Hilfe bei der Entscheidung

  • Hab nicht alles gelesen, aber: Ich würd mir einen Hund aus dem Tierheim holen. Da wird dir bei der Auswahl des passenden Hundes geholfen, ihr könnt mit dem Hund Gassi gehen, ihn kennen lernen etc.

  • Musste grade selber mal nach den Eurasiern gucken, weil ich persönlich glaub gar keinen kenne. Bei YouTube findet man auch immer mal Videos, die ganz schön sind z.B.

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    Sinnvoll ist sich da wirklich bei Hundehaltern nochmal zu informieren (hier im Forum sind z.B. ja wirklich fast alle Rassen vertreten). In einer Rassebeschreibung steht halt immer das, was optimaler weise draus werden soll, manchmal sieht die Wirklichkeit aber oft doch nicht ganz so aus. Dass die Appenzeller zum Bellen neigen, hab ich z.B. auch schon oft gehört und ich kenne auch wirklich keinen der so wirklich unkompliziert ist was andere Hunde und fremde Besucher angeht. Ich denke da muss man einiges an Erziehungsarbeit leisten und es ist wirklich die Frage ob man das als Ersthundehalter (und überhaupt) will und vor allem: ob man dann auch damit gut leben kann, wenn es mit der Erziehung nicht so klappt wie gedacht. Ich habe ja nun wirklich auch schon einiges an Erziehungsweg mit meinem Hund hinter mir und drücke mich da sicher nicht. Die Appenzeller sind für mich persönlich optisch eine der schönsten Hunderassen überhaupt - zulegen würde ich mir trotzdem leider keinen. ;)

    Und ich möchte auch nochmal zu bedenken geben, was @maulwurfsohr geschrieben hat über Tierheimhunde. Eigentlich ist es doch so, dass man als Ersthundehalter schwer einschätzen kann, ob man jetzt mit Eigenschaften wie Jagdtrieb gut klar kommt oder gerne wirklich einen Hund hätte der wacht, ob man gerne Hundesport machen mag oder einem die normalen Spaziergänge auf Dauer reichen. Man muss vieles halt einfach erlebt haben, um zu wissen ob man das will oder nicht. Warum also nicht einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz eine Chance geben?

    Ich hab meinen Ben mit 4 1/2Jahren aus dem Tierheim geholt, da war ich noch ohne Kinder und berufstätig. Alles an Freizeit hat sich um den Hund gedreht, die Erziehung und Auslastung hat mir eine Menge Spaß gemacht. Trotzdem gab und gibt es Themen die ich nicht lösen konnte und mit denen ich leben muss - so ist mein Hund halt. Jetzt habe ich zwei kleine Kinder, die Spaziergänge, der Lebensrhythmus - alles hat sich geändert. Mein Hund musste damit klar kommen, ich auch. Für mich allein ist er perfekt, er könnte unermüdlich laufen und liebt Nasenarbeit. Mit den Kindern ist das eine riesen Herausforderung, viele Kilometer laufen mit einem 2-jährigen und einem 4-jährigen Kind ist schwierig. Im Nachhinein hätte es mir eine Menge Druck genommen, wenn ich mich für einen ruhigeren Kandidaten entschieden hätte. Jetzt ist Ben 10 Jahre alt, immer noch topfit und ich hoffe wir haben noch einige schöne Jahre. Wenn man bedenkt - es können durchaus noch 5 Jahre sein, dann sind die Kinder 7 und 9 Jahre und ich bin sicher wieder mehr berufstätig.
    Das ist nur ein Beispiel - sicher kann man nicht alles durchdenken, aber wenn dein Sohn 15 Jahre ist und ihr euch einen Welpen holt, dann wird er ihn vielleicht bis 30 begleiten. Durchs erwachsen werden, durch eine Berufsausbildung etc.

