Dalmatiner zieht und zieht und zieht

  • Hallo,
    ich habe mal eine Frage zum Verhalten meines Dalmatiners (10Monate, Rüde).



    1.:
    Eigentlich kennt er jedes Kommando, befolgt sie auch. Führt sie meistens auch aus. Außer es kommt ein anderer Hund entgegen. Dann rastet er aus, zieht dort hin, knurrt und bellt, ist nicht mehr ansprechbar. Würde man ihn jetzt zum Hund einlassen, dann schnuppert er nur und legt sich auf den Boden. Um solche Situationen zu vermeiden, wechsle ich die Straßenseite.



    2.:
    Die meiste Zeit zieht er an der Leine. Als Erziehungsmethode bleibe ich dann stehen. Er macht dann sofort drei Schritte rückwärts, steht dann genau neben mir, teilweise auch mit einer Pfote auf meinem Fuß. Sobald ich einen Schritt vorwärts mache, geht er wieder voran. Dann bleibe ich wieder stehen, usw.



    Er weiß anscheinend was gefordert wird. Es interessiert ihn aber anscheinend nur kurz.
    Hat hier jemand eine Erklärung besonders bezüglich Punkt 2 und kann Tipps geben.



    Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

  • Hallo!


    Zu 1.: Joa, das kenne ich nur allzu gut von meinem Leinenpöbler ;) Herzlich Willkommen in der Pubertät. Damit wirst Du noch viel Spaß haben! Aber: Das geht vielen Hundehaltern so. Wir habens mit Umorientierung hinbekommen.
    Zu Hause ohne Ablenkung angefangen ein Signal zu geben (Schau mal) und sobald er geguckt hat hochwertig belohnt. Da dann den Schwierigkeitsgrad immer weiter steigern, trotzdem ab und an in einfachen Situationen üben und variabel belohnen. Mittlerweile können wir damit (wenn ich das Kommando rechtzeitig gebe) sogar an Hunden vorbeigehen, die uns anpöbeln.
    Es gibt auch noch die Möglichkeit des Zeigens und Bennens. Einfach mal in die Forensuche oder bei Google eingeben.


    Zu 2.: Vielleicht ist das einfach nicht die richtige Methode für euch?
    Es gibt ja so viele Möglichkeit. Zum Beispiel ein Geschirr, bei dem die Leine vorne eingehakt wird.
    Bei manchen reicht es, von einer 2m auf eine 3m Leine umzustellen.
    Dann gibt es noch Richtungswechsel, Lockere Leine clickern usw.
    Das wichtigste ist: Hat man sich für eine Methode entschieden, muss man sie konsequent durchziehen. Es bringt rein gar nichts, wenn man mal stehen bleibt und mal nicht. Dann lernt der Hund nur, dass er einfach oft genug ziehen muss und irgendwann wirst Du schon mitkommen.


    Darf er denn auch mal frei laufen? Wie lastet ihr ihn denn aus?
    Kann ja auch sein, dass er zieht, weil er unterfordert oder überfordert ist.


    Überforderung lässt sich sehr einfach überprüfen. Einfach mal 2 Wochen lang nur das Grundprogramm mit dem Hund fahren und immer ein- und dieselbe Strecke(! keine Runde, also hin und denselben Weg zurück) mit möglichst wenig Ablenkung gehen.
    Wenn sich das Verhalten dann bessert, war es vorher vermutlich einfach zu viel und er konnte sich nicht drauf konzentrieren, an lockerer Leine zu laufen.
    In der Pubertät passiert auch im Hundekörper und -kopf so unglaublich viel, da ist oft für "Benehmen" kein Platz mehr.

  • Punkt 1: Ich denke den 1. Fehler den du unbewusst gemacht hast ist: Dein Hund hat die Erwartungshaltung mit anderen Hunden an der Leine in Kontakt zu treten. Denn du schreibst ja selbst: Du lässt ihn ab und zu hin...in der Hoffnung das er lernt sich zu beherrschen, erreichst aber eher das:


    Der Hund versteht nicht, wieso er mal angeleint zu einem Hund darf und mal nicht. Er ist also erst recht aufgeregt und ist in der Erwartung mit dem Hund in Kontakt zu treten. Ich würde an deiner Stelle sofort damit aufhören solche Leinen-kontakte zuzulassen, sondern max. Hunde-kontakte zulassen, wenn der Hund sich völlig beruhigt hat.


    Punkt 2: Wir haben auch so einen Hibbel bei uns. Wir z.b. merken es ganz stark, dass unsere Hündin sich noch nicht viel beherrschen kann, wenn sie nicht vor der Leinenführung ein ordentliches Stück gerannt, bzw. generell Freilauf genossen hat. Unsere Hündin hat auch die Leinenführigkeit in soweit verinnerlicht, fängt aber erst an sich selbst ordentlich zu korrigieren und wenig hektisch zu gehen, wenn wir auf dem Rückweg sind.


    Ist es bei euch auch so? Dann würde ich z.B. vorschlagen ggf. den Hund vorher z.B. im eigenen Garten ein Stück laufen/rennen zu lassen. Ist das nicht möglich, würde ich eher auf eine längere Leine + Geschirr umsteigen, damit dein Hund sich nicht ständig korrigieren muss fürs Erste.


    Ist dein Hund aber sowohl vor oder nach dem Gassi unverändert in der Leinenführung, habt ihr wohl eher noch nicht die "richtige Technik" (wie in der 1. Antwort erwähnt) gefunden.

  • Freilauf bekommt er, allerdings auch nur wenn er zuvor gut gelaufen ist. Sonst verbindet er das Freilaufen noch mit dem vorangegangenen Ziehen.


    Auslauf: 3 Gassi-runden
    - Morgens 20 Minuten
    - Mittags 20 Minuten
    - Abends 60Minuten


    Dazu noch 2- ,3-mal pro Woche zur Hundewiese zum Spielen und Kontakt ohne Leine. Ohne Probleme, allerdings ziemlich verspielt-dominantes Verhalten ohne Aggressivität.


    Wie schon geschrieben: Er weiß ja eigentlich was zu tun ist. Hoffe das erledigt sich vielleicht auch schon durch Konsequenz und dem Alter.

  • Ich hatte auch mal einen Dalmatiner, und fast ausgeflippt vor Freude ist sie, wenn ich mit dem Fahrrad gefahren bin und sie nebenher laufen durfe. Ich weiß jetzt nicht, ab welchem Hundealter man das darf, aber Dalmatiner laufen unheimlich gern.

  • Ich hatte auch mal einen Dalmatiner, und fast ausgeflippt vor Freude ist sie, wenn ich mit dem Fahrrad gefahren bin und sie nebenher laufen durfe. Ich weiß jetzt nicht, ab welchem Hundealter man das darf, aber Dalmatiner laufen unheimlich gern.

    wenn der Hund fast ausgewachsen ist und die Knochen stark genug, ca 1 Jahr und dann auch nur langsam.


    Klar ist es toll für einen Dalmi am Rad zu laufen aber besser ist Kopfarbeit.
    Das würde ich auch hier empfehlen,das toben auf der Hundewiese würde ich gar nicht mehr machen. Ausgewählter Hundekontakt ok aber nicht einfach so auf die Hundewiese. Meistens lässt da jeder seinen Hund machen was er will und der eigene Hund gewöhnt sich etwas an was man selbst nicht gut findet.


    Was macht ihr noch mit dem Hund zur Auslastung, abgesehen vom Gassi gehen, was macht ihr beim Gassi?
    Für mich liest es sich so als würde der Hund Mega was erwarten und wäre nicht ausgelastet vom Kopf her.


    4x Gassi, langweiliges laufen, ab und an Übungen, einmal beim Gassigehen etwas Dummy, Fährte oder Waldagility. Denke das ist besser als eine große Strecke und Hundewiese.


    Gar keinen Kontakt mehr an der Leine!

  • ich kann auch noch meinen Senf zum Thema Leinenfürigkeit beitragen (an Punkt 1 arbeiten wir aber leider auch immernoch...)
    Chaco hat auch so mega gezogen und das Spiel mit dem stehenbleiben, warten, weiterlaufen haben wir auch durch, bis unsere Trainerin uns darauf hingewiesen hat, dass der Hund denkt, dass genau das der Sinn darin ist und er alles richtig macht. Also das Ziehen und das Zurückkommen ist für ihn praktisch die von uns erwünschte Handlung, immerhin haben wir ihn ja auch belohnt wenn er wieder neben uns war, nech?
    Bei uns hat Erfolg gebracht, den Hund gar nicht erst in die Leine laufen zu lassen. Ich korrigiere ihn jetzt immer, indem ich mich ihm in den Weg stelle, wenn er an mir vorbei will. Nicht einfach nur einen Schritt zur Seite, da läuft er einfach dran vorbei, sondern mit ihm zugeneignet Körper den Weg abschneiden. Wir longieren aber auch schon lange, da bedeutet das Eindrehen des Körpers auch stopp. Jedenfalls hat ers schnell kapiert. Am Anfang musste ich ständig korrigieren, jetzt nur noch wenige Male. Man muss aber konsequent sein, grad am Anfang musste ich ständig aufpassen, dass er nciht schon zu weit vorne für meine Korrektur war.

  • Zu den Vorschlägen zur Kopfarbeit kann ich folgende Erfahrung wiedergeben:
    -Dummy: vor ein paar Monaten probiert, hat nur darauf rumgekaut. Werde es allerdings nochmal probieren.
    -Fährte: nicht genügend Aufmerksamkeit/ Konzentration
    -Waldagility: je nach Strecke berücksichtige ich diese Art der Kopfarbeit schon, allerdings noch nicht so lang (wegen der Knochen).



    Vielen Dank für die Vorschläge!

  • Dummy bringen muss er ja erst kapieren :)
    Schlepp dran und ein Dummy ohne Futter, wenn er auch nur einen Schritt zu dir kommt.. Freuen :)


    Fährte: stimmt da muss er sich konzentrieren, daher erst einmal daheim anfangen und nur ein klitzekleine Strecke. Dann länger und länger und dann ab raus.


    Meine liebt Blödsinn lernen, noch lieber als rennen :D im Moment lernen wir: Ghetto-Faust
    Sie macht Männchen, läuft um Gegenstände usw da ist sie mit Begeisterung dabei


    Schau was deinem Hund gefällt. Vielleicht mag sie auch "Hütchen" spielen oder Snackball.

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