Hat mein Welpe nicht genügend Vertrauen?
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Ich weiß nicht recht, ob man die Ängstlichkeit der Aufzucht beim Züchter anlasten soll. Mit 8 bis 10 Wochen muß ein Welpe noch nicht die ganze Welt kennengelernt haben inclusive Autos, Züge und Einkaufswagen. Wenn der Welpe ganz normal in Haus und Garten und nicht im Kellerloch aufwächst, hat er schon eine reizvolle Umwelt kennengelernt und alles weitere ist dann Sache des neuen Besitzers. Über dieses Alter hinaus müßte der Züchter dann allerdings schon mehr tun, um die Welpen auch an die weitere Umwelt zu gewöhnen.
Das sehe ich genauso.
Ich kann von einem Züchter nicht verlangen, dass die Welpen bis zur 8.-10. Woche ALLES kennengelernt haben, das ist unmöglich und daher ist es m.E. nicht verwunderlich, wenn ein von Haus aus "zurückhaltender" Welpe Unsicherheit bei manchen Dingen zeigt.
Mir persönlich ist meine jetzige Hündin mit diesem Verhalten um einiges lieber als mein letzter draufgängerischer Rüde, der vor gar nichts Angst hatte und dann eher bellend drauflosging.
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Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es mit der fehlenden Sozialisierung des Züchters zu tun hat sondern eher mit dem Charakter der Hündin. Mein Hund hat bis zur 12. Woche auch nicht viel mehr kennengelernt und trotzdem keine er Angst vor Zügen, Autos oder Einkaufswagen gehabt.
In der Welpengruppe war meiner allerdings genauso :) die ersten 2 Welpenstunden hat er gar nichts gemacht, außer zu gucken und neben mir zu sitzen. Erst bei der 3. taute er so langsam auf.
Ich würde ihr nicht zu viel zumuten. Wie du das mit fremden Hunden machst finde ich gut, so merkt sie, dass sie bei dir in Sicherheit ist.
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Finde auch nicht, dass man da dem Züchter etwas "in die Schuhe" schieben sollte.
Was sollten denn Welpen bis 8 - 10 Wochen alles kennen lernen. Wenn diese die normalen Alltagsgeräusche im Haus kennen lernen ist doch gut. Schön ist es, wenn sie sicherlich auch mal in den Garten dürfen (ist aber vielleicht je nach Geburtstermin und Jahreszeit nicht immer möglich) und vielleicht mal mit dem Auto irgendwo hin gefahren werden, aber ich denke nicht, dass ein Welpe in dem Alter dann schon einen "Schaden" hat, wenn er das nicht alles erlebt hat.Ich persönlich würde Dir eher empfehlen einen Gang kürzer zu treten und diese (in meinen Augen für einen Welpen) heftigen Dinge wie große Menschenmenge verbunden mit extremen Geräuschen erstmal zu lassen.
Sam z.b. hatte an Silvester gar keine Angst, wir konnten auch problemlos noch um 22 Uhr raus, obwohl da schon stellenweise gut geknallt wurde. Wenn da allerdings mal ein komischer Müllsack irgendwo liegt, dann schiebt er "Panik".....
... und traut sich nur da näher ran, wenn ich oder mein Mann da hin gehen und den Müllsack mal anfassen.Ich denke man muss einfach den individuellen Welpen ansehen und sein "Programm" dann danach ausrichten.
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Also erstmal 14 Stunden Schlaf am Tag sind selbst für einen erwachsenen Hund meist zu wenig, so ein Welpi sollte 20 Stunden schlafen.
Ich denke fast Ihr macht zu viel. Es geht nicht darum das ein Welpe in seiner Sozialisierungsphase ALLES kennenlernt, das ist nicht möglich. Der Welpe soll lernen mit fremden Situationen umzugehen, Neugier zu entwickeln, lernen mit leichtem Stress umzugehen und einfach "lernen wie man lernt". Hat der Hund das gelernt kann er auch später mit Dingen umgehen die ihm suspekt sind. Also such dir lieber einige wenige Dinge raus die Euch wichtig sind und führt den Welpen langsam heran. Fokussiert Euch dabei nicht auf seine Ängste, sondern macht Sachen die Euch und Welpi Spaß machen. Ob nun mein Welpe z.B. Einkaufswagen gut findet wäre mir schnurze - aber wenn ich das für wichtig halte würde ich in einem Abstand vom Einkaufswagen in dem er noch keine Angst hat schöne Dinge mit Wuffel machen, spielen, Leckerlies geben, kuscheln, flitzen, albern sein.