    Oftmals ist es einfacher einen Hund überall mit hin zu nehmen, wenn er nicht ganz so riesig ist (ihr habt ja eh das Thema Treppen noch), wenn er grundsätzlich Menschen gegenüber freundlich ist, gleiches gilt für andere Hunde. Das Thema Alleinbleiben wird eins sein.
    Ihr habt sicher den riesen Vorteil, dass ihr als Eltern den Hund nehmen würdet, wenn es bei eurem Sohn nicht geht, das ist schon mal super. Aber wenn ihr mit den Gedanken, die ihr euch gemacht habt ins Tierheim geht und euch mal die Hunde dort anschaut? Bei einem erwachsenen Hund kann man halt doch eher einschätzen wie er ist und erzieherisch hat man dann schon immer noch genug zu tun.

    Was man auch noch machen kann, wenn man eine bestimmte Rasse im Kopf hat, ist sich die "... (Rasse) in Not" Seiten anzusehen (einfach googeln). (Bei den Eurasiern z.B. Tierschutz - Eurasier in Not - da sind glaub grade keine aktuellen Fälle drin, aber mal so grundsätzlich) Wenn man sich auf solchen Seiten die Beschreibungen durchsieht, kann man häufig auch rauslesen, was die Rasse generell für Themen hat, die nicht so erwünscht sind. Und man findet auch durchaus unkomplizierte Hunde, muss sich dann halt ggf. zügig entscheiden.

    LG Betty mit Ben

  • Wird dem Staff nicht angekreidet das die Reizschwelle recht niedrig ist, er häufig seine Grenzen austestet und jegliche Inkonsequenz/"Schwäche" des Halters ausnutzt?

    In Kombination mit seiner körperlichen Stärke fände ich das für einen Anfänger auch nochmal schwieriger.

    Aber es stimmt schon: Es kommt auch nochmal auf die Halter an und mit welchem Typ Hund sie besser klar kommen.

  • Ich hätte es so formuliert das Anfängerhunde auch mal Erziehungsfehler verzeihen und Interesse daran haben mit "ihrem" Menschen zusammenzuarbeiten.

    Wobei das:

    auch stimmt. ^^

    Mit diesen Formulierungen kann ich mich anfreunden. Spezielle Rassen vorzuschlagen oder auszuschließen finde ich dagegen nicht optimal. Denn jeder Halter auch wenn erst am Anfang seiner Karriere ;) ist nun mal individuell.

    Unsere Anna z. Bsp. (American-Stafford-Bullterier-Mischling) war eine Seele von Hund, die hätte Jeder händeln können.

  • Wird dem Staff nicht angekreidet das die Reizschwelle recht niedrig ist, er häufig seine Grenzen austestet und jegliche Inkonsequenz/"Schwäche" des Halters ausnutzt?

    In Kombination mit seiner körperlichen Stärke fände ich das für einen Anfänger auch nochmal schwieriger.

    Ja, so sehe ich das auch.

  • Hier wird ja oft zu Hunden aus dem Tierheim geraten. Finde ich ne super Idee, wobei es aber sicher eine wichtige Rolle spielt wie gut das Tierheim ist. Denn leider gibt es da auch ne Menge Defizite. Oftmals werden da Charaktereigenschaften verschwiegen, sei es aus Unwissenheit oder aus anderen Gründen.

    Ich würde dann eher zu einem Tier aus dem Tierschutz raten bei dem die Hunde auf privaten Pflegestellen untergebracht sind.

  • Labbijenny, tut mir leid aber ich bin grad ziemlich sauer. Hast du schon mal einen Staff oder Pitbull persönlich kennengelernt? Sicher nicht, denn dann wüsstest du dass es unglaublich liebe Tiere sind. Ich habe das Gefühl du hast noch recht wenig Erfahrung mit unterschiedlichen Hunden, willst aber unbedingt deinen Senf dazugeben.

