein Interesse an anderen Hunden haben, damit Sunny lernt andere Hunde auch einfach mal zu tollerieren.


    Das hat ihr enorm geholfen, ich habe die entsprechenden Hunde aber auch gut ausgesucht.


    Sie hat stets am Anfang die anderen Hunden angebrüllt, aber wenn man dann ein Stück zusammen gelaufen ist hat sich das beruhigt und es wurde mit der Zeit immer besser. Man konnte auch gemeinsam stundenlang durch die Gegend laufen im Freilauf (Mauli hatte sie auch immer auf) alles entspannt nur ein paar mal musste sie erinnert werden, den anderen Hund nicht zu schrotten.


    Bewegung baut Stress ab.


    Ich könnte mir also vorstellen, wenn man sich wirklich mit HHs und ruhigen Hunden verabredet und einfach einen ruhigen Leinenspaziergang macht ohne Hundekontakt, könnte ihr das auch helfen. Es passiert nix, der andere Hund beachtet sie nicht, alles gut.


    Das hilft natürlich nicht bei reinbretternden Hunden, aber man hat einige positive Erfahrungen und nicht immer nur die negativen.


    Ich weiß es ist super schwer, in der Phase andere Menschen anzubrüllen war ich mit Sunny am Anfang auch, aus Angst um die anderen Hunde, ich wollte keinen kleinen Tut-Nix auf dem Gewissen haben.
    Aber Hunde sind sehr sensibel für Stimmungen und man kann diese Menschen auch ins Training integrieren. Es gibt viele Idioten ganz klar, aber gerade bei denen die man regelmäßig trifft hilft es den Leuten den Sachverhalt nett zu erklären, das man eben trainiert und ob sie, wenn sie einen sehen ihren Hund dann bitte rannehmen. Oder wenn der andere einen sehr ruhigen Hund auch mal zu fragen, ob man ein Stück zusammen laufen könnte, auch wenn sie am Anfang vielleicht Terz macht,... Feste Hundebekanntschaften an denen sie mit der Zeit selbstvertrauen gewinnen kann.


    Wenn sie sich da natürlich extrem reinsteigert und das auch nach 1-2min. zusammen laufen nicht besser wird, macht es natürlich keinen Sinn. Weiß ja nicht ob ihr das mal probiert habt.


    Bei uns ist es ja genau umgekehrt, wir hatten mit dem Ersthund den kleinen Atompilz und nun mit Kami als TS Hund einen recht entspannten Hund, klar sie hat ein paar Macken, aber nix mit "Oh jee Faktor".


    Ich finde ja gerade mit Hunden mit denen man soviel arbeitet wie ihr, gemeinsam den Alltag meistert,... baut man eine extrem enge Bindung auf. Man wächst buchstäblich durch all diese Herausforderungen extrem eng zusammen. Ich wünsch euch weiterhin viel Erfolg beim Training und bin gespannt, wie die Maus sich im Laufe der Zeit entwickeln wird.

  • Hallo ihr Lieben, es war zwischenzeitlich ziemlich turbulent bei uns...und ich bin nicht so oft online gewesen und hatte keine Zeit was zu schreiben...nun...Mittlerweile hat sich mega viel getan bei uns. Donovan hat sich zu einem charmanten , fröhlichem Hund entwickelt. Wir sind sooooo stolz auf ihn !!!
    Die Entscheidung alles in unserem Tempo zu machen und auf unser Bauchgefühl zu achten, war goldrichtig !!! Und ich würde immer wieder einen Hund aus dem Tierschutz nehmen....apropos...seit 3 Wochen lebt nun auch Otis bei uns...er kommt aus Ungarn , ist ca. 5 Jahre alt und lebte sein ganzes Leben nur an einer Kette....!!!
    Was soll ich sagen...ich liebe meine Jungs !!
    Zu sehen, wie sich entwickeln, aufblühen ,sich wohlfühlen und einfach Hund sein dürfen ist einfach wunderschön !!!
    Ich würde es immer wieder tun, völlig egal was andere sagen !!!
    Ich bin sowas von dankbar für meine "Stinker". Wenn ich mir überlege, dass ich nach dem Tod unseres Dalmi-Mädchen Pueh letzten Dezember überhaupt keinen Hund mehr haben wollte...und nu hüpfen hier zwei liebenswerte Chaoten rum...grins...
    Nun ja..ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos...!!!

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