Dominanten Rüden unterordnen (mit Augen fixiert)
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Also die Grundproblematik bei unserem Hund, die sich in den letzten zwei,drei Monaten entwickelt hat, ist eine Abneigung gegen Fußgänger und Radfahrer oder jedem der mir /uns sehr nah kommt. Er kann eigentlich sehr gut an der Leine laufen und Kommandos wie Sitz, Bleib, Platz, Steh usw kennt er ebenfalls. Er setzt sie aber kaum noch um und wenn nur für einen kurzen Zeitraum. Er springt überall drauf (Couch) und bedient sich selber vom Tisch, obwohl er nie vom Tisch gefüttert wurde und dies immer von vorneherein unterbunden wurde.
Willkommen in der Pubertät.
Du hast einen jungen Gebrauchshund, der sich seiner Rasse entsprechend zu verhalten beginnt. Er wird territorial, entwickelt Schutz- und Wachtrieb und dazu kommt der allgemeine Ungehorsam, den die Pubertät bei allen Hunden bei mangelhafter Erziehung mit sich bringt.und jeder Hund sollte überall mitgehen können, oder?
Nein.
Es gibt Rassen - und der Dobermann gehört da einfach immer noch dazu - die von ihrem Zuchtziel nie dafür gedacht wurden, brav an der Leine neben Frauchen durch die Innenstadt zu flanieren, im Café unterm Tisch zu warten und nett und freundlich zu allen Fremden zu sein, die seinen Weg kreuzen.
Das heißt nicht, dass es nicht Exemplare innerhalb der Rasse gibt, mit denen es möglich ist, aber je nach Abstammung ist es auf Grund des Basischarakters einfach unwahrscheinlich, dass sich der Hund in diese Richtung entwickeln wird.Verabschiede dich bitte von diesem Dominanz- und Rudelschwachsinn und vergiss auch diese seltsamen Erziehungsmethoden, die du da in der situation rumgetestet hast. Würde ich meiner Dobermannhündin die Schnauze zu halten wenn sie bellt, würde sie das als maximale Aufforderung zum Aufdrehen verstehen und daraus ein riesiges Spiel machen.
Erzieh den Hund vernünftig, laste ihn seiner Rasse und seinem Alter entsprechend aus und du wirst diese unsinnigen "Rangordnungsfragen" nicht mehr brauchen.
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Vielen Dank für eure Antworten ,sie erscheinen mir recht schlüssig. Ich werde sie mir nochmal vor Augen führen. Wobei ich mich bei einigen Punkten vielleicht missverständlich ausgedrückt habe.
Die Problematik im Haus ist ja einfach unerzogenes Verhalten.
Hat er das vorher nie gemacht? Welche Regeln gibt es bei euch?Könnt ihr ihn auf seinen Liegeplatz schicken?
Kann er im Haus Ruhe halten?
Kann er Frust aushalten bzw. habt ihr ihm das beigebracht?Habt ihr irgendeinen roten Faden in der Erziehung?
Unerzogen empfinde ich ihn eigentlich nicht, da er diese Regeln ja kannte. Ich empfinde es als ein Austesten seiner Grenzen.
Regeln z.B. Wenn wir essen, dann liegt er in seiner Box.
Wenn jemand nach Hause kommt, darf er auf Kommando die Person begrüßen, sonst bleibt er wo er gerade ist. Insbesondere bei "fremden" Personen
Schlafplatz ist sein Körbchen im Schlafzimmer
Bevor eine Straße überquert wird immer Sitzen und erst auf Kommando rübergehen
Im Haus Ruhe halten? Jein, er schlägt an wenn der Briefträger was einwirft oder er Leute sieht, die am Grundstück vorbeilaufen. Was ich jetzt nicht schlimm finde.Wie meinst du das mit Frust aushalten?
Roten Faden ja, würde ich behaupten. Es ist die konsequente Umsetzung von Kommandos und das ständige Üben von Situationen.
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Unerzogen empfinde ich ihn eigentlich nicht, da er diese Regeln ja kannte
Zwischen kennen und konsequent danach geführt werden, liegen Welten und gerade eine so intelligente Rasse merkt sehr schnell, wo sie sich durchschummeln kann, wenn der Hundeführer inkonsequent oder unklar in der Kommunikation ist.Das hat nichts mit "Grenzen austesten" oder Dominanz zu tun, das ist schlichtes Lernverhalten.
