Welpe nicht "tot zu kriegen"...

  • Hallo liebe Hundefreunde!

    Ich bin seit gut zwei Wochen glückliche Besitzerin eines ganz tollen Boston Terriers (12,5 Wochen alt).
    Er macht einfach Spaß, ist sehr gelehrig und einfach goldig.
    Ich gehe spätestens alle zwei Stunden mit ihm raus (nachts alle 3 bis maximal 4 Stunden), sowie nach dem Fressen, Schlafen und Spielen.
    Tagsüber, vor allem Vormittags schläft er viel. Dafür dreht er Abends dann nochmal richtig auf. Ich habe das Gefühl, er braucht mehr Bewegung/Action.
    Aber dann lese ich immer wieder, dass Welpen in dem Alter noch keine längeren Spaziergänge machen sollten.
    Ich gehe jeden Tag mehrfach zu seinen bekannten Löse- und Schnüffelstellen, baue aber auch immer neue Wege und Orte mit ein.
    Ich spiele viel mit ihm, er balgt begeistert mit seinen Stofftieren und Quietschis/Tau sind auch ganz toll. In der Welpenspielstunde ist er meist der aktivste und wie ein Wirbelwind unterwegs.
    Als ich ihn vom Züchter geholt habe, war er noch vollkommen "roh", kannte kein Halsband und keine Leine und war nicht stubenrein. In den letzten zwei Wochen hat er viel gelernt, läuft super mit Geschirr an der Leine, hört auf seinen neuen Namen und kann schon recht zuverlässig "Sitz" (auch wenn ich derartige Kommandos für noch nicht wichtig halte). Stubenrein ist er noch nicht 100%ig, ganz selten mal gibt's noch eine kleine Pfütze in der Wohnung, aber da bin ich zuversichtlich.
    Habt Ihr Tipps, wie ich ihn sonst noch beschäftigen und fordern könnte, ohne ihn zu ÜBERfordern?
    Vielen Dank schon mal!

    LG, Marion :smile:

  • abends aufdrehen ist ein typisches Symptom von nach müde kommt blöd. Du musst ihn nicht noch mehr fördern. Lass ihn sich entwickeln und gut ist.

  • Nein, mehr braucht er nicht.
    Lass ihn Welpe sein, geniesse die schoene Zeit mit ihm.
    Die Stubenreinheit, das alleine sein und der Alltag sollten momentan die wichtigsten 'Erziehungsziele' sein =)

    LG Anna

  • Ok, vielen Dank für Eure Antworten! :bussi:
    Ich habe nur manchmal das Gefühl, ihn zu "vernachlässigen", wenn ich mir eine Auszeit gönne und er mich mit seinen großen, dunklen Knopfäuglein beobachtet. :roll:

  • Ich tippe eher darauf, dass er bereits ein bisschen überfordert ist. Das, was ihr gemacht habt, ist für 2 Wochen (und in dem Alter) schon ein sehr straffes Programm. Ich würde also auf keinen Fall mehr mit ihm machen sondern eher die Eindrücke die er über den Tag sammelt vielleicht sogar minimal reduzieren und schauen, ob er dann abends immer noch so aufdreht.
    Wie ja schon geschrieben wurde, ist das oft eher ein Anzeichen dafür, dass zu viel zu verarbeiten ist für das Welpengehirn als zu wenig. =)
    Aber ansonsten klingt euer Programm wirklich gut und ich wünsche noch ganz, ganz viel Spaß mit dem Zwerg!

  • An sich machst dus doch richtig.

    Dass er abends aufdreht, kenne ich auch von meinem Hund (und der ist schon erwachsen).
    Der hat dann seine wilde halbe Stunde und dann ist auch wieder Ruhe.

    Gehe nicht näher drauf ein, machs dir selbst gemütlich, dein Hund wird es dir früher oder später gleichtun. Er kann ja nicht zur Ruhe kommen, wenn du auf seine aufgedrehten Spiele eingehst.
    Zeige ihm, wie es geht. Da brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben.
    Ein gemeinsames Mittagsschläfchen mit dem Hund ist Gold wert. Für beide.

