Erziehung mit Quitschdummy - aber wie machen wir's richtig??

  • Ja, seit ein paar Wochen ist mein 2-jähriger Pudel eingezogen und eines ist mir gleich aufgefallen: er ist mit Futter nicht wirklich zu motivieren. Für mich etwas Neuland! :pfeif:
    Die "Baustelle" an der wir aktuell arbeiten: bei Hundesichtung nicht gleich losstürmen und hinrennen! Tja, ganz generell, weiss ich nicht so recht, wie ich das trainiere. Ein "dableiben" wird meist erstmal befolgt, aber mit der Belohnung happert es bereits, da der Fokus 150 % beim anderen Hund ist. Also geht es keine 2 Sekunden und er ist weg... Nun habe ich herausgefunden, dass ein Quitsch-Spielzeug, in diesem Falle einen "Quitschdummy", hier gute Dienste leistet. xD Sobald ich einen Quitscher mache, ist er 150% bei mir, also da wo er sollte. Die Frage ist jetzt einfach, wie weiter?


    Könnt ihr mir ein paar Anregungen geben, wie ich das aufbaue, dass er bei mir bleibt, bis ich ihn freigeben und er zum Hund hin darf? Wäre toll! :bindafür:

  • Mit gaaanz viel Geduld!
    Mit wenig bis keiner Ablenkung anfangen, das er erst mal lernt, ohne Freigabe geht gar nichts! Schleppleine zur Absicherung.
    Meinen habe ich von Beginn an beigebracht, sitzen, anschauen, erst dann Leine ab!
    Zuerst natürlich ohne Hunde, wo sie hinwollen!
    Dann mit solcher Entfernung, das sie noch ruhig bleiben können, und kleinschrittig verkürzen.
    Am Ende hatte es sich automatisiert, auch wenn sie offline Hunde (oder andere Tiere) sehen, kommen sie zu mir und "fragen".

  • Wichtig ist, die Aufmerksamkeit zu trainieren, wenn möglichst wenig Ablenkung ist.
    Man möchte ja ein Kommando (egal, ob Pfiff, Clicker, Quietsch) positiv verknüpfen.


    Wenn der Hund draußen unter Stress nicht reagiert, ist es schwierig, die positive Verknüpfung hinzukriegen.


    Hatte @Quo Vadis ja auch gut beschrieben.

  • oh, ein Pudel und die Beschreibung klingt total nach meinem! :D


    mit Quietschi oder Ball könnte ich Bjarki auch problemlos bei mir behalten, aber das geht bei ihm so Richtung Junkietum, dass ich das nicht so recht nutzen möchte. Also er hängt dann den ganzen Spaziergang nur bei mir mit der Hoffnung an das Teil zu kommen.


    Ich muss halt recht frühzeitig ran rufen, sonst startet er leider oft noch durch. Oder halt Schleppleine dran, ich gestehe, eigentlich müsste ich, aber ich hasse es. Darum schau ich mal, was hier noch für Tipps kommen.

  • datKleene
    Deine Beschreibung IST genau wie meine!! :lol: Auch ich habe das Gefühl, dass ich einen Spielzeug-Junkie ranzüchte, wenn ich so weiter fahre! Ich mag Schleppleine auch nicht. Hundi auch nicht, gibt sich dann auch anders. Kids und ich stehen versehentlich immer darauf! :fear: Oder MUSS es Biothane sein!? :fear: :fear: (haben nur so eine billige 10m- Nylon- Leine!)



    Wichtig ist, die Aufmerksamkeit zu trainieren, wenn möglichst wenig Ablenkung ist.
    Man möchte ja ein Kommando (egal, ob Pfiff, Clicker, Quietsch) positiv verknüpfen.


    Wenn der Hund draußen unter Stress nicht reagiert, ist es schwierig, die positive Verknüpfung hinzukriegen.


    Hatte @Quo Vadis ja auch gut beschrieben.

    Ob Hundi unter STRESS steht, weiss ich nicht, bzw. würde ich nicht behaupten, er ist einfach sagen wir mal "aufgeregt" da er ja zu den Hunden hin will.



    Mit gaaanz viel Geduld!
    Mit wenig bis keiner Ablenkung anfangen, das er erst mal lernt, ohne Freigabe geht gar nichts!

    Ja aber WIE!? Wie baue ich das Spielzeug zur Belohnung ein? Brauche da wirklich eine "Gebrauchsanleitung!"


