Kastration um des lieben Frieden willens?


  • Ich habe schon das Gefühl, dass ihm mehr Auslastung gut tun würde - vor allem für den Kopf. Und Mantrailing und Nasenarbeit gehen schlecht alleine. Ich meine, viele hier gehen doch in einen Verein und müssten verstehen, dass ich keine Lust habe, immer nur alleine mit Hund unterwegs zu sein. Oder ist das ein so abwegiger Wunsch?


    Ich kann es prinzipiell verstehen, dass man Hundesport machen will. Mache ich ja selbst.

    Aber - unser Verein ist da völlig relaxt. Bei uns trainieren auch die läufigen Hündinnen ganz normal mit. Von intakten Rüden rsp. intakten, gerade nicht läufigen Hündinnen ganz zu schweigen.

    Spazieren gehe ich aber meistens allein. Da brauche nicht unbedingt jemanden dazu.

  • Ich versuche mal, mich durch zu arbeiten... ihr habt ja irre viel geschrieben.

    Man kann trotzdem privat Dinge machen wie Fährten oder ZOS, oder auch einfach Geruchsunterscheidungsspielchen daheim (Gewürze, Tees,....), unterwegs einfach Verlorensuche mit "verlorenen" Handschuhen oder Bällchen oder Leckerlidosen, was auch immer.


    Das machen wir ja, aber es ersetzt nicht das freie Spiel mit anderen Hunden! Felix liebt es, mit einem guten Kumpel über die Wiesen zu rasen, ineinander verkeilt rum zu kugeln, gemeinsam zu schnüffeln usw. Das kann man durch NICHTS ersetzen!

    Liebe TE, die Option Zweithund statt Kastration eine Option?

    Leider nein. Ich persönlich wäre ja sofort dafür :hust: aber mein Mann spielt da nicht mit. Wir haben derzeit kein allzu großes Haus, drei Kinder und jetzt schon ein Platzproblem. Da war ein Hund schon ein Kompromiss. Ein Zweiter? Keine Chance.

    Ich würde es überlegen.

    Ja, euch ist allem das Gesellschaftliche egal, man kann auch alles selber machen. Aber ernsthaft, nur dass der Hund nicht kastriert wird ein Leben als Eigenbrötler?

    Ich würde mir die Entscheidung nicht leicht machen und auch die Konsequenzen ausreichend beachten, aber im Zweifel wurde ich einem sozialen Hund wie Felix nicht alle Möglichkeiten nehmen.

    Danke Dir! Das spiegelt genau meine derzeitigen Gedankengänge wieder. Ich suche doch nicht nach einer Ausrede für eine Kastra, weil ich die will, sondern ich muss mich damit abfinden, dass die Nicht-Kastra Nachteile für uns bedeutet. Und muss mich halt fragen, ob es mir das wert ist.
    Und anders als @Elsemoni das offensichtlich glaubt, hab ich schon alle erdenklichen Möglichkeiten abgecheckt. Der Labbi-Züchter richtet sein Angebot übrigens auch an Jäger, weniger an Hobbyhalter. Und ja, derzeit zumindest ist Felix ein Freu-Terrier, der sie ALLE liebt! Und ich hab Angst, dass ihm diese Begeisterung durch fehlenden Sozialkontakt eher abhanden gehen wird. Genau deshalb ist "immer alleine gehen" für mich keine Option!

    Heute morgen hab ich bei meiner Trainerin, die mir bis jetzt von ihrer Art des Trainings gut gefällt einen wirklich interessanten Kurs entdeckt, eigentlich sogar zwei. Beide gehen nicht, weil Felix unkastriert ist.

    Ich kenne hier tatsächlich einen unkastrierten Hund - einen Kleinpudel. Da hab ich schon Kommentare gehört und wurde gleich gewarnt, dass der aufreitet usw. Als wäre er krank. Der geht öfter mal mit den anderen Gassi und muss dabei angeleint bleiben (was ihn noch bescheuerter macht) :fear: Da gehe ich lieber alleine...


  • Mit der Tatsache, dass mein Rüde unkastriert ist, bin ich auch schon öfter angeeckt. Aber einigen mit denen ich mich über das Thema unterhalten habe, hat es zumindest schon zum Nachdenken gebracht.


    Hier ist das aber was völlig anderes als in GB-USA-CAN .... dort ist es gang und gäbe, alles, was aussieht wie Hund und nicht bei 3 auf den Bäumen ist, kastrieren zu lassen. Die denken da ja gar nicht mehr drüber nach. Das ist für die völlig normal. Ein unkastrierter Hund, zumal ein Hund, der nicht in die Zucht soll, das ist dort fast so was wie ein Kalb mit 3 Köpfen. Völlig ausserhalb der Norm und jeglichen Verständnisses.

