Kastration um des lieben Frieden willens?

  • Ihr ist das Benehmen ihres eigenen Hundes peinlich... aber statt zu erziehen, geht sie uns lieber aus dem Weg. Felix mag ihren Cocker, hat ihm aber vor kurzem Mal eine Ansage gemacht, weil der so ein Hibbel ist und ständig über alle Grenzen geht. Ist der einzige Hund, bei dem Felix bisher mal "den Terrier" gezeigt hat. Angeblich weil nicht kastriert. *seufz* Dabei war sein "Stopp" da echt angebracht.

  • Nein, ich will nicht kastrieren, weil "man das hier halt so macht", sondern weil es uns einschränkt!

    Ihr seid ja echt in einer doofen Situation!

    Hier ist das eher so 50/50, und im Hundeverein gibt es da keine Probleme. Leute mit Hündinnen in der Standhitze kommen halt nicht zum Training (ist keine Auflage, sondern freiwillig), damit es keinen unnötigen Stress gibt mit den unkastrierten Rüden.

    Meine Hunde sind kastriert, aber eben unter anderen Voraussetzungen (Tierschutz).

    Aber Kastration aus Gefälligkeit oder Anpassungsdruck?
    Die Entscheidung würde mich auch umtreiben.

    Auf der anderen Seite: Wenn Du mit Felix nur dadurch, dass er seine Bommeln noch hat, so blockiert bist, dass Du Klimmzüge machen müsstest, mit dem Hund noch ein normales Leben (mit Hundeschule und Hundekontakten) zu führen, dann würde ich eine Kastra durchaus in Erwägung ziehen. Ist ja nun auch nicht so, dass sich der Hund dadurch im Charakter verändert. Er ist halt nur nicht mehr zeugungsfähig. Krähen und Möwen wird er trotzdem immer noch gerne aufscheuchen. ;)

    P.S.: Wir sehen das zu menschlich. Für uns löst eine Kastra Krisen aus, weil wir uns des Verlusts der Fortpflanzungsfähigkeit bewusst sind. Für Hunde ist das eine Narkose, nach der alles normal weitergeht.

  • Das ist wirklich eine blöde Situation und ich kann verstehen das Du Dir Gedanken machst. Tue einfach was DU für richtig hälst und nicht weil das einfach so ist. Es wird sicher Möglichkeiten geben, Du musst sie nur suchen.

    So verschieden sind die Welten. Das Thema Kastration kommt hier auf Spaziergängen fast nie zur Sprache, es interessiert kaum jemanden. Und wenn die Leute zufällig hören das meine Hunde kastriert sind, ecke ich damit eher an. In unserem Alltag spielt es aber zum Glück keine Rolle. Ich finde es ist immer eine individuelle Entscheidung, ein kastrierter Hund ist nicht schlechter als ein unkastrierter.

    Warte einfach ab wie Dein Hund sich entwickelt ...... kommt Zeit kommt Rat.

  • Ich finde die Reaktionen hier teilweise leicht übertrieben.

    Egal, wie du dich entscheidest und warum - rechtfertigen musst du dich dafür nicht. Und schon gar nicht solche Sachen sagen lassen...

    Ich denke mal, du stehst mit beiden Beinen im Leben (mehr als viele hier), trägst viel Verantwortung, handelst im Sinne deiner Tiere und wirst die richtige Entscheidung treffen.

    Hier herrscht ebenso viel "Bias" wie in deinem Umfeld, nur eben andersherum. Nicht immer überzeugend. Anti-Kastra ist halt das neue BARF in Sachen Forums-Diskurs.

    Und das sage ich ganz bewusst, als jemand, der selbst einen unkastrierten Rüden hat...Ich barfe übrigens auch... Aber diese "Niemals, wie kannst du nur blabla" Argumentation ist schon anstrengend. Es gibt viele gute Argumente gegen eine Kastration - aber gäbe es nicht auch andere Argumente, würdest du dir ja keine solchen Gedanken machen. Es gibt verdammt viele kastrierte Hunde, die weder krank sind noch ein schlechteres Leben haben.
    Hätte mein Hund Testosteron-Dauerstress, würde ich ihn z.B. auch kastrieren lassen.

    Ich würds sacken lassen und dann nach meinem eigenen Bauchgefühl entscheiden. Und ja, für mich wären Sozialkontakte für den Hund auch extrem wichtig. Das kann ich verstehen.

    Wie bei den Pferden: Da geht es darum, dass Hengste fast immer in Einzelhaltung leben müssen - da würde ich auch immer die Kastration vorziehen.

  • P.S.: Wir sehen das zu menschlich. Für uns löst eine Kastra Krisen aus, weil wir uns des Verlusts der Fortpflanzungsfähigkeit bewusst sind. Für Hunde ist das eine Narkose, nach der alles normal weitergeht.

    Ganz so harmlos ist eine Kastra auch wieder nicht, da durch eine Kastra enorm in den Hormonhaushalt eingegriffen wird.
    Mein letzter Dackel wurde mit 1 Jahr kastriert, der entwickelte daraufhin eine Schilddrüsenunterfunktion wegen der er sein Leben lang Tabletten nehmen musste und auch Verhaltensstörungen hatte.
    Mein TA hat mir gesagt, dass enorm viele kastrierte Hunde eine SDU entwickeln.

  • Wäre nur die Frage ob man bei einem einjährigen Hund weiß wie er sich ohne Kastration entwickelt hätte und ob er nicht auch so Schilddrüsenprobleme bekommen hätte. Ich habe mich davon so verrückt machen lassen das ich meine beiden kastrierten Hunde letztes Jahr testen lassen habe, sie sind gesund und fidel. Gibt ja auch Statistiken das kastrierte Hunde eine höhere Lebenserwartung haben. Im Alltag bemerke ich keinen Unterschied zwischen kastrierten und unkastrieren Hunden, die Hormone entstehen ja nicht nur in den Hoden .