    Dass er tagsüber viel schläft zeigt ja schon, dass er an sich Ruhe halten. ;)

    Baue jeden Tag neue Reize ein, aber dosiert!
    So viele neue Dinge muss das junge Hundehirn erst einmal verarbeiten.
    Wenn da zu viel Input kommt, gibts nen Stau im Köpfchen und die aufgestaute Energie muss ja irgendwo hin. :lol:
    Nach sehr aufregenden Tagen war ich als Kind abends auch immer sehr lange aufgedreht, obwohl ich eigentlich totmüde war. Ist teils heut noch so :pfeif: das ist wohl die Natur des Gehirns...

  • Ich habe nur manchmal das Gefühl, ihn zu "vernachlässigen", wenn ich mir eine Auszeit gönne und er mich mit seinen großen, dunklen Knopfäuglein beobachtet.

    Ein Welpe hat genügend große Aufgaben zu bewältigen, nämlich den Alltag kennenzulernen. Das sind so viele Eindrücke, mehr braucht es anfangs nicht.
    Ganz wichtig finde ich es, schon einem Welpen beizubringen, dass nach dem Gassi erstmal absolute RUHE angesagt ist, somit hast du auch gleichzeitig deine Auszeit. Knopfäuglein hin und Knopfäuglein her, ein Welpe braucht einen ganz strukturierten Tagesablauf, das vermittelt ihm Sicherheit und prägt ihn für sein zukünftiges Leben, dessen Weichen du genau jetzt stellst.
    Du bestimmst Ruhe-und Spielzeit.

  • Ich habe gerade einen Welpen einer noch agileren Rasse als deine, einen Patterdale Terrier. Sie ist jetzt 12 Wochen alt. Wenn ich mit ihr so ein Programm durchziehen würde, würde unser Haus schon nicht mehr stehen. Mein kleiner Terrorkrümel lernt gerade die Stubenreinheit, Sitz und Platz. Sie apportiert auch den Futterbeutel schon aber das bietet sie freiwillig mit allem an was ihr zwischen die Zähne kommt. Sie war auch schon mit uns was essen oder mal eben ganz kurz in einem Einkaufszentrum (unter der Woche und Vormittags) aber sonst war es das.

    Binde deinen Welpen in deine täglichen Aktivitäten ein. Wenn du ein sehr aktiver Mensch bist fahr das ein paar Monate runter. Später wirst du froh sein wenn dein Welpe im ersten Jahr vor allem Ruhe gelernt hat! ;)

  • Wenn ein Welpe abends aufdrehen muss, war der Tag meistens schon zu viel.

    Ich würde auf keinen Fall mehr machen und ich persönlich würde das Spielen (vor allem unreflektiertes) ganz weg lassen.

    Was du machen kannst ist, ruhige und konzentrierte Suchspiele, die nicht aufpushen, aber kopfmäßig schnell müde machen.

    Lass ihn Futter suchen oder versteck Futterbrocken unter Bechern oder in einem Karton mit Zeitungspapier oder so was. Da muss der Hund ruhig arbeiten und pusht sich nicht. Nach ein paar Minuten wird der Hund davon fertiger sein, als wenn du 10 Minuten mit ihm zergelst.

    Schlafen/ruhen sollte bei einem Welpen die größte Zeit des Tages ausmachen, so ca. um die 20 Stunden alles in allem.

    Es wird sich deutlich bemerkbar machen, wenn man einen eh schon kribbeligen Hund im ersten Jahr so ruhig wie möglich hält.

    Mehr machen kann man die nächsten Jahre immer noch, aber gerade jetzt braucht ein junger Hund einfach die Zeit und Ruhe, die vielen neuen Eindrücke im Schlaf zu verarbeiten.

  • Wenn du deinen Welpen in den ersten Wochen dauerbespaßt, wird er dies später nur noch verlangen. Wichtig ist aber, dass dein Welpe lernt sich zu entspannen. Komm am Abend selbst zur Ruhe, dann wird sich dein Welpe auch entspannen.

    Beim Welpen bitte keine Quietschtiere!!!
    Warum? Weil ein Welpe so keine Beißhemmung lernt. Bei seinen Geschwistern war das so, dass die gequiekt haben, wenn ein Spiel zu heftig war. Mit dem Quieken war das Spuel beendet. Bei einem Spielzeug das quietscht wird ein Hund noch dazu animiert weiter zu machen und fester rein zu beißen. Spiel lieber mit dem Tau oder einem Lappen oder sowas. Wichtig, begib dich auf Höhe des Hundes. Also ab auf den Boden. Schön ist es, wenn dir dein Welpe ins Gesicht sehen kann.

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