Hund akzeptiert Welpe nicht!!

  • Ich versteh den Threadtitel nicht ganz. Dein Hund kommt doch super klar mit dem Welpen. Dass Du mit ihm Probleme hast, liegt eher daran, dass er jetzt in der Pubertät ist. Vermutlich hättest Du diese Probleme auch ohne den Welpen.

  • Ich schliesse mich an nicht der Welpe ist das Problem sondern dein Verhältniss zu deinem Hund. Das der Welpe da ist hat das Problem nur stärker zum vorschein gebracht.

    Auch wenn es nur 2x in der Woche ist die, deine Hunde so lange allein sind. Es sind 9 Stunden, es sind Hunde, es sind somit Rudeltiere und damit ist es (für mein Gefühl und mein Wissen) nicht wirklich in Ordnung sie allein zu lassen und schon gar nicht sie an die Katzentoilette zu gewöhnen. Du hast aber schon klar gemacht, dass du davon nichts lesen möchtest - war ja nicht deine Frage.

    Wie war die Situation das er dich angeknurrt hat?
    Warum bist du nicht aus der Situation raus?
    Warum hast du die Warnung deines Hundes nicht ernst genommen?
    Warum ist es für dich nicht in Ordnung das er dich anknurrt? Freu dich doch, dein Hund kann gut kommunizieren, er beschwichtigt, er knurrt und beisst nicht gleich zu.

    bitte sei so lieb und beschreib die Situation, was hast du gemacht, was hat er gemacht, wie kam es zum knurren.

    Bisher hat noch keiner von uns etwas gelesen, dass darauf hindeutet der Welpe würde nicht von deinem ältern Hund akzeptiert werden.

    Aber vielleicht magst du hier auch einmal schreiben? Wie gehen sie sonst miteinander um. Gibt es Streit ums Futter oder sonstige Ressourcen (damit meine ich auch dich)?

  • Du schreibst doch selbst das Dein Hund seit 4 Monaten Problemverhalten zeigt, der Welpe ist aber erst eine Woche da. Also kann das eine mit dem anderen nichts zu tun haben. Was hat sich vor 4 Monaten denn verändert ?
    Das ein Hund knurrt ist erstmal nichts schlimmes, er sagt Dir einfach damit das er mit der Situation ein Problem hat und daran musst DU arbeiten. Zurückdrohen wird den Hund nur noch mehr verunsichern und das Problem verstärken. Und wenn Du nichts daran änderst wird Welpie auch schnell das gleiche Verhalten zeigten.

    Einen Hund so lange alleine zu lassen, sollte die absolute Ausnahme sein. 2 Stunden Auslauf braucht jeder Hund jeden Tag. Gerade Chis sind aktive und intelligente Hunde, die gefördert und Beschäftigung brauchen. Zu dem haben gerade Hunde dieser Rasse oft Probleme mit dem alleine bleiben.

    Am besten wende Dich an einen Trainer vor Ort, manchmal ist es nur eine Kleinigkeit und das Problem ist schnell gelöst.

  • Erstmal willkommen - schön, daß Du Dir Hilfe suchst und bereit bist, anzunehmen! :-)

    das von Dir Geschriebene liest sich für mich ein bißchen so, als hättet ihr den Hund halt in den letzten Jahre reichlich verwöhnt, und nun, wo er mehr bei Dir ist, akzeptiert er deswegen die von Dir gesetzten Grenzen nicht (mehr) oder versucht, sich selbst Spielraum zu schaffen, der ihm nicht zusteht. Würde sagen, da gehören mal bissel Grenzen aufgezeigt. Aber nicht, indem man Knurren bestraft - denn mit dem Knurren zeigt der Hund nur, daß gerade etwas nicht paßt.

    Wenn mein Hund mich zB anknurren würde, weil ich mich zu ihm aufs Sofa setze - dann habe ICH den Fehler gemacht. Er denkt scheinbar, es gehörte ihm. Also sorge ich dafür, daß er den Fehler gar nicht mehr erst machen kann, indem er nicht mehr aufs Sofa darf. Ich bestrafe aber ganz sicher das Knurren nicht. Denn das zeigt mir, daß da was nicht stimmt - der Hund hat klar das Sofa als SEINS kennengelernt, irgendwas hab ich ihm falsch gezeigt, oder kam bei ihm falsch an - auch möglich.