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Gibt es denn Grenzen, die man austesten kann?
Auf einmal auf Tischen rum zu springen finde ich schon recht dreist. Was macht ihr denn dann?
Das hat für mich mit Grenzen austesten eigentlich nicht viel zu tun, sondern eben mit einfach frechem, grenzenlosen Verhalten.
Mit Ruhe halten meine ich NICHT, nicht zu bellen.
Sondern ob der Hund im Haus immer irgendwas am machen oder am rum hampeln ist oder ob er auch mal in einer aufregenden Situation ruhig irgendwo liegen bleiben kann. Also Entspanntheit.
Viel Ruhe und viel Schlafen ist auch bei einem jungen Hund noch sehr wichtig, um Reize entsprechend verarbeiten zu können.
Gerade und vor allem bei einem Dobermann, der sich durch Unruhe, Nervösität und oft auch durch Wesensschwäche auszeichnet.
Ruhiges Verhalten liegt denen nicht im Blut, umso mehr muss ich darauf achten, dass er das lernt, was er nicht kann.Mit Frust aushalten meine ich, ob der Hund es gut ertragen kann, wenn man nicht das passiert, was er gerade möchte. Das muss jeder Hund ganz bewusst beigebracht bekommen, seinen Wünschen nicht immer und überall und sofort zu entsprechen.
Zum Beispiel mal Abwarten, bevor man Leute begrüßen darf, Abwarten bevor er etwas bekommt, was er in dem Moment gerade möchte, sei es, zu einem anderen Hund zu gehen, durch die Tür zu kommen, aus dem Auto zu springen usw.
Spätestens da kommt man mit Kommandos meistens nicht weiter, sondern der Hund muss wirklich die LERNerfahrung machen, dass sich abwartendes Verhalten für ihn lohnt und er nicht durch mehr Fordern schneller an sein Ziel kommt.
Ich denke, ihr solltet euch wirklich Hilfe suchen, jemanden, der euch den Hund einfach mal erklärt, wie geht Lernverhalten, wie kann man einen Hund durch diverse Situationen führen, wie und in welcher Zeit verknüpft ein Hund, wie ERZIEHT man usw.
Und ich würde dringend raten, euch mit der Rasse noch mal ganz bewusst auseinanderzusetzen.
Dobermänner sind keine einfachen Hunde. Sie sind sensibel bis wesensschwach, neigen zur Unruhe und Nervösität, dadurch können sie Frust von sich aus eher schlecht aushalten, sind in den meisten Fällen keine Mitlaufhunde oder Hunde, die einen überall hin begleiten können. Sie reagieren stark auf Reize, sei es Geräusche oder Bewegungen. Sie brauchen echte Arbeit, eine Aufgabe und einge gute, souveräne und konzentrierte Führung/Anleitung durch den Menschen.
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Die zweite hat nach einigen Wochen gesagt, dass Verhalten sei "Dobermanntypisch" aber damit kann ich mich nicht anfreunden und reagiere etwas genervt, man es auf die Rasse schiebt. Sonst wäre der Dobermann nie eine anerkannte Diensthunderasse geworden, wenn er gewisse Attribute nicht angezüchtet bekommen hätte. Aber das soll ja nicht das Thema sein.*lach die "gewissen angezüchteten Tribute" sind genau das was dir da gerade "Schwierigkeiten" macht.
Hättest du die Nummer mit der Schnauze bei unseren Dobis versucht (sind allerdings erwachsen), hättest du jetzt Löcher. Nicht unberechtigt....
Dein ganzer Regelkatalog ist ganz nett, bringt aber null, wenn du als Hundeführer nicht berechnbar bist. Diese Verlässlichkeit und Souveränität erlaubt dir erst den Hund sinnvoll zu führen.