Und alles etwas langsamer angehen lassen, es geht darum das Ihr gemeinsam Spaß und Freude habt ... lernen wird der Hund ein Leben lang. -
Meine hat beim Züchter wirklich Vieles kennen gelernt, aber trotzdem gab es Dinge die ihr nicht geheuer waren. geholfen hat uns das wir hier sehr ländlich wohnen und schon zwei Hunde da waren. Wir sind die ersten Wochen nicht weit mit ihr gelaufen, haben aber ruhige Wege gesucht. Meist war sie abgelenkt durch die vielen neuen Gerüche und das Spielen mit den vorhandenen Hunden.
So richtig ins Getümmel haben wir uns erst gewagt als sie etwa 4 Monate alt war. Ein Ausflug in die nächste Kleinstadt. Da war nicht viel los, aber nach einer halben Stunde sind wir heim. Der Zwerg war völlig fertig von den vielen Eindrücken.
Alles andere kam nach und nach. Sie lernte die Umgebung unseres Hundeplatzes kennen und wir saßen lange auf einer Bank um Radfahrer und Spaziergänger zu bestaunen. Pferde waren ihr ganz suspekt, aber die gab es dort reichlich. ich habe mich am Wegesrand platziert und tatsächlich ein Mädel auf einem Pony gefunden was im Schritt an uns vorbei ging, mehrere Male. Zwergi wurde dann ganz neugierig und traute sich aus der Deckung hinter mir hervor. Wir sind dann noch eine Weile neben den Beiden her und zum Abschied gab es ein Küsschen vom Pferd. Thema Pferd war damit gegessen.
Jogger und Inlineskater waren auch ein Thema. Die flitzen und da muss Hund mit. Wir haben uns wieder eine Stelle, mit großem Abstand, gesucht und nur geschaut.
Ebenso war das Thema Aufzug und offene Treppe eine Herausforderung. Und ja, ich habe den Zwerg anfangs auf den Arm genommen, ohne Kommentar und Gedöns. War nicht witzig weil ein Schäferkind ist schon ein Brocken.
Es hat nicht lange gedauert und sie hat alles mitgemacht was ich tat.
Heute ist sie 2 Jahre und ein recht chilliger Hund, aber es gibt hin und wieder Gruseliges. Sie bleibt stehen, manche Müllsäcke oder ein zugedecktes Motorrad sind da sehr böse, und bellt und ist unsicher. Ich gehe dann auf das Teil zu fasse es an und mach es ganz interessant. Da siegt dann ganz schnell die Neugierde und alles ist gut.
Ich habe aber angstmachende Dinge nie erzwungen, sondern habe geschaut wie weit ich gehen kann. Belohnt habe ich eigentlich nichts, denn es sollte nicht Besonderes sein.
Es dauert eben und kein Züchter kann die Kleinen auf alles vorbereiten. Meine kam vom Landleben in eine Kleinstadt und musste ganz viel lernen.
Meine vorherigen Hunde kamen aus Spanien, waren älter und kannten gar nichts. Bei ihnen hat es teilweise Jahre gedauert, aber letztendlich waren sie alle stadt- und urlaubstauglich.LG Terrortöle
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Tastatur hat einen sehr guten Beitrag geschrieben. Genau diese Vorgehensweise würde ich auch empfehlen. Neben Sozialisierung kommt es eben stark auf den Charakter des Hundes an.
Ich würde die Kleine aber nur in den Situationen auf den Arm nehmen, in denen sie Panik hat, ihr Raum und Distanz lassen und langsam üben. Meine Hündin war nie ein Angstschisser, aber es wurde anfangs ebenfalls alles angebellt, was nicht in Wald und auf Wiese gehörte (Autos, Heuballen, Traktoren, Pfosten). Ich bin mit ihr immer zu den "Störenfrieden" hingegangen, habe mich ihrem Tempo angepasst und ihr gezeigt, alles ist gut. Ich hab aber auch nie ein Drama drausgemacht, d.h. hingehen, angucken und weitergehen.
Ich vermute, du willst ihr zu viel zu schnell zeigen und überforderst sie damit. Straßenverkehr etc. habe ich am Anfang immer dann geübt, wenn nicht viel los war, d.h. vereinzelt mal ein Auto oder Radfahrer. Bin also nicht direkt an die Bundesstraße gegangen

Einkaufswagen genauso. Nicht dann, wenn Trubel ist, sondern sonntags, wenn keine Socke da ist. Dein Welpe muss erst mal eins nach dem anderen kennen lernen. Aus ihrer Sicht im Moment: Parkplatz, Menschen, Autos und EINKAUFSWAGEN = Panik, also totale Reizüberflutung und Flucht.