    Knurren ist normale Kommunikation. Es gibt eine ganze Eskalationsleiter an Aggressionsverhalten bei Hunden, mit der sie zeigen, wenn etwas nicht paßt. Da gehört das Knurren dazu, aber auch an erster Stelle Verhalten wie wegschauen, Lefzenlecken (zur Beschwichtigung), Ausweichen, Einfrieren, Lefzenhochziehen etc. Erst, wenn all diese Zeichen, daß was net paßt, vom Halter schon übersehen wurden, greift der Hund zu Dingen wie Schnappen etc. Verbietest Du ein Knurren, wird er Zähne zeigen etc.
    Hier: Aggressionsverhalten beim Hund (bissel scrollen, die bunte Pyramide) ist das schön abgebildet, schau´s Dir mal an. Demnach hast Du, wenn der Hund Dich anknurrt, bereits übersehen: schwache und stärkere Beschwichtigungssignale, Ausweichen, Abwehrversuche und sogar evtl. sein Bellen ignoriert (oder nicht verstanden/mißverstanden).

    Also: setze klare Grenzen und bestehe auf deren Einhaltung, dann wird sich das mit dem Knurren wieder erledigen. Aber zeig dem Hund auch, daß Du ihn verstehst: wenn er knurrt, bedrohe ihn nicht zusätzlich, denn dann wird er zwangsläufig irgendwann die Zähne einsetzen, weil er meint, sich verteidigen zu müssen. Sondern nimm das Knurren als Zeichen, behalt die Finger bei Dir, und setze die Grenze nächstes Mal so, daß der Hund gar nicht erst dazu kommt, ein Fehlverhalten zu zeigen. Du könntest zB, wenn Du siehst, einer wird Dich umarmen, den Hund erst mal mit nem Leckerli ins Körbchen schicken. Dann weiß er, was er tun soll (statt zu knurren- er lernt also ein Alternativverhalten), er wird über kurz oder lang nicht mehr knurren, und Du setzt ganz eindeutig eine Grenze: "ICH entscheide, wer mich knuddelt, nicht DU"! Ohne Gewalt oder Bedrohung. Und nachdem er dann nicht mehr knurren wird über kurz oder lang (Ziel: er geht irgendwann selbständig ins Körbchen, wenn Du begrüßt wirst!), ist dann das unerwünschte Verhalten weg. Mit solchen Dingen kannst Du dem Hund im Alltag prima Grenzen setzen, ohne es auf Machtspielchen ankommen zu lassen wie den Hund anzustarren (mit Blicken fixieren ist pure Bedrohung für ihn!), die Du auf Dauer nur verlieren kannst (Vertrauen vom Hund weg, oder er fängt zu schnappen an).