    Ich würde meinen Hund trotzdem nicht kastrieren lassen, nur weil in meiner Umgebung alle der Meinung sind, dass man sich Lebewesen zurechtschnippeln kann wie es einem gerade passt. Aber letztendlich muss jeder selbst wissen, was er möchte.

  • Wie sehe es denn mit einer chemischen Kastration aus?
    Lassen die Briten das durchgehen?

    Das ist eine wirklich gute Idee! Da frag ich mal nach!
    Das könnte ich mir schon vorstellen...

    Wenn ich das richtig gelesen habe, hat doch dieser Hund sein hündischer Bekanntenkreis. Gründe doch mit diesen Leute eine Gassi-Geh-Gruppe. Auch innerhalb der Gruppe lassen sich gut Fährtenarbeiten ausleben.

    Er hat einen festen Freund mit dem wir uns regelmäßig treffen. Und ein paar andere Hundefreunde, die wir eher zufällig, aber doch öfter mal treffen, weil gleiches Gassigebiet. Die Hunde passen, aber die Leute nicht so sehr. Und mit ihren Hunden arbeiten, will keiner von denen. Überspitzt gesagt ist das eine Gruppe von netten Damen fortgeschrittenen Alters, die gemeinsam mit Hund spazieren gehen...

    Den würde ich einfach mal anrufen/anschreiben und fragen (falls er nicht zufällig aus deiner Ecke kommt), ob er nicht Vereine/Hundeschulen kennt, in denen du mit unkastriertem Hund gern gesehen bist. Die Trainer sind ja meistens nicht ganz unvernetzt. Evtl. findest du darüber was passendes.

    Ich frage dort mal nach...

  • @Theobroma

    letztendlich ist es doch so wie @Quebec glaube ich geschrieben hat - dein Hund ist gerade mal 8 Monate alt? Frühkastrieren lassen willst Du ihn sowieso nicht. Sondern frühestens mit 1,5 Jahren. was soll's .... Wenn ihr dann noch 1-1,5 Jahre im hundewohlfeindlichen GB seit, kommt es doch darauf auch nicht mehr an. Du darfst ja jetzt schon nicht mehr an Kursen teilnehmen.
    Also noch mindestens 1 Jahr nicht mehr. Dito Gassi-Begleitung.

    Ich würde die Trainerin mal ganz klar und deutlich fragen, warum sie denn keine unkastrierten Rüden in der Gruppe haben will. Und ich hätte auch keine Hemmungen zu fragen, ob sie nicht kompetent genug ist als Trainerin. Denn anderswo traineren unkastrierte Rüden gleichzeitig neben unkastrierten heissen Hündinnen - OHNE Probleme.

  • Zum Rest: ich habe weder Alter nachgerechnet, noch geschaut wie lange sich das 'lohnen' würde. Vielleicht weil ich andere Beiträge mit unterschiedlichen Zeitangaben der TE im Kopf habe.

    Wir haben noch mind. 2,5 Jahre vor uns, können aber auch gut und gerne noch 4 werden...

    Das was Du als um Rat fragen empfindest, empfinde ich als Bitte zum Zuspruch zur offensichtlich unnötigen Krastration. Die Kastration ist medizinisch nicht indiziert, der Hund hat ein anscheinend angenehmes Wesen, es gibt keine Probleme. Kastriert werden soll nur aufgrund von vor Ort geltenden gesellschaftlichen Konventionen.

    Nein, ich will nicht kastrieren, weil "man das hier halt so macht", sondern weil es uns einschränkt! Und zwar nicht nur mich (damit könnte ich leben), sondern vor allem auch den Hund, wenn ihm bald die Sozialkontakte ausgehen! Das finde ich FÜR IHN schade und deshalb überlege ich, was ich tun könnte und was der richtige Weg wäre.

    Es geht mir hier darum, zu sinnieren und Feedback zu bekommen. Und da helfen allgemeine "Kastration ist immer Scheiße" Beiträge einfach nicht. Ich halte auch schon seit Jahren aus nicht-medizinischen Gründen kastrierte männliche Pferde. Und? Wieso ist das erlaubt, bei Hunden aber nicht? Ich bin der Meinung, dass man entscheiden muss, was für den Hund der beste Weg ist. Das kann auch eine Kastra sein...

    Wenn du über deinen Rassezuchtverein niemanden findest der Training mit unkastrierten Hunden anbietet, schau dich doch in Internetforen oder auf Facebook nach Gleichgesinnten um, die wird es sicherlich auch in Schottland geben.