Die 12. bis 16. Woche ist sicher wichtig für die Prägung, deswegen hilft es aber nicht, alles im Schnelldurchlauf abzuarbeiten. Dein Hund lernt noch lange, wichtig ist, dass du selbst keine riesen Sache draus machst und dran bleibst.
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Mit 8 bis 10 Wochen muß ein Welpe noch nicht die ganze Welt kennengelernt haben inclusive Autos, Züge und Einkaufswagen.
Keine Ahnung wer es geschrieben haben soll, aber ich habe nicht geschrieben, dass der Welpe die ganze Welt kennengelernt haben soll.
Allerdings sehe ich den Züchter durchaus in der Verantwortung das Hundekind daran zu gewöhnen auch immer wieder im vertrauten Familienverband in fremder Umgebung zu sein und regelmäßig rauszukommen.
Ich finde es den Welpen gegenüber sehr unfair, wenn man das nicht macht - sie leben wochenlang in einem Rhythmus, in dem auch die Geschwister immer da sind und alles ganz gewohnte Wege geht und beim neuen Besitzer stehen sie von heute auf Morgen alleine da und sollen dann auch noch jeden Tag die Gassiwege "schlucken", die neue Umgebung und so weiter...
Das kann man nun wirklich deutlich angenehmer fürs Hundekind gestalten. Zumal das so schwer nun auch nicht ist...
Viele Grüße
Corinna -
Vielen Dank für eure Antworten
Ich habe mich sehr lange auf einen Welpen vorbereitet aber habe anscheinend im "Eifer des Gefechts" vergessen dass es ganz schön viel für so einen kleinen Knirps sein kann wenn man ihn in eine gruselige Situation "reinschmeißt" und ihn in gewisser Weise sich selbst überlässt...Das war ein Fehler. Ich werde es ab jetzt auf jeden Fall anders machen und wie ihr mir geraten habt erst mal an einem Sonntag Einkaufswagen gucken gehen und sie die Distanz selbst wählen lassen. Ich hoffe sie wird trotzdem noch ein nicht überängstlicher Hund und es ist nicht zu viel schiefgelaufen...Aber ich bin guter Dinge. Vielen Dank an euch
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Ich hatte anfangs auch so einen "Schisser", nur dass er anstatt wegzulaufen, den Weg nach vorne gewählt hat, was auch nicht gerade angenehmen ist, wenn man da einen 12 Wochen alten, knurrenden und bellenden Dreikäsehoch an der Leine hängen hat. Aber vor allem ist es Stress pur für den Hund.
Auch ich hatte Angst die "wichtige Prägungsphase" zu verpassen und dachte anfangs, ich müsse ihm schnell alles möglich zeigen, was aber nur in Stress für alle Beteiligten ausartete.Ich kann dir nur empfehlen, dir keinen Druck zu machen. Dein Hund muss jetzt nicht innerhalb kürzester Zeit so viele Dinge wie möglich kennen lernen.
Wichtig ist, erstmal mit kleinen Dingen anzufangen und am Vertrauen zu dir zu arbeiten. Nicht direkt mit klappernden Einkaufswagen konfrontieren, sondern vielleicht erstmal mit einer wehenden Mülltüte vor dem Haus. Oder etwas bei dem sie zwar unsicher ist, aber nicht gleich panisch weglaufen möchte.
Hat sie ein Spielzeug was sie besonders gerne mag? Dann nimm es doch mal mit nach draußen und wenn sie das nächste Mal etwas komisch findet, versuchst du sie zum Spielen zu animieren.Das hat bei uns ganz gut funktioniert. Z.B. hatte er anfangs Angst vor den Kühen an denen wir auf unserer Gassirunde vorbei kommen. Da habe ich dann einfach irgendwann seinen Futterdummy mitgenommen und in Sichtweite der Kühe mit ihm gespielt. Die ersten 2 Minuten gab es zwar noch misstrauische Blicke aber er hat sich ziemlich schnell entspannt. Und beim nächsten Mal war es dann überhaupt gar kein Problem mehr. Denn wo gespielt wird, kann es ja nicht gefährlich sein. :)
Versuche erstmal leichte Situationen mit ihr zu üben. Wenn sie dann merkt, dass sie dir vertrauen kann bzw. was die Alternative zu ängstlichem Verhalten ist (Spiel oder Leckerchen bei dir) könnt ihr euch nach und nach an "gefährlichere" Sachen rantasten.
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