Hund aus dem Tierheim

Ich weiss nicht, ob ich was überlesen hab, aber der Hund soll ja soweit recht unkompliziert sein. Zieht halt sehr, hat offenbar Jagdtrieb und braucht etwas mehr Auslastung als die normale Couchpotatoe. Besonders alt ist sie auch nicht. Das sind für mich alles keine Gründe, dass sie schon stolze 2 Jahre im TH hockt. Ich würd nochmal genauer nachhaken, ob da nicht doch noch mehr bekannt ist, ob sie mal vermittelt und zurückgegeben wurde etc. Ich will euch die Hündin nicht madig machen, aber ich denke, es gibt einen Grund, dass sie so lange im TH saß und es wäre sicher besser, das zu wissen, als nach ein paar Wochen plötzlich ganz böse überrascht zu werden. Hat sie ein bekanntes Problem, muss man ja nicht unbedingt von der Adoption absehen, aber kann sich auf evtl auftretende Schwierigkeiten besser vorbereiten.

Also saß sie keine 2 Jahre im TH? Wieso wurde sie dann getauscht? Und wieso tauschen die Tierheime schwer vermittelbare Hunde aus? (was "eure" Hündin ja nicht sein soll)

Ich kann nur sagen, wie ich es aus meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für diverse TH kenne - Hunde werden im Normalfall nur getauscht, wenn der Vorbesitzer Probleme macht und der Hund schnell aus den Augen/aus dem Sinn sein soll. Ansonsten bleiben die Langzeitkandidaten im jeweiligen TH, weil die Pfleger da die Experten am besten kennen und sie ggfs eher vermitteln können als "fremde" - es bringt ja nichts, wenn sie immer neu kennengelernt werden müssen.
Schwer vermittelbar sind Hunde vor allem, wenn sie Aggressionen gegenüber Menschen zeigen. In allen Tierheimen, in denen ich bisher war, waren Hunde, die derartig lange saßen, bekannt aggressiv gegen Menschen. Selbst "nur" artgenossenaggressive Hunde wurden schneller vermittelt, chronisch kranke ebenso.
Ich will das nur mit in den Raum werfen, dass "eure" Hündin evtl nicht so unkompliziert ist wie dargestellt.
Dass sie nach euch zwackt, Kinder nicht mag und nach einem Jogger geschnappt hat, lässt bei mir in Verbindung mit längerem Aufenthalt schon ein bisschen die Alarmglocken läuten.

Was da verheimlicht wird, geht auf keine Kuhhaut, teilweise wird um jeden Preis gerettet und dabei Verhaltensweisen verheimlicht (manchmal wollen die "Retter" sie auch nicht sehen), die den neuen Besitzern problematisch werden können. Ich meine es wirklich nicht böse, aber kein Hund sitzt 2 Jahre im TH, weil er an der Leine zieht.
Ich kann diesen Artikel zu dem Thema nur empfehlen. Ist die Hündin wirklich ausgetestet worden? Ich hab schon einige problematische Hunde gehabt und teste auch gerne aus; ich hatte also auch schon einige "unkomplizierte" Hunde im Arm hängen. In vielen Tierheimen wird vermieden, den Hund zu provozieren, was nur bedeutet, dass der Hund später im Alltag mit diversen Situationen überfordert sein wird, was für den neuen Besitzer dann immer sehr überraschend kommt. Das ist unfair gegenüber dem Hund und dem neuen Besitzer. Man muss wirklich wissen, wie der Hund in diversen Situationen reagiert, gerade diese Hündin würde ich gezielt mit Bewegungsreizen konfrontieren, um zu testen, wie sie darauf reagiert. Sonst kann es sein, dass sie erst bei euch unauffällig mitläuft und sich plötzlich ein Kind auf dem Skateboard packt.