Sind Mischlinge zwangsläufig Hunde von Vermehrern?

  • Ich glaube bei den Golden Retrievern gab es auch Fälle von Cockerwut als die so stark in Mode waren.
    Ich frage mich, ob so ein Gendefekt auch bei anderen Moderassen entstehen kann. Wäre schon beängstigend.


    meines Wissens nach nicht nur bei denen.. Dackel und Setter sind soweit ich weiß durchaus auch betroffen- aber nur rote (also rote Teckel und irish Setter).. scheint also durchaus was mit der Farbe zu tun zu haben. Kann ja gut sein, Gene sind ja gern für 4,5 6 Dinge zuständig...

  • Ich persönlich würde aber nicht ausschliessen, daß auch VDH-Hunde im TH landen.

    Ja gibt es. In München saß mal ein Chessie im Tierheim. Es hat sage und schreibe eine halbe! Stunde gedauert, da hatte die Rassegemeinde den Hund genau ausgemacht, die Züchterin informiert und das Tierheim. Dazu war kein Chip auslesen notwendig, das Geburtsdatum und der weiße Brustfleck waren genug. Die Züchterin war übrigens nicht informiert worden und hat dann wochenlang versucht, mit dem TH in Kontakt zu kommen, weil ihr wollte man den Hund natürlich nicht geben.
    Letztendlich hat sie ihn wohl bekommen und dann neu vermittelt.

    Ich habe noch nie einen Jäger mit einem Labbi gesehen.

    Ich kenne genügend Jäger mit Retrievern, ua. eben auch Labbis. Haben hier ua. auch Foris damit. Berufsjäger sind das aber nicht, Jagd ist ja ein (teures und zeitaufwendiges) Hobbyvergnügen.

    Zur Cockerwut: Das mit der roten Farbe gibt es ja auch bei Katzen bzw. sagt man rothaarigen Menschen ja gerne auch mehr Temperament nach, jedenfalls hatten wir auch mal überlegt, ob bei unserer Rasse die Roten evtl. auch problematischer sein könnten, einfach weil da 1-2 Exemplare herausstachen mit Verhalten, was man so von Geschwistern etc. nicht hatte.

  • Kann mir jemand bitte mal in einfach erklären, was genau der VDH macht?

    Denn: wenn ich das richtig verstanden habe, ist der VDH ein Verein, der wiederum anderen Vereinen auf die Finger guckt.

    Gehen sie zu jedem Züchter nach Hause?
    Urteilen sie anhand von Dokumenten? Wie z.B das Finanzamt die Steuererklärung auswertet / ohne, dass eh ein persönlicher Kontakt stattfindet?

    In wie weit entscheidet der VDH über die Rassen?
    Oder geht es da auch um Geld und die Vereine der Züchter, also beispielsweise Boxer.ev (ausgedacht) züchtet eine profitabele Rasse und der VDH gibt dann lediglich vor, welche gesundheitlichen Dinger zu erfüllen sind.

    Anders kann ich mir das mit den - tja wie sagt man - Qualzuchten nicht erklären, von denen es ja auch genug Rassen gibt, deren Vereine den VDH angehören.

    Wenn die Frage arg am Thema vorbei ist, sorry ;)
    Aber hier geht es eh so munter um den Verein, dass ich sie jetzt einfach mal reinwerfe in der Hoffnung, es kann jemand anfängertauglich erklären :smile:

  • Denn: wenn ich das richtig verstanden habe, ist der VDH ein Verein, der wiederum anderen Vereinen auf die Finger guckt.

    Genau, der VDH ist ein Dachverband. Interessenvertretung der Hundezucht-Rassevereine.
    Da sind also nicht die Züchter Mitglied, sondern die Rassezuchtvereine (zum Beispiel der SV (Schäferhundverein), der DRC (Deutscher Retriever Club), der Club für britische Hütehunde, der Jagdspanielklub und so weiter und so fort). Außerdem glaube ich noch Hundesportvereine und der JGHV (Jagdgebrauchshundeverband).
    Und der VDH selbst ist wieder Mitglied im FCI, dem Dachverband für die Nationalen Hunderassezuchtvereine.

    Zitat

    Gehen sie zu jedem Züchter nach Hause?

