Angst vor Umweltreizen, Straßenverkehr

  • Impulskontrolle (ruhig bleiben an bewegten Reizen, nicht jedem Reiz sofort zu entsprechen)
    Frustrationstoleranz (Frust aushalten lernen, Abwarten lohnt)
    Abbruchsignal plus Alternativverhalten (Verhalten verbal abbrechen und eine alternative Handlung etablieren)

    Jetzt sitz ich hier, gucke dumm aus der Wäsche und weiß nicht, womit ich anfangen soll :hilfe:
    Abbruchsignal üben wir zwischendurch, allerdings nur selten, weil es sie ziemlich verunsichert und sich dann lieber erstmal ganz von mir zurück zieht. Das klingt jetzt so, als würde ich ihr wer weiß was antun...
    Folgende Methode:
    Leckerchen auf die Hand legen, will der Hund dran gehen, freundlich aber bestimmt "nein" sagen und die Hand schließen. Nimmt der Hund Abstand oder schaut weg, gibt es ein anderes Leckerchen als Belohnung.
    Ich musste die Übung für unsere Mimose ein bisschen anpassen, weil es sie verunsichert hat, dass ich ihr erst meine Hand mitsamt Leckerli hinhalte und dann verbiete. Deswegen lasse ich zwischendurch "aus Versehen" was leckeres auf den Boden fallen und stelle schnell den Fuß drauf, wenn sie hin will.

    Impulskontrolle und Frustrationstoleranz kenn ich zwar aus meinem eigenen Leben, aber wie man daran arbeitet? :lachtot:
    Erstmal weiter googeln...


    Bis dahin würde ich starken Autoverkehr meiden, damit das Verhalten nicht weiter ritualisiert wird.

    weniger geht leider nicht... Dafür müsste ich umziehen.


    Außer, du traust dir zu, das Verhalten im Ansatz auch mal recht harsch zu verbieten. Und wenn der Hund es lässt, sofort belohnen, loben.

    Puh, ich weiß ja nicht... Die kriegt ja schon Schiss vor mir bei der Abbruchsignal-Leckerchen-Geschichte. Ich glaub auch nicht, dass ich damit Erfolg hätte. Die würde bestimmt nur verknüpfen, dass ich auch noch böse werde, wenn Autos kommen und dann ist Holland in Not :shocked:

  • Weil der Hund eine Pfote hebt? Erstens kann das auch Pföteln sein und zweitens kann der Hund auch ins Jagdverhalten fallen weil er mit der Situation überfordert ist.

    Das war auch der Gedanke der Trainerin. Sie hat viele Verhaltensweisen damit begründet, dass der Hund überfordert ist und irgendwie versucht zu handeln, bevor er gar nichts macht.
    Ihr beiden verunsichert mich eh mit eurer gegensätzlichen Meinung :ops:

    Auch, wenn es am Ende nichts mit hüten/jagen was auch immer, zu tun hat, wäre etwas mehr Impulskontrolle sicherlich trotzdem hilfreich für sie.


    Erstens kann das auch Pföteln sein

    Was genau meinst du mit pföteln?

  • Leckerchen auf die Hand legen, will der Hund dran gehen, freundlich aber bestimmt "nein" sagen und die Hand schließen. Nimmt der Hund Abstand oder schaut weg, gibt es ein anderes Leckerchen als Belohnung.
    Ich musste die Übung für unsere Mimose ein bisschen anpassen, weil es sie verunsichert hat, dass ich ihr erst meine Hand mitsamt Leckerli hinhalte und dann verbiete. Deswegen lasse ich zwischendurch "aus Versehen" was leckeres auf den Boden fallen und stelle schnell den Fuß drauf, wenn sie hin will.

    Das ist für einen sensiblen Hund tatsächlich anstrengend. Einfacher fällt es dem Hund, wenn man das erwünschte Verhalten erst beibringt, dann benennt und dann erst die Verlockung mit reinbringt. Ich kann es jetzt gerade nicht ausführlich erklären, aber hier sind zwei Videos, die dir vielleicht Ideen, auch zum Thema Impulskontrolle und so geben: [media]https://www.youtube.com/watch?v=uTomyVjg5Yc[/media]
    [media]https://www.youtube.com/watch?v=rf66EEzCm2o[/media]

  • Weil der Hund eine Pfote hebt? Erstens kann das auch Pföteln sein und zweitens kann der Hund auch ins Jagdverhalten fallen weil er mit der Situation überfordert ist.
    gorgeous2000 schrieb:Das mag ja sein, aber Angst (vor Autos) kann man dann trotzdem ausschließen.


    Dass der Hund grundsätzlich eher ein Stresstyp ist - soweit sind wir ja schon.

  • Ihr beiden verunsichert mich eh mit eurer gegensätzlichen Meinung

    Sorry, das ist hier nur ein Forum und wir machen beide eigentlich völlig unangebrachte Ferndiagnose. Eine wirkliche Diagnose kannst du nur von einem Profi vor Ort bekommen, hier gibt es allenfalls Ideen und Anstöße, aus denen du rauspicken musst, was für euch passt. Pföteln ist eine Form von Beschwichtigung, zum Beispiel Junghund hebt Pfote Richtung erwachsenem Hund, zeigen Hunde dann eben auch manchmal, wenn sie unsicher sind.

  • Der Aufbau Deines Abbruchsignal hört sich doch gut an.

    Und klar, kann man das stimmlich/körperlich so dem Hundetyp anpassen, dass es nicht bedrohlich wirkt, sondern nett.