    Generell: mit dem neuen Welpen hat das ü-ber-haupt nix zu tun! Du schreibst selbst, der Große ist ein verwöhnter Geselle, er ist Deine Nummer 1. Das heißt aber nicht, daß Du ihm alles durchgehen lassen mußt! Gib ihm Grenzen, setze ihm einen Rahmen, innerhalb dessen er sich gefahrlos bewegen kann. Wenige Grenzen, auf deren Einhaltung Du aber strikt bestehst. Ruhig und konsequent, nicht mit Gewalt - nur daß das nicht falsch rüberkommt. Grenzen bedeuten für den Hund Sicherheit. Sicherheit, daß er weiß, was er tun kann, was nicht. Sicherheit, daß er weiß, wenn er nicht gehorcht, passiert xy (zB wird er ins Körbchen geschickt). Sicherheit, daß er immer mit derselben Reaktion von Dir rechnen kann, wenn er Grenzen zu überschreiten versucht. Daß es immer Konsequenzen gibt. Sicherheit, daß er nicht, wenn er eh unsicher ist, zusätzlich noch von Dir bedroht wrist, sondern daß Du ihn immer beschützen wirst, wenn was ist. Sicherheit, daß Du ihn verstehst. Wenn Du Knurren bestrafst, hast Du in Hundeaugen GAR NICHTS verstanden - er wollte doch nur sagen, daß ihm grade was net paßt! Wenn Du ihm aber zeigst "OK, ich verstehe Dich, das war Dir wohl zu viel", und respektierst die von ihm gesetzte Grenze, gibt das dem Hund auch Vertrauen in Dich! Vertrauen, daß Du ihn verstehst! Du mußt dann natürlich nicht flüchten, wenn er knurrt - aber dann eben auch nicht weitermachen und ihn noch packen oder gar bedrohen. Und beim nächsten Mal verhindern, daß er erst in die Situation kommt, in der er knurren muß.
    Der Hund will nicht die Weltherrschaft an sich reißen. Der will Sicherheit, er will Dir vertrauen können. Und weil von Dir keine Sicherheit kommt (weil er "Nummer 1" für Dich ist), keine klare Grenze, kein Verstehen, hat er gelernt, seine Grenzen selbst zu stecken und zu verteidigen, nach seinem Gusto. Das überfordert die meisten Hunde aber, und verursacht ihnen auf Dauer Streß pur. Auch und gerade Kleinhunde wollen nicht verhätschelt werden, sondern sind ganze Hunde, die Grenzen, Regeln und Sicherheit brauchen. Wer das nicht gibt, weil "der ist ja nur kleine und meine Nummer 1", der nimmt seinen Hund selbst nicht ernst. Aber dann vom Hund ernstgenommen werden wollen? Denk mal drüber nach..... :-)

    Als ich das mit dem "Mein Ersthund muß so lange alleinbleiben, deswegen hol ich mir nen zweiten" las, kam mir übrigens auch spontan der Gedanke: Toll, jetzt langweilen sich 2 Hunde statt einer....... (ja - das mag hart sein, aber ich bin nur ehrlich :-) )
    Bitte: such dir besser nen Sitter (evtl. ein Nachbar, wenn Du umgezogen bist?), notfalls nur für einzelne lange Tage (oder kannst Du evtl. selbst mittags für ne halbe Std. heim?), der zumindest mittags die Eintönigkeit mal unterbricht, und eine Runde mit den Hunden geht oder sie in den Garten läßt. Das erspart Dir den Käse mit dem Katzenklo. Denn ein Katzenklo löst nicht das eigentliche Problem, daß die Hunde zu lange allein sind. Und auch nicht das Problem, daß Du schon dem Ersthund keine ausreichenden Grenzen setzt. (Frage, die mir grad durch den Kopf geht: Wie willst Du dann zwei Hunden richtige Grenzen setzen, wenn Du es beim Ersten -bisher!- schon nicht schaffst?). Es ist gut gemeint, die Hunde nicht so lange einhalten lassen zu müssen, ein schöner Gedanke - aber es ist eher Plan xyz, wenn alle anderen Stricke reißen; ganz sicher keine Dauerlösung.

  • Fortsetzung...mehr hat net reingepaßt:

    Nochwas: hör nicht auf Deine Familie. Den Zweithund abzugeben, nur weil der erste mal ein Problemchen macht, ist Unsinn, damit löst man das Problem nicht. Das Problem ist hier (wie immer *gg) der Hundeführer :-) Klingt, wenn mans zum ersten Mal hört, böse, aber stimmt - ich spreche aus Erfahrung. Das Erste, was mir damals meine Trainerin beigebracht hat, ist: "wenn der Hund was falsch macht, hat ers entweder von Dir so beigebracht bekommen, oder Du hast ihm gar nicht erst gezeigt, was er stattdessen tun soll. Will heißen: strafe nicht den Hund, denn der zeigt nur, was er (von Dir oder der Umwelt) gelernt hat. Sondern zeig ihm, wie ers richtig macht, und sorge dafür, daß Fehlverhalten gar nicht mehr erst gezeigt wird."
    Im o.g. Beispiel mit dem Sofa: zeig ihm daß das Sofa DEINS ist bevor er draufliegt und knurren kann. Damit riskiert man erstens kein Fehlverhalten (das Knurren ist ja für den Menschen unerwartet und wird dann oftmals als "Fehlverhalten" bezeichnet, obwohl es für den Hund ja völlig logisch und normal ist!), das sich damit noch weiter festigen kann, und läßt sich außerdem nicht auf Machtkämpfchen ein mit dem Hund. Und: warum soll man ein Verhalten, das man nicht haben will, erst zulassen, um es dann zu bestrafen? Dann doch lieber vorbeugen, dem Hund zeigen, was er tun kann/darf, und ihn gar nicht erst in Versuchung bringen. Es dauert nämlich, ein Verhalten rauszubekommen aus dem Hund, mindestens genauso lang, wie er gebraucht hat, es zu erlernen...... Warum soll ich es ihn dann erst lernen lassen? Also: in dem oben von mir genannten Beispiel, sobald der Hund Richtung Sofa steuert, zB ins Körbchen schicken. Oder ne Runde mit ihm spielen. Oder Leine greifen und ne Runde rausgehen. Alles, was ihn davon abhält, aufs Sofa zu gehen. Wer da nie drauf sitzt, wird es auch später nicht (mehr) verteidigen, dieses "Fehlverhalten" wurde also für die Zukunft verhindert.

