Welche Rasse würde passen?

  • Also als Alarmanlage wird ein Tibet Terrier zusätzlich zum Westie wohl nicht wesentlich mehr Abschreckung erzielen!

    Wenn es nur ums Bellen geht, kannst du das deinem Westie genauso beibringen, wie nem Spaniel oder nem Tibet Terrier... Da du aber scheinbar ja ohnehin einen Zweithund suchst, kann man wohl das Thema "Abschrecken und Einbrecher verjagen" außen vor lassen! (Wenn das wirklich dein Primärziel wäre, würde auch ich zu anderen Rassen raten!!)

    Da du keine Jagdambitionen brauchst und deine Tochter gerne Hundesport machen möchte, könnte ich mir einen Tibet Terrier zum Westie gut vorstellen. Recht einfach zu erziehen, leicht motivierbar und vom Laufpensum wohl ähnlich wie ein Westie.

  • Wenn du unbedingt zwischen den genannten Rassen entscheiden willst, würde ich zum Tibeter raten.
    Cocker haben immer mehr oder weniger Jagdtrieb. Ich kenne hier einige und die meisten verschwinden gerne mal im Unterholz, wenn sie offline sind. Die meisten sind auch recht agil mit Tendenz zum Überdrehen.

  • Also ich habe einen Tibet Terrier Rüden und der ist nicht wirklich einfach. Und ca 70% aller Tibeter, die ich je kennengelernt habe, sind es nicht (soviel zum Thema "familienfreundlicher Gesellschaftshund") Diese Hunde sind sicherlich super Wachhunde, sie sind eher zurückhaltend, reagieren aber auch auf alles, das sich bewegt, und gehen durchaus nach vorne... es sind sehr mutige kleine Racker mit einem eigenen (Dick)schädel. UND sie benötigen Auslastung -sowohl körperlich wie auch geistig.
    Ein nicht ausgelasteter Hütehund wird leicht zum "Problemhund".

    Ich denke, die Frage sollte eher sein:
    was willst du mit dem Hund unternehmen, wieviel Zeit hast du für einen 2. Hund?
    Das ist ja auch anstrengend mit 2 Hunden, ggf muss man einzeln Gassi gehen (zu Erziehungszwecken).

  • Jagdambitionen brauche ich eher nicht - aber nicht jeder Spaniel kommt ja aus einer Jagdlinie.

    Was nichts heißt.
    Nur weil ein Züchter rein auf Schönheit selektiert, gibt es immer wieder Exemplare, wo Jagdtrieb (vielleicht sogar im Übermaß) vorkommt. Die Hunde, bei denen der Jagdtrieb dann heftiger sind als gewünscht, wären am Ende deutlich schwieriger als ein Hund mit gemäßigten und kontrolliert gezüchtetem Jagdtrieb, mit dem man arbeiten kann. Was man dann aber auch mögen muss.

    Ansonsten gibt es ja auch viele Cocker im Tierschutz, bei denen man vorher wüsste, in welche Richtung der Hund verhaltenstechnisch tendiert.

    Ich halte den Tibet Terrier auch für die bessere Wahl, wenn es nur um diese beiden Rassen geht und nichts anderes in Frage kommt.

  • Jagdambitionen brauche ich eher nicht - aber nicht jeder Spaniel kommt ja aus einer Jagdlinie.

    Meine Dackelhündin ist nicht aus Jagdgebrauchszucht und hat trotzdem Jagdtrieb ohne Ende - das liegt einfach in den Genen des Jagdhundes, bei manchen mehr, bei manchen weniger. Das hat nicht unbedingt etwas mit der Zucht/Jagdlinie zu tun.

  • Also ich finde, so ganz passt es nicht, was du schreibst.

    Ich suche einen Hund mit dem ich, als Frau, auch mal spät abends/nachts rausgehen kann - ohne Angst zu haben.

    Naja, manchmal frag ich mich dann doch, wer mehr Angst hat. :lol: Also das kommt sehr stark auf den Charakter an und ist unabhängig von der Rasse.

    Er sollte auch mal 3-4 Stunden allein bleiben können, wenn er erwachsen ist.

    Ich glaub das ist einfach erziehungssache und rasseunabhängig. Mir wurde gesagt, dass Tibeter NIEMALS mehr wie 4 Std allein sein dürfen/wollen, weil sie so menschenbezogen sind.
    Meine bleibt 6 Stunden problemlos allein. ;) Was muss, das muss einfach.

    Die Erziehung sollte nicht zu schwierig sein. Also nicht wieder Terrier

    Dann ist aber auch der Tibet Terrier (wenn auch eigentlich gar kein Terrier) nicht die richtige Wahl. Wer dir einen Tibeter als leicht erziehbar verkauft, lügt. Dann such dir lieber eine Rasse mit Will-to-please.


    Meine Tochter würde mit dem größeren Hund gern Agylity oder Dogdance machen.
    Jagdambitionen brauche ich eher nicht - aber nicht jeder Spaniel kommt ja aus einer Jagdlinie.