    Das kann ich noch mal versuchen. War leider bisher nicht erfolgreich... hier gibt es weitaus weniger Leute, die mit dem Hund arbeiten zum Spaß wie in D.
    Hier gibt es auf den Farmen noch viele BC und dann halt reine Jagdhunde. Deren Ausbildung scheint aber hauptsächlich über die Jagdverbände organisiert zu werden.

    Das macht die Suche halt schwierig...

  • Ich würde die Trainerin mal ganz klar und deutlich fragen, warum sie denn keine unkastrierten Rüden in der Gruppe haben will. Und ich hätte auch keine Hemmungen zu fragen, ob sie nicht kompetent genug ist als Trainerin. Denn anderswo traineren unkastrierte Rüden gleichzeitig neben unkastrierten heissen Hündinnen - OHNE Probleme.

    Ich habe fest vor, das am Montag anzusprechen. Ich habe zwar keine Hoffnung, dass sie für uns die Regeln ändert, aber thematisieren schadet ja auf keinen Fall.
    Wie du schon sagst, ist ein intakter Rüde hier leider sowas von außergewöhnlich.
    Und es steht sogar in seinem Pass... (der TA hat auch ganz verwirrt geschaut, dass Felix "noch" intakt ist). Hier gibt es "Pet Dogs" und "Breed Dogs" - letztere vor allem in Kennels. Ist einfach so...

  • Du kannst aber Hengste nicht mit Rüden vergleichen.

    Ein liebestoller Hengst kann zur tödlichen Gefahr werden, ein Rüde wohl eher nicht.

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen Kastration, aber sie sollte auf Grund einer medizinischen Indikation erfolgen und nicht aus den von dir aufgeführten Gründen.

    Es gibt soviele Hunde, die aus den verschiedensten Gründen keine Kontakte zu anderen Hunden haben können. Da schafft eben der Mensch durch Aufgaben, Sport und Spiel für Ausgleich.

  • Eigentlich ist das schizophren, wenn man bedenkt, dass die GB-USA-CAN Hundeleute dann andersrum wieder völlig relaxt sind.
    Bei uns ist bsp. das Ausstellen von heissen Hündinnen erst seit ein paar Jahren erlaubt. Als ich meine Grosspudel ausgestellt habe, durften heisse Hündinnen nicht auf das Ausstellungsgelände. Wenn also eine Ausstellung in dem möglichen Läufigkeitszeitraum lag, musste man sich schon genau überlegen ob melden oder nicht.
    Und meine amerikanischen Bekannten haben da völlig perplex den Kopf geschüttelt, da das für sie völlig normal war, dass eine heisse Hündin ausgestellt werden kann und sie auch auf dem Ausstellungsgelände ist. Deshalb werden ja die Rüden vor den Hündinnen ausgestellt.

  • Wir haben noch mind. 2,5 Jahre vor uns, können aber auch gut und gerne noch 4 werden...

    Nein, ich will nicht kastrieren, weil "man das hier halt so macht", sondern weil es uns einschränkt! Und zwar nicht nur mich (damit könnte ich leben), sondern vor allem auch den Hund, wenn ihm bald die Sozialkontakte ausgehen! Das finde ich FÜR IHN schade und deshalb überlege ich, was ich tun könnte und was der richtige Weg wäre.
    Es geht mir hier darum, zu sinnieren und Feedback zu bekommen. Und da helfen allgemeine "Kastration ist immer Scheiße" Beiträge einfach nicht. Ich halte auch schon seit Jahren aus nicht-medizinischen Gründen kastrierte männliche Pferde. Und? Wieso ist das erlaubt, bei Hunden aber nicht? Ich bin der Meinung, dass man entscheiden muss, was für den Hund der beste Weg ist. Das kann auch eine Kastra sein...

    Das kann ich noch mal versuchen. War leider bisher nicht erfolgreich... hier gibt es weitaus weniger Leute, die mit dem Hund arbeiten zum Spaß wie in D.Hier gibt es auf den Farmen noch viele BC und dann halt reine Jagdhunde. Deren Ausbildung scheint aber hauptsächlich über die Jagdverbände organisiert zu werden.

    Das macht die Suche halt schwierig...


    Ich kann per iPhone nur alles zitieren, beziehe mich aber auf die Antwort zu meinem Zitat:
    Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Kastration per se "scheisse" sei. Kastration kann nötig sein und auch Hundeleben retten - die Gründe, die DU aber für eine etwaige Kastration nennst, sind scheisse, das ist ein ganz wesentlicher Unterschied.

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