    Nimmst du das nicht, bekommst du dafür was anderes (besseres).

    Das würde ich auf jeden Fall so weiter machen und immer mal wieder in den Alltag mit einbauen.

    Auch wenn der Hund meidet oder unsicher aussieht, schaden solche klaren Grenzen sicher nicht eurer Beziehung. Solange du fair bleibst und nicht übertreibst, dich aber trotzdem sicher und entscheidungsfreudig zeigst.


    Wie GENAU sieht denn die Situation an Autos aus.

    Ihr geht an einer Straße, Auto kommt in weiter Ferne.

    Was macht der Hund? Wann fängt das Verhalten an? Fixiert er recht frühzeitig und springt dann auf, wenn das Auto auf gleicher Höhe ist?
    Könntest Du das Fixieren schon abbrechen. "Nein" und Futter rein?

    Führst du den Hund auf der der Straße abgewandten Seite? Vielleicht hilft das ein bisschen, ausreichende Distanz zum Auto zu bringen.

    Wenn du das Verhalten frühzeitig abbrechen kannst, bevor der Hund sich da rein steigert (also eigentlich schon beim Auto angucken), hast du sicherlich eine Chance.

  • Sorry, das ist hier nur ein Forum und wir machen beide eigentlich völlig unangebrachte Ferndiagnose. Eine wirkliche Diagnose kannst du nur von einem Profi vor Ort bekommen, hier gibt es allenfalls Ideen und Anstöße, aus denen du rauspicken musst, was für euch passt. Pföteln ist eine Form von Beschwichtigung, zum Beispiel Junghund hebt Pfote Richtung erwachsenem Hund, zeigen Hunde dann eben auch manchmal, wenn sie unsicher sind.

    Ich wende ja auch nicht einfach etwas an, von dem ich glaube, dass es dem Hund schaden könnte. Und ich bin dankbar für eure Ferndiagnosen :ops:
    Ich hab ja auch immer noch die Trainerin, mit der ich das alles besprechen kann und vielleicht geht sie den Weg mit mir weiter, sonst suche ich nach einer neuen.

    Aah, okay, stimmt, kann man häufiger beobachten. Ist auch nicht so, dass mir die Beschwichtigungssignale fremd wären, ich hab nur nicht verstanden, was du meinst.

  • Sie wollen das doch heute Abend oder Nachmittag filmen :)

    Auch wenn der Hund meidet oder unsicher aussieht, schaden solche klaren Grenzen sicher nicht eurer Beziehung.

    Mir hat der Effekt bei meinem Hund auch nicht gefallen und ich finde schon, dass ich das als Schaden an der Beziehung betrachten kann, wenn der Hund mich wegen so einer "Lappalie" erst mal nur noch meidet.
    Ich habe stattdessen erst mal nur die geschlossene Hand hingehalten, die geöffnetet Hand ist für manche Hunde einfach am Anfang noch zu viel "Ätschbätsch" und sie trauen sich dann lange nicht mehr, in anderen Trainingsituationen Leckerlies anzunehmen.

    Edit: Und ich habe Nein gesagt (nicht freundlich und bestimmt sondern nur freundlich) bevor ich die Hand geöffnet oder runter genommen habe. So war mein Hund weniger verunsichert.

  • Wie GENAU sieht denn die Situation an Autos aus.

    Ihr geht an einer Straße, Auto kommt in weiter Ferne.

    Was macht der Hund? Wann fängt das Verhalten an? Fixiert er recht frühzeitig und springt dann auf, wenn das Auto auf gleicher Höhe ist?
    Könntest Du das Fixieren schon abbrechen. "Nein" und Futter rein?

    Führst du den Hund auf der der Straße abgewandten Seite? Vielleicht hilft das ein bisschen, ausreichende Distanz zum Auto zu bringen.

    Genau, sie fixiert recht früh und sobald das Auto knapp hinter uns ist, springt sie auf das Auto zu und wenn es gerade an uns vorbei gefahren ist, springt sie noch mal, und umgekehrt natürlich auch, wenn das Auto von vorne kommt. Maaanchmal, wenn sie gerade erst hingeschaut hat, kann ich das Hinschauen clickern und auch belohnen. Ich werfe das Leckerchen extra auf den Boden, weil ich dann eine bessere Chance habe, direkt wieder markern zu können, sobald sie das Leckerchen geschluckt hat. Je nach Entfernung des Autos klappt das 2, 3 Mal bis das Auto bei uns ist und dann schafft sie es nicht mehr und springt. Das Leckerchen, das ich vielleicht vorher noch geworfen habe, lässt sie dann liegen. Ich werde es aber später noch filmen.

    Ich kann sie leider nicht an der Seite der Hauswände führen, weil sie permanent Richtung Straße zieht. Dafür müsste ich sie an einem Kurzführer halten und irgendwie krampfhaft ihr Gewicht zur Seite ziehen. Das erscheint mir aber nicht sinnvoll, deswegen besitze ich so ein Teil auch nicht.

  • Oh. Das würde ich aber schon machen. Wenn du sie beschützen willst, musst du zwischen ihr und dem Reiz bleiben, du musst sie dafür nicht zur Seite ziehen sondern nur so kurz halten, dass sie nicht an dir vorbei kommt, den Rest regelst du über "Splitten", also einfach als Barriere dazwischenstellen/schieben.

    Edit: Sowas grundlegendes müsste dir die Trainerin aber zeigen können. Ist auch nur eine Übergangslösung, parallel dazu kannst du Fuß oder etwas ähnliches im Haus aufbauen.

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