    Er sieht die Hunde, will hin, er steht da mit allen Antennen ausgefahren. Ich weiss, gleich kann er nicht mehr und haut ab (Hunde sind vielleicht so 10 m vor uns). Ich quitsche. Hund kommt zu mir, ist aufgeregt, will mehr!!! Wie gehts da weiter? Oder ist "Quitschi" eine schlechte Idee? Ich muss ihm ja einen Grund geben, bei mir zu bleiben... Wenn ich seinen Namen rufe, hört er nicht. :???: Ohne Hunde geht das schon ganz prima!

  • Als Belohnung könntest du das mal werfen, oder kurz mit ihm spielen. Allerdings müsstest du schon früher mit den Trainung ansetzen. Am besten erstmal ohne Hunde. Da das nicht immer und überall realisierbar ist, kannst du ja in diesen Fällen zur Not das Ding nutzen.

  • Du hast den Hund ja recht neu.


    Was kann er denn bisher schon? Was nicht?


    Versuch doch erst mal insgesamt ein bissschen Grunderziehung rein zu bringen, mach was mit ihm. Wozu braucht er momentan andere Hunde? Er soll ja erst mal lernen, mit Dir zu kooperieren.


    Mit einem Quietschie würde ich nicht versuchen, mich um die Situation rum zu arrangieren. Zum einen ist die Frage, ob das überhaupt langfristig funktioniert und sich nicht irgendwann abnutzt. Dann stehst Du wieder genauso da wie vorher.


    Ich würde momentan an anderen Hunden einfach vorbei laufen.


    Oder aber, wenn Du möchtest, dass Dein Hund Kontakt haben soll, muss er erst warten, bis Du ihn frei gibst. Ist ja an der Leine auf jeden Fall machbar. Vielleicht kurzes Sitz, kurzer Blick zu Dir, Leine ab, Hund soll weiter noch kurz sitzen und dann kannst Du ihn schicken. Dass er dann für kurzes Abwarten zu den Hunden darf, ist ja dann die Belohnung.
    Und diese Belohnung ist der Situation angepasst und steht im direkten Zusammenhang. Besser gehts doch gar nicht. Da brauchst Du eigentlich keine Kekse oder Spielzeug.


    Wenn er dann mit anderen Hunden rum rennt, kannst Du ihn denn dann abrufen oder achtet er da auf Dich, wenn Du weiter gehen würdest?
    Wenn das auch nicht der Fall ist, würde ich für den Moment die Freilauf-Hundekontakte noch sein lassen.


    Bringt Dir ja nichts, außer dass der Hund lernt, andere Hunde sind toll und Frauchen ist abgemeldet.

  • Ich würde auch erstmal einfach rein am Grundgehorsam arbeiten.


    Mir ist ganz wichtig, dass meine Hunde wissen, dass sie ein Kommando erst abbrechen dürfen, wenn ich das Auflösesignal gebe.
    Viele haben kein Auflösesignal und dann heißt für den Hund "Sitz" "Mach mal für ne Millisekunde den Hintern auf den Boden und spring wieder auf".
    Aber bei mir soll "Sitz" bedeuten "Setz dich hin und bleib in der Position - ganz egal was passiert - bis ich dich auflöse oder ein anderes Kommando gebe".


    Da der Hund ja noch neu bei dir ist würde ich das ganz kleinschrittig aufbauen. Erstmal ohne Ablenkung langasm Zeit und Distanz zum Hund bei einem gegebenen Kommando erhöhen und erst, wenn du merkst, dass er langsam verstanden hat, dass er die Position auch halten soll, Ablenkung einbauen (Da würde ich auch nicht direkt mit anderen Hunden anfangen, sondern erstmal ein Spielzeug werfen und er soll Bleiben oder einen Leckerlie-Halbkreis vor ihm werfen un der darf vor dem Auflösen nicht dran).


    Bei meinem Opa hier bin ich damals außerdem hingegangen und wollte bei Hundesichtung erstmal einen Blickkontakt zu mir haben. Erst wenn er mir Beachtung geschenkt hat durfte er zur Belohnung zum anderen Hund (natürlich nur wenn das möglich war).
    Gerade wenn das Problem das Zurennen auf andere Hunde ist nutze ich auch das dann gerne zur Belohnung, denn das ist ja, was der Hund eigentlich will.
    Irgendwann kennt man ja die Hunde, zu denen er grundsätzlich auch hin darf oder man spricht sich kurz vorher ab - natürlich nie ohne Absprache einfach rennen lassen.

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