    Wobei ich sagen muss, ich bin weder pro noch kontra Kastration. Es eine Entscheidung die zum Hund um zum Leben passen muss. Die kann Dir keiner abnehmen.

  • Ich habe euch einfach mal als Beispiel genommen, weil ich keine Lust habe den ganzen Thread nochmal durchzuackern und ähnlich unkluge Kommentare zu suchen.

    Für uns löst eine Kastra Krisen aus, weil wir uns des Verlusts der Fortpflanzungsfähigkeit bewusst sind

    @frolleinvomamt Ganz so einfach ist es nicht, denn obwohl meine Hunde intakte Rüden sind, durften sie ihren Fortpflanzungstrieb nicht ausleben, genauso wie die intakten Rüden anderer verantwortungsbewußter Rüdenhalter die keine Züchter sind. Aber es ist ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt. Man sollte sich vielleicht mal damit beschäftigen, wozu genau im Hundekörper diese Hormone gebraucht werden.

    Anti-Kastra ist halt das neue BARF in Sachen Forums-Diskurs.

    Komisch, dann war ja mein Ta seiner Zeit weit voraus als er mir als Ersthundhalterin vor 18 Jahren schon von einer Kastra ohne medizinische Indikation abriet.

    Wenn hier User sich gegen eine Kastra ausgesprochen haben, dann nicht weil es dogmatisch so sein muss. Vielmehr kommt doch jeder Hundehalter an den Punkt wo er sich mit dem Thema beschäftigt und das für und wider für seinen Hund und Situation erwägt.
    Ich lehne eine Kastra ohne medizinische Indikation nur und ausschließlich deshalb ab, weil ich sie schlicht für unnötig halte. Genauso wie das Kupieren von Ohren und/oder Ruten dient es allein dem Menschen und geht zu Lasten des Hundes. Inwieweit zu Lasten des Hundes ist doch wieder situationsabhängig und kann niemand für das Indiviuum vorraussagen.
    Das Krebsrisiko ist erhöht, dennoch wird nicht jeder Kastrat an Krebs erkranken. Dackelbennys Dackel hat eine SDU bekommen, das gilt jedoch nicht für jeden Kastraten.
    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

    @Theobroma Vielleicht ist das noch eine Alternative: Du solltest aber versuchen dich genauer als nur diesen Blog zu lesen darüber informieren. Die Vasektomie (Sterilisation) beim Rüden - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

  • Wäre nur die Frage ob man bei einem einjährigen Hund weiß wie er sich ohne Kastration entwickelt hätte und ob er nicht auch so Schilddrüsenprobleme bekommen hätte.

    Es ist ja nicht nur die höhere Wahrscheinlichkeit für eine SDU, die Hormone fehlen ja auch an anderen Stellen und wie sich der Hund fühlt, wissen wir auch schwer von außen immer so richtig einzuschätzen, also die Einflüsse der Hormone auf die Psyche meine ich

  • Hi,

    wenns es für den Hund und sein Verhalten nicht nötig tut.
    Bzw. du keine große Sorge hast dass er mal unbeabsichtige eine Hündind deckt.

    Dann würde ich den Hund nicht kastrieren lassen.
    Eine Hundeschule die unkastrierte Hunde gar nicht aufnimmt, ist mir eh suspekt und da würde ich nicht hingehen.
    (Zumahl noch ab dem 6. Lebensmonat Kastrationspflicht? Frühkastration geht ja mal gar nicht ...)

    Da würde ich mir nen anderen Verein suchen. Oder zu dem was mich interessiert (Agility, Nasenarbeit, ...) gute Literatur lesen oder ein paar Youtube Videos anschauen und regelmäßig selber üben und schauen, ob das was für mich ist, da brauch es ja nicht zwangsläufig ne Hundeschule.

    Mit Hundekontakten ist natürlich blöd.
    Schau doch mal in einer örtlichen facebook-Gruppe (bei uns z.B. Hundetreff Rostock) ob du da mehr Leute findest, mit denen du dich dann treffen kannst, die mit deinem kastrierten Hund kein Problem haben.

    Aber bevor ich meinen Hund "nur" wegen Hundekontakten kastrieren lasse, würde ich eher noch über die Aufnahme eines zweiten Hundes nachdenken ...

    Außerdem:
    nicht jedes Aufreiten ist sexuell motiviert und hat was mit Kastra oder nicht zu tun.
    Es kann auch Mobbing sein, testen, Übersprungshandlung.
    Ich habe die Erfahrung gemacht das gerade kastrierte Rüden (u.a. Meiner -.-) gerne hinten aufreiten und andere Hunde Mobben - mein Hund macht das nur bei jungen, unkastrierten Rüden die nicht eindeutig sagen "Jetzt ist Schluss!!" Sehr unschönes Verhalten ...

    Immer SOFORT eingreifen muss man auch nicht unbedingt, auch (nicht exessives) Aufreiten ist normale Hundekommunikation und man sollte den Hunden schon die Chance geben diese Kommunikation auch auszutragen.
    Wenn jedoch absehbar ist dass exsessiv aufgeritten wird, es einseitig und unterdrückend ist, dann muss natürlich eingeschritten werden.

    Bei meinem Hund ist das innerhalb von ca. 2 Sekunden absehbar.
    Er reitet kurz auf/versucht es - entsprechend wie der andere Hund reagiert, steigert sich mein Hund dann halt rein, oder auch nicht.
    Lässt er wieder ab ist alles gut - ist er länger als 2 Sekunden hinten drauf, bzw versucht es mehr als 2-3 mal in Folge - greife ich ein.

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