Gewichts-/Figurbewertungsthread - Teil 2

Zu der Diskussion wie es um die Hundehalter bestellt ist sage ich jetzt mal nichts.

Emil, 3 Jahre, 63cm und 23kg

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Falls man es auf den Fotos nicht sieht: Muskelmasse ist reichlich vorhanden

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Zitat

Hier im Thread finde ich den Schlankheitswahn schon echt auffällig.

Aber eine paar Seiten vorher hast Du noch über die vielen dicken Hunde hier gemeckert. Ja was denn nun?

Rasse spielt bei der Bemuskelung in jedem Fall ein wichtige Rolle. Die einen bringen schon ohne großes Programm einfach völlig andere Anlagen mit. Nicht nur bei der Bemuskelung selbst, sondern auch beim Körperbau, Unterhautfettgewebe, viel lose Haut,...

Dann darf man auch nicht die unterschiedlichen Lebensumstände vernachlässigen. Wie wird gewohnt, wie sehen die Gassistrecken aus, wie die Freizeitaktivitäten, was sind die Vorlieben des Hund, was für ein Charakter hat er.

Ein Hund der im Gebirge wohnt oder schon hügeligem Land, der auch mal tobt, seine wilden 5 Sprintminuten hat, mit anderen Hunden spielt, buddelt und schwimmt, ist völlig anders bemuskelt, als einer der es eher ruhig angehen lässt. Oder der vielleicht zwar platt wohnt, schwimmen aber zum ganz normalen Alltag gehört.

Das allein spielt schon ordentlich mit rein.

Wir sind Urstromtäler, hier ist es platt. Ich kann 8 Stunden im platten Land laufen und merke einfach nix. Wenn ich mal in den Ravensbergen bin, wo es nur ab und an mal nen Hügel hoch geht, habe ich am nächsten Tag Muskelkater in den Oberschenkeln und da reden wir von 50 Höhenmeter und ich merke schon beim laufen das ich gerade 50m Höhenmeter überwinde.

Ein Langstreckenläufer sieht anders aus, als ein Sprinter und der sieht anders aus als ein Bergsteiger.

Muskulatur wird entsprechend ihrer Nutzung angelegt, was gebraucht wird, wird ausgebaut, was nicht gebraucht wird eben nicht.

Wir leben hier also im platten Land, mit einem stink normalen Begleithund. Wir gehen viel Spazieren, aber der Hund ist ruhig. Es wird nicht mit anderen getobt, es wird selten gesprintet, nicht gebuddelt, nicht gebadet, keine Hügel erklommen,... Wir laufen halt und des Tieres liebste Beschäftigung ist es in der Landschaft zu sitzen und die Umgebung im Blick zu behalten oder nach Eichhörnchen Ausschau zu halten (das merkt man auch an der Nackenmuskulatur).

Die Muskulatur ist für unsere Lebensumstände und den Charakter des Hundes funktional. Aufgrund des langen Rückens machen wir da auch ein bisschen was für, aber ich trainiere nicht künstlich irgendwelche anderen Muskeln auf, die für unseren Alltag offensichtlich nicht notwendig sind.

Anders verhält es sich vielleicht bei Sportlern oder kranken Hunden.

Unser Otto Normalhund hat die Muskeln die er offensichtlich braucht. Wahrscheinlich ist sie "schlecht" bemuskelt, ich sage es ist funktional, mehr müsste hier einfach dauerhaft "zwanghaft" auftrainiert werden, weils im Alltag eh nicht genutzt wird.

ich hatte hier bevor ich gepostet hab nur still mitgelesen. Ja bei einigen würde ich sagen zu dick, zu dünn oder genau richtig. Hat für mich mit schönheitswahn nix zu tun. Manchmal gibt es da auch einen Hintergrund für die Figur die man nicht kennt.

Als HH passe ich optisch nicht zu meinen Hund. Ich bin dick, aber das hat auch seinen Grund.

Weshalb mein Hund dünn/sportlich/was auch immer ist? Weil ich will das er lange und gesund lebt. Aber ich zähle wie bei mir auch bei ihm nicht die kcal.

Ich bin froh wenn jemand anderes einen Blick auf den Hund wirft. Denn irgendwann wird man einfach auch mal betriebsblind wenn man den jeden Tag vor Augen hat.

Zitat

ich möchte hier EINEN Hundehalter sehen, der wirklich untergewichtig ist.

Das bin dann wohl ich. Ich hab einen BMI von 16 und bin damit untergewichtig.

Und mein Hund sieht so aus:

Und ist damit lt. Physio "traumhaft". Aber vermutlich ist die Physio auch dem "Magerwahn" verfallen.

Ich frag mich immer, wo der sog. Magerwahn sein soll. In der Realität kann ich ihn weder bei Hunden noch bei Menschen sehen. Im Gegensatz. Ich sehe v.a. einen Fettwahn.

Eine private Umfrage im Freundeskreis hat ergeben, dass nicht eine meiner (stärker) übergewichtigen Freundinnen je von einem Arzt auf ihr Gewicht angesprochen wurde - ich werde es von jedem Arzt. Obwohl ich nicht krankhaft untergewichtig bin. Ich esse normale Portionen und ernähre mich normal. Trotzdem bin ich "untergewichtig". Ist eben so.

Dabei aber übrigens nicht halb so gut bemuskelt wie mein Hund.

Ich habe hier im Thread noch keinen tatsächlich untergewichtigen Hund gesehen, bei dem das nicht dazu gesagt wurde. Bzw. @Brizos Border Collies erscheinen mir schon recht schlank - allerdings kann ich die Rasse nicht so gut und weiß, dass Fotos täuschen können, so dass ich mich hier mit einem Urteil zurück halte, wenn die Halterin sagt, dass die Hunde so ok sind. Außerdem spricht die Bemuskelung der Hunde dafür, dass diese nicht wirklich untergewichtig sein können.

Und oft genug wird ja auch gesagt, "von den Bildern her erscheint xy". Jeder sollte sich bewusst sein, dass ein Foto eine direkte Beurteilung, u.a. durch Anfassen, nicht ersetzen kann.

Aber ich finde es gut, wenn Tierhalter sich über das Gewicht der ihnen anvertrauten Lebewesen Gedanken machen. Übergewicht ist nunmal kein rein optisches Problem und belastet nicht nur die Gelenke, sondern den gesamten Körper, auch die inneren Organe.

Dass viele Hundehalter selber übergewichtig sind. Nunja, Übergewicht ist halt gesellschaftlich akzeptiert. Von Freundinnen, die abgenommen haben, hab ich einige Geschichten über dumme Kommentare gehört - da wurde ihnen Magerwahn vorgeworfen, wenn sie noch weit von oberen Normalgewicht entfernt waren.

Wir Menschen stecken halt noch im Mittelalter fest, als Übergewicht ein Zeichen von Wohlstand war und damit schön.