    Julia127, das was du von den Kampfhunden erzählst ist das was die Presse immer wieder den Leuten erzählt hat. Deshalb denken viele es wären Kinder-fressende Monster, obwohl es in Wahrheit genau umgekehrt ist. Mein Hund, ein Pitbull, 2 Jahre, sitzt zwischen kreischenden Kindern und zuckt nicht mal mit der Wimper. Sie ist dabei die Ruhe in Person. Und diese Hunde sind alles andere als kompliziert zu erziehen denn sie wollen dem Menschen immer gefallen und alles richtig machen, aber man muss zeitig und konsequent ( aber liebevoll) erziehen wie bei jedem Hund! Eigentlich ist es ein Anfängerhund, aber aufgrund der Vorurteile und der bescheidenen Gesetzeslage würde ich diese Rasse keinem Ersthundebesitzer empfehlen. Meine Hündin ist zwar auch mein Ersthund, aber ich habe auch lange recherchiert und lange nach dem richtigen Hund gesucht.
    So, auch wenn es etwas vom Thema abweicht, musste ich mir das jetzt mal von der Seele reden, ich hoffe ihr könnt mir verzeihen |)

  • Es ist traurig, dass Rassen immer gerne auf irgendein Stammtisch-Klischee reduziert werden. Es gibt auch keine Kampfhunde. Ein Hund ist immer das Produkt seines Menschen. ABER: Jede Rasse hat Ansprüche. Wird man denen nicht gerecht, oder werden in Haltung und Erziehung Fehler gemacht, kann aus jedem Hund eine tickende Zeitbombe werden, unabhängig der Rasse.

    Das erinnert mich an meinen Nachbars-Bernhardiner der zu Mensch und Hund gänzlich unverträglich war. Ich kenne unverträgliche Labradore, Aussis und Borders, Ridgebacks, die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Genauso kenne ich absolut gutmütige und liebenswerte Staffs, Pittbulls und Rottis.

    Egal welcher Hund und welche Rasse, Züchter, Tierheim oder Tierschutz, man muss sich VORHER informieren und sich gut überlegen ob man den Bedürfnissen gerecht wird. Gutes Tierheim oder verlässliche Pflegestelle (wobei die einem auch nicht immer alles verraten) ist ein Muss und man sollte sich die Zeit nehmen, den Hund vorher kennen zu lernen.

    Wenn ein Kind im Haushalt lebt, wäre mir wichtig, dass der Hund gut sozialisiert ist, Lärm und Trubel abkann, dass er auch mal damit leben kann, wenn die Gassirunde nicht so ausgiebig ausfällt, dass er mal alleine bleiben kann und keinen sonderlich ausgeprägten Wach- und Schutztrieb hat und entspannt bleibt, wenn Besuch kommt.

    Bei einem erwachsenen Hund ist das absehbarer, als bei einem Welpen.

  • Labbijenny, tut mir leid aber ich bin grad ziemlich sauer. Hast du schon mal einen Staff oder Pitbull persönlich kennengelernt? Sicher nicht, denn dann wüsstest du dass es unglaublich liebe Tiere sind. Ich habe das Gefühl du hast noch recht wenig Erfahrung mit unterschiedlichen Hunden, willst aber unbedingt deinen Senf dazugeben.

    Doch, habe ich, am Hundestrand. Und dieses Exemplar war nicht gerade freundlich zu den anderen Hunden (erst nur knurren, dann wollte er auch beißen, konnte aber Gott sei Dank noch verhindert werden) und hörte kein bisschen.
    Trotz der Unverträglichkeit und dem Ungehorsam lies Herrchen ihn frei laufen! :rotekarte:
    Aber, wie ich schon geschrieben habe, ist auch mir klar, das es auch lammfromme Pittbulls, Staffs o.ä. gibt.
    Heutzutage würden wir uns auch eine dieser Rassen zutrauen, aber als Ersthund wären wie wahrscheinlich ziemlich überfordert gewesen.

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