    Naja, danach darfst du nicht gehen. Tibeter sind nicht zur Jagd gezüchtet worden und doch wird der Jagdtrieb in den letzten Jahren anscheinend immer stärker. Ich kenne genug tibetische Jagdsäue. Ich habs bei meiner gleich unterbinden können, sonst würde die auch jedem Vogel hinterhergehen.

    Was die Aktivitäten angeht, würde es passen. Der Tibeter passt sich sehr schön an und macht ziemlich viel mit.

    Recht einfach zu erziehen, leicht motivierbar und vom Laufpensum wohl ähnlich wie ein Westie.

    Also, ich weiß ja nicht, welche Tibeter du kennst, aber die sind wie gesagt weder leicht erziehbar noch leicht motivierbar. ;)
    Ein Tibeter ist stur, eigen und selbstständig. Einem Tibeter befiehlst du nichts, sondern du bittest ihn darum. Und wenn er gerade gut drauf ist oder du den richtigen Motivator gefunden hast, macht er es auch. Klingt ein bisschen wie ne Katze und tatsächlich hab ich manchmal das Gefühl eine zu haben. :D
    Bei einem Tibeter muss man häufig genug umdenken und ist als Hundehalter gefordert. Manchmal muss man umwege gehen, um ans Ziel zu kommen. Es gibt genug Beispiele von Tibetern, die vom Hundeplatz geworfen wurden, weil "den Hund kann man ja nicht erziehen".

    WENN du den richtigen Motivator gefunden hast (und damit meine ich nicht Futter) und der Tibeter einen Sinn in dieser Handlung sieht, dann tut er alles für dich und arbeitet mit Feuereifer mit. Aber auch nicht immer. ;)

    Andererseits, du hast bereits einen Terrier und bist es vielleicht schon gewohnt. :D


    Was hier aber völlig weggelassen wurde bisher ist die Fellpflege. Ein Tibeter ist SEHR SEHR aufwändig in der Pflege. Kannst und willst du das schaffen? Du tust weder dir noch dem Hund einen Gefallen, wenn du ihn scherst. Du musst ihn kämmen und regelmäßig waschen. Und damit bist du meistens allein auf dich gestellt, weil (leider) die wenigsten Groomer sich mit Tibetern bzw Langhaarhunden allgemein auskennen. Wenn du dich darüber informieren willst, kann ich dir http://www.zeit-fuer-fellness.de/ empfehlen. Auf der Seite findest du viele tolle Informationen.

    Ich will dir den Tibeter nicht madig machen. Ich habe mich in die Rasse völlig verliebt, ABER diese Sturheit und Eigensinnigkeit auch völlig unterschätzt. Wir saßen bei der Züchterin und die hat uns genau solche Dinge erzählt und wir dachten uns "ach komm, die übertreibt, das wird schon" ... ja, denkste. Es ist ganz genauso gekommen. Dieser kleine tibetische Drache hat uns ganz schön gefordert. ;) Auch weil sie vom Charakter her extrem sensibel ist. Naja, uns wurde im Nachhinein auch gesagt, dass wir einen Hund aus einer Zucht haben, die besonders viel Wert auf diese Eigensinnigkeit legt. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben. ;)

    Meine Tibeterin ist ein großartiger Hund, die genau weiß, was sie will. Sie ist sehr sensibel und kommuniziert sehr fein. Sie macht alles mit (wenn sie Lust hat). Im Moment machen wir viel Nosework, Apportieren und Mantrailing. Auf Agility verzichte ich aus gesundheitlichen Gründen, würde sie aber auch super viel Spaß mit haben. Sie ist sehr intelligent und lernt extrem schnell. Wenn sie will :D. Aber auf Druck reagiert sie mit Gegendruck. Da kann der Tibi-Schädel dick wie Beton werden. Wenn sie etwas nicht will, dann will sie es nicht. Ich sehe mindestens einmal pro Tag den imaginären Stinkefinger. Sie kann mit Feuereifer dabei sein und den Streber raushängen lassen und am nächsten Tag steht sie neben dir, gähnt und beschäftigt sich gelangweilt mit einem Grashalm. ;)

    Das ist wirklich nichts, was ich als einfach erziehbar beschreiben würde, weil es von mir ziemlich viel abfodert. 1. Geduld, 2. Eigenreflexion, 3. Umdenken und 4. ganz ganz ganz viel Humor. Aber ganz ehrlich, so oft ich auch fluche, ich finds großartig!

  • @Omisha

    Ich hatte bei meiner Aussage wohl vergessen, diese ins richtige Verhältnis zu setzen! Zumindest die Tibet Terrier die ich kenne, sind im Vergleich zum Spaniel und auch zum Westie recht leicht zu erziehen und motivierbar!

    Sicher gibt es andere Rassen, die wesentlich mehr Will-to-Please haben und "einfacher"/anders im Umgang sind, jedoch wollte die TE ja keien weiteren Rassevorschläge, sonderlich lediglich zwischen diesen beiden Rassen eine Empfehlung und da finde ich den Tibet Terrier tatsächlich "einfacher"(irgendwie das falsche Wort, mir fällt gerae aber kein besseres ein) und passender als ein Spaniel.

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