    Mach das jetzt bitte nicht an dem Beispiel fest, das sollte jetzt nicht heißen, daß Du den Hund nimmer aufs Sofa lassen sollst, und Deine Probleme sind gelöst! Sondern war nur als Beispiel genommen, wie man ein unerwünschtes Verhalten im Ansatz schon verhindern kann. Das mußt Du natürlich auf Eure Situationen, in denen der Hund knurrt oder was zeigt, das Du nicht haben magst, umsetzen und überlegen, wie Du da eingreifen kannst, sodaß er das gar nicht erst zu zeigen braucht.

    Schwere Kost erstmal für jemanden ohne Erfahrung, das gebe ich gerne zu :-)
    Aber wenn Du weitere Fragen hast, nur her damit..... Man kann sicher nicht von jetzt auf gleich alles ändern. Aber zu erkennen, daß man mehr
    Grenzen setzen muß, und dies, bevor der Hund das unerwünschte Verhalten zeigen muß, is ja schon ein großer Schritt, der dazu führen wird, daß man im Alltag darüber nachdenkt, wo man besser Grenzen setzen könnte, und anders agiert. Wie, das ergibt sich dann aus dem Zusammenhang, oder aus evtl. Vorlieben des Hundes. Wenn ein Hund zB gern apportiert, kann ich ihn ganz gut mit nem geworfenen Spieli davon abhalten, meinen Besuch anzukläffen. Wenn er verfressen ist, kann ich ihm, sobald die Haustürklingel losgeht, nen Knochen/Leckerli ins Körbchen werfen, sodaß er freiwillig reingeht. Bestätigung fürs Reingehen ist dann, daß er das Teil aufessen darf.

    Ich glaube, bei Dir ist es wichtig, es einfach nur zu verstehen, was bislang nicht ganz perfekt lief, denn damit wirst Du auch im Alltag dann mit anderen Augen Deine Hunde sehen, und automatisch besser entscheiden im Umgang mit dem Hund. :-)

  • Du schreibst doch selbst das Dein Hund seit 4 Monaten Problemverhalten zeigt, der Welpe ist aber erst eine Woche da. Also kann das eine mit dem anderen nichts zu tun haben. Was hat sich vor 4 Monaten denn verändert ?
    Das ein Hund knurrt ist erstmal nichts schlimmes, er sagt Dir einfach damit das er mit der Situation ein Problem hat und daran musst DU arbeiten. Zurückdrohen wird den Hund nur noch mehr verunsichern und das Problem verstärken. Und wenn Du nichts daran änderst wird Welpie auch schnell das gleiche Verhalten zeigten.

    .....

    Das Fettgedruckte halte ich auch für ganz wichtig. Da kann auch ein einzelner Auslöser vorhanden sein (zB daß ab da der Hund tagsüber nimmer rauskam?). Der Welpe ist es aber sicher nicht. Und wenn der dann auch anfinge, das Verhalten des Ersthundes zu übernehmen (die Wahrscheinlichkeit ist groß - irgendeinen Mist gucken die sich immer ganz schnell ab *gg), haste Spaß und doppelt Arbeit..... :-)

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