Tricks wie an der Straße sitzen bleiben, beim Essen auf dem Platz liegen, bringt nichts. wenn der Alltag, der ganz normale Umgang, nicht passt.Unsere höre im Alltag und im Sport sehr gut, wir könnten sie auch mit ins Cafe usw. nehmen. Trotzdem ist unser "Regelkatalog" ist aber deutlich kürzer, die Hunde dürfen aufs Soa und aufs Bett, betteln, sind manchmal nicht vorbildlich leinenführig (Katze!), mit Kindern würde ich sie nicht in Kontakt kommen lassen (kennen sie nicht und sind halt wilde), sie springen an, wenn sie nicht dran gehindert werden usw.
Aber wenn es darauf ankommt, funktionieren sie. Und zwar weil wir berechenbar und authentisch sind. Sie wissen wie wir reagieren, wann wir 180 sind, wann was gut war und wann was scheiße.
Wir sind nicht nachtragend, maßregeln in klarer Sprache.Die Frage ist, was willst du? Wenn du einen netten, unauffälligen Begleiter sucht der ständig "scheintot" neben dir läuft, lieb zu Mensch, Kind und Tier ist, überleg ob die Rasse was für dich ist...
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Ganz ehrlich, ich bin sehr entsetzt, wie Du mit Deinem Hund umgehst. Dein Hund braucht klare Anweisungen und klare Regeln, die konsequent aus- und durchgeführt werden.
Kein ab ins Körbchen und wenn Du nicht das gewünschte Verhalten zeigst, dann kommst Du raus und darfst ein paar Unterordnungen schieben! Was soll er dadurch verknüpfen? Herrchen weiß nicht was er will: rein in die Kiste, raus aus der Kiste und dann Übungsprogramm. Was lernt der Hund dabei? Totale Verwirrung und genau so reagiert er. Er macht was er will.
Würdest Du Deinem besten menschlichen Freund den Mund zuhalten, wenn er seine Meinung kundtut? Würdest Du Deinem besten menschlichen Freund die Augen zu halten, wenn er Dich unverstanden ansieht? Wohl kaum? Du würdest ihm erklären wollen, was Du von ihm willst!
Nun, dem Hund kannst Du nichts erklären. Er wird Deine Worte nicht verstehen, aber Deine Stimmungslage. Du kannst ihm aber "Zeigen" und "Benennen", wie Du Dir sein Verhalten vorstellst.
Ich würde Dir einen Trainer wünschen, der Dir die Kommunikation Deines Hundes erklärt und der Dir hilft den richtigen Weg zu finden. So, wird es jedenfalls nichts! Nicht der Hund muss sich ändern, sondern Du!
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Ich glaube, dass bei dir viel zu viele Unklarheiten herrschen, als dass du das Problem durch ein Forum lösen kannst.
Du solltest dir dringend einen kompetenten Trainer suchen.
Ich würde hier mal suchen:
Trainer - UmkreissucheIn einer Situation in der der Hund überdreht (wegen Stress / Aufregung / Unterforderung / Überforderung), kann er eh nichts lernen.
Da heißt es nur sich hinter die Ohren schreiben und die Ursache suchen, warum der Hund überdreht hat. Sich überlegen, "was kann ich besser machen, dass mein Hund nicht mehr in die Situation kommt, in der er nicht weiß wohin mit sich".
Die Situation aussitzen, verstreichen lassen und am Davor ansetzen.Die Mittel, die du eingesetzt hast, sind ziemlich unnötig gewesen und haben noch einen weiteren Stressfaktor in der eh schon stressigen Situation hinzugefügt.
Bitte such dir professionelle, gewaltfreie Hilfe.
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Willkommen in der Pubertät.
Du hast einen jungen Gebrauchshund, der sich seiner Rasse entsprechend zu verhalten beginnt. Er wird territorial, entwickelt Schutz- und Wachtrieb und dazu kommt der allgemeine Ungehorsam, den die Pubertät bei allen Hunden bei mangelhafter Erziehung mit sich bringt.Nein.
Es gibt Rassen - und der Dobermann gehört da einfach immer noch dazu - die von ihrem Zuchtziel nie dafür gedacht wurden, brav an der Leine neben Frauchen durch die Innenstadt zu flanieren, im Café unterm Tisch zu warten und nett und freundlich zu allen Fremden zu sein, die seinen Weg kreuzen.