    Nee, denn der Züchter ist ja Mitglied im Rassezuchtverein, der dem VDH angeschlossen ist.
    Wenn wir von den 'Errungenschaften und Missetaten' bei einer Rasse reden, dann müssen wir auf den zuständigen Verein zeigen und nicht auf den VDH (außer es ist eine Rasse die in Deutschland noch keinen Club hat, dann kann die wohl vom VDH direkt betreut werden. ich weiß aber nicht aus dem Kopfe, ob und wo das der Fall ist).
    Reden wir dagegen über blöde, offzielle Regelungen für Rassehundeausstellungen unter VDH-Führung, über probleme bei den grundlegenden Zuchtregeln an die sich jeder Rassezuchtverein halten muss (eingrenzen kann er die natürlich noch weiter) oder über die nötige Ausbildung die jeder Züchter haben muss der in einem, dem VDH angeschlossenen Mitgliedverein züchten will, dann reden wir wirklich über das Bier des VDH.

    Was der VDH zum beispiel vorschreibt sind Grundregeln wie, dass jeder Züchter an einer gewissen Zahl an bestimmten Seminaren teilnehmen muss bevor er loszüchtet, dass eine Zuchtstätte vor Beginn der Zuchtaktivität von einem Zuchtwart kontrolliert werden muss, dass alle Zuchthunde eine Zuchtzulassung brauchen, dass alle Welpen persönlich vom Zuchtwart "abgenommen" werden müssen, und und und... Das organisieren die Vereine dann selbst, aber der VDH lässt eben nur solche Vereine zu, die in ihren Grundsätzen und Vereinsstatuten dessen "Durchfürhungsbestimmungen" entsprechen.

    Zitat

    In wie weit entscheidet der VDH über die Rassen?

    Die Verbände (der VDH hier in Deutschland, der Raad van Beheer in Holland, der Kennel Club in Großbritannien und so weiter) betreuen die Standards von den Rassen, die aus ihrem Land stammen.
    Zum Beispiel der Dackel oder der deutsche Schäferhund in Deutschland. Für diese Rassen ist Duetschland das "standardgebende Land" und jeder Rassezuchtverein der Welt, der einem Verband angehört der dem FCI angeschlossen ist (also dem Internationalen Ober-Dachverband), muss diesem deutschen Standard für diese Rassen folgen. Genau so müssen aber zum Beispiel die deutschen Züchter von Irish Red Settern , die in einem der zwei deutschen VDH-Setterclubs züchten, sich dem irischen Standard für diese Rasse 'unterwerfen'. Natürlich gibt es eine deutshe Version, aber das ist nichts als eine Übersetzung des Originalstandards des standardgebenden Landes.


    ...ich bin nun kein Fachmensch, bei Fehlern bitte ich um Korrektur.

  • Ja gibt es. In München saß mal ein Chessie im Tierheim. Es hat sage und schreibe eine halbe! Stunde gedauert, da hatte die Rassegemeinde den Hund genau ausgemacht, die Züchterin informiert und das Tierheim. Dazu war kein Chip auslesen notwendig, das Geburtsdatum und der weiße Brustfleck waren genug. Die Züchterin war übrigens nicht informiert worden und hat dann wochenlang versucht, mit dem TH in Kontakt zu kommen, weil ihr wollte man den Hund natürlich nicht geben.Letztendlich hat sie ihn wohl bekommen und dann neu vermittelt.

    Klappt leider nicht immer so gut.
    Aktuelles Beispiel: Dobermann Tano aus dem TH Köln Dellbrück. bmt Tierheim Köln-Dellbrück e.V.
    Züchter (DV, recht bekannt) ist informiert, trotzdem sitzt er seit April '15...

    Gut, er hatte mehrere Beißvorfälle, drum ist es etwas komplizierter, aber zu sagen, Rassehunde mit Papier sitzen nie (lang) im Tierheim stimmt definitiv nicht. So fair muss man sein, sich das einzugestehen. Aber ja, sie sitzen deutlich seltener im TH als vermehrte Hunde.

  • Vielen Dank für die Mühe und sehr verständliche Antwort.

    Dieser Zuchtwart, ist eine Art Gutachter?
    Die direkt vom vdh kommen?
    Oder aus dem Rasse xy Klub (der "lediglich" ja den vdh angehört, aber ja dann nicht wirklich unabhängig wäre)

  • Keine Frage. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieses entsetzte "Rassehunde im TH, nie!" nicht immer zutrifft.

  • Dieser Zuchtwart, ist eine Art Gutachter?


    Ja der Zuchtwart ist eine gewählte Person mit entsprechender Ausbildung.


    Die dem vdh angehören?


    Nein, er ist Mitglied des jeweiligen Rassezuchtverbandes.

    eine Frage. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieses entsetzte "Rassehunde im TH, nie!" nicht immer zutrifft.


    Ich weiß, bot sich nur bei dem Züchter gerade sehr schön an. Ich hab den HeckMeck um die Ms mitbekommen, daher nicht mein Lieblingsbeispiel für jemanden, der für seine Nachzucht Verantwortung übernimmt.

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