Sind Mischlinge zwangsläufig Hunde von Vermehrern?

  • Mir ist da noch was eingefallen.
    Beim Lagotto soll der Genpool ja mal so klein gewesen sein, dass man den Pointer mit eingekreuzt hat. Stimmt das?
    Dann noch eine Frage:
    Ich musste meinen roten Cocker einschläfern lassen, weil bei ihm Cockerwut diagnostiziert wurde. Damals hat mir der TA erklärt, dass Cockerwut durch ein mutitiertes Gen in den 70er Jahren entstanden wäre , das sich über Inzucht entwickelt und verbreitet hat. Er meinte es wird sicher noch sehr lange dauern, bis dieser Defekt gänzlich wieder “rausgezüchtet“ ist. Cockerwut wäre zwar heutzutage zum Glück sehr selten, aber immer noch vorhanden. Kennt sich jemand von euch da aus?

  • Damit würdest du einfach nur die Rassen kaputtmachen.

    Beispiel Deutscher Pinscher und Dobermann: Die sehen zwar ähnlich aus, sind charakterlich aber sehr unterschiedlich. Abgesehen davon, du hättest nur einen Haufen mehr oder weniger herzkranker Mischlinge (DCM ist beim Dobermann bei Zuchttieren nicht ausschliessbar, erst wenn sie Symptome zeigen).

    Jack und Parson genauso, von den Schäfern fang ich gar nicht erst an.

    Klingt für den Laien gut, aber Rasseliebhaber (die eben gewisses Interieur und gewisse Charaktereigenschaften schätzen) ist das der Alptraum.

  • Also, das mit der Cockerwut in den 70ern Jahre ist mir auch bekannt. Die entstand damals wirklich durch planlose Zucht, weil die Nachfrage eben groß war. Da wurde aber auch alles in der Zucht eingesetzt.

    Heute, glaube ich, hat sich das Problem gelöst; zumindest hört man davon nichts mehr. Aber: die Cocker sind auch weniger geworden und die Züchter verantwortungsvoller.

    Da könnte ein Cockerzüchter, der direkt in der Szene ist, bessere Auskunft geben.

  • Ist das mit dem Gendefekt denn nachgewiesen?

    Mir haben zwei Züchter von Cockern (unabhängig voneinander, einer hat auch schon in den 70ern gezüchtet) erzählt, dass die "Cockerwut" daher kam, dass eben wahllos Hunde verpaart wurden und vermehrt auch Hunde mit deutlicher Wesensschwäche eingesetzt wurden.

  • Ich glaube nicht, dass man das zu der damaligen Zeit mittels Gentest nachweisen konnte.

    Die ganzen Gentests haben sich ja erst in den letzten Jahren/Jahrzehnt entwickelt. Da wird in Zukunft noch viel mehr kommen.

    Die Cockerzüchter züchten jetzt einfach weniger und achten mehr auf Wesen.

  • Ja, das wurde damals so gesagt, weil es hauptsächlich bei den roten Cocker auftrat.

    Ich denke, dass da schon eine schlechte Auswahl der Elterntiere und der Genverlust aufgrund Inzuchten der Auslöser war.

    Wäre interessant zu wissen, ob es zwischenzeitlich Gentest bei den Cockern gibt und welche.

  • Cockerwut lässt sich durch bestimmte Tests nachweisen. Aber man muss wohl genau wissen (oder Vermuten) wonach man sucht. Bei meinem Hund wurden ziemlich viele Tests gemacht.
    Der TA kannte sich wirklich gut aus. Hauptsächlich ist ein Gen durch Inzucht mutiert, das hauptsächlich bei roten Cockern vorkam und bei normaler Zucht völlig ungefährlich ist. Durch das chaotische Verpaaren der Hunde hat sich der Gendefekt wohl potenziert und es kam zu Schädigungen, die sich auf bestimmte Bereiche des Gehirns konzentriert haben. Hauptsächlich wohl der Bereich der (Impuls)Kontrolle und des Wesens. Ich habe nicht alles mehr so genau auf dem Schirm, wie es der TA erklärt hat. Zu viele Fachbegriffe. Aber die Gefahr das es immer wieder zu vermehrt auftretenden Fällen kommen könnte ist wohl immer noch gegeben, da das Gen in seiner normalen Form ja nicht einfach weggezüchtet werden kann.
    Ich glaube bei den Golden Retrievern gab es auch Fälle von Cockerwut als die so stark in Mode waren.
    Ich frage mich, ob so ein Gendefekt auch bei anderen Moderassen entstehen kann. Wäre schon beängstigend.

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