Das heißt nicht, dass es nicht Exemplare innerhalb der Rasse gibt, mit denen es möglich ist, aber je nach Abstammung ist es auf Grund des Basischarakters einfach unwahrscheinlich, dass sich der Hund in diese Richtung entwickeln wird.Verabschiede dich bitte von diesem Dominanz- und Rudelschwachsinn und vergiss auch diese seltsamen Erziehungsmethoden, die du da in der situation rumgetestet hast. Würde ich meiner Dobermannhündin die Schnauze zu halten wenn sie bellt, würde sie das als maximale Aufforderung zum Aufdrehen verstehen und daraus ein riesiges Spiel machen.
Erzieh den Hund vernünftig, laste ihn seiner Rasse und seinem Alter entsprechend aus und du wirst diese unsinnigen "Rangordnungsfragen" nicht mehr brauchen.
Danke @Helfstyna!! Wie so oft schätze ich Deinen Beitrag sehr!! Dem TS würde ich eine Selbsthilfegruppe "Huch, mein Dobermann benimmt sich auch wie einer!!!" empfehlen.
Zwischen kennen und konsequent danach geführt werden, liegen Welten und gerade eine so intelligente Rasse merkt sehr schnell, wo sie sich durchschummeln kann, wenn der Hundeführer inkonsequent oder unklar in der Kommunikation ist.
Das hat nichts mit "Grenzen austesten" oder Dominanz zu tun, das ist schlichtes Lernverhalten.
Auch hier:
Guter Kommentar!! Wir kennen ja schließlich auch alle die Verkehrsregeln...
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Also die Grundproblematik bei unserem Hund, die sich in den letzten zwei,drei Monaten entwickelt hat, ist eine Abneigung gegen Fußgänger und Radfahrer oder jedem der mir /uns sehr nah kommt. Er kann eigentlich sehr gut an der Leine laufen und Kommandos wie Sitz, Bleib, Platz, Steh usw kennt er ebenfalls. Er setzt sie aber kaum noch um und wenn nur für einen kurzen Zeitraum. Er springt überall drauf (Couch) und bedient sich selber vom Tisch, obwohl er nie vom Tisch gefüttert wurde und dies immer von vorneherein unterbunden wurde.
Er kann all diese Dinge eben offensichtlich nicht.
Damit ein Hund etwas "kann" muss er mental in der Situation auch in der Lage dazu sein. Ein 10 Monate alter Hund ist sowieso mitten im schönsten Chaos angekommen und es ist vollkommen normal, dass sich sein Verhalten drastisch verändert. Und das wird auch noch so weiter gehen.
Du benimmst dich doch auch nicht mehr so, wie mit 3 oder 7 oder 12 Jahren?
Dazu kommt die Ablenkung von aussen, auf die der Hund alters- und rassetypisch reagiert und du bist offensichtlich nicht wirklich in der Lage, ihn da zu leiten und zu managen, damit er gut durch solche Situationen durchkommt.
Ein ständig aufgeregter Hund (der z.B. in der Wohnung nicht ruht, sondern über Tisch und Bänke tobt und draussen stark auf Reize reagiert) ist irgendwann auch einfach mal "drüber" - dann kann er gar nichts mehr umsetzen. Sein Stress entlädt sich dann z.b. in Bellen.
Der Hund braucht gut Führung, klare Regeln (die dann aber auch wirklich umgesetzt werden müssen - dann muss man eben aufpassen und Verhalten, das man nicht möchte, auch WIRKLICH unterbinden) und genug RUHE, um überhaupt ansprechbar zu sein.
Also haben wir schon:
- jung
- pubertierend
- überdreht
dazu
-rassetypische ErregbarkeitDas steht dem braven Ausführen deiner Kommandos schon mal im Weg, ohne dass der Hund was dazu kann
und es stellt sich obendrein die Frage, ob er all das, was du von ihm willst, wirklich verstanden hat.
Wenn du dir sicher bist, dass der Hund mental wirklich soweit ist, UND alles wirklich verstanden hat, DANN kannst du anfangen, dich zu fragen, ob er vielleicht wirklich nicht will.
Aber ich denke, nach all dem (noch) nicht können und (noch) nicht verstehen bleibt dafür höchstens noch 1% übrig.
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