Brainstorming zur Hundeernährung - vielleicht ein etwas anderer Ansatz

  • Es war ein alter Hund, bei dem pathologische Veränderungen zumindest bis zu seinem Ableben nicht beeinträchtigend wirksam wurden. Es ist auch eine Resorptionsschwäche nicht auszuschließen. Trotzdem war bei der Kontrolluntersuchung der Calciumspiegel nach Wechsel der Versorgungsquelle wieder top.

  • Hi,


    erst noch einmal Danke an alle, die sich hier mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen einbringen.
    Ich finde es schon mal ganz toll, dass man sich hier erarbeiten kann die richtigen F r a g e n zu stellen oder als wahr empfundene Darstellungen überprüfen kann.
    Selbst dann wenn die Antwort nicht absolut gesichert ist, versetzt es einen besser in die Lage Entscheidungen für sich und seinen Hund zu treffen.


    Zu der Calzium-Fragestellung noch: Gesichert ist, dass Reptilien Calzium aus Eierschalen nicht für sich aufschlüsseln können. Gründe muß ich nochmal nachlesen, ich meine mich zu erinnern, dass das Calzium mehr gebunden ist als bei aderen Calziumquellen.


    Was ich aber eindeutig kenne: Jeder verantwortungsvolle Schildkrötenhalter stellt seinen Tieren freies Calzium in Form z.B. von Sepiaschalen oder auch alten Rinderknochen zur Verfügung. Die Tiere können sich ohne jeden Zwang frei bedienen, so wie sie es brauchen. Es sollte dringend vermieden werden Calzium dem Futter beizumischen, da die Tiere dann zu viel aunehmen könnten.


    Wieso macht man das bei Hunden nicht auch so? Calzium z.B. in Pulverform zur freien Verfügung.
    Ich denke mal ein Hund kann das doch ganz genau abschätzen wa er braucht.


    Wird aber nicht gemacht oder?


    @Audrey II: Toll wie Du die Dinge eingehend und begründet erklären kannst.


    Bei folgender Aussage möchte ich aber bitte noch einmal nachhaken:


    Zitat:


    3. funktioniert die Verdauung nicht richtig, kann der PH Wert im
    Darm ansteigen, und erst dadurch können schädliche Bakteien überhaupt
    überleben und Fehlgährungen verursachen.



    Mikrobielle Störungen kommen bei ganz unterschiedlichen Darmproblemen vor. Ausgelöst u.a. durch :
    Einseitige/falsche fütterung
    Enzymmangel
    Medikamente
    Nahrungsmittelunverträglichkeiten/Allergien


    Ich würde gerne erfragen ob Du Erkenntnisse hast, dass es tatsächlich unabhängig von den von Dir beschriebenen Störungen auch eine phWert abhängige Störung gibt. Dies hätte nämlich zur Konsequenz, dass man da mit bestimmten Faserstoffen in der Nahrung vorbeugen kann.


    LG


    Mikkki

  • Ich würde gerne erfragen ob Du Erkenntnisse hast, dass es tatsächlich unabhängig von den von Dir beschriebenen Störungen auch eine phWert abhängige Störung gibt. Dies hätte nämlich zur Konsequenz, dass man da mit bestimmten Faserstoffen in der Nahrung vorbeugen kann.

    Du musst mir ein wenig genauer erklären, welche Störungen du meinst. Ich nehme mal an, dass bakteriell bedingte Störungen gemeint sind, wie z.B. Dysbiosen. Vielleicht kannst du deine Frage noch präzisieren. Welche Faserstoffe meinst du? Ballaststoffe/Rohfaser( industriell) oder Gemüse, Obst?


    Die Mikroflora des Magen-Darm-Traktes ist sehr komplexes System.


    Der ph-Wert ist ein Produkt des Anteils der bakteriellen Stoffwechselprodukte und gelöster Kohlensäure.....und variiert vom Sauren ( Magen) bis ins Basische in den weiteren Darmabschnitten. Eine erhöhte Anzahl von Bakterien ( gut oder böse) kann durchaus mit dem ph-Wert zu tun haben.


    Beispiel:
    Für die gesunde Dickdarmflora ist ein saures Milieu wichtig, weil es optimale Bedingungen für die probiotischen Bifidobakterien schafft. Wer sich wohlfühlt, bleibt auch ;)
    In einem eher alkalischen Dickdarm fühlen sich pathogene Pilze und Fäulnisbakterien wohl, wie z.B. Clostridien. Denen sollte man es nicht zu gemütlich machen.


    Ändern sich also die "Lebensbedingungen" der verschiedenen Bakterienstämme, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen. Die "Bösen" feiern die Party und die "Guten" fliegen raus, weil sie mit dem Milieu pathogener Keime nix am Hut haben.
    Wie sich so ein Milieu zusammensetzt, darüber entscheidet die Darmflora und die wird wiederum stark von der Ernährung bestimmt.....und nun kommen wir als "Ernährer" ins Spiel. Insofern sind wir auch für die Darmgesundheit unserer Hunde (mit)verantwortlich.....und wir können mit Ernährung auch viel bewirken. :smile:


    Infos über die Vorteile von Obst und Gemüse und deren "Heilkraft" findest du z.B. auch hier:



    Ich bin ja eigentlich in der Hundeküche aktiv und ernähre meinen Hund hauptsächlich mit gekochten/frischen Nahrungsmitteln, aber wenn du Infos aus der Futtermittelanalytik möchtest, kann ich dir zum Thema Ballaststoffe vielleicht auch weiterhelfen.

  • Hi,
    wenn ich die Möglichkeit hab, saug ich alle Infos immer begierig auf.
    Welches Obst oder Gemüse kann man denn am besten geben, und wie muß es zubereitet sein?? Ich deke, das Buch werd ic mir besorgen.


    Als Faserstoff meinte ich Rübentrockenschnitzel, weil diese als Füllstoff auch für ein saures Milieu im Darm sorgen können. Ich habe aber keine genauen Angaben gefunden welcher Hersteller ( Boioqualität??) da gut sein könnte, und von welchen Mengen man ausgehen kann.


    LG


    Mikkki

  • Als Faserstoff meinte ich Rübentrockenschnitzel, weil diese als Füllstoff auch für ein saures Milieu im Darm sorgen können

    Uaahh....Rübentrockenschnitzel. Ziemlich dröges Zeug. :D


    Was möchtest du denn im Darm deines Hundes bewirken? Was läuft da deiner Meinung nach schief? Bevor du wild herumprobierst, wäre es sinnvoll, das mikrobielle Darmmilieu deines Hundes zu kennen.
    Infos bekommst zu z.B. über die Untersuchung "Kleines Kotprofil" von Laboklin. Diese Untersuchung gibt detailliert Auskunft über die Zusammensetzung der Keimflora ( gram-positiv, gram-negativ), Clostridien und den aktuellen ph-Wert.
    Ohne den Befund wurschtelst du ein wenig "ins Blaue" hinein. Mit dem Befund kannst du deine Ernährung entsprechend anpassen.


    Fütterst du immer noch Fleisch aus der Dose, gekochten Reis/Kartoffeln, etwas Gemüse und Schlagsahne?
    Statt Zuckerrübentrockenschnitzel, also fermentierte Fasern, könnte ich mir auch alternativ Bokashi bei deinem Hund vorstellen. Das kann man auch besser unter das Futter mischen und schmeckt nicht so scheußlich ;)
    EMIKO® PetCare Bio Bokashi | Effektiven Mikroorganismen kaufen


    Ich habe ein ähnliches Produkt meinem Hund zur Darmpflege bzw. Milieuveränderung längere Zeit auch gefüttert.


    Beim Gemüse hat sich in Punkto Ballaststoffe das Wurzelgemüse bewährt. Nicht roh, sondern natürlich weich gekocht ( + Kochwasser, falls vorhanden)


    Lebensmittel - Gesellschaft - Planet Wissen


    Zusätzlich ist 1/4 roher oder gedünsteter Apfel empfehlenswert. Der kommt bei mir täglich ins Futter. ;)

  • Hi,


    bewirken, möchte ich eigentlich im Moment gar nichts. Es geht Sino gut. Z.Z. kein Kratzen und kein Kopfschütteln mehr. (Wg. Ohr) Ich möchte nur, dass man sich eine Art Baukasten in Bezug auf Futter zusammenstellen kann , um den Hund gesund ernähren zu können. Und wenn es dann hilfreich ist eine Ansäuerung des Darms zu erreichen, und gleichzeitig vielleicht eine Leberentlastung,dann könnte man das einfach machen. Ich denke z.B. daran wenn der Hund mal Antibiotika brauchte, dann könnte man direkt dafür sorgen,dass die Darmumgebung für nützliche Bakterien auch wirklich stimmt. Abgesehen davon ist es ein Füllmittel. Im Augenblick verfüttern wir ja noch im Verhältnis relativ viele Kohlenhydrate ( Reis und Kartoffeln). Da würd ich gerne etwas weniger geben wollen, mit Obst und Gemüse als Füllstoffe muß ich mich noch beschäftigen...
    Hab z.B. festgestellt, dass er Karotten ein oder zweimal frisst, und danach nur noch mit spitzen Zähnen drangeht.
    Ich versuch hier halt auch so dranzugehen, dass andere Anfänger für sich auch was mitnehmen können, um ihren Hund wirklich individuell nach Bedürfniss versorgen zu können.


    LG


    Mikkki

  • Mikki,


    ein satter bis überfütterter Hund frisst mit spitzen Zähnen und wird mäkelig.

  • Hi,


    Nachtrag:


    Z.Z. geben wir Sino immer noch Fleisch aus der Dose, Kerrygoldbutter als Fett und Reis bzw. Kartoffeln. Die Butter stammt von Weiderindern und hat ein optimales Verhältnis Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren. Er verträgt es super und haut richtig rein. Kot ist nach wie vor so wie er sein soll, kaum Eigengeruch. Und sogar insgesamt gesehen im Verhältnis zu den großen Mengen die er frisst mengemäßig wenig. Ich hab manchmal das Gefühl, dass er den Reis quasi auspieselt.


    Ich hab mich auch nochmal hinsichtlich der Qualität von Dosenfleisch bzw. Trockenfutter insgesamt beschäftigt. Um es vorsichtig zu formulieren, da gibt es Luft nach oben. Ein Versuch gestern abends ihm mal etwas gebarftes zu geben ist fehlgeschlagen. Er wollte es nicht. Muss aber nichts systematisches sein, kann auch einfach eine Laune sein. Wir werden das in den nächste Tagen nochmal anbieten.
    Meine Tendenz geht aber auch eher zu Kochen, da werd ich mal bei den Pottkiekern reinschauen...


    Hier in diesem Thread find ichs ja gut, dass die Ernährung ein bischen aufgeschlüsselt wird, und man in die Lage versetzt wird schon mal die richtigen Frage für seinen möglicherweise futtersensiblen Hund zu stellen.


    LG


    Mikkki

  • Hi,


    ja Liv, da hast Du natürlich recht. :D :D Sino hat sich heute richtig ausgetobt, da wird bestimmt nicht am Essen rumgemäkelt. Wenn Du Lust hast, geh mal in den Fotothread, da ist der TobeSino...


    LG


